Ein bisschen klischeemäßig war die Tour vom Ostbahnhof zum BKA dann schon. Also bei Leuten in Polizeiuniform, die zum Bundeskriminalamt wollen, ist einfach kein Funken Kreativität mehr zu erkennen 😉
Ich hab den Textbaustein-Bastelkit in meinem Gehirn angeschmissen, was der Fahrt einen lockeren Start gab:
„BKA? Das kriegen wir hin. Wäre sonst ja auch eher nicht so gut, oder?“
„Wie meinen sie das?“
„Naja, wenn ich sie da nicht hinbringen könnte, würde ich wohl den falschen Beruf ausüben.“
„Haha! Kann sein…“
Das Schwierige an diesem Eröffnungszug ist, dass man recht schnell bei den schwarzen Schafen der Branche landet, die eine solche Fahrt dann eben nicht zur Zufriedenheit der Kunden durchziehen. Aber glücklicherweise war mein Fahrgast diesbezüglich doch eher unbeleckt:
„Also ich hab eigentlich immer nur gute Erfahrungen gemacht. Ich kann nichts gegen ihren Berufsstand sagen.“
Das konnte ich nun nicht unbedingt zurückgeben. Meiner sehr subjektiven Erfahrung nach arbeitet die Polizei irgendwie immer gegen mich. Im einfachsten Fall durch ein wenig Inkompetenz, in komplizierteren Zusammenhängen dann doch eher organisiert. Aber das war nicht Thema während der kurzen Fahrt. Ich hab diplomatisch den Kopf aus der Schlinge gezogen und gemeint:
„Das freut mich doch zu hören. Schließlich behält man die schwarzen Schafe doch wesentlich eher im Kopf. Und es ist ja keine Lüge, dass es die gibt.“
Und dann hat er einen einfachen Satz gesagt, der mich doch sehr erfreut hat:
„Da haben sie allerdings Recht! Die gibt es bei uns ja auch zur Genüge.“
Das hat mir gegenüber so direkt noch keiner aus dem Verein eingestanden.
Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.
Hallo Zeitreisender, das ist höchstinteressant.
Ich antworte hier um 07:50 Uhr auf einen Deiner Beiträge, der laut Twitter erst um 08:20 Uhr des selben Tages erschienen (?) ist.
Hängt da evtl. Die Abteilung „Zeit“ des BKA mit drin?
Ich stehe den Damen und Herren in Uniform ja bekanntlich sehr positiv gegenüber, aber auch ich weiß, dass es genug schwarze Schafe gibt. Ein Revierleiter erklärte es mir mal so: Die Mitarbeiter der Polizei repräsentieren einen Querschnitt der Gesellschaft. Daher sind alle möglichen Leute vertreten, sodass es „gute“ und „schlechte“ Polizisten gibt. So wie es überall gute und schlechte Mitarbeiter gibt…
Solltest Du allerdings auf solche Kollegen treffen, die offensichtlich falsch handeln, wende Dich doch einfach an den Abschnitt und kläre das. 🙂
Diese Sichtweise findet man gar nicht sooooo selten. Ich hab das schon bei diversen Kontakten im Zusammenhang mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Rettungsdienst erlebt. Da hat man ja öfter mal auch mit der Polizei zu tun. Und da kommen solche Meinungen schon mal. Oder aber, was ich noch interessanter finde, im Rahmen der Proteste gegen die CASTOR-Transporte nach Gorleben. Wenn man sich da mal länger gegenübersteht- bzw. sitzt (die Demonstranten sitzen auf Straße oder Gleis, die Polizisten stehen daneben *g*), kommt man auch ins Gespräch. Und da kommt auch deutliche Kritik an den „Prügel-Kollegen“ oder der eskalierenden Einsatzleitung. Natürlich wäre es leicht, dann so was wie „Such Dir einen anderen Job“ zu sagen, aber leider ist es nun mal so, daß eine Gesellschaft wohl kaum auf Cops verzichten kann. Allerdings müsste, wie ein Polizist mal sagte, die Auswahl anders erfolgen: weniger Wert sollte auf Sport gelegt werden, dafür mehr auf Intelligenz und die Psyche.
@Sash
Wundert dich das, dass du bisher solch ein Eingeständnis noch nicht zu hören bekamst? 😀
Gleich 3 Kreuze im Kalender machen, Sash. Einmalige Chance.
@Michael:
Die Uhr bei WordPress spackt immer rum mit der Sommer- und Winterzeit. Ich hab schlicht keine Lust, sie ständig hin- und herzustellen 🙂
@Nessa LG:
Mein letzter Versuch, sowas zu klären, mündete in einer Einstellung des Verfahrens mit der Begründung, es lag keine Absicht vor. Aber was sind schon 2000 € Schaden? Mir ist bewusst, dass es auch eine Menge positiver Beispiele gibt, deswegen hab ich ja auch deutlich geschrieben, dass das mein subjektiver Eindruck ist.
@Alexander:
Der Denkansatz gefällt mir. Ich kann auch nicht alle Cops als Unsympathen abtun und das will ich auch nicht. Aber meinen Lebensweg haben schon ziemlich viele Vorzeige-Beispiele für die dunkle Seite gekreuzt.
@Der Maskierte:
Naja, hatte oft genug mit der Polizei zu tun. Und davon eigentlich nur selten in offensiv feindlicher Umgebung. Irgendwie hätte ich das schon mal vor meinem 30. Geburtstag erwartet…
@ednong:
Hmm, ganz so wichtig nehme ich das Ereignis dann auch nicht 🙂
@Sash
Die guten Dinge geschehen eben alle erst im Alter. 😀