Das mit dem Feierabend

oder: Von mies zu supergeil zu immer noch toll.

Trotz frühem Aufstehen hat die Fitness dann am Ende doch noch für eine 10-Stunden-Schicht gereicht. Nach nicht einmal neun hätte ich eigentlich gerne schon Feierabend gemacht. Ich hatte mir mein Ziel mit über 200 € hoch gesetzt und zumindest mal die zwei Scheine schon in der Tasche. So mehr symbolische 3,20 € haben mir gefehlt. Aber das Geile war halt: Egal wie kurz die Tour wird – mit der nächsten hab ich es auf jeden Fall!

Also hab ich mich nochmal angestellt.

Nach wenigen Minuten kam dann auch ein netter Bahner mit einem Gutschein und wollte nach Grunewald. Das war der Moment, wo ich die Tour mies fand. Deswegen hätte ich sie nicht hergeben wollen, immerhin bedeutet das über 20 € Umsatz, aber es war halt die grottenfalsche Richtung – und dann auch noch so weit! Aber hey, das erspart mir morgen vielleicht eine Stunde Arbeit …

Als wir auf dem Weg dann so ins Gespräch kamen, wechselte meine Meinung zu der Fahrt auf „“supergeil“ – und anders kann man’s nicht mehr sagen, denn in Grunewald sollte die Fahrt nur für den einen zu Ende sein. Dort würde sein Kollege dann einsteigen und zum Ostbahnhof zurückfahren. Gegen „für 20 € in die falsche Richtung“ wirkt „für 40 Euro wieder genau hier her“ zum Feierabend dann halt doch ein bisschen besser. OK, um ehrlich zu sein: Das würde natürlich fast immer zutreffen.

Einen kleinen Dämpfer bekam ich dann, als der andere Kollege dann unterwegs beschlossen hat, sich schon am Potsdamer Platz abzumelden, weil das für ihn günstiger lag. Auf der anderen Seite sind über 36 € als Abschlusstour mit einem Ende in Mitte dann doch ziemlich geil. Und vom Potsdamer Platz geht es in den Morgenstunden ja auch relativ schnell bis nach Marzahn … 🙂

Die beiden waren übrigens tatsächlich Lokführer – allerdings mussten sie die Notfalls-Loks für den Hauptbahnhoftunnel trotz Streik bereit halten, um dort ggf. liegengebliebene Züge rausziehen zu können. Ist ja immer interessant, was man so mitkriegt …

16 Kommentare bis “Das mit dem Feierabend”

  1. Aro sagt:

    Egal, was man vom GDL-Streik hält, aber: Es gab Zeiten, da wurden Streikbrecher von den Kollegen verprügelt…

  2. Carom sagt:

    @Aro:
    Und? Wünscht Du Dir nun Gewalt gegen Menschen, oder was soll der abgebrochene Satz? Dein Geraune wirkt so, und wenn das so wäre (Du kannst Dich gerne erklären), dann wäre das sehr, sehr peinlich und scheiße, was ich Dir dann ausdrücklich auch so bescheinigen würde.
    Ich bin auch für den Streik, sehr sogar, aber ich sehe nicht den geringsten Grund, daraus irgendwie Gewaltanwendung abzuleiten. Es gibt sowieso zuviel Gewalt in dieser Welt.

  3. Aro sagt:

    @Caron
    Bleibt mal ruhig und hol tief Luft. Wenn man will, kann man natürlich überall was rein interpretieren.

  4. Carom sagt:

    Erklär einfach, was Du meintest, dann kann sich hier niemand, gerade Du nicht, auf „Interpretation“ rausreden.
    Also: Was sollte der Satz bedeuten?

  5. Aro sagt:

    @Carom
    Er bedeutet, dass es Zeiten gab, in denen Streikbrecher von den Kollegen verprügelt wurden.
    Kein Grund, hysterisch zu werden.

  6. Mic ha sagt:

    Warum soll denn körperliche Gewalt immer schlecht sein?

  7. Carom sagt:

    @Aro:
    Ja, solche Zeiten gab es, und sie waren nie gut. Mit dem einleitenden Satz vom sehr aktuellen GDL-Streik hast Du der Sache einen Dreh in Richtung „GDL-Streikgeber verprügeln“ gegeben, eine andere Erklärung kannst Du nicht liefern, Dein albernes Herumwinden um diese Tatsache macht es nur offensichtlicher.
    Ich erkläre Dir hiermit, dass ich Deinen einleitenden, zur Gewalt aufrufenden Post peinlich und scheiße finde, und Dich als Urheber schließe ich für diesen Post in dieses Urteil mit ein. Und Du bist wirklich peinlich, lies Deine Posts in dieser Sache.

