Tage wie dieser …

Freitag der dreizehnte … blödes Geschwätz mit dem Unglückstag! Es geht einem auf Dauer auch auf die Nerven. Das Zauberwort für alle tatsächlichen Unglücksfälle an dem Tag ist „confirmation bias„, soll ja auch lehrreich sein hier.

Aber gestern war dennoch nicht so recht mein Tag, wenn man ehrlich ist.

Angefangen hat alles damit, dass ich bester Laune und geradezu übermotiviert für die Arbeit war. Das hätte mir verdächtig vorkommen können. Gut zwei Stunden vor Arbeitsbeginn meldete sich dann mein Chef und teilte mir mit, dass mein Tagfahrer mit der guten alten 1925 in der Werkstatt wäre. Ich solle ihn mal anrufen.
Ich tat wie mir geheißen und erfuhr, dass der Anlasser streikt. Dauernd. Ein Ersatzteil jedoch sei bestellt, wäre in einer Stunde da und der Mechaniker würde dann Überstunden machen, um dat Dingens in den Wagen zu dengeln. Super!

Das nächste Gespräch folgte dann um 19.30 Uhr, da wäre ich eigentlich schon unterwegs gewesen. Da ereilte mich dann die schreckliche Nachricht, dass das Ersatzteil wohl völlig gruseligerweise auch defekt war.  Ergo: Autochen bleibt über Nacht in Schöneberg.

Dann hab ich ein Weilchen gebraucht, um Cheffe zu erreichen. Sie hätten ein Auto für mich gehabt, nicht nur eines sogar. Das muss ich mal positiv anmerken. Alleine der Weg zu jedem einzelnen – und noch viel schlimmer: morgens nach getaner Arbeit zurück! – wäre auf ein bis anderthalb Stunden hinausgelaufen. Also vor allem mit Schlüsselabgabe und all dem Kram. In solchen Momenten merkt man dann, wie groß Berlin und wie klein die Lust zu arbeiten ist. 🙁

Also hab ich es aufgeschoben. Arbeite ich halt einen anderen Tag. Ein Ersatz ist das nicht wirklich, die Freitagsschicht ersetzt sich nicht so leicht. Aber was soll man machen? Die Krönung bot dann die Bastelaktion am PC meiner besseren Hälfte. Dort stellte sich nämlich der Prozessorlüfter als zu groß fürs Gehäuse heraus. Und nicht, dass aufgeschobenes Aufrüsten nicht schon schlimm genug wäre: Beim Zusammensetzen in den Ursprungszustand hat er sich auch noch gewehrt. Also bisher hat es noch kein PC gewagt, uns zwei Stunden zu widersprechen …

Und so war ich jetzt nicht arbeiten und der Tag ist trotzdem halb hinüber – und nix hat sich irgendwie wirklich geändert. Doof das, irgendwie.

7 Kommentare bis “Tage wie dieser …”

  1. ednong sagt:

    Also ich könnt dich ja jetzt bedauern – oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooh, armer Sash – aber das werde ich natürlich nicht machen 😉

    Da hat dann wohl deine Anti-Confirmation-Bias-Strategie nicht so recht gezogen, vermute ich mal. 1,5 Stunden sind eine Menge – aber genau das (oder waren es sogar 2?), was das Arbeitsamt (und natürlich erst das JobCenter), wenn die einem einen Job aufdrücken wollen. Es ist einfach irre viel Zeit. Da kannst du echt froh sein, dass du so nette Chefs und so variable Arbeitszeiten hast.

    Und dass das mit dem PC nun so lang gebraucht hat – nun ja, kommt halt mal vor. Hast du vor dem Umrüsten nicht noch mal gemessen? Tsts 😉

    Trotz alledem ein schönes WE.

  2. ednong sagt:

    … JobCenter) einem zumuten dürfen, wenn die einem einen Job …
    muß es natürlich heißen

  3. Sash sagt:

    @ednong:
    Ach sicher, machbar wäre das gewesen. Aber genau deswegen schätze ich die Freiheit ja so. Wahrscheinlich werde ich wegen der 2 x 1,5 Stunden jetzt in diesem Monat 5 Stunden mehr arbeiten – ist nicht clever, aber irgendwie befriedigender. Zumal ich jede Menge Lesestoff habe und die Zeit meist aus Warten bestehen dürfte.
    Das mit dem PC war blöd, weil da stand, dass man schon „ein 20 cm breites Gehäuse“ haben sollte. Dass die 20 cm nicht nur Innenmaß, sondern auch abzüglich Mainboard etc. sein sollten, war nicht so ganz ersichtlich. Aber zugegeben, damit haben wir auch einfach im Tran nicht gerechnet …

  4. Tk sagt:

    Dann fährste halt mal ganz mutig Dienstag oder Mittwoch los.Ich habe zu meiner aktiven Zeit des öfteren super Umsätze an diesen Tagen gemacht.Allerdings wusste ich nie warum.

  5. Ingo sagt:

    Ich glaube auch nicht an einen Unglückstag am Freitag, den 13. – wir hatten gestern eine große IT-Systemumstellung bei einem Kunden (bestehende Systeme auf neue IP-Adressen umstellen, kommt daher, dass die von einem anderen Unternehmen gekauft wurden und die unbedingt ihre Policy durchgedrückt haben wollen), und da ist soweit alles glatt gelaufen. Selbst die VPN-Verbindungen zu den Außenstandorten haben sich relativ wenig gewehrt, und das obwohl wir die gleich noch auf eine andere Internetverbindung (nicht mehr 3 Mbit/s DSL mit grottigem Upload, sondern Kabel Deutschland mit 100 down/6 up) umgestellt haben. 🙂

    Zu den Dingen, die dir passiert sind: hätte auch an jedem anderen Tag passieren können (außer Du bist morgens auf dem Nachhauseweg von der Arbeit unter einer Leiter durchgegangen, während eine schwarze Katze von links gekommen ist 😛 ).

  6. elder taxidriver sagt:

    Ein Taxifahrer hat einmal zu einem mir bekannten Professor gesagt, : Verlorene oder verbummelte Stunden oder Tage,
    ( in diesem Fall ja ohne Schuld) holt man nie mehr auf während des Restmonats.. Bitte das jetzt auf die Prüfwaage zu legen,
    am besten aber keine Goldwaage. ( Hat man ja auch eher nicht als Taxifahrer)

  7. Sash sagt:

    @Tk:
    Ja, mal sehen, wie weit meine Motivation reicht 🙂

    @Ingo:
    Na dann Glückwunsch zum neuen Netz. Ich hab weiter 2 Mbit … 🙁

    @elder taxidriver:
    Ich würde sagen, da hat der Taxifahrer recht. Kenne ich aus der Vergangenheit. Aber in einem Monat wie diesem sollte ich das mal hinkriegen.

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