Die ersten Kurzstrecken zum neuen Tarif

Die Kurzstrecke ist bei der Tarifänderung zum 30.6. ja am meisten in Mitleidenschaft gezogen worden. Während der Kilometerpreis um 21 bis 22 Cent erhöht wurde und der Startpreis um 50 Cent, kostet die Kurzstrecke nun einen satten Euro mehr: 5,00 statt 4,00 €. Dass der Anstieg so heftig war, erklärt sich aber zum Teil auch dadurch, dass die ersten Kilometer nun schon zum zweiten Mal teurer werden, der Kurzstreckenpreis das erste Mal aber nicht erhöht wurde.

Trotzdem:

„Fünf Euro glatt, da kommt ja kein Trinkgeld mehr zusammen!“

Ich fürchte das auch. Andererseits muss ich zugeben, dass ich das auch letztes Mal befürchtet hatte, als die Kurzstrecke von 3,50 € auf 4,00 € angehoben wurde. Davor hatten die meisten mit 4 € bezahlt und es stand zu befürchten, dass da viel umverteilt werden würde. Meine Statistik nach einiger Zeit ergab damals aber eher ein anderes Bild.

Auch heute denke ich wieder:

„Ach fuck, 5 € ist so eine runde Summe, da gibt niemand was drauf!“

Und ja, da gibt es einen kleinen Schein für, ich halte das wieder für ein realistisches Szenario. Andererseits waren die zwei Zwei-Euro-Stücke auch eine Art Marke.

Für eine Statistik ist es freilich zu früh. Ich habe gerademal 1,1 Schichten zum neuen Tarif gefahren, dabei waren genau zwei Kurzstrecken. Das Ergebnis ist dennoch interessant.

Die erste Fahrt verlief getreu der schlimmsten Vermutungen. Ich bekam einen Fünfer gereicht mit dem süffisanten Hinweis, dass das jetzt sicher blöd sei, wo kein extra Trinkgeld mehr dazu kommen würde. Vielen Dank auch für die „aufmunternden“ Worte! -.-

Aber schon bei der zweiten Kurzstrecke eine halbe Stunde später bekam ich glatte 6 € auf die Hand. Vielleicht eine Ausnahme, aber in Anbetracht der letzten Erfahrungen hoffe ich mal auf das Beste …

4 Kommentare bis “Die ersten Kurzstrecken zum neuen Tarif”

  1. TomTom sagt:

    @Sash:
    Erinnerst du dich an deinen Artikel mit der “doppelten Kurzstrecke”? Ich hatte damals eine Grafik erstellt wo man schön sehen konnte wie oft hintereinander sich die Kurzstrecke im Vergleich zum Normaltarif rechnet.
    Ich habe das mal genommen und auch den neuen Tarif dargestellt: Alt vs. Neutarif
    Da kann man z.B. sehen was passiert wäre wenn nur der Normaltarif angepasst worden wäre, oder dass sich die mehrfache Kurzstrecke nun eher nicht mehr lohnt 😉

  2. hafensonne sagt:

    Zu den Zeiten, als ich die Kurzstrecke nutzte (Alter, das ist bestimmt 15 Jahre her), war das noch in Konkurrenz zum Nachtbus, der mich 4,10 DM gekostet hätte, und die Kurzstrecke war damals 5 DM. Damals war ich eigentlich chronisch pleite, daher glaube ich nicht, dass ich da überhaupt noch Trinkgeld gegeben habe. Heutzutage (lebe in einer Stadt ohne Kurzstrecke) gebe ich eigentlich unabhängig von der „Rundheit“ des dann entstehenden Betrags mindestens 10%. Wenn ich dem Taxifahrer noch mit der blöden Geschichte von dem maßlos verspäteten Zug auf den Keks gegangen bin, gerne auch mehr. Aber ob das nu genau 5, 10, 15, 20 Öre sind – nö. Ich glaube, das ist eher eine Frage der Einstellung. Gebe ich prinzipiell Trinkgeld oder eher nicht? Wir beide geben prinzipiell eher großzügig Trinkgeld, weil eine Taxifahrt (analog Restaurantbesuch) eh „Luxus“ ist und es dann auf ein paar Öre mehr oder weniger auch nicht ankommt. Und immerhin arbeiten diese Leute, während ich Freizeit habe, für ein Sch*geld.

  3. paule sagt:

    Du hast immer Fahrgäste dabei, die einen Igel in der Tasche haben. Ich für meinen Teil nehme gern Trinkgeld, gebe aber auch gern Trinkgeld. Hier in MG ist das Taxifahren immer noch recht günstig und die Fahrer freuen sich schon, wenn sie 1,– – 1,50 Tipp bekommen. Aber alles eine Einstellungssache, und wenn der Fahrer ein A………. ist und mit mir um den Pudding fahren will, hat er auch Pech gehabt.

  4. Sash sagt:

    @TomTom:
    Sehr nice! Danke! 🙂

    @hafensonne:
    Natürlich halten das viele wie Du. Aber solche psychologischen Grenzen existieren. Wäre das nicht so, würde ja auch kein Supermarkt diese bescheuerten xx,99 €-Preise machen. Und in meiner Statistik damals hat sich ja auch gezeigt: Es haben damals mehr Leute kein Trinkgeld gegeben. Zwei Zweier waren ein leicht zu merkendes Taxigeld, nur selten hat jemand passend 3,50 € dabei gehabt. Und wenn man die zwei Zweier schon eingeplant hatte, dann sagt man halt auch gerne mal „Lass stecken!“, wenn’s ans Rückgeld geht. Es hat eine Weile gedauert, bis sich dann 4 € + „eigentlich gibt man ja auch noch ein bisschen Trinkgeld im Taxi“ richtig durchgesetzt hatte und die Leute einen Fünfer als vielleicht nur grobe Gesamtkosten im Kopf hatten. Bin gespannt, wie das jetzt laufen wird.

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