Andrea Berg und der Taxi-Test

So, ich werde heute nicht arbeiten. Schuld ist Andrea Berg. Deswegen hab ich auch jetzt am Abend noch ein bisschen Zeit zum Schreiben. Neben der überhaupt nicht taxirelevanten Tatsache, dass es heute Nacht spannend war, dem Internet beim Erwachen zuzusehen, als die Nachricht vom Tode Steve Jobs‘ die Runde machte, ist Taxicontent heute reichlich vorhanden.

Zum einen hätten wir da wie so oft eine Überfallsmeldung. Einen Kollegen hat es in Neukölln erwischt, worüber ich einmal mehr ratlos bin. Ich hoffe, er erholt sich schnell von dem Schock!

Und dann – natürlich! – der Taxi-Test des ADAC!

Ich hatte die Ankündigung schon in den frühen Morgenstunden gelesen, der Test selbst war allerdings noch nicht online. Folglich sind mir meine geschätzten Taxi- und Taxiblog-Kollegen Klaus und Frank mit ihren Artikeln zuvorgekommen, während ich entweder geschlafen oder mich über Andrea Berg geärgert habe. Aber wie üblich bei Taxitests kann ich mich auch dieses Mal nicht zurückhalten 😉

Ein paar erwähnenswerte Dinge findet man bereits im Artikel von Klaus, also seht da erstmal rein.

Am Anfang muss ich – wie bei jedem anderen Test auch – natürlich gleich wieder schreiben: Diese Tests sind nicht repräsentativ. Sie haben sich viele Gedanken um die Routen gemacht, sich logische Fahrtziele ausgedacht, sich getarnt und verkabelt – das ändert alles nichts daran, dass bei gerademal 10 Touren pro Stadt der Zufall in Form eines Idioten am Steuer das Ranking stärker beeinflusst, als es die äußerst genaue Prozentbewertung (mit 2 Nachkommastellen) am Ende Glauben macht.

10 Fahrten bedeuten (maximal) 10 Fahrer aus einem Pool von 10.000 bis 17.000.

10 Fahrten bedeuten (maximal) 10 Taxen von über 7.200 in Berlin zugelassenen Wagen.

5 Touren bedeuten 5 Touren von potenziell zig Millionen Touren auf tausenden mehr oder weniger bekannten Straßen.

Aber die pure Anzahl der Fahrten ist noch nicht mal der Hauptkritikpunkt meinerseits. Denn eigentlich sagt der Taxi-Test 2011 nicht aus, wie gut man in Berlin Taxi fährt, sondern wie gut man in West-Berlin außerhalb der Hauptverkehrszeit als männlicher englischsprachiger Geschäftsmann auf typischen Routen Taxi fährt, wenn man an einem Stand versucht, den dritten Wagen zu nehmen.

Das mag vielleicht (?) die Zielgruppe des ADAC sein, eine repräsentative Auswahl an Taxitouren ist dies jedoch keinesfalls.

Um es also vorweg zu nehmen: Es tut dem Image sicher ganz gut, aber ansonsten ist die Tatsache, dass Berlin auf Platz 5 gelandet ist, etwa so aussagekräftig wie die nun folgende Behauptung:

In Berlin ist es in den späten Abendstunden so dunkel, dass man zum problemlosen Lesen (als Geschäftsmann 😉 ) besser ein Licht benutzt.

Das stimmt meistens, aber es sagt weder etwas darüber aus, wann es in Berlin dunkel wird, wie dunkel es tatsächlich zu einem bestimmten Zeitpunkt ist, und was für ein Licht man nun selbst  zum Lesen braucht, weiss man gleich dreimal nicht. Und außerdem könnte es manchmal trotzdem hell sein!

