Orale Verabreichung, ausreichende

Schon die dritte Winkertruppe, die den Feierabend verzögerte. Na, sei’s drum – ich wollte ja Geld verdienen. Es ging nach Weißensee und die beiden Jungs waren für eine besoffene Männertruppe echt lustig. Einer der beiden sprach nur Russisch, der andere dolmetschte aber netterweise für mich. Wobei er das keinesfalls nur sachlich machte. Zuerst lästerten wir etwas über das immer noch doofe alte Navi in meinem Auto, dann ging es endlich ums Wesentliche: Alkohol!

Sie wären betrunken, aber das sei nicht so wild. Und der Russe, so sein Begleiter, hätte auch nur Bier zu sich genommen. Nicht Wodka, wie sonst immer. Etwas ärgerlicher sei da nur, dass ihm die Ärzte die Spritzen verboten hätten, und er sich das Bier jetzt oral verabreichen müsse.

Nachdem er das zurück ins Russische übersetzt hatte, bekam der fremdsprachliche Freund einen herzerweichenden Lachanfall, bei dem ich unweigerlich mitlachen musste.

Ja, man sollte Drogen nicht verharmlosen. Aber im Gegensatz zu dem, was manch andere unter Alkoholeinfluss von sich geben, war das dann doch einfach nur den Umständen entsprechend lustig. 🙂

2 Kommentare bis “Orale Verabreichung, ausreichende”

  1. opatios sagt:

    Andere verabreichen sich -bildlich gesprochen- den Kaffee intravenös, also warum nicht auch das Bier?

  2. Cliff McLane sagt:

    Ich hatte mal einen russischen Kollegen, den hat der Chef mit einem Alkoholwert von 3,8 Promille in der Atemluft nach Hause geschickt. Der konnte da noch stehen und, wenn auch leicht schwankend, gehen! Gut, selbst wenn der Blasomat gelogen hat (so zuverlässig sind die Dinger ja nicht), das hätte trotzdem jeden Westeuropäer umgehauen. — Leider weiß ich nicht, was aus Alexander Jewgenjewitsch Smirnoff* geworden ist; er tauchte nie wieder in der Firma auf, und die Geschichte ist auch bestimmt schon 20 Jahre her.

    (*: Name aus Datenschutzgründen verpixelt)

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