hat mir eine Tour neulich.
Ein weiteres, heute morgen nicht angesprochenes Problem bei Vorbestellungen ist natürlich die Richtung. Wenn ich um 22 Uhr in Spandau sein soll – kann ich dann um 21 Uhr in Friedrichshain noch eine Fahrt annehmen? Ja? Und wenn die nach Hellersdorf geht? Und was mache ich, wenn die Fahrt um 20.30 Uhr nach Grünau geht? Ergo: Man ist immer schon lange vor der Fahrt eingeschränkt. Da Verspätungen bei mir nicht zum normalen Verhaltensrepertoire gehören, bin ich deswegen fast immer zu früh da, weil ich davor „nichts tun kann“.
An besagtem Freitag startete ich meine Schicht schon recht spät, 20.30 Uhr etwa. Ich wusste kaum, was ich mit der kurzen mir noch halbwegs zur Verfügung stehenden Zeit machen sollte. 22 Uhr Spandau, eine halbe Stunde Anfahrt sowieso von meinen östlichen Gefilden …
Aber das Glück kam mir zur Hilfe: Kurz nach dem Losfahren wurde ich von einer jungen Frau mit Hund herangewunken. Ob ich sie mitnehmen würde? Ob der Hundeblick von ihr oder ihrer englischen Bulldogge dabei niedlicher war, ist schlicht nicht zu entscheiden gewesen. Ausgerechnet diesem äußerst knuffig dreinschauenden Viech (ich meine den Hund!) wurde dreimal der Zutritt zur Straßenbahn verwehrt wegen fehlendem Maulkorb. Ich wusste gar nicht, dass die BVG so streng ist.
Naja, Hundi war nur zu Besuch, nur mit dem Auto unterwegs und darum war ein Maulkorb nicht vorhanden. Deswegen Taxi. Ich hatte mit dem braunen Tier schnell Freundschaft geschlossen, wir haben es wie immer im Beifahrer-Fußraum vor Frauchen untergebracht. Dass das der liebste Hund des Planeten ist, stand außer Frage. Wenngleich es durchaus bedrohlich aussehen kann, wenn so eine Bulldogge unbedingt zum Knuddeln auf den Schoß springen will.
Kurzum: Es war super! Sie war schon eine nette, aber der Hund hat alles getoppt. Zum Dank dafür, dass ich ihn beim Schalten zweimal versehentlich leicht in die Schnauze geboxt habe, hat er nur seine Zunge ausgestreckt, um mir die Hand zu lecken 🙂
Und wir hatten eine Weile miteinander zu tun – deswegen schreibe ich das ja eigentlich. Denn die Fahrt ging zum Adenauerplatz – also schonmal weit in den Westen rein, wo es mich sonst ja gar nicht so oft hinverschlägt. Also weitestgehend die richtige Richtung. Zu früh war ich zwar trotzdem, aber bei einem Umsatz von 25 € aus dem Stand lässt es sich natürlich auch mal locker darüber hinwegsehen, dass da noch ein bisschen Pause anfällt.
Und was passierte? Noch etwas sehr passendes. Als ich wartete, bekam ich noch eine kurze Tour innerhalb Spandaus. Damit war der Tag eigentlich schon gerettet – bevor er wirklich angefangen hat. 🙂
Als ehemaliger Taxifahrer kann ich dein(e) Geschichte(n) voll und ganz nachvollziehen. Auch ich hatte damals so manch Anekdote erleben dürfen, z.B. die 3 Damen, die von der Disco zu einer der „Adressen“ gefahren werden wollten, wo einem als Taxifahrer „Kopfgeld“ erwartet. Tja, dumm nur, das es die Damen des „Hauses“ waren, die vor ihrer „Schicht“ noch ein bisschen feiern waren 🙂 Tja, ausser einem kleinem Trinkgeld und netter Unterhaltung (nein, nicht der Art die ihr jetzt denkt 😉 ) war bei dieser Tour nicht mehr drin. Und dies ausgerechnet bei meiner allerersten Tour zu einer Adresse mit „Kopfgeld“ Garantie.
Viele Grüße vom Niederrhein
Dirk
Boah. Auch für 25 EUR würde ich mir nicht die Hand von einem potenziellen Mittagessen abschlecken lassen..
@Dirk:
Tja, das ist Pech 🙂
Aber meine erste Tour dieser Art hatte ich mit einem Typen, der mir noch gesagt hat, dass es dort Geld gibt. Und, woher wusste er das? Er war Stammgast und dementsprechend gab es natürlich nix … 🙁
@Aro:
Ach, der war wirklich süß! 🙂
Ach, Ihr habt Euch schon gegenseitig…
Ne, ne, ne, beschreibe es lieber nicht! Gedankenhorrokino.
@Aro:
Aus! Pfui!
🙂
Siehste! Öfter nach Spandau fahren! 😉
Wenn ich selbst eine Bestellung entgegennehme, wird (wenn ich nix vergesse (;) nach Folgendem gefragt:
Name
Abfahrtsort
Zielort(e)
Anzahl der Personen
Zeit der Abfahrt
Ohne Zielort(e) kann man eine Folgeplanung nämlich knicken – man weiß ja gar nicht, wann man wo ist.
Wie läuft das genau mit diesem Handgeld ab..?
Also angenommen, man fährt ein paar Männer zu nem Bordell – danach geht man dann mit rein und holt sich nochmal 5 Euro oder so zusätzlich ab..?
@Nick:
Wegen der 7€-Tour? 🙂
@nadar:
Ja gut, aber was machst Du VOR der Bestellung in der letzten Stunde?
@Julius:
Je nach Etablissement. Bei manchen muss man warten und dann klingeln, andere kommen von selbst raus und zum Auto. Das ist sehr unterschiedlich. Und nebenbei: Über 5 € reden wir hier nicht, es lohnt sich teilweise wirklich 😉
@Julius
Bei uns in der Gegend wird dieses „Handgeld“ (ok, hier wird es anders genannt, aber ein Körperteil kommt ebenfalls in der Bezeichnung vor ;-)) gegen Erteilung einer Quittung ausgezahlt. D.h. in aller Regel, je nach Andrang an der Tür warte ich 3-5 Minuten und folge dann mit dem Quittungsblock in der Hand errötend des Gastes Spuren. Pro transportierter Personwerden bei uns 10,–€ausbezahlt, und zwar egal, ob Stammgast oder Touri.
@ Sash: Taxi fahren. 🙂
Eine unpassende Fahrt müsste ich natürlich leider ablehnen,
[…] alle Fahrten, wie ich sie mit Euch gelegentlich ausmache … die sind im Alltagstrubel manchmal schwierig. Also nicht die Fahrten an sich. Ganz im Ernst: Ich freue mich total, dass ich inzwischen so viele […]