Aber genug davon. An Ernsthaftigkeit mangelt es dem ADAC sicher nicht, das Gewerbe ist einfach zu heterogen, zu kompliziert zu bewerten, um es mit einem so einfachen Vergleich zu schaffen. An manchen Punkten ist es einfach – wie vor 2 Jahren schon – seltsam. Es ist nach wie vor toll, wenn ein Taxifahrer ein Restaurant empfehlen kann. Und umso besser, wenn er dieser nicht ganz einfachen Unterhaltung dann auch auf Englisch folgen kann (ja, im Test wurde Englisch gesprochen, kann man ja mal voraussetzen!). Inwiefern es jetzt aber vergleichbar ist, ob ein Taxifahrer in Berlin ein Restaurant empfehlen kann oder in Salzburg z.B., das wage ich zu bezweifeln.

Zufälligerweise konnten gerade in Berlin 5 Fahrer nur schlecht Englisch und – o Wunder! – 8 bzw. 6 Fahrer keine Sehenswürdigkeiten und Restaurants empfehlen. Ich vermisse hier zumindest den Denkansatz, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte.

Ich kann die Forderung nach besserer Ausbildung der Fahrer nur unterschreiben, ein bisschen Realismus würde ich von den Prüfern allerdings auch erwarten. In Berlin existieren schon hunderte Hotels und tausende gastronomische Einrichtungen, die zumindest gefühlt ihre Besitzer, Namen und Standorte wechseln wie Hygienebeauftragte ihre Gummihandschuhe. Dabei nicht den Überblick zu verlieren, welcher Chefkoch gerade wo das Essen versalzt und entsprechende Empfehlungen parat zu haben, grenzt wahrscheinlich schon für Salzburg an enzyklopädisches Wissen – und Salzburg hat nur beinahe die Größe eines einzelnen Berliner Bezirks.

Wenn man sich ein bisschen tiefer in die unangenehm verschachtelten Ergebnisse und Forderungen des Taxi-Tests einliest, dann wird z.B. klar, dass sie bei 220 Fahrten „nur“ bei 21 ein K.O.-Argument gefunden haben, das es wert war, eine ganze Kategorie mit 0 Punkten zu bewerten – wobei ich immer noch einen Hinweis vermisse, ab wie viel Umweg, bzw. Mehrkosten es z.B. zu einer solchen Wertung kam. Nach wie vor sind auch die nur als PDF vorhandenen „Info-Grafiken“ nahezu wertlos oder wenigstens durch den ein oder anderen Fehler versaut. Klaus hat hier ja schon drauf hingewiesen, dass z.B. die Pflicht, einen Fahrerausweis mitzuführen gestrichen wurde. Ich weiss nicht, warum, finde es auch nicht sonderlich toll – aber Minuspunkte für die Nichteinhaltung einer nicht mehr gültigen Regel dürfen einfach nicht vergeben werden.

Das Endergebnis ist das übliche: Es hängt fast immer vom Fahrer ab! Na was für eine Überraschung…

Für den ADAC scheint der Taxi-Test eine angenehme Möglichkeit zu sein, sich kundennah zu geben. Zum einen ist dabei einmal mehr eine Ansammlung an (glücklicherweise?) gelegentlich bestätigten Vorurteilen herausgekommen. Siehe hierzu den ersten Satz zur Methodik:

„Jeder kennt sie aus eigener Erfahrung: Taxifahrten, die alles andere als ein Vergnügen sind.“

Diese wurden ausstaffiert mit großen Worthülsen wie „GPS-Gerät“ und „Mystery-Shopper“ verarbeitet in kleine Alltagsanekdoten, die für sich gesehen episodisch bleiben und garniert mit zusammengegoogelten Fakten, die bis zur Unbrauchbarkeit verwässert wurden, einen Taxi-Test ergeben, der dem Taxikunden überhaupt nichts im Alltag bringt. Aber überall verlinkt wird. Wie hier.

 

18 Kommentare bis “Andrea Berg und der Taxi-Test”

  1. Bernd sagt:

    Da stellt sich mir doch bei aller Taxi-Testerei die Frage: „Cui bono“? Und ich habe sogar schon die Antwort: Dem ADAC! Was sagt es dem geneigten Bürger, wenn er erfährt, daß er von Taxifahrern nur besch… oder eben nur schlecht bedient wird: Fahre kein Taxi, sondern nimm dein eigenes Auto und was dir da so Schlimmes widerfahren kann, das sichert dir der ADAC ab – wenn du Mitglied bist!

