Reif für die Weihnachtsfeier

Gut, heute ist natürlich nicht unsere Betriebsweihnachtsfeier. Die ist – taxigewerbegerecht – am kommenden Montagabend. Und bis dahin bleibt mir eigentlich noch ein ganz normales halbes Arbeitswochenende. Was aber auch ok ist, so lange es auch normal bleibt. Die erste Hälfte war dieses Mal nämlich (erwartbar) nicht normal gewesen.

Am Donnerstag bin ich ein paar Stunden vor dem Wecker aufgestanden, damit die Bude noch halbwegs besuchstauglich werden konnte – und damit ich früh wieder müde sein würde. Von der Sache her lief es gut, die Wohnung glänzte, die Familie flog ein, ich auch pünktlich zur Arbeit und früh wieder zurück. Mit mittelprächtig passablem Ergebnis. Dumm nur, dass ich rhythmusbedingt trotzdem erst nach 5 Uhr eingeschlafen bin …

Dann folgte der eigentliche Grund für all das: 9 Uhr aufstehen und nach Potsdam fahren. Beerdigung. Noch dazu nicht irgendeine, sondern die meines Schwiegervaters – im übrigen auch ein Berliner Ex-Taxifahrer. Unerwartetes Ableben mit 54 inklusive „nicht ganz einfacher“ Familiengeschichte. Was halt so passiert. Für eine Beerdigung war’s zweifelsohne schön, aber ich denke, es ist verständlich, dass sich der Jubel diesbezüglich trotzdem in Grenzen gehalten hat. Mit anschließendem Kaffee und allem was dazugehört war es am Ende 18.30 Uhr, als ich völlig übermüdet wieder zu Hause war. Und trotzdem hab ich’s anschließend nur auf anderthalb Stunden Schlaf gebracht. Kunststück, war’s doch eigentlich eher Aufstehenszeit für mich …

Letztlich war es 23 Uhr, als ich mich mit einer verbliebenen Rest-Coffee auf den Weg gemacht hab in eine regnerische und eigentlich gute Freitagsschicht, bei der von Beginn an klar war, dass alles über drei Stunden schon ziemlich gewagt wäre bezüglich der Verkehrssicherheit. Mit viel Glück hab ich’s aber bis nicht einmal 2 Uhr wirklich auf fast 100 € geschafft und damit sogar noch mein finanzielles Minimalziel erreicht. So gesehen will ich’s mal beim Stöhnen belassen und nicht ins Jammern abdriften.

Und die letzten Stunden hab ich mich einfach etwas krampfhaft am Schreibtisch wachgehalten, damit ab heute Abend dann wirklich wieder alles nach Plan laufen kann. Und wenn’s das tut, dann würde ich sagen, hab ich mir mein Bier am Montagabend auch verdient.

6 Kommentare bis “Reif für die Weihnachtsfeier”

  1. Radfahrerin sagt:

    Mein Beileid.

  2. Edgar Ladwig sagt:

    Mein Beileid.

    Eine Weihnachtsfeier im Taxibetrieb ist ja eigentlich nie taxigewerbegerecht , weil ja nicht alle mitmachen können……

  3. Sumsehummel sagt:

    Mein Beileid an euch beide.

  4. Cliff McLane sagt:

    @Sash, das mit deinem Schwiegervater tut mir Leid, mit 54 abtreten zu müssen, das hat er, glaube ich, nicht gerne getan.

    Aber, was soll’s, zwei gute Freunde von mir sind in diesem Jahr gestorben, der eine mit 51, der andere mit 56.

    Ja, was erlauben die sich denn eigentlich? Gestern sitzte mit dem einem noch gemütlich bei ’nem Bier, und übermorgen stehste vor ’ner Grube und denkst dir, ach ja, der hätte auch noch warten können.

    Ich finde es ja prinzipiell unanständig, dass Leute im Winter sterben. Man müsste gesetzliche Sterbemonate einführen, sagen wir, von Mai bis August. Dann würde man bei einer Erdbestattung nicht so frieren während man am Grab rumsteht. Aber da steckt bestimmt die Bestatterindustrie dahinter, die wollen, dass du dir beim Beine in den Bauch stehen auch noch ’ne anständige Lungenentzündung holst.

  5. Mic sagt:

    54 ist ja nun wirklich kein Alter – bzw. ein beschissenes Alter!

    Mein Beileid an euch beide!

  6. Aro sagt:

    @ Cliff McLane
    Bei der Beerdigung der Mutter meines Freundes waren es 36 Grad, aber leider nur im Schatten. Das ist auch nicht besser.
    Wenn schon Beerdigung, dass soll es auch wirklich kalt sein, damit man sich noch beschissener fühlt. Das passt dann besser.

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