Macken à la 89

Wie Ihr wisst – weil ich es neulich geschrieben habe – fahre ich gerade übergangsweise ein anderes Auto als das übliche. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass meine Chefs es hinkriegen, dass ich das nicht ständig muss. Schließlich bin ich als Wenig-Arbeiter prädestiniert für Springer-Regelungen, andere Kollegen müssen öfter das Auto wechseln. Und ich bin nunmal ein Gewohnheitstier. Im Übrigen aus, nun ja, Gewohnheit. Zu meiner Zeit im Behindertenfahrdienst habe ich manchmal 5 verschiedene Autos pro Woche, teils mehrere an einem Tag, gefahren.

Aber gut, nun also die 89. Ich hab sie in oben verlinktem Text ja schon als gute Alternative gepriesen und will das auch gar nicht widerrufen. Aber es ist lustig, was man mit der Zeit so feststellt an Kleinigkeiten.

Zum einen macht das Auto „klonk“. Und zwar immer, wenn man bei niedriger Geschwindigkeit links einschlägt. Wesentlich geiler aber sind die Fensterheber! Meiner funktioniert. Die hinteren sind wohl gesperrt und können auch nur von mir bedient werden. Ähm ja, nun gut. Beachtenswert ist die Scheibe hinten links, die sich zwar absenken lässt, aber scheinbar nur durch manuelles Hochschieben – jaja, mit der Hand die Scheibe hochdrücken – wieder schließbar ist, wenn sie erst einmal geöffnet war …
Im Gegenzug ist die vordere rechte Scheibe mit einem Motor ausgestattet, der keinen Halt kennt und ein äußerst unlustiges „klack-klack-klack-klack-klack“ vermeldet, wenn man die Scheibe weiter herunterlassen will als möglich.

Das ist alles nicht schlimm, handlebar und nachzuvollziehen bei einem Auto, dass die 300.000 km schon runter hat. Aber mich erstaunt immer wieder, wie unterschiedlich die Macken von Kiste zu Kiste sein können.

Deswegen ist es natürlich nicht wirklich vorteilhaft, sich an ein Auto zu gewöhnen, wenn man beruflich Taxi fährt. Auf der anderen Seite erklärt es vielleicht, weswegen ich es mag, „mein Auto“ zu kennen. Man wird dann von sowas nicht überrascht. Und die hier genannten kleinen Macken sind ja nur Beispiele. Wenn ich an meinen früheren Job zurückdenke, erinnere ich mich an Radios bei denen die Lautstärke nicht geändert werden konnte, Sitze die nicht verstellbar waren, Autos die im zweiten Gang keinen Berg hochfahren konnten …

Wie überall sonst gilt auch im Taxi: Man sollte seinen Arbeitsplatz kennen!

5 Kommentare bis “Macken à la 89”

  1. hrururur sagt:

    Aber wenn man immerzu die Autos wechselt, überraschen einen die Macken irgendwann nicht mehr. Man hat dann in kurzer Zeit eigentlich so viel durch, dass man auch unbekannte Macken schneller abhakt.

    Ich will nicht sagen, dass das bei Pferden genauso ist, aber ich gewöhn mich da auch lieber an eins und seine Macken. Ich hab aber auch mal ne Zeitlang viele verschiedene Pferde betüdelt, als ich bei einem Mh… Urlaubsvertreter für Leute, die ihre Pferde zuhause halten, gearbeitet habe. Da die auch bei Geschäftsterminen angerufen haben und dann nur die Abendfütterung übernommen wurde oder so, hab ich da in der Woche locker 40-50 verschiedene Pferde in 15-30 Ställen gesehen und betüdelt. Es wird einfach total normal, dass die alle vorher einem nicht bekannte Macken haben. Plus die Macken der Besitzer. Das war wirklich spannend zu sehen, dass man irgendwann Macken gar nicht mehr wahrnimmt. Also schon wahrnimmt, aber nicht mehr drüber nachdenkt oder wie ich das sagen soll.

    Ist bei Menschen auch nicht anders. Ich sitz ja die meiste Zeit meines Berufslebens an der Kasse. Am Anfang ist man irritiert, wenn jemand nach der Kundentoilette fragt, weil er sein Geld versteckt hat. Oder wenn jemand ohne Arme mit dem Mund bezahlt(Ec. Mit Unterschrift). Oder ein Mettbrötchen auf dem Laufband schmiert oder oder oder. Man erzählt seinen Kollegen davon und je nach Merkwürdigkeitsgrad der Story interessiert die das nicht groß oder die sind genauso verwirrt. Im Laufe der Zeit werden solche Sachen aber auch einfach normal und man erzählt sie eher als Anekdote irgendwann mal/verbloggt sie für später. Du wirst das kennen.

    Das wird bei Autos genauso sein

  2. Sash sagt:

    @hrhrurur:
    🙂
    Schön zusammengefasst.

  3. ednong sagt:

    Genau, hab ich auch grad gedacht: du hast jetzt die Chance, ganz viele verschiedene Macken verschiedener Autos (eigentlich sind sie ja gar ncith so unterschiedlich) kennen zu lernen. Und wirst die dann als etwas ganz normales wahrnehmen, wenn es denn dann mal in „deinem“ Auto auftritt.

    Aber lustig sind se schon, die Macken.

  4. hrururur sagt:

    Schön vielleicht. Keine Ahnung, müsst ihr entscheiden.

    Aber zusammengefasst??? Der Aufsatz da ist genauso lang wie der Blogpost…

  5. elder taxidriver sagt:

    Komisch, hier geht es ja um Autos aber mir geht dauernd eine Melodie im Kopf herum mit der Zeile:

    ‚ Macken kann se haben aber nett muss se sein, komplett muss se sein..‘

    Jemand besingt die Frau die er sucht: und es beginnt mit :

    ‚Geld is nich wichtich, aber nett muss se sein…Zum Schluss heißt es dann :
    ‚Geld is nich wichtich aber wenn se was hat, iis es egal , ich würd‘ se nehm..‘
    Das ist aus dem jiddischen Musical ‚Bay mir bistu sheyn‘.
    Das haben alle irgendwie mal gesungen, besonders aber die Andrew Sisters.

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