Ich hab den Artikel gestern nicht grundlos ein bisschen daneben klingen lassen. Kunden, die in Berlin extra die „Dorfdisco“ aufsuchen, mit Kumpels, die „Türsteher machen“ und dann ernsthaft fragen, ob das dort gut sei. Ich schiebe das gerne ein bisschen weg von mir, weil das nicht wirklich meine Szene ist. Andererseits sind das die Vorzeige-Elektro-Schuppen, die so angesagt sind, auch nicht.
Und um ehrlich zu sein: Ich hab in der neuen Kneipe meiner Stuttgarter Stammgastwirte meine Hochzeit gefeiert. Nachdem sie die ehemalige Kneipe zu einem Automatencasino umgewandelt hatten. Einen Blick von oben herab hab ich auf das Stadtteilleben wirklich nicht. Deswegen sei auch nochmal nachgeschoben, dass die Kunden, obwohl drei eher prollige Typen, durchaus einige Sympathien bei mir erwerben konnten. Sie waren furchtbar nett, haben meinen Rat ernsthaft haben wollen und waren reichlich selbstironisch ob ihrer Zielauswahl.
Zu guter Letzt der geschäftliche Teil: Kein Feilschen, kein Du-bist-ja-nur-der-Fahrer-Getue sondern ein angenehmes Gespräch. Und als meinem Beifahrer beim Bezahlvorgang versehentlich das Portemonnaie in der Hand explodiert ist, hat er meinen ersten Suchambitionen eine selbstverständliche Abfuhr erteilt, gemeint, dass es ja nur „ein bisschen Kleingeld“ sei und die 17,50€ trotzdem mit einem Zwanni beglichen.
Es mag nicht die klassische Kundschaft zu so einem Club gewesen sein, aber auch sowas passiert immer noch oft genug, um meine dann doch mal aufkeimenden Vorurteile gelegentlich auf die Probe zu stellen. Danke dafür!