„Fährst mich zur Lichtenberger 36?“
„Klar. Ist die Nummer am Besten über die Holzmarkt- oder die Singerstraße anzufahren?“
„Über die, äh… ja! Singer! Ist auf der Rückseite, verstehste? Zeig ich dir!“
Eigentlich war alles soweit ok. Mal abgesehen davon, dass die Tour mit knapp 5 € nach einer halben Stunde etwas mau war.
„Das ist auf der Rückseite, das würdeste nie finden!“
„Deswegen bin ich froh, dass sie mir das zeigen können.“
„Ja, ist echt blöd, dass man da von hinten ran muss. Von hinten, verstehste?“
„Jaja, kann es mir vorstellen…“
„Wenn du da von vorne… da kannste lange suchen. Ist auf der Rückseite!“
„Hab ich verstanden.“
„Vorne gibt es die Nummer nicht. Kannste nur von der Rückseite aus ran.“
„OK.“
„Ich sag den Taxifahrern immer: Vorsicht, ist auf der Rückseite! Unbedingt von hinten ranfahren!“
„Ist wahrscheinlich besser so…“
„Jaja, da suchste dir’n Wolf vorne. Musste auf der Rückseite…“
„Ich hab schon verstanden, keine Sorge…“
„Guck mal, hier auf der Vorderseite brauchste nicht suchen. Ist hinten.“
„…“
„Das ist ja quasi so ’ne Art Hintereingang, wo du quasi nur von hier, also gleich da hinten, von der Rückseite aus rankommst. Muss man erstmal wissen, nicht einfach hier mit der Rückseite!“
„Ja…“
„Jetzt hier links! Das ist – da guckste, wa? – die Rückseite. Nur so kommste hier ran! Nicht vorne! Musste hinten langfahren, weil is ja die Rückseite von dem Haus. Hab am Anfang auch gedacht: Mensch, warum kommste denn da nicht von vorne… geht aber nur von hier! Was kriegste?“
„5,40 €.“
„Machste mal sieben. Ist ja nicht einfach hier. Jetzt mussteste hier über die Rückseite, weil anders geht das ja nicht. Manchmal denk‘ ich mir auch: Mensch, blöde Rückseite, blickt ja keiner! Aber is numal so: Ich lebe auf der Rückseite. Jetzt haste wieder was gelernt, wa?“
Ja. Dass ich das Wort Rückseite dieses Jahr eindeutig schon jetzt zu oft gehört habe…
Ich hab jetzt nur noch nicht ganz den Zusammenhang mit der Überschrift verstanden. Wie kommst du da auf „Rückseite!“?
War dann bestimmt ein erleichterndes Gefühl, die Rückseite des Fahrgastes zu sehen…
Haha, irgendwie musste ich grad an das hier denken:
Mensch jetzt nimm doch mal Rücksicht. Der wollte eben Rückseite sagen, weil Rückseite sein Lieblingswort ist. Und auf Rücksicht auf den Rückseitenhassenden Taxifahrer hat er doch nur halb so oft Rückseite gesagt wie sonst. Rücksicht mit der Rückseite sag ich da immer… Rückseite mit der Rücksicht… äh…
Also so ganz verstanden habe ich das noch nicht. Du kommst da nur von der Rückseite ran? Also so von hinten? Hat das Haus denn kein Vorne, dass man da die Rückseite nehmen muß?
Tja, das wäre mir hier nicht passiert. Hier sagt man „hintenrum“ 😀
Wenn der ausnahmsweise zur Vorderseite will, spricht er wahrscheinlich von der Rückseite der Rückseite…
Jo, diese hirnrissigen Monologe übers Fahrziel. Ich kenne das, irgendwie mach einen das innerlich aggressiv, aber man bleibt gelassen! Später frage ich mich: für 5,40 oder 7,-€ hast dir wieder einen Müll
in die Ohren gezogen! Aber wir sind ja Dienstleister und den Senf gibt es obendrauf!
Schöne Geschichte, tröstend! Bin ich doch nicht einzige dem so etwas widerfährt.
Hattest Du Horst Evers im Taxi sitzen?
Waaahhh!!!
Zu viel Rückseite!!!
[…] Nachzulesen ist die Fahrt von vor fast drei Jahren hier: Rückseite! […]
Na, das Wort „Rückseite“ wirst du wohl nie mehr vergessen, das hat sich jetzt eingebrannt. Gutes Vokabeltraining.
Als Taxifahrer interessiert dich bestimmt auch das Taxifahren in anderen Ländern, z.B. Bangkok. In meinem Blog (www.lifetellsstories.de) erzähle ich unter dem Thema „Hallo Taxi!“ unser nächtliches Erlebnis mit einem Taxifahrer, – mal aus der Sicht eines Fahrgastes.
LG
Astrid
[…] Panik, ich hatte nicht wieder den Rückseiten–Typen im Auto. Ich hab nur nach der allgemeinen Unwissenheit bezüglich des Brilleneintrags […]