  2. Daniel sagt:

    Die ADAC Seite gibt jetzt leider nicht her, was gefragt wurde. Aber wenn ich nem Taxifahrer sage „Bring mich zu einer Pizzeria“, würdei ich schon erwarten dass er mich zu einer bringen kann, mehr allerdings auch nicht (also z.B. Aussagen zur Qualität, etc… ist ja eh subjektiv). Wenn ein Taxifahrer dazu nicht in der Lage ist, wäre ne Abwertung schon verdient. Aber wir können darüber ja nur spekulieren.
    Ansonsten würd ich sagen, so schlecht ist Berlin ja gar nicht weggekommen. Ich (als 08/15 Fahrgast) gebe auf solche Tests eh nicht. Denn ich denke im Prinzip wie du: Entweder hab ich Pech mit dem Fahrer oder Glück, aber irgendwie vorher absehen kann man das nicht.

  3. Sash sagt:

    @Bernd:
    Ich teile deine Skepsis dem ADAC gegenüber. Aber ich vermute die übliche Melange aus Unwissenheit, Zeitmangel und Desinteresse…

  4. Sash sagt:

    @Daniel:
    Ich stimme dir in bestimmtem Umfang zu. Aber denk die Pizzeria-Geschichte zu Ende. Ebenso beliebt wie Pizzerien sind z.B. Dönerläden. Oder spanische Restaurants. Zweifelsohne natürlich auch Currywurstbuden und für Touristen natürlich gute deutsche Restaurants. Über die Sterneköche muss man zumindest auch informiert sein.
    Klingt schon komplizierter? Ja, aber du bist eben nicht der einzige Kunde und vielleicht kennt der Fahrer, der keine Pizzeria kennt, all die anderen Dinge…
    Und dann: Mir fällt gerade eine Pizzeria in Friedrichshain ein, nee, genau genommen zwei. Jetzt will der Fahrgast aber von Mitte nach Spandau und unterwegs eine Pizzeria. Ist immer noch durch die halbe Stadt, da müsste es doch was geben. Wiederhole das mal mit den anderen 10 Bezirken wild durcheinander und rechne am Ende mal durch, was ich alleine an Restaurants kennen muss. Und dann die Bars, die Clubs, die Hotels, die Bordelle, die Bowlingbahnen, die Einkaufscenter, die Banken, die…
    Alles für sich genommen ist das ein logischer Wunsch und ich kenne einiges in Berlin! Bei ner Pizzeria in Charlottenburg wüsste ich gerade keine sichere Antwort, sorry.

    Das Berlin ganz gut weggekommen ist, stimmt. Ich beschwer mich nicht über die Platzierung der Stadt. Aber wieviel ist das denn ernsthaft wert? Dass hier nicht alle die kürzeste Route fahren, weiss ich doch. Hätten sie da nur einen unter den 10 Fahrern gehabt, dann wäre Berlin vielleicht Platz 7. Oder hätten 2 mehr gut Englisch gekonnt: Wäre Platz 3 dringewesen? Das sind keine Zahlen für ein Ranking!

  5. Daniel sagt:

    Sash OK, 1:0 für dich in dem Punkt… wenn man soweit denkt, hast du natürlich recht.

    Vielleicht sollte man nur die Kriterien ansetzen, die man auch wirklich erwarten kann. Darunter verstehe ich: Einigermaßen sauberes Fahrzeug, die kürzeste Route, ein halbwegs freundlicher Fahrer der sich an die Stvo hält. Aber man müßte um ein repräsentatives Ergebnis zu bekommen so viele Taxen testen, dass der Aufwand zu hoch wäre. Deshalb auch nur die kastrierte Version vom ADAC (die dann natürlich nicht mehr viel aussagt, da stimme ich dir zu). Aber tröste dich, dass ist bei anderen Tests von denen auch so (z.B. Autobahnraststätten, Werkstätten, etc.).

