Wunschträume …

Wenn Kunden die Kosten beim Taxifahren zu hoch einschätzen … immer wieder schön!

Ob ich EC-Karten nehmen würde, fragte mich der junge Mann am Ostbahnhof.

„Leider nein, ich hab keinen Leser dafür.“

gab ich wahrheitsgemäß an. Ich konnte auf die Schnelle (also in 10 Sekunden oder so) auch keinen Kollegen mit Terminal auftreiben, dann entschied er sich, doch mit mir zu fahren. Ich fragte nach einer Bank, die wir vielleicht anfahren könnten, er winkte ab: das würde schon gehen. Er wolle auch nur in die Finowstraße. Mir lag auf der Zunge, zu fragen welche, da schob er ein:

„Die hier in Friedrichshain!“

Alles klar, kurze Tour. Macht nichts, besser als in die hohle Hand geschifft – wie man so schön sagt. Acht Euro vielleicht …

Eine Minute später hing er am Telefon und bat einen Freund, am Zielort runterzukommen. Kein Bargeld, Taxi hat keine Kartenzahlung, diese Geschichten. Und daraufhin:

„Äh … so fünfzehn Euro.“

Ich hab mich ohne Witz vor Schreck erst einmal umgedreht.

Leider war es dann eben doch nur Verplanung und kein herzzerreissendes Mörder-Trinkgeld. Aber ich hab für die 8,00 € einen Zehner gekriegt, das reicht ja auch. Hoffe nur mal, dass die 15 € kein Erfahrungswert waren …

11 Kommentare bis “Wunschträume …”

  1. Cliff sagt:

    Ach, das kenn ich: Wenn man sich von einem Kumpel schon Geld borgt, dann sagt man gerne mal einen Fünfer mehr, für ’ne Schachtel Kippen.

    Wetten dass der sich 15 ausgeliehen hat? Und immerhin mit dir redlich geteilt, also, beschweren kannst dich da nicht.

  2. Apotheker-Typ sagt:

    „Junger Mann, ich möcht ein Kopfschmerzmittel! Wenig Nebenwirkungen, gut wirksam, und ja nicht so teuer!“ forderte die Dame noch nicht ganz so fortgeschrittenen Alters meine Beratungskopmpetenz heraus. Nach kurzer Abklärung keiner weiteren Grunderkrankung schlug ich vor: „Wie wäre es mit Paracetamol-Tabletten. 10 St. kosten ca. 1 €.“ – „Das ist ja so BILLIG, wirkt das ÜBERHAUPT?“ Jaja, diese Apothe… äaahhhhhh Taxipreise… 😀

  3. Cliff sagt:

    Ach, Ihr Apotheker immer. Vor etwa zwei Jahren in so ’ner Apo irgendwo in Deutschland:
    „Was kosten denn die Omeprazol 20 mg gegen Sodbrennen, die kleine Packung?“
    „4,85.“
    „Und auf Rezept?“
    „Fünf.“
    „Stimmt so!“

  4. Sash sagt:

    @Cliff:
    Der Kumpel war ja mit unten. Der hat seinen Fünfer wieder zurück bekommen 😉

    @Apotheker-Typ:
    😀

  5. a.-n. sagt:

    @ Apotheker-Typ:
    Ja, Medikamente dürfen nicht zu billig sein, müssen die richtige Farbe und Größe haben, möglichst aus der Packung verabreicht werden um zu wirken usw. Mich würde aber interessieren, warum du ihr Paracetamol angeboten hast und nicht ASS (da gibts ne 100er Packung für 2,30 sagt meine Internetrecherche)… ich meine wg. der Wirkung + Nebenwirkung? Oder ist Paracetamol da doch besser als ASS?

