Generationensprünge

„Weißte, ich kannte ja – ok, ich bin zwar 97er-Kind – aber ich kannte den Darsteller von Walter White ja noch als Vater von …“

„Malcom.“

„Von – ja, richtig! – Malcom mittendrin!“

1997. Als der Kerl geboren wurde, der jetzt seinen Abiball hinter sich gebracht hatte und laut eigener Aussage gerne mal einen durchzog, lag ich nach meinem ersten Joint mit Kumpels zusammen im Zimmer einer Freundin, regte mich auf, dass das Zeug „gar nicht wirkt“ und erörterte anhand eines Plüsch-Delphins (damals noch mit ph geschrieben!), ob es möglich wäre, kleine Aquarien für Meerestiere zu bauen, die sich mit ihnen mitbewegen, so dass sie unendliche Bewegungsfreiheit trotz begrenzter Bassingröße hätten. Und nun redeten wir über die gleichen Serien.

Am Ende gab er mir gutes Trinkgeld und meinte:

„Ich unterhalte mich ja gerne mal mit Taxifahrern. Ich hab schon mal mit einem über den Kommunismus diskutiert, aber jetzt die Unterhaltung über Serien … nee, das war seit langem doch das Beste. Ich wünsch Dir noch einen schönen Feierabend und hau rein! Also jetzt mal so unter Jugendlichen.“

Und jetzt weiß ich nicht, ob ich mich deswegen älter oder jünger fühlen sollte …

5 Kommentare bis “Generationensprünge”

  1. Wahlberliner sagt:

    „Unterhaltung unter Jugendlichen“ hätte ich ja (nur ein Jahr älter als Du, Sash) als Kompliment aufgefasst. Aber dann von jemandem, der eine Unterhaltung über Serien besser findet, als eine über Kommunismus, das macht es schon wieder ein Wenig fraglich 😉

  2. Andy sagt:

    Kommunismus ist halt argerlicherweise zu früh abgeschafft worden. Breaking Bad hat immerhin fünf Staffeln durchgehalten und ein würdiges Ende bekommen. Aber ich kann gut verstehen was Sash meinst… Bin Baujahr 1977 und hatte mal eine Freundin die 1985 geboren wurde. Und sie dann hält einen Freundeskreis der auch nochmal ein paar Jahre jüngere beinhaltete. Da ist schon ein cultural divide zu spüren…

  3. ednong sagt:

    Na, du Jugendlicher 😉
    ist doch ein Kompliment. Oder er hatte gerade augenspezifische Probleme, die eine einwandfreie Erkennung unmöglich machte …

  4. Bernd sagt:

    Ich bin ja in der „Onboard-Diskussion“ manchmal ein Schwein! Wie der Kommunismus eigentlich aussieht, frage ich nur Leute, bei denen ich genau weiß, daß auf diese Frage kaum mehr kommt als Vermutungen oder irgendwelche Sprechblasen. Ich selbst empfinde den Kommunismus als das Nonplusultra menschlicher Gesellschaft, aber: Diese so hochgepriesene menschliche Gesellschaft ist wertemäßig bereits derartig marktwirtschaftlich versaut, daß der Weg dahin zu 99% unmöglich geworden ist.

  5. bard. jun sagt:

    jaja, und im real existierenden Kommunismus sind alle Tiere gleich; nur die Schweine sind gleicher!

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