    Wie ist das eigentlich mit der Kartenzahlung? Muß man vorher ankündigen, wenn ich deine Beiträge richtig gelesen habe, und ein spezielles Fahrzeug bestellen?
    Wennn das so ist, darf man natürlich nicht abwerten wenn man vorher nicht fragt und hinterher mit Karte zahlen will. Aber generell find ich das nicht sehr kundenfreundlich. Man kann doch an jeder Tanke und in jedem 08/15 Supermarkt mit Karte zahlen, sogar an den Fahrkartenautomaten mittlerweile. Für euch Fahrer hats doch den Vorteil, dass ihr mit weniger Bargeld hantieren müßtet.

  6. Sash sagt:

    @Daniel:
    Ich wollte ja nur aufzeigen, dass es mit der Größe exponentiell schwieriger wird. Ich hab aber auch ungenau geantwortet: HINBRINGEN zu einer Pizzeria sollte schon gehen. EMPFEHLEN wird halt schwierig. Aber es muss erlaubt sein, mit Reisführern und so zu cheaten 😉
    Kartenzahlung sollte man vorher ankündigen. Das kann man natürlich auch am Stand machen. Eventuell muss man ein bisschen suchen. Bisher hab ich es aber immer so erlebt, dass die Fahrer bei der Suche nach einem Kollegen geholfen haben. Witzigerweise haben die vom ADAC nach Kartenzahlung gefragt und hinterher mit großen Scheinen bezahlt. Wenn ich wollte, würde ich ihnen da auch Sadismus unterstellen 🙁
    Klar ist Kartenzahlung kundenfreundlich. Wie jedes Mehrangebot. Ich muss ehrlich gestehen, ich verstehe den Hype darum nicht. Es geht im Taxi meist um niedrige Beträge (also meist 5 bis 30 €) und für die Fahrer ist es ein Mehraufwand. Zeitlich, finanziell, es nimmt Platz weg… und insbesondere die ersten Geräte sollen ziemlich fehleranfällig gewesen sein. Also ich persönlich tätige meine Alltagsausgaben ganz gerne in bar.

  7. Michi sagt:

    @Bernd: So siehts aus! Wenn man sich mal das „Fazit“ auf der Seite vom Auto-Darf-Alles-Club anguckt, werden da die schlechtesten Beispiele breitgetreten bis zum Gehtnichtmehr, die positiven Seiten werden aber kaum erwähnt. Sehr, ähm, ausgewogene und neutrale Berichterstattung.

    BTW @Sash: Mit „Reisführern“ findet man wohl kaum Pizzerien, eher Chinesen u.ä…

    (Sorry, der Tippfehler war zu schön, um ihn einfach so stehenzulassen :D)

  8. Taxi 123 sagt:

    Gegentest: Meine Batterie ist leer und ich brauche Starthilfe. Wer hilft mir wann und für welchen Betrag?

  9. Maik aus Wilhelmshaven sagt:

    @Taxi123
    Das ein oder andere Taxi ohne jährliche Grundgebühr 🙂
    Wobei, vor ein paar Jahren wurde das häufiger verlangt, heute fast gar nicht mehr, weil viele Unternehmer auch Angst um die Elektronik ihrer Wagen hat und den Service verneinte.
    (eine Kienzle-Uhr zum Beispiel soll da allergisch drauf reagiert haben)

    Heute morgen ist eine Kollegin von uns mit Plattfuß liegen geblieben. Die Kollegen gaben ihr dann netter Weise den Tipp, den ADAC zu rufen….. statt einfach selber schnell zu helfen 🙁

    Mich hat bei den älteren Tests vom ADAC schon geärgert, das es eine Kriterie war, ob der Fahrer eine Quittung anbietet.
    Sorry. ich biete die nach Gespür an, und behaupte mal, eine Trefferquote von 95 Prozent zu haben. Denn, der Oma, die zum Doktor fährt, braucht man meistens keine Quittung anzubieten. Beim ADAC klang es damals so an, als wäre das schon ein Mangel, nicht jedem eine anzubieten…