  6. Sash sagt:

    @a.-n.:
    Ich vermute mal, das kommt auf den Patienten an, was da besser ist …

  7. Apotheker-Typ sagt:

    @a.-n.
    Das wird jetzt ein wenig länger. Die Geschichte ist auch schon etwas länger her, das bitte im Verlauf der Erklärung im Hinterkopf behalten. AAAAALLLLLLSSSSOOOO:
    1) Paracetamol ist gar nicht so arg in den Nebenwirkungen, wenn Du a) keine Leberschäden hast und b) die Tages- und Wochen-Maximal-Dosierung einhälst.
    2) Du meinst beim ASS die „100mg-Tabletten 100St.“ (die zum „Blutverdünnen“, also zur Thromboseprophylaxe-Therapie). Um die sinnvoll gegen Schmerzen zu dosieren, musst Du aber 5-6 Stück auf einmal nehmen. Damit relativiert sich der Preis. Die „ASS-500mg-30St.“-Packung ist auch nicht billiger als die „Paracetamol-500mg-20St.“-Packung.
    3) ASS hat genau diesen gerinnungshemmenden Effekt, so dass Du auch schon bei einer (!) Tablette für ca. 4 Tage einem Arzt die OP versaust, wenn der darüber nicht Bescheid bekommt. Bei unklarer Krankheitslage bin ich da im Zweifelsfall auf Nummer „Sicher“ – kann ja sein, dass es eben NICHT besser wird, und im Krankenhaus später unschöne Ursachen festgestellt werden, die dringend behandlungsbedürftig sind. Des weiteren geht ASS wesentlich mehr „auf den Magen“, und auch bei anderen Nebenwirkungen auf Grund vom Patienten verschwiegener Grunderkrankungen wie Asthma, COPT, Magengeschwüre, Dünndarmgeschwüre usw. liegt ASS vorne. Die gute Patientin wollte aber was „billiges“ (Paracetamol 10St. sind einfach nicht zu schlagen) mit „möglichst wenig Nebenwirkungen“ (vergleich mal die Beipackzettel).
    4) Ibuprofen gab es damals nur unter einem Markennamen (D*hust*min) im apothekenpflichtigen Freiverkauf. Markenname = teuer! Ging also in der Beratung gar nicht.
    5) Diclofenac gab es damals gar nicht rezeptfrei. Davon abgesehen ist Diclofenac gegen Kopfschmerzen eine dumme Wahl, weil es HIER schlecht wirkt.
    6) Novaminsulfon (Novalgin, Metamizol, Analgin, Berlosin,…) ist direkt nach der Wende verschreibungspflichtig geworden, und das aus guten Grund. (Ich weiß gar nicht, wie das im „Osten“ war, aber ich glaube, es war bis so 1985 apothekenpflichtig und wurde dann auch verschreibungspflichtig. Das ist aber gerade Bauchgefühl und unverlässlich.)
    7) Die gute Dame hatte einfach ein total arrogantes Auftreten. „Der Typ da vor mir ist jung, kann nix, weiß nix! Dem werd ich mal die Welt geraderücken!“ – genau so kam sie emotional rüber. Sie wollte spielen. Dass sie gar nicht wollte, dass ich MITspiele, konnte ich ja nicht ahnen (Ich war schließlich jung, konnte nix…). 😀
    [Alle möglichen Allergien hab ich jetzt mal außen vor gelassen bei dieser Betrachtung.]

    Ich hoffe, die Erklärung sprengt nun nicht den Kommentarbereich, aber auf gute Fragen soll man ja gut antworten. Sorry dafür, Sash!

  8. Sash sagt:

    @Apotheker-Typ:
    Siehst Du hier irgendein Banner, auf dem steht, dass man nur 500 Zeichen schreiben darf? Nicht? Aus Gründen … 🙂

  9. elder taxidriver sagt:

    Gestern in der Nachtapotheke..

  10. Apotheker-Typ sagt:

    @Sash
    Naja, ich wollte meine Anekdote eigentlich nicht auf Romanlänge ausweiten…. Und wenn man eine Anekdote erklären muss, spricht das ja nicht für diese…

    @elder taxidriver
    Ist dieser Blog-Name schon vergeben? Muss ich dafür jetzt Gebühren bezahlen? — Nee.. ich wär glaub ich ein schlechter Blogger. Das überlass ich lieber Pharmama… Ich bin dafür mit Leidenschaft ein (schlechter) Kommentator… 😀

  11. Sash sagt:

    @Apotheker:
    Mit dem Argument dürfte ich keine Kommentare unter den Blogeinträgen erlauben, geschweige denn, sie zu beantworten. Ich find’s schön, dass hier auch mal was off-topic passiert. Und wenn es dann auch noch halbwegs passend (hier: Dienstleistung) ist, dann isses doch optimal.
    Ich denke mir immer, dass das doch das ist, was Kommentare ausmacht: auf den Artikel aufbauend das Thema oder die Themen zu diskutieren. Und zum später mal nachlesen ist es immer schöner, mal ein paar ausführliche Berichte zu lesen als immer nur „Find ich richtig!“, „Find ich falsch!“ zu lesen. Das freut zwar und hilft auch – ist aber nicht alles.

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