Mehr als nötig

Die heutige Nacht war sowas wie ein Brücken-Arbeitstag für mich. Wirklich Lust auf Arbeit hatte ich nicht, zumal ich sowieso ungewohnte 8 Tage am Stück arbeite diese Woche. Sicher, die Kohle kann ich brauchen – aber der letzte Tag macht weder einen guten Monat zum Überbringer noch einen schlechten Monat richtig gut. Der letzte Tag ist immer ein bisschen für’n Arsch. Aber dadurch, dass ich die Schicht heute unterwegs war, konnte ich fließend zum Silvesterauto wechseln. Sowohl meine eigentliche 2925 als auch die die letzten Tage gefahrene 2223 sind in der Nacht der Nächte mit anderen Fahrern besetzt. Also musste ich tauschen.

Die 871. Gut, hab ich nie gefahren, wird aber schon in Ordnung sein. Laut Schichtplan ist sie heute ab 7 Uhr verfügbar. Deswegen hatte ich die Nacht spät gestartet – ich wollte bis morgens fit sein, um das Auto an der Firma wechseln zu können. Spart mir zwei Bahnfahrten zu je ungefähr einer Stunde.

Dumm war halt, dass meine Arbeitslust ziemlich darnieder lag. Ich hab mich erst um 23 Uhr auf die Straße gequält und eigentlich ab 1:30 Uhr ständig ans Aufhören gedacht. Aber naja, hier noch eine Tour, da noch mit Kollegen quatschen …

Gegen 4 Uhr hab ich’s nicht mehr ausgehalten. Mir sind trotz ausreichender Koffeinzufuhr fast die Augen zugefallen. Also hab ich das bisherige Auto betankt und geputzt und war zudem eigentlich ganz zufrieden mit den knapp 100 €, die ich eingefahren hatte. Dass der mir unbekannte Kollege an einem Dienstag wirklich bis 7 Uhr arbeiten würde, glaubte ich ohnehin nicht. Lange würde ich nicht auf’s Auto warten, dachte ich mir, als ich auf den Hof rollte.

Es war sogar noch besser: Die 871 stand bereits auf dem Hof. Das Ärgerliche daran: Sie sah nicht gerade aus, als wäre in den letzten drei Tagen überhaupt jemand mit ihr gefahren. Und diesbezüglich ist die Beweislast erdrückend:

Wir hatten viel Schnee in den letzten 30 Minuten! Quelle: Sash

Wir hatten viel Schnee in den letzten 30 Minuten! Quelle: Sash

Ich hab’s sportlich genommen und mich gefreut, dass ich den Hunni Umsatz gemacht habe. Denn hätte ich abends gleich die Kisten getauscht, wäre ich viel früher heim. Insofern ist das jetzt schon ok. Schon gar keine Vorwürfe mache ich dem Kollegen, der seine eingetragene Schicht nicht gefahren ist – denn das hab ich selbst schon sicher fünfzig Mal gemacht. Damals hat das halt nur Harald und mich betroffen, weil wir uns das Auto zu zweit geteilt haben und niemand anders unsere Uralt-Kiste im Nordosten der Stadt haben wollte.

In solchen Fällen merkt man dann, dass nichts zu 100% perfekt ist und alles seine Vor- und Nachteile hat. In dem Fall, dass meine Chefs nicht viel von Arbeitspflicht halten und es zudem sehr locker sehen, wenn man nicht Bescheid sagt, dass man nicht fährt (obgleich sie’s natürlich gerne hätten, wenn wir es täten). Aber obwohl ich mich in dem Fall über eine rechtzeitige Info gefreut hätte, bin ich doch trotzdem froh, dass man bei uns nicht gleich einen Anschiss kriegt, nur weil man abends mal vergessen hat, Cheffe anzurufen.

Wie dem auch sei: Damit ist 2014 durch für mich und ich hab am Ende eine halbe Schicht mehr als geplant runtergerissen.