  10. Sash sagt:

    @Michi:
    Der war berechtigt. Ganz eindeutig 😀

    @Taxi 123:
    Ich wollte auch schreiben: Hey, das sind doch wir Taxifahrer! 🙂

    @Maik aus Wilhelmshaven:
    Ja, ich hab auch die Order, keine Starthilfe zu geben – und folglich auch keine Kabel dabei 🙁
    Dabei finde ich das eigentlich eine wirklich nette Geste unter Autofahrern. Und bei einem Radwechsel mitanpacken sollte ja auch nicht gerade der Weltuntergang sein. Zu zweit kann das ja auch recht fix gehen. Gibt sicher genügend Momente, wo ich keine Lust drauf hätte – aber so nett ist man dann halt.
    Das mit der Quittung finde ich interessant. Von mir aus anbieten tue ich die auch in maximal 1% aller Touren. Aber bei mir hat ein Fahrgast am Ende der Fahrt auch keine Scheu, mich danach zu fragen und ich hab – egal bei was für einer Tour, 0b 4€ oder 40 – auch immer nett und höflich mit „Ja aber selbstverständlich doch!“ geantwortet. Da hat sich noch niemand beschwert.

  11. Mein persönlicher Taxi-Test in Berlin ging über knapp 3 Jahre und beinhaltet mind. 2 Fahrten pro Woche. In der Zeit haben gerade mal 2 (!) Fahrer versucht zu bescheissen. Einer bei der Strecke, einer beim Zuschlag für einen Koffer, ein einziges Mal hat es fast eine halbe Stunde gedauert bis ein bestelltes Taxi dann endlich kam und ein einziger hat am Flughafen rumgemault er wäre der erste in der Reihe und wir müssten mit ihm fahren (kleines Fahrzeug, 4 großgewachsene Männer mit Gepäck für eine Woche, wir haben uns einfach der Bequemlichkeit für den Kombi entschieden, zumal hinter uns genug Leute rauskamen, die auch gerne Taxifahren wollten 😉 )
    Ist also für rund 300 Fahrten nicht wirklich schlecht.
    Gut, ich hab nicht versucht englisch mit den Fahrern zu sprechen, und ich wollte auch keine Restaurant-Tipps. Alles in allem bin ich mit Deinen Kollegen in Berlin sehr zufrieden gewesen.

  12. MsTaxi sagt:

    Alle Jahre wieder … erfindet der ADAC den Taxi-Test neu. Das wäre m.E. ok, wenn es denn verbindlich geregelt wäre, welche Fertigkeiten zum Berufsbild des Taxifahrers gehören. Und wenn alle anderen Anforderungen in allen Städten gleichbleiben würden… Und da wir in Deutschland (noch) keine Sach- und Fachkundeprüfung für Taxifahrer haben, ist der ganze Test eher Werbung für den in allen Straßenverkehrsfragen ach so kompetenten ADAC 🙂

    Daher biete ich keine Quittung an, wozu auch? Als Beweis, dass mein Quittungsblock perfekt vorbereitet ist? Wer eine Quittung (bitte nicht verwechseln mit dem im Supermarkt oder an der Tanke automatisch ausgedruckten Kassenbon) will, fragt sie an, das vom ADAC angestrebte Verfahren wäre in meinen Augen Zeitverschwendung.

    Bargeldlos zahlen? Hm, kommt bei uns auf dem flachen Lande eher selten vor, die Anfrage, so. ca. 1-2x pro Woche in einer Stadt mit 32 Taxis, da lohnt ein entsprechendes Lesegerät mit kostenpflichtigem Nutzungsvertrag und Buchungsgebühr je Nutzung nicht wirklich. Bei dem alten „Ritsch-Ratsch-Verfahren“ muss ich über die ohnehin normale Gebühr von 2-4% des Umsatzes nochmal 0,5% des Umsatzes als „Strafgebühr fürs Altmodisch-sein“ abführen. Der Kostenaufwand ist da, gemessen an der Nachfrage, zu hoch.

    Mal ganz ehrlich: Alle Tests, die nicht von vornherein auch mal verkünden, wieviele Taxifahrten es pro Tag in Deutschland wirklich geben dürfte und wieviele davon dann objektiv misslingen, aus welchen Gründen auch immer, sind eigentlich ohnehin Augenwischerei. Aber mit Promilleangaben kann man ja auch keine Schlagzeilen produzieren.