    @Mic ha:
    Kurz und grunsätzlich: Jegliche Gewalt gegen Körper oder Seele jedes Menschen ist abzulehnen, immer und überall, nur so wird diese Welt lebenswert – long shot, ich weiß, aber irgendwo muss man ja anfangen, so bekommt man auch die Nazi-Affen in den Griff. Aus einer lächerlichen Kleinigkeit wie einem Streik einen wie auch immer verklausulierten Gewaltaufruf herzuleiten, kann nur emotional und/oder intellektuell schwer überforderten Zeitgenossen in den Sinn kommen. (Wenn Du magst, darfst Du Dich gerne mit Aro in die Ecke stellen und über solchen Unfug nachdenken.)
    Falls hier Haarespalter unterwegs sein sollten: Mir ist klar, dass es begründete Notwehr gibt, aber da sollte man die Ursachenkette klar sehen.

  8. metro sagt:

    und, würdet ihr mitprügeln?

  9. SW sagt:

    Aro, du solltest dir evtl. mal klar machen, das die Bahn noch 5000 verbeamtete und 5000 in der EVG organisierte Lokführer beschäftigt. Die ersten dürfen nicht streiken, die zweiten würden sich ins eigene Knie schiessen….

    Also nicht nur eine ekelige Grundhaltung (ich glaube dir schlicht nicht, das du diesen Gewalt nicht gutheissen würdest), sondern auch noch keinen Plan…

    Ich bin übrigens 100% gegen den Streik, weil ich es für ein Unternehmen als ganz legitimes Recht sehe, das sie sich nur mit einem Tarifvertrag für alle Mitarbeiter auseinandersetzen müssen. Es steht den Lokführern frei, ihre Interessen innerhalb der EVG zu vertreten.

  10. Aro sagt:

    @SW
    Das brauchste mir auch nicht zu glauben, weil ich das in diesem Fall tatsächlich nicht gutheißen würde. Das hatte ich auch gar nicht geschrieben, selbst wenn Carom etwas anderes behauptet und sich daraus das Recht ableitet, mich mit verbaler Gewalt anzugreifen.
    :‘-(

    Die Geschichte ist voll von Arbeitskämpfen, bei denen es auch zu Angriffen auf wirkliche Streikbrecher kam. Meist waren die von sog. Gelben Gewerkschaften oder wollten sich persönlche Vorteile verschaffen. Oder es waren politische Streiks, bei denen die andere Seite den Streik sabotieren wollten. Dass es dabei auch zu Gewaltanwendungen kam, ist nachvollziehbar und war teilweise sicher auch berechtigt.
    Aber Du hast sicher recht: Im aktuellen Fall ist es natürlich eine andere Situation. Auch wenn ich denke, dass die EVG-Kollegen sich trotz Widersprüchen nicht dafür hergeben sollten.

  11. Sash sagt:

    Wohin die Gespräche so abdriften … 0.o

  12. Carom sagt:

    @Aro:
    Den Satz mit der verbalen Gewalt werde ich Dir in Zukunft jedesmal, wenn Du mal ernst genommen werden möchtest, per Direklink unter die Nase reiben – OK? Der Spruch ist, gerade in diesem Kontext, so verpeilt, den möchte ich niemandem vorenthalten.

    @Sash:
    „Abdriften“? Der erste Kommentar unter Deinem Post war komplett verkackt, danach konnte das Niveau nur mit Aufwand wieder auf „erträglich“ gehoben werden… :/

  13. Sash sagt:

    @Carom:
    Ich bitte Dich! Liest Du Aros Blog? Er distanziert sich immer und überall davon, Gewalt als politisches Instrument einzusetzen – mit transparenten Hinweisen darauf, dass er das früher nicht immer so gesehen hat.
    Ja, man kann den Kommentar so verstehen, wie Du es tust. Da will ich nichts gegen gesagt haben. Aber Aro hat auch im Folgenden keinen Anlass gegeben, zu glauben, er würde das gutheißen oder empfehlen, unterstützen, was auch immer. Deswegen würde ich in diesem Fall auch gerne mal dazu aufrufen, den Ball flach zu halten. Ich glaube, das Aufreiben aneinander hat hier nicht wirklich einen plausiblen Hintergund …

  14. Mich ha sagt:

    Sich von absoluter Gewalt fernzuhalten und zu können ist ein schönes Privileg, gegen das nichts spricht. Wer sich prügeln „will“, der/die hat ein Problem. Aber es ist eben ein Privileg. Denn ab und an und mitunter oft ist es mal angebracht sich zu verteidigen oder andere zu verteidigen. Das gilt z.B. für Zivilcourage. Absolute Pazifisten sind in dessen Licht doch meist nur einfache Feiglinge.
    Aber auch für manchen Alltag. Diese Gesellschaft ist nicht nur voll mit Bürgerlichkeit.

  15. Oni sagt:

    @Carom:
    Die „Nazi-Affen“ bekommen wir mit Gewaltlosigkeit in den Griff? Also die, die Ausländer reihenweise ermorden, Geflüchtetenunterkünfte anzünden und Menschenhass predigen? Lichterkette für Toleranz (igitt, allein dieses Wort) und alles wird gut?

    Das bezweifle ich.

  16. Oni sagt:

    Zum Thema hab ich auch schon bemerkt, dass die GDL-Mitglieder meiner Meinung nach noch zu nett sind, wenn sie die Betriebshöfe der DB nicht blockieren. Das ginge auch ohne Verprügeln.

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