Jetzt jedenfalls werde ich in obigem Kistchen die Silvesterschicht rocken. Sie scheint vollkommen ok zu sein und fährt sich gut. Kleines Manko auch hier: ein Navi hat sie nicht. Und dieses Mal hab ich nicht einmal einen Ersatz – nur mein Handy für den Notfall. Aber wie sagt mein Chef so gerne:

„Du bist doch Taxifahrer, wozu brauchst Du’n Navi?“

Und obwohl ich das bei der riesigen Stadt und den tausenden Sonderzielen, die man niemals alle kennen kann, so nicht unterschreiben würde, stimmt’s andersrum dann halt doch wieder: Seit ich in der 2925 das nervige Aushilfsnavi drin habe, hab ich es für exakt eine einzige Fahrt benutzt. Ganz so schlecht scheint es um die Ortskunde meiner Wenigkeit dann ja doch nicht bestellt zu sein.

Aber das alles passiert erst 2015. Den heutigen Abend werde ich wie immer gemütlich mit Ozie zu Hause verbringen und mich erst mit Verstummen des Feuerwerks auf die Straße schmeißen. Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und eine fette Feier! Und ärgert mir die Taxifahrer auf der Straße nicht zu sehr, ok?

Der Winter ist da!

Da ich wie so oft keinen Wetterbericht gesehen oder gehört hatte, kam der Schnee heute recht überraschend für mich. Zwischen Mitternacht und ein Uhr startete es zaghaft, und schnell wurde klar: Das bleibt liegen! 🙂

Wie's anfing. Ostbahnhof 1:30 Uhr, Quelle: Sash

Wie’s anfing. Ostbahnhof 1:30 Uhr, Quelle: Sash

Die zweieinhalb Stunden nach diesem Foto haben mich in Windeseile daran erinnert, weswegen ich diesen Job so mag. Schon bei der ersten Kurve mit dem ersten Fahrgast merkte ich die Glätte, ich sollte aber erst spät ein wenig zum Spielen kommen, denn in der Folgezeit war ich viel besetzt. Die Schicht wurde letzten Endes dann doch eine eigentlich recht ansehnliche – und die Schneemaßen wuchsen und wuchsen. Bald waren nicht einmal mehr die Fahrrillen asphaltgrau, bereits ab 2:30 Uhr fanden sich auch auf den großen Hauptstraßen nurmehr weiß-weiße Ebenen, auf denen man sich mit anderen Autofahrern einig werden musste, in wie viele Spuren man sie aufteilt. Zweimal hab ich einfach so aus reinem Spaß an der Freude am Straßenrand eine Zigarettenpause eingelegt und mich über den Schnee gefreut. Die Kundschaft sah es ähnlich begeistert und zu guter Letzt hatte ich ein Pärchen im Auto, das das Fahrtziel noch abänderte. Die beiden Kerle wollten lieber noch einen Kilometer gemeinsam durch den Schnee schlendern als direkt vor der Tür abgesetzt zu werden. Hach.

(Reinhold hat auch eine tolle Schneefahrt gehabt.)

Und natürlich habe ich mich ohne Kundschaft auch ein bisschen mit dem Auto amüsiert. Gehört ja dazu. Aber ich muss auch ernsthaft warnen: Unter dem Schnee ist es heute sauglatt. Ich hätte zweimal fast eine Verkehrsinsel erwischt, obwohl es „eigentlich locker“ hätte reichen müssen. Aber naja, ist ja nix passiert. Wie schrieb ich vorher so schön auf Twitter:

„Am Ende waren es nur Zentimeter. Aber gute Zentimeter, nicht böse Verknautschungszentimeter.“

Inzwischen sind es mehr als zehn Zentimeter Schnee, auch die guten Zentimeter. 😉

Viel Spaß und dennoch ein gesundes Maß Vorsicht Euch allen da draußen!

