Sash, 33, Lichthupenkünstler

Manchmal macht man Dinge, die von anderen falsch verstanden werden und am Ende dann doch genau richtig sind. Passiert selten, ist aber so gut, dass es fast schon lustig ist.

Ich fuhr die Tage irgendwann auf der Skalitzer lang. Plötzlich steht da auf der rechten Spur ein Taxi, das gerade frei wird. Ich hätte jetzt Gas geben können, um schnell vorbeizuziehen und vor dem Kollegen Winker bekommen. Aber da ich da nicht so bin, hab ich kurz Lichthupe gegeben. Nett gemeint als „Kannst ruhig rausziehen, ich lass Dich vor!“.
Anstatt nun Gas zu geben, trat der Kollege auf die Bremse und machte die Fackel aus. Und in dem Moment hab ich dann auch realisiert, dass es ein LDS-Taxi war …

Gut, damit kam die Lichthupe bei ihm wohl eher wie ein „Ey Du Arschloch, mach hier in Berlin gefälligst die Fackel aus!“ an, aber vom Ergebnis her kann ich jetzt nicht behaupten, dass mir das missfallen hat. 😉

12 Kommentare bis “Sash, 33, Lichthupenkünstler”

  1. Frank sagt:

    Silvester waren viele LDS Taxen mit durchgefallenden Fahrern ohne PSchein und teuren LDS Tarifen unterwegs. Alles normal. Die Typen in den Taxen…. finstere Gestalten. Man, man

  2. Kraven sagt:

    Vielleicht kam es bei dem Taxifahrer ja auch genauso an, wie du es gemeint hattest und dadurch hat er realisiert, dass er noch die Fackel an hat. Und da er auch ein Netter ist, hat er dir durch Bremsen und Fackel ausmachen signalisiert: „Fahr vorbei, ich darf hier eh nicht!“

  3. Martin sagt:

    Stellt Ihr Euch in Berlin da wirklich so an? Wenn mich als Essener Taxi nachts jemand zum Beispiel in Bochum ranwinkt, erkläre ich kurz, daß ich aus Essen und nicht ortskundig bin. Wenn der Winker dann trotzdem mit mir Fahren möchte, nehme ich ihn selbstverständlich mit. Ist ja auch in seinem Interesse. Außerdem bin ich ja dann quasi bestellt. Wo ist das Problem?

  4. Aro sagt:

    @ Frank
    Woher weißt Du, dass es Fahrer ohne P-Schein waren?

  5. Wolfy sagt:

    @Martin:

    Bochum und Essen haben bestimmt andere Gebühren. Je nachdem wer teurer ist, wird das früher oder später für Ärger beim Kunden sorgen („der war aber teuer, scheiß Taxi!“ bzw. „Letztes Mal bin ich die selbe Strecke aber nur für die Hälfte gefahren!!!!!!111111ölf“). Und unabhängig davon hast du einem bochumer Taxifahrer die Kundschaft weggeschnappt – wobei man hier auch im Einzefall entscheiden könnte (es regnet und hagelt in Strömen, kein zugehöriges Taxi da, arme alte Frau in Nöten, etc. pp.).

    Und ist es nicht sogar so, dass ein Essener Taxi in Bochum gar keine Laufkundschaft („Winker“) annehmen darf?

    Hrm… beim Schreibsen nebenbei mal gegoogelt. Es gibt in einem Taxiforum tatsächlich eine Diskussion über das Thema – daraus schließe ich:
    Eine Bestellung gilt nur dann, wenn sie im Betriebssitz eingeht (was ein Taxi nicht ist) – demnach kein ein Winker keine Bestellung sein.
    Wie es mit selbstständigen Fahrern ist und Bestellungen ist, konnte nicht geklärt werden (ich find es zumindest nicht).
    Es gibt Ausnahmeregelungen, in der die Fremdgemeinde einem Taxiunternehmen genehmigen kann, sich in deren Bereich aufzustellen.
    Polizei kann dem Taxifahrer Strafen aufbrummen, wenn er im falschen Gebiet Winker aufnimmt.

    http://www.taxiforum.de/forum/viewtopic.php?f=5&t=8709

  6. Sternennacht sagt:

    Meines Wissens darf man einen Winker außerhalb des Pflichtfahrgebietes aufnehmen wenn man ihm aufklärt einen anderen Tarif zu haben und die Ortskunde in diesem Gebiet nicht die beste ist. Außerdem ist es günstig zu Fragen ob man denn ein Taxi bestellt hat. Günstig für den evtl sich auf Anfahrt befindlichen Kollegen.

    Meine Erfahrungen zeigen das, als Nachtfahrer, dir die potenziellen Gäste die Füße küssen dass du gerade jetzt vorbeikommst und ihnen einen Fußmarsch ersparst. Es kommt sogar häufig vor dass sie dir zu Beginn der Fahrt versprechen besonders gutes Trinkgeld zu geben, was sie beim aussteigen fast immer vergessen, und weiter meinen das es ihnen egal ist was es kostet und den Weg zeigen sie mir. Sind meist sehr angenehme Fahrgäste und Fahrten.

