Danke, Internet!

„Was soll’n hier der Scheiß mit 5 € Zuschlag?“

„Genau! Wofür bitte ein Fünfer?“

„Haste se nicht mehr alle!?“

„Das kannste Dir gleich stecken, Alter!“

🙁

Aber gut, man gibt ja selbst die Resterampe von der Biermeile nicht vorschnell auf:

„Das ist der Zuschlag für mehr als vier Personen.“

Aber, nun ja:

„Das ist niemals ein Fünfer, verarsch mich hier nicht. Das sind zwofuffzich.“

„Genau genommen waren das einsfünfzig …“

„Sag ich doch!“

„… bei einer Person extra. BIS VOR EINEM MONAT …“

„Ach laber nich‘, Alter … ich fahr doch jede Woche Taxi, pass bloß auf – ich googel das!“

„Ja, bitte, mach mal!“

Das Geplärre ging weiter, die Truppe war der wahrgewordene Alptraum nach einer Tariferhöhung. Den Scheiß könne ich mir abschminken, sie würden mich sowieso gleich anzeigen, ich hätte ja wohl keine Ahnung vom Taxifahren – wenn alle geprellten Kunden so drauf wären, gäbe es kaum noch Betrüger unter Taxifahrern, ganz ehrlich! Muss man mal anerkennend sagen. Und sauer bin ich auch so nicht auf sie, denn der Typ neben mir hat tatsächlich kurz sein Telefon befragt und anschließend einmal scharf in die Runde gerufen:

„EY, HALTET MAL DIE FRESSE! ER HAT RECHT! Er hat Recht, das ist wirklich der neue Tarif!“

Und – zack! – war das eine eigentlich ganz angenehme Tour mit einem Zwischenstopp an der Bank, mit auf meinen Wunsch hin nicht zu großscheiniger Bezahlung und am Ende einem normalen Trinkgeld. Geht doch. 🙂

„Schnelle“ Winkertouren

Es war genug los in der Stadt, also hab ich mich nicht gewundert, dass eine Truppe dreier älterer Frauen mich in der Wühlischstraße herangewunken hat.

„Einmal in die Scheffelstraße …“

So sei es. Rund ein Zehner vielleicht, eine nette kleine Tour um die Ecke, wenn man so will. Am Zielpunkt meinte dann eine der Fahrgästinnen:

„Nein nein, machen Sie die Uhr nicht aus, ich muss ja noch weiter!“

Auch nicht schlecht. Also vielleicht doch eher 15 €.

„Wohin soll’s denn noch gehen?“

„Nach Buch.“

0.0

Noch. Besser. Mit Umweg über die Autobahn, einer gesperrten Straße und grundsätzlich einer ziemlich weiten Strecke waren das mal eben fixe 38 € auf der Uhr. Natürlich keine Jahrhundert-Tour, aber doch eher sowas, was einen nur einmal die Woche ereilt. Und dann im Normalfall nicht als Winkertour ohne Stress, sondern als Tour vom Stand mit Preisverhandlungen. In dem Fall war alles mehr als perfekt: Kein Stress, 10% Trinkgeld und auf dem Rückweg sogar zwei (!) weitere Fahrten, was die ohnehin schon gerettete Schicht fantastisch werden ließ. Mehr davon, heute noch, bitte! 😀

Wie ich Fahrgäste lobe

Da kam er am Ostbahnhof auf mich zu. Mit einem Einkaufswagen und drei Kästen Bier darin. An der abschüssigen Halte musste er den Wagen halten, während ich kurz das Bier in den Kofferraum gewuchtet hab. Party-Nachschub, klassischer Fall. Kaum dass er unbeladen war, meinte er nur:

„Ich bring den Wagen nur kurz weg, ich bin gleich wieder da!“

… und sprintete davon.

Da hab ich nicht anders gekonnt und ihm hinterhergerufen:

„DAS NENNE ICH MAL VERTRAUEN, JUNGE! HUT AB!“

🙂

Kurze Meldung in eigener Sache: GNIT für „Entdeckt!“ nominiert

Ein paar von Euch werden sich erinnern: Ich habe vor einiger Zeit ein Buch veröffentlicht, das heißt wie dieser Blog hier. Und mal abgesehen davon, dass einige von Euch sich schon ganz nett darüber geäußert haben, hat es wohl auch die Jury des Amazon-Autorenpreises „Entdeckt!“ überzeugt, weswegen es in der dritten Runde nominiert ist. Nun ist es eine Frage des Publikums, bzw. des Publikums mit Amazon-Account, über das beste Buch der Runde abzustimmen. Und da würde ich mich freuen, wenn Ihr das tun würdet. Man kann immerhin auch ein Paket mit allen Büchern gewinnen … so als kleine Motivationshilfe. 😉

Zur Abstimmung geht’s hier.

Danke jedenfalls an alle, die mir die Freude machen!

Ich muss Euch aber warnen: Falls das klappt, frage ich in der Endrunde nochmal nach! 😉

Sie sind schwach. So schwach.

Winker in der Wühlischstraße. Ob ich nicht auch – nur ganz kurz zur Revaler – sechs Leute mitnehmen könne. Na klar doch! Sitze kurz ausgeklappt und fertig. Kaum, dass ich das Taxameter anstelle, meint der Oberhipster neben mir, dass ich das ruhig auch sein lassen könne. Jetzt mal im Ernst, einfach so ein Zehner bar auf die Kralle, wäre ja kein Ding. Super für uns beide und so.