Weihnachten

Heute Abend werde ich arbeiten. Ordentlich. Eine gute Samstagsschicht soll’s werden – mal egal, was „gut“ in Umsätzen bei kaltem Wetter zwischen den Jahren unmittelbar nach Weihnachten genau bedeuten wird. Das wird auch klappen, aber jetzt muss ich erst einmal meinen Schlafrhythmus geradebiegen.

Ihr wisst, ich mag meine Nachtschichten. In die Tagschicht bringt mich nix so schnell. Aber das klappt halt nur, wenn nicht viel „herkömmliche“ Termine tagsüber anfallen. Und um Weihnachten herum kann man das vergessen, selbst wenn man die Familienkontakte nicht so eng hält. Bei mir war es nur ein Treffen dieses Jahr, zudem mit 250 km Entfernung an sich gut machbar. Nämlich gestern, am zweiten Weihnachtsfeiertag. Davor hatte ich „frei“ (was immer dieses Wort in der Weihnachtszeit bedeuten soll) und hatte meinen Rhythmus schon vorübergehend auf die Tagseite umgestellt. Was dann bedeutete, dass der 25. Dezember nachts um 2 Uhr etwa endete, als die Küche nach dem Kuchenbacken wieder halbwegs restauriert war.

Dann klingelte gestern um 6:30 Uhr der Wecker. Ich hatte es noch gut und wurde als Beifahrer bis hoch an die Ostsee kutschiert. Ist zur Abwechslung auch mal sehr angenehm gewesen. Dort oben dann wirklich nettestes Familien-Tralala. Inklusive Geschenken und weihnachtstypischen drei Mahlzeiten binnen acht Stunden. Aber ich hatte planungssicher Hunger mit an die Küste gebracht, man lernt ja aus der Vergangenheit. 😉

Eben weil ich heute wieder arbeiten will, bin ich dann am Abend schon wieder alleine mit dem Zug abgereist. Eher eine Notlösung, aber sonst hätte ich den gewonnenen Tag gegen die Gewohnheiten einer ganzen Familie anschlafen müssen, das wäre für keinen irgendwie hilfreich gewesen – und ich kann die eingefahrene Kohle der nächsten Tage gut brauchen, egal wie viel es am Ende wirklich sein wird.

Also ab zum Bahnhof. Dort dann ein Fahrkartenautomat, der mit der aussagekräftigen Fehlermeldung „Die Zahlung wurde abgebrochen“ einen minutenlangen Bestellvorgang unterbrochen hat und nebenbei rund 4% des Fahrtpreises mal eben als Trinkgeld einbehalten hat. WTF? Dann traf ich auf die ungefähr netteste Bahnmitarbeiterin seit der Erfindung der Eisenbahn. Während die Passagiere schon mit den Augen gerollt haben, hat sie einem Mann mit nur sehr rudimentären Deutschkenntnissen in allen Details fünfmal erklärt, wie er am geschicktesten eine Strecke von 500 km mit fünfmaligem Umsteigen zurücklegt und was davon sie organisieren kann oder nicht und wo er weitere Hilfe bekommt. Von der hab ich mein Ticket natürlich ohne jedes Problem bekommen.

Dann ein voller ICE. Zu voll für meinen Geschmack zumindest. Ich hatte nach 18 Stunden Wachsein keine Lust, mit Fremden zu kuscheln und ihnen gegenüber meine Knoblauchfahne zu rechtfertigen, die ich vom leckersten Karottensalat aller Zeiten stolz vor mir hertrug. Also eine Stunde Zwischenabteil. Und da ich schon wie ein Asi im Eck rumlungerte, hab ich gleich noch ein paar Minuten gepennt. Darauf kam’s dann auch nicht mehr an.

