Selbst hier im Blog kommt gelegentlich zu kurz, dass Taxifahren mehr ist als Kundenerlebnisse + Umsatz + Trinkgeld. Wie überall sonst gilt auch hinterm Lenkrad, dass man sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlen sollte. Das tue ich normalerweise ja im Wesentlichen. Trotz Opel, trotz kalter Nacht, trotz Kopfsteinpflaster.
Aber es gibt eben solche Tage und solche. Und gestern war SOLCH ein Tag!
Angefangen hat alles mit Schlafmangel. Seit dem Buch-Countdown schlafe ich irgendwie in ziemlich ungesunden Häppchen und tendenziell eher etwas zu wenig. Müdigkeit bei der Arbeit ist mies und im Zweifelsfall nicht ungefährlich. Dann haben sich noch vor der Bahnfahrt zum Auto mein Handy und sein Ladekabel gestritten und ich konnte es während der Fahrt nur angeleint nutzen, was zumindest mal für die beiden Kiddies neben mir mit ihren 700€-Smartphones reichlich bekloppt ausgesehen hat.
Habe überlegt zu knurren, aber ich vermute, dann wären sie durch die geschlossenen Fenster gesprungen.
Am Auto hat mich dann eine mit Fingerabdrücken übersähte Scheibe empfangen. Ich mag da pingeliger sein als manch Kollege, aber als ich dann zusätzlich ein von Kunden vergessenes Zugticket gefunden hab, das mir sagte, dass jene am 22.2. am Ostbahnhof angekommen waren, hat mich mehr über die letzte Reinigung des Autos nachdenken lassen, als ich eigentlich wollte.
Während ich nebenbei bemerkt hab, dass ich ausgerechnet die dringend nötigen Coffees vergessen hatte, zickte das Navi. Das tut es bis jetzt. Es lässt mich nicht ins Navigationsmenü. Stattdessen könnte ich darauf Bilder anschauen oder Sudokus lösen …
Wie. Praktisch.
Nach der Fahrt in die Innenstadt ist mir am Stand dann auch aufgefallen, warum meine CD im Player heute so rumgesprungen ist: Weil ich sonst hätte ignorieren können, dass dem Auto die Radio-Antenne gefehlt hat …
Und dann … dann kam eine Kunde angejoggt und fragt:
„Ey, Du hast doch’n Navi!?“
Manchmal verliert man den Glauben an die Welt.
Um fair zu bleiben: Das mit dem Kunden war super. Ich kannte seine Zieladresse auch so. 🙂
Oh ja, darf ich auch von SOLCH einem Tag erzählen? Gestern war er 🙁
– 4 von 7 „Fahr“stunden im Stau gestanden
– Schlüssel vergessen für’s Ziel
– Ersatzschlüssel der Nachbarin ist verschwunden
– die 350 km wieder zurück gefahren
– laut Statusmeldung angeliefertes Paket nicht geliefert
– nachts: Katze hat die Wohnung voll gekotzt, mehrfach
– heute wieder auf die 350 km gemacht: glatt, Schnee
Orrrrrrrr!
Wenn ich heute abend wieder zu Hause bin, nach 700 km, ist das WE vorbei. Supi.
@Biki:
Au weia! 0.0
Ja,
manchmal gibt es einfach solche Tage. Kann man nichts gegen machen. Einfach ertragen. Abhaken. Bloggen. Bloß nicht drüber ärgern – eher drüber lachen …
Als ich kürzlich ebenfalls ein solchen Ar…-Tag hatte, stolperte ich am Abend beim surven durch’s Netz über ein schwarzes T-Shirt mit dem weißen Aufdruck: „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden.“ Über die ganze Brust aufgedruckt. Hab’s bestellt. Top Qualität, günstiger Preis, und man(n) hat zukünftig an solche(n) Tag(e) ein schmunzeln im Gesicht. 😉
Gruß aus Ulm.
Marco.
Ich hoffe, Du hattes deinen Diensthermelin um, als Du würdig sagtst “ L’Návi, c’est moi!“ 😉
Marco:
Du weißt aber schon, dass Du damit immer ein bisschen den Chanelhauch eines schwulen Indianers mit dir rumträgst, oder?
Egal. Jetzt geht noch mal jeder auf’s Klo und dann reiten wir los. Bevor Jaqueline wieder kotzen muss
Entschuldige, schwuler Cowboy. Bzw eher sexuell etwas unorientiert.
Manchmal hat man leider solche Sch…tage. Kann sehr gut verstehen, dass man dann gerädert ist.
Gruß
Christian
.. dann reiten wir los: Im Damensattel
Oh man, da fragt man sich doch wo die Kamera steht, die das alles aufzeichnet und wann zum Teufel denn endlich der Moderator aus dem Busch springt 🙂
In der Regel ist es nicht verkehrt, unzufrieden aus dem Haus zu gehen. Wer mit seinem Leben zufrieden ist, kann ja daheim bleiben. Da ist lecker warm.
Hey, kiehp schmeiling! Lebbe geht weiter, hat mal jemand gesagt und hatte recht.
@glumm:
Auch eine Ansicht. 🙂
@Stephan:
Natürlich. 🙂