Zu einem Flatrate-Puff wolle er. Den Namen kannte er, und wo er liegt, wisse er nur so ungefähr.
„Ich hab da nur so ’ne Reportage gesehen…“
Aha.
„Ja, des ist in Kreuzberg. Vielleicht auch Neukölln, aber nicht weit von Tempelhof. Da bei Charlottenburg. Oder so.“
Das Robertha kannte den Laden nicht – er ist wohl erst kürzlich eröffnet worden – und seine Versuche, Google zu bedienen, waren unzureichend. Den Laden gibt es auch in Köln nochmal, und der wird im Netz als erster gefunden. Da hab ich dann – so oft er mir auch die Kölner Adresse vorgelesen hat – lieber mal selbst nachgesehen. Danke mein Handy, deine Spracherkennung ist super!
OK, seine Angaben waren allesamt unbrauchbar, der Laden liegt in Schöneberg. Wieder was gelernt. Also haben wir uns auf den Weg gemacht, war zudem von Friedrichshain aus eine recht lukrative Tour.
Die Fahrt verlief auch problemlos und unspektakulär. Der Grund, weswegen ich jetzt darüber schreibe, ist ein einziger. Er hat das klischeemäßigste gemacht, was ein Puffbesucher machen kann:
Er hat seine Freundin angerufen.
Und wie! Weinerliche Stimme aufgesetzt und geflüstert:
„Ja Schatz. Ja, wir waren noch was trinken. Genau. Ja genau. Ich bin jetzt im Taxi. Ich fahr jetzt heim. Ich dich auch. Bis dann!“
Wer da Zuhause die Pantoffeln wirft, ist wohl klar.
So ähnlich auch schon erlebt , Fahrgast vom Puff abegohlt ordentlicher Alkoholbedingter Systemabsturz , kein Bargeld mehr , wollte mit Kreditkarte bezahlen. ich sagte wie sind doch hier nicht in New York !! ( sondern in Hamm , NRW ) nun gut , zu ihm nach Hause gefahren bin natürlich mit bis zur Haustür er hat dann seine Freundin aus dem Bett geklingelt von der ich dann auch meine Kohle bekommen habe , auf die verschlafene Frage von Ihr „wo kommst du denn jetzt her „???
habe ich mir nur gedacht Kollege sach jetz nichts falsches ….
An der Ecke Potse/Kurfürsten sollte einer eröffnen, was aber nicht geklappt hat. Wo ist er denn jetzt stattdessen?
@Der Maskierte:
Und das zu Recht 🙂
@Reiner[…]Fahrer:
Ich denke auch, sowas passiert sicher häufiger. Aber so dreist hab ich es noch nicht erlebt.
@Aro:
Der, den ich meine, liegt in der Grunewald 23.
@Sash
Welch‘ erfüllende Beziehung, wenn er dann ins Flatratepuff muss. Aber das ist wieder ein Thema für sich.
Reiner: Das erinnert mich an einen Fahrgast den ich vom Puff nach Hause gebracht hab zum Geld holen. Er hat mich bezahlt und meinte dann ich solle noch warten und wenn er in 5 Minuten nicht wieder da ist ist seine Frau aufgewacht und er muss daheim bleiben. Seine Frau hatte aber anscheinend einen guten Schlaf. *gg*
Und, hast du innerlich gelacht? *g*
Meinst du mit dem Falschem die Wahrheit oder eine Lüge?
@Der Maskierte:
Ja, das ist ein Thema, das ich auch besser nicht abschließend bewerten will…
@Seismo:
Das ist auch eine bittere Geschichte. Aber irgendwie auch …hihi …lustig 🙂
@Paramantus:
Das Schlimme war: Ja! Ich hab innerlich gelacht. Ich hab in Gedanken am Blogeintrag geschrieben und mich gefreut, so eine skurile Tour bekommen zu haben. Und was war?
Er legt auf, sieht mich an – ich ganz in bewusster Gelassenheit und stur auf die Straße blickend – und meint zu mir:
„Na, da muss er lachen…“
Aber ich habs durchgezogen: „Was? Entschuldigung, ich war grad ganz woanders…“
@Sash
Bist eben Profi. Aber der wusste auch, was los ist. Da kannst du noch so souverän nach außen wirken.
Robertha kennt wohl beide FlatratePuffs (Stand Ende 2010), Unterstützt diese Einrichtungen aber nicht! Daher waren sie nicht unter dieser Rubrik zu finden. Und werden es auch nicht.
@Robertha:
Das war auch kein Vorwurf. Ich hab nicht den Anspruch dort alles zu finden – meist aber tue ich es – da fällt es eben auf, wenn es mal anders läuft. Das mit der Unterstützung ist aber interessant zu wissen.
[…] ich schon davon aus, dass ihr euch Gedanken machen solltet! Dass ich nicht laut lache, wenn ich ihn mit dem Taxi zum Puff fahre, und der Typ der Freundin erzählt, er gehe jetzt heim – das schulde ich dem Kunden im Rahmen […]
[…] der ganzen Geschichte musste ich dann allerdings an den Oberchef schlechthin denken, der wirklich die mieseste Lüge ever gebracht […]