In Berlin dann allet nach Uhrwerk: Zweimal geschmeidiges Umsteigen, einmal mit 0,5 Sekunden Wartezeit, einmal genau auf eine Zigarettenlänge getimed. Denn statt heimzufahren hatte ich beschlossen, das Auto gleich für heute Abend abzuholen. Das war mit Cheffe als Option abgesprochen, aber dann doch nicht ganz so einfach. Denn nicht nur hatte es seit meiner Abfahrt geschneit, mein Auto komplett zugefroren und mich nach bald 20 Stunden auf den Beinen viel Kratzarbeit gekostet – nein, auch meinen Key hab ich nicht gefunden. Argh! Ich hatte ihn tatsächlich letzte Woche am Schlüssel hängenlassen, aber ein Kollege hatte den Schlüssel zu einem falschen Auto gehängt und … nun ja, ich bin also ein bisschen panisch und übermüdet durchs Winterwunderland geflitzt.

Nach 15 Kilometern Fahrtstrecke und einem kurzen Stopp an der Packstation bin ich dann hier eingetrudelt. Ich hätte sogar Winker haben können, hatte aber nicht einmal mein Portemonnaie dabei und bin somit wie geplant direkt nach Hause gefahren. 17 bis 20 Stunden vor der Schicht und brotfertig. Und jetzt habe ich die Aufgabe, es irgendwie zu schaffen, runde 8 Stunden möglichst erholsamen Schlaf auf so kurz wie möglich vor die Arbeit zu legen, um fit zu sein. Kurz eine Stunde Mittagsschlaf und dann bis in die Vormittagsstunden wach bleiben? Oder gleich bis morgens durchhalten und dann früher und für länger ins Bett? Und warum bin ich jetzt fit und schreibe ewig an diesem Blogeintrag rum?

Fragen über Fragen. Und außerdem die Vermutung, dass das heute selbst für mich als Nachtschichtler ein ziemlich verstrahlter Tag werden könnte.

Ausnahmsweise arbeite ich jetzt bis Montag, vielleicht sogar bis Dienstag durch. Und dann natürlich Silvester. Wie ich gesagt hab: ein paar Euro braucht’s noch. Insgesamt wird aber zumindest hier bei GNIT jetzt wieder ein bisschen mehr Kontinuität eintreten. Denn die hat – wen wundert’s? – ebenfalls ein wenig unter Weihnachten gelitten.

Ich hoffe, Ihr habt die Feiertage gut hinter Euch gebracht und noch ein wenig frei. Genießt das auf jeden Fall! Ich wünschte mir durchaus, die Option gerade auch zu haben.

2925! \o/

Wie gestern geschrieben: Es ist gerade ein wenig kompliziert. Für meine Chefs würde ich prima auf die 2925 passen, so ganz reibungslos lief das bisher aber nicht: Der Sitz wollte nicht passen und ein Navi hat die Kiste auch nicht.

Das mit dem Sitz ist übergangsweise gelöst. Er ist jetzt fast ganz unten und für mich ist das Auto damit gut zu fahren. Schwierig wird jetzt nur, dass sich der Sitz vorerst auch nicht wieder hochstellen lässt. Was dann vermutlich mit dem Unter-der-Woche-Tagfahrer zu Problemen führen wird … ich vermute stark, eine professionelle Reparatur wird da unumgänglich sein. 🙂

Nun aber hab ich das Auto erst einmal für dieses Wochenende. Und was soll ich sagen? Ich könnte mich schon dran gewöhnen …

Das mit dem Navi wird noch eine Weile ein Problem bleiben. Wie gesagt: Das Auto hat kein eingebautes und das Aushilfsding der Firma (ein Medion GoPal) ist wirklich traurig. Natürlich bietet es ausstattungsmäßig alles wichtige an, aber zum einen ist die Routenberechnung unfassbar lahm und zum anderen ist der Touchscreen ein direkter Import aus der Hölle. Ich habe lange kein Eingabegerät mehr benutzt, dessen Reaktion so sehr vom Zufall abhängig war. Mal reagiert er gar nicht, mal zeigt er an, dass der Knopf gedrückt wurde. Scheinbar kann ersteres aber durchaus bedeuten, dass er die Befehle im Hintergrund verarbeitet, teilweise kann zweiteres aber auch völlig ohne Reaktion bleiben. WTF?