    Allerdings weiß ich nicht wie dies im Ruhrgebiet üblich ist, da ich davon ausgehe dass z.B. Essen und Bochum über eine ausreichende Taxidichte verfügen und dort immer irgendwie leere Taxen der jeweiligen Gemeinde unterwegs sind. Denke das außerhalb von Großstädten wie M HH B K etc doch eher meine Erfahrungen zutreffen, da die jeweiligen Taxen in den betreffenden Gemeinden selten Nachts auf gut Glück auf Kundensuche sind, sondern eher Zuhause am Telefon etc oder an Bahnhöfen ( falls vorhanden und groß genug ) auf Kundschaft warten.

  7. metro sagt:

    LDS Taxen = Kleinstaaterei (Taxikrieg), das „Theater“ in SXF und völliges Versagen der Politik. Man kommt als B Taxe dort mit Kundschaft an, darf aber nicht laden, auch wenn 1000 Fahrgäste (internationales Publikum) dort auf eine Taxe warten!
    Willkommen in D!

  8. Sternennacht sagt:

    @metro

    Ich denke aber das man dieses Problem lösen könnte. Der Münchner Flughafen liegt ca 30 Kilometer von der Stadt entfernt, ungefähr an der Grenze der Landkreise Freising FS, und Erding ED. An den dortigen Standplätzen dürfen sich Taxen der Städte M FS und ED, sowie Taxen aus den Landkreisen dieser Städte aufstellen. Vorausgesetzt sie haben die Plakette dazu. Kostet – glaube ich – ca 100€ im Jahr und Annahme von Kreditkarten ist dort Pflicht. Vorbestellte Taxen, auch aus Österreich und Italien z.B., können dort Fahrgäste aufnehmen ( kommt locker 100x am Tag vor ). Es funktioniert problemlos, und das dort Fahrgäste auf Taxen warten kommt alle Jubeljahre vor. Diese Regelung hat außerdem den Vorteil das ein paar hundert Taxen in M weniger mit um Kundschaft buhlen.

  9. metro sagt:

    Klar kann das funktionieren. Zu meiner aktiven Taxifahrerzeit, bis 2009, war da auch kein Problem. Meines Wissens ist die Sache irgendwann vertraglich ausgelaufen (LDS kann in TXL laden und B kann in SXF) laden. Bei Neuverhandlungen konnten die Taxiinnungen und die Politik keine Einigung erzielen, bis heute..
    Dabei geht es im Grunde um Kleinigkeiten, meines Wissens, in welcher Reihenfolge die da vorrücken dürfen 2x LDS, 1 x B usw…(weil B dort in der Mehrzahl steht und wartet fühlt sich LDS erdrückt)…
    So ganz genau weiß ich es nicht, vielleicht ja ein Kollege…
    Alleine schon, dass es 2 Tarife gab ist eine Farce…LDS Taxen waren im Schnitt etwas teurer als B Taxen..
    Wie will man das dem Kunden erklären???

  10. Sternennacht sagt:

    Klingt kompliziert 🙂 das mit dem Vorrücken und anderen Tarifen.

    In M FS und ED hat man deshalb die Tarife einheitlich gemacht und auch die Ortskundeprüfungen wurden erweitert was hauptsächlich jedoch die kleineren beiden Gemeinden betrifft.

  11. Sash sagt:

    @Frank:
    Ich frage mit Aro mit: Woher weißt Du, dass sie keinen P-Schein hatten?
    Mich nervt diese künstliche Feindschaft zwischen den Landkreisen tierisch. Die wollen wie wir Geld verdienen, mein Gott. Deswegen ist es nicht ok, in Berlin zu laden – aber in der Regel kommen die Sprüche auch nur von Fahrern, die dann in LDS auch gerne mal ein Auge zudrücken …

    @Martin:
    Naja, zum einen sind zwischen B und LDS die Wogen dank des Flughafens durchaus etwas am Überkochen. Und wenn Not am Mann ist, will ich auch nix gesagt haben. Aber alles in allem finde ich das dann doch auch unkollegial. Wie ich Frank schon gesagt hab: Mir geht’s natürlich nicht darum, alte Feindschaften weiter zu schüren und ich könnte mir nach wie vor gemeinsame Pflichtfahrgebiete mit benachbarten Gemeinden vorstellen – aber ja, ich mache die Fackel erst am Ortsschild an und hatte zudem bisher auch noch keine Situation, in der ich Winker außerhalb der Stadt aufgenommen habe.

    @Wolfy:
    Interessante Diskussion. Wenn auch irgendwie in einem lustigen Mikrokosmos …

    @Sternennacht:
    Ist kompliziert. Ich hab das mal zusammengefasst gehabt:
    http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpress/2013/01/07/ber-lds-wtf-und-lmaa/

  12. Eloman sagt:

    Ein ortsfremdes Taxi darf Winker aufnehmen, es darf sich nur nicht außerhalb seiner Heimatstadt bereitstellen. Da es in unseren Nachbarstädten eher zu wenig Taxis gibt passiert es immer wieder dass man besonders in Nächten mit sehr hoher Nachfrage (Karneval, Silvester usw. ), wenn es einen dorthin verschlägt, reihenweise Touren dort ergattert. Man sollte nur darauf hinweisen dass man zum Tarif der Heimatstadt fährt und mögl. die Ortskenntnis nicht die beste ist. Ist den Fahrgästen aber idR egal. Entweder sagen sie „Du hast doch ’n Navi!“ oder „Kein Problem, wir sagen dir schon wo’s langgeht. Hauptsache wir kommen nach Hause!“

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