Ich hab mit dem üblichen „Danke, aber mein Chef ist kein Arschloch und braucht auch sein Geld“ etwas Ruhe ins Gespräch gebracht. Etwas. Denn es wäre ja nur eine Idee, und ich solle nur mal keinen Stress haben wegen ihnen, sei ja ohnehin scheiße, so eine kurze Fahrt, wo ich „keine Millionen“ verdienen würde. Wohl wahr, zumal wir selbst bei uns in der Firma seit diesem Jahr von den Zuschlägen nichts mehr sehen, die Tour mir also ohnehin nur rund 2,50 € brutto von den 5,30 €, mit Zuschlag 10,30 €, brachte. Mit dem Zuschlag gerechnet hatte Mister Sonnenbrille ohnehin nicht, also war er etwas erstaunt, als ich entgegen seines Vorschlages von 10 € bar auf die Kralle sogar 10,30 € haben wollte.

„Alter! Wegen Großraum? Ach komm, hättste mal nicht gedrückt, dann hätten wir hier 5,30 €, hätt‘ ick dir 4,70 € Trinkgeld gegeben – und zack, fertig!“

Wunder Punkt, keine Frage. Da beisst man sich schon mal auf die Lippen als Angestellter. Wenn es nicht wie folgt weitergegangen wäre:

„Aber jetzt, Alter, jetzt reicht das ja nicht mal! Dann machen wir das mal so, das ist ok, das stimmt so!“

Und reicht mir einen Fünfer zu dem Zehner dazu. Statt eines überaus exorbitant großartigen Trinkgeldes hatte ich nun also ein überaus exorbitant großartiges Trinkgeld PLUS den legalen Fahrpreis a.k.a. einen Fünfer Bonus für meinen Chef.

Unter sowas leidet die Überzeugungskraft der Kundschaft dann schon etwas. 😉

WTF, Kollegin?

Da hält ein Taxi am Ostbahnhof. Die Fahrerin steigt aus, lädt das Gepäck der beiden Kundinnen aus und die nehmen gleich mich ins Visier. OK, das ist seltsam. Dass man als Taxifahrer mal einen von mehreren Kunden mit unterschiedlichen Richtungen an einem Taxistand absetzt … passiert. Aber alle?

Da das alles friedlich passierte und ich mit den Koffern der beiden Seniorinnen zu tun hatte, sparte ich mir meine Gedanken vorerst und fragte erst, als sie im Auto saßen.

Nun, die Kollegin wollte oder konnte die beiden nicht ans Ziel bringen und hat sie deshalb lieber bei mir abgeliefert. Hä?

Man muss vor allem mal sagen, dass die beiden Kundinnen sich ausreichend artikulieren konnten und die beiden Fahrtziele in ungefähr 7 Kilometer Entfernung weder eine ablehnbare Umlandfahrt bedeuteten, noch eine kurze und nicht lohnende Strecke – und die Straßen waren jetzt auch nicht die allerkleinsten, die man auf keinen Fall kennen kann. Die beiden Damen haben sogar naheliegende U-Bahnhöfe mit angeben können. Und die Kollegin hatte die beiden offenbar an einer der Bushaltestellen des Ostbahnhofs aufgegabelt, ist ein paar Minuten mit ihnen umhergefahren, hat nicht zum eigentlichen Ziel passende Straßennamen gemurmelt und die beiden Damen am Ende ohne Geld zu verlangen bei mir abgesetzt.

Für mich waren das leicht verdiente 19 € und 2 € Trinkgeld. Trotzdem nochmal ganz klar und deutlich: What the Fuck?

PS: Das hat mich an diesen Kollegen erinnert, der „im Geld schwimmt“.

PS 2: Natürlich kann es sein, dass die Kundinnen ihr gegenüber unangenehm waren, die Kollegin nur nicht so gut darin war, ihre Beweggründe zu erklären. Und immerhin hat sie ja auch kein Geld genommen und war nicht unfreundlich. Das WTF von meiner Seite aus bleibt dennoch bestehen …

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Fürs Taxi geeignetes Essen

Man mag mich in diesem Punkt für ein Sensibelchen halten, aber mir ist irgendwie klar, dass nicht alles, was ich gerade gerne essen würde, ein Essen ist, das ich bequem im Taxi zu mir nehmen kann. Die Standzeiten sind oft unberechenbar kurz, zumindest ich habe keinen Tisch im Auto, an dem ich angenehm mit Besteck essen kann – und dann sagt man z.B. Döner auch noch nach, dass man ihn vor, während und erst recht nach dem Verzeher deutlich riechen kann.

Das alles muss nicht sein.

Natürlich gibt es auch unter den Fahrgästen empfindliche und weniger empfindliche – und was weiß ich schon, wen ich mit dem Geruch meiner Bonbons gelegentlich auf die Nerven gehe. Aber ich beschränke mich, wenn ich schon im Auto esse, weitestgehend auf Backwaren, und wenn sie belegt sind, dann gerne ohne viel Zwiebeln und Knoblauch. Und Essen zum Löffeln kommt mir nicht zwischen A- und B-Säule.

Wie gesagt: Da bin ich wohl ein Sensibelchen. Einen wirklich netten Kollegen zum Beispiel hab ich am Stand schon mehrfach dabei unterbrochen, ein Brathähnchen zu essen. Hähnchen. Im Auto. 0.o

Dieses Wochenende aber hat ein anderer Kollege den Vogel abgeschossen. Er klagte mir sein Leid, denn er hatte sich „so ne scheene Dose Brathering“ gekauft. Und dann hatten ihn Kunden beim Essen unterbrochen und er war beim Wegpacken so eilig gewesen, dass das alles ausgelaufen ist. Ins Auto, auf die Fußmatte. Brathering … im Taxi. Noch drei Berichte dieser Art und ich lege mir ein Fondue-Set zu, das über den Zigarettenanzünder befeuert wird. Kann man ja offenbar alles mal machen …