Gut, dass ich es bisher nicht ernsthaft gebraucht habe. Ein eigenes Navi mit vernünftiger Bedienung wird also dringend notwendig.

Und ansonsten?

Ist die Kiste ein Traum! Natürlich hat sie Macken. 158.000 km sind immerhin auch schon runter. Aber das entspricht ungefähr der 1925, wie ich sie damals zu Beginn 2008 vorgefunden habe. Der Motor klingt zu Beginn leider etwas ungesund. Das hat sich aber im Schichtverlauf gelegt. Und ja, die Bremsen quietschen derzeit. Aber das sind Verschleißteile, da werde ich einen Austausch nahelegen, dann geht das wieder.
Ansonsten ist die Karre sauber und teilweise in neuwertigem Zustand. Sie schnurrt im Betrieb wie ein Kätzchen und macht Spaß. Den umklappbaren Beifahrersitz, den ich noch aus der 1925 kenne, hat sie zwar auch nicht, dafür ist es bereits das neuere Modell mit 4 Fensterhebern. Einen Turbolader und damit rund 50% mehr Leistung als die 72 hat sie ebenso wie eine Sitzheizung – was ja gerade in der kommenden Wintersaison hilfreich sein könnte. Selbst das Dachschild ist flach angelegt und somit vermutlich waschanlagentauglicher als die Aufbauten meiner beiden letzten Fahrzeuge. Alles in allem bringt mich das zu folgendem Fazit:

„Das mit dem Navi ist scheiße gerade. Wirklich! Aber dann muss ich mir halt ein eigenes besorgen. Es wäre jedenfalls blöd, dieses Auto wegen so etwas abzulehnen!“

Denn auch heute hab ich am Navi wieder nur für mich rumprobiert. Gebraucht habe ich es für keine einzige Fahrt …

Navigationsprobleme

Wie ich geschrieben hab: In Zukunft werde ich entweder öfter mal das Auto wechseln oder ein festes neues bekommen. Wenn es – was sein kann – die reparierte 2925 ist, dann hat sie kein Navi. Das ist nicht hyperdramatisch, denn erstens kenne ich mich aus und zweitens gibt es schon jetzt Abhilfe. Ich hab mit Sygic sicher eine der besten Navi-Apps auf dem Handy und in der Firma liegt ein mobiles Navi rum, das ich nutzen könnte. Ist nur beides wenig komfortabel. Das aus dem Büro ist erkennbar eine Notfalllösung und erweckt den Eindruck, für 30 € auf dem Flohmarkt gekauft worden zu sein – und die App ist toll, aber die Bildschirmtastatur meines Handys ist klein und die Zierlichkeit meiner Finger ist allenfalls relativ zu meiner Körpergröße ernsthaft attestierbar.

Kuschelige Kälte in Schildow, Quelle: Sash

Mein altes Helferlein. Quelle: Sash

Zwar kann ich mir nicht umgehend ein neues anschaffen, ich hab einfach keinen Cent übrig gerade, aber das wird trotzdem die nächste wichtige Anschaffung werden. Und da wollte ich – da ich ja bislang immer das eingebaute von Opel genutzt habe – mal nachfragen, ob Ihr da Tipps hättet. Aber ich als Spielverderber hab natürlich Ansprüche, also lest erst einmal, bevor Ihr euer eigenes Lieblingsnavi empfehlt …

Der Preis:

Ist erst einmal völlig egal. Ja, ich hab gerade keine Kohle, aber wenn ich sie habe, ist es mir egal, ob ich 100 oder 300 € ausgebe. Keine Frage, ich würde mich über ein Schnäppchen sehr freuen, aber das Ding soll mir bei der Arbeit helfen und mir dort ein deutliches Komfort-Plus bescheren. Da gibt es einzelne Features, die mir den Aufpreis wert wären.