  13. Mal völlig „Offtopic“, da ich die Machenschaften des ADAC schon seit langem nicht mehr gutheißen kann: Es gibt da noch einen netten Automobilclub mit den Buchstaben ACE. Die fielen mir stets mit sinnvollen Kommentaren und ansonsten angenehmer Zurückhaltung auf, weswegen ich seit langen Jahren deren Mitglied bin. Und die Leistungen im Pannenfall sind auch nicht schlechter als beim ADAC.

    Nur mal so als Hinweis.

  14. Klaus sagt:

    Mir sind inzwischen ein paar weitere Blödsinnigkeiten bei diesem Test aufgefallen.
    Z.B. wurde einem Kollegen als Minuspunkt angekreidet, dass er bei der Fahrt von TXL zum Hbf den Fahrgast am Washington Platz statt am Europa Platz abgesetzt hat. Warum eigentlich? Das ist im definitiv kein Umweg. Wahrscheinlich sogar näher.

    WARUM SETZEN SICH DIESE TAXITESTER EIGENTLICH NIE MIT DEN ZUSTÄNDIGEN INNUNGEN IN VERBINDUNG?

    Das hat die Firma Skopos Next GmbH, die vom ADAC beauftragt wurde, wohl getan, aber nur um Referenz-Kilometer für ihre Fahrten zu erhalten. Und nicht um sich mit der vor Ort gültigen Taxiordnung zu beschäftigen. Sonst hätten sie mitkriegen müssen, dass es in Berlin keine Pflicht ist, einen Fahrerausweis im Auto aushängen zu müssen. Und wennKEIN EINZIGER solch einen Ausweis drin hat, müsste ich da nicht stutzig werden? Auch das gab unberechtigte Minuspunkte.
    Was ich für absolut unglaubwürdig halte: 8 von 10 Fahrern kannten KEINE Sehenswürdigkeit in Berlin. Blödsinn.

    Aber die Leser hier haben es anscheinend eh durchschaut – diese ganzen Taxi-Tests sind sowieso nur Mittel zum… ja was eigentlich?

    Das ist doch alles immer sehr dilletantisch.

    (Ich war selber schon als anonymer Tester für eine Warentest-Organisation unterwegs. Die hätten mir so was nicht durchgehen lassen.)

    @Der Maskierte
    Bin da schon seit Jahrzehnten. Kann ich nur empfehlen.

  15. Neuling sagt:

    Kommentar eines Provinzlers auf http://www.wz-newsline.de/home/umfragen/sind-taxifahrer-tatsaechlich-so-schlimm-wie-mancherorts-ihr-ruf-1.785312?showResult=true#kommentare

    „Persönliches Erlebnis mit Taxifahrer in Berlin. Wir ordern zwei Fahrzeuge. Fahrtroute von Nähe Ku-Damm zum Wannsee. Wir im zweiten Fahrzeug, unsere Freunde im Taxi davor. Plötzlich biegt das erste Taxi vor uns rechts ab. Unser Fahrer fährt weiter geradeaus, mit folgendem Kommentar: „Ick globe es nich, Kollege fährt ne Abkürzung“. Wir waren weder sauer, noch haben wir etwas reklamiert, wir haben herzlich gelacht. So sind sie eben die berühmten Taxifahrer in Berlin, rau aber herzlich. Übrigens, das abkürzende Taxi war 2 Minuten vor uns am Ziel.“

    🙂

  16. […] Taxitest? War da nicht eben erst was? Ach ja, tatsächlich! […]

  17. […] Restaurants oder ähnliches empfehlen können. Sowas wirkt sich sogar mitunter positiv in “Taxi-Tests” aus. Aber zum einen wäre ein halbwegs umfassendes – und damit sinnvolles – Wissen über […]

  18. […] (ebenso wie andere) manchmal methodisch verrennt, macht das Kommentieren ja auch immer wieder aufs Neue […]

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