Das Kartenmaterial:

Ist ebenso egal. Da meine Ortskenntnis im Wesentlichen gut ist, komme ich mit allem aus, was gerade so noch legal verkauft werden kann. Das Opel-Navi, mit dem ich bis vor einer Woche erfolgreich gearbeitet habe, hatte Karten von 2010 und ich hab dort NUR nach Straßennamen gesucht. POIs sind gut, einspeicherbare Adressen super – aber das brauche ich nicht, um glücklich zu werden. Aktuelle Verkehrsinfos sind nicht nötig, Blitzerwarnungen nicht … aber das kriegt man ja alles selbst beim billigsten Gerät mit den vorletzten Karten schon.

Die Bedienung:

Das ist es, worauf es ankommt! Große Tastatur wäre super. Eine Anzeige von Stadtteilen (statt oder zusätzlich zu Postleitzahlen) bei der Adresseingabe ist in Berlin ein Killerfeature, brauch ich! Schön wären viele Einstellmöglichkeiten. Ich fahre z.B. lieber mit genordeter Karte, das kann ich viel besser mit meinem Stadtplanwissen abgleichen, scheiß auf fancy 3D-Ansichten! Ganz essentiell ist die Möglichkeit, die kürzeste Route zu wählen, nicht nur die „ökonomischste“ oder schnellste – ich bin Nachtfahrer. Ich will den Ton ausschalten und den Zoom selber einstellen können.

Zu guter Letzt:

Meine Ortskenntnis lässt da nach, wo ich am weitesten weg muss. Zum Beispiel ins Umland. Wenn ein Navi schon 30 Sekunden braucht, um eine Route in zwei Kilometern Entfernung zu berechnen, ist das traurig. Mein altes Opel-Navi schaffte das in 2 Sekunden. Und vielleicht 7 für die ganz langen und komplizierten Routen. Das würde ich gerne als Standard beibehalten. Und Karten, die via Windows-Software nachgeladen werden können, bringen mir nix (ich nutze Ubuntu). Wenn ich Berlin nicht jedes Mal eingeben muss, wenn ich eine Adresse suche, wäre das super, denn 90% der Fahrten gehen nicht aus der Stadt raus.

Das ist eine komische Prioritätensetzung, schon klar. Aber andererseits war das mit dem Stand der Technik vor 5 Jahren in eingebauten Navis möglich. Das wird es so doch irgendwo bei den mobilen inzwischen auch (noch?) geben. Ich bin auf eure Tipps wirklich gespannt, denn bisher hab ich da so ziemlich null Ahnung, ich hatte ja immer mein Helferlein onboard. 🙂

Mal eben alles neu

Jetzt wo ich ohne festen Tagfahrer bin, ist es doch etwas turbulenter geworden und es wird sich weiterhin einiges ändern. Ich hatte das große Glück, in den letzten Wochen die 72 mit heimnehmen zu können während der paar Tage, in denen ich gefahren bin. Das ist wirklich großes Glück gewesen, denn natürlich lohnt sich so ein Taxi im Zweischichtbetrieb deutlich mehr für die Firma. Es ging halt, weil die 72 eher etwas überschüssig war, und sie auch wenn sie an der Firma stand wurde sie kaum gefahren. Aber nun ist sie ja weg.

(Und an alle, die das immer schon wissen wollten: Ja, sie geht über einen weiteren Händler irgendwo nach Afrika.)

Das Problem ist jetzt, dass nur recht wenige Fahrer aus der Firma hier im Nordosten wohnen und tagsüber fahren, mit denen ich mir also wie mit Harald sehr bequem ein Auto teilen kann. Die sind alle schon in festen Teams, haben andere Arbeitszeiten oder es klappt aus anderen Gründen nicht.

Mir ein Auto für vier Tage mitzugeben, obwohl ich nur drei arbeite (Donnerstag und Sonntag eher eine halbe Schicht), erschwert die Sache für meine Chefs noch mehr. Denn wenn deswegen z.B. dank einer Panne für einen Tagfahrer, der das doppelte an Umsatz einfährt, weil er sich 10 Stunden auf die Straße schmeißt, kein Auto verfügbar ist, ist das blöd. Da kann ich auch einfach nicht so egozentrisch sein, dass mir das egal ist. Deswegen hab ich von mir aus – ich hatte das schon lange als Planspiel im Kopf – meine Arbeitszeit um einen weiteren Tag verkürzt. Auf die Stundenzahl trifft das natürlich nicht zu, ich arbeite jetzt halt am Donnerstag entsprechend mehr. Unterm Strich muss ich die gleiche Kohle einfahren, es mangelt derzeit sowieso an allen Ecken und Enden – aber mehr als die 25 – 30 Stunden packe ich einfach nicht neben Bücherschreiben, Bloggen, Haushalt und dem glücklicherweise seit über neun Jahren erfolgreichen Versuch, eine vernünftige Beziehung zu führen.

Das wird eine Umstellung, klar, aber das geht. Wie gesagt: In der Summe ändert sich nicht viel. Nach Möglichkeit kann ich das Auto dann trotzdem in den meisten Fällen mitnehmen – mein Chef hat solche Sachen durchaus im Blick. Nur wird es, vor allem am Anfang, natürlich ein paarmal nicht so gut klappen. Der kaputte Sitz der 2925 letztes Wochenende war ein besonders blöder und hoffentlich einzigartiger Fall, aber dass ich mal andere Autos kriegen werde für einen Abend oder so, das wird passieren. Ich weiß jetzt z.B. noch nicht, welches Auto ich heute oder morgen fahren werde. Vielleicht ist die 2925 repariert, vielleicht muss ich ausweichen. Ich bin guter Dinge, werde aber ggf. darüber berichten. 🙂

Bald folgt noch ein Eintrag zum Navi …

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Allet jut.

Ein bisschen Chaos kann vorkommen. Die letzten Tage bei der Arbeit war es mir aber eigentlich ein bisschen zu viel. Meine 72 wurde plötzlich stillgelegt, dann ließ sich am anderen Wagen der Sitz nicht verstellen – und lösen konnte ich das Ganze alleine schlecht. Schließlich bin ich ja auch nur Angestellter und kann nicht mal eben irgendwelchen Kollegen die Autos klauen.

Solche – letzten Endes – Technik- und Kommunikationspannen sind natürlich ärgerlich für die, die sie ausbaden müssen. In dem Fall also für mich. Andererseits: Was hab ich nicht schon alles verbockt oder falsch verstanden? Als ob irgendwer von uns durchs Leben kommt, ohne versehentlich jemandem auf die Füße zu treten.

Schön war, dass sich das Problem (ich hatte ja nach wie vor kein Auto) gestern blendend geklärt hat. Obwohl ich einen meiner Chefs im tatsächlichen Wochenende belästigt habe, unser Schrauber ratlos war und die Sitzverstellung sich tatsächlich nicht reparieren ließ, war ich gestern pünktlich auf der Straße und hab am Ende sogar noch mein Schichtziel erreicht.

Gut, es waren ein paar Telefonate quer durcheinander notwendig und ohne einen bestimmten Kollegen hätte das nicht geklappt. Ich nenne ihn nicht namentlich, weil ich nicht weiß, ob er das will. Aber er hat nicht nur selbst versucht, das Auto geradezubiegen, um mir die weite Anfahrt zu ersparen, sondern hat mir letzten Endes sein Wochenendgefährt überlassen, weil er etwas kleiner ist als ich und in die 2925 mit ihrem nicht absenkbaren Sitz gut passt. Nur logisch? Naja, vielleicht. Aber ich möchte erwähnen, dass er mir im Gegenzug eines der besten und neuesten Autos der Firma gegeben hat, es also wirklich kein 1:1-Tausch war.

Deswegen hole ich aus dem kalten und kläglichen Rest-Wochenende jetzt aber auch das Maximum raus! 😀