Danke, Kollege!

Was schreib ich mir hier und da die Finger wund über die nicht wirklich tollen Kollegen. Wohlwissend, dass es immer noch eine große Mehrheit ist, die ihren Job super macht. Und man wird auch einfach überkritisch, wenn man mal in einem bestimmten Umfeld anfängt, Ahnung zu entwickeln. Im Gegensatz zu Otto-Normal-Fahrgast bin ich sicher beim Bewerten von Taxifahrten härter. Und dann hat man das Glück, einen absoluten Vorzeigekollegen auf dem Silbertablett serviert zu bekommen, wenn man „leicht“ angeschlagen von der betrieblichen Weihnachtsfeier nach Hause will.

Mir wurde in der blitzsauberen E-Klasse umgehend der Beifahrersitz nach hinten gestellt und der nette Fahrer hat ganz offensichtlich in blendender Laune zur Kenntnis genommen, dass ich zwar einen im Tee habe, aber als Kollege mit Sicherheit der letzte wäre, der ihm das Taxi vollkotzt. Bisschen komisch vielleicht, mit solchen Infos gleich anzufangen, aber ich weiß ja, was mir bei Betrunkenen am meisten Sorgen macht. 😉

Ob der Kollege meines Zustandes wegen verkehrskonform gefahren ist oder einfach ein umsichtiger Fahrer war, kann ich nicht sagen. Ich hoffe letzteres, denn Angst machen wollte ich ihm nun wirklich nicht. Zumal er sich als äußerst heiterer Geselle erwiesen hat, ein passionierter Nachtfahrer mit guter Laune und schlagfertigen Antworten. Wenn es mich in dem Zustand auch nur halbwegs interessiert hätte, hätte ich mir die Konzessionsnummer notiert und ihn Euch allen empfohlen. Ich jedenfalls wurde first class befördert und behandelt.

Selbst an meinem Blog schien Interesse zu bestehen, vielleicht liest er ja gerade mit. Ich würde mich freuen! Und falls das der Fall sein sollte:

Lieber Kollege, Du warst mir in der Nacht eine große Hilfe und ich hoffe, Du hattest noch eine gute Schicht!
Und über das Trinkgeld schweigen wir beide, nicht dass noch irgendwer neidisch wird … 😉

8 Kommentare bis “Danke, Kollege!”

  1. Blogolade sagt:

    Na das kannste aber nicht machen, das Trinkgeld andeuten und dann sowas 😀 Wir wollen doch wissen, was ihr Taxifahrer als angemessen betrachtet! 🙂

  2. Hmm sagt:

    Na sowas im Bereich „ab zweistellig €“ und oder „ab dreistellig %“ wirds schon gewesen sein 😉

  3. Silvia sagt:

    Ja, es ist schon eine feine Sache, wenn man sich in etwas desolatem Zustand einem Profi anvertrauen kann.

  4. Sam sagt:

    Ich hatte letzte Woche zwei Taxifahrten und beide waren nicht richtig überzeugend.
    Beim ersten Taxi ging der Kofferraum nicht auf und da der Beifahrersitz mit irgendwas beschmiert war, konnten wir zwei und unser Gepäck uns die Rückbank teilen. Außerdem hatte er keine Ahnung, wo er hin musste (obwohl es eine wirklich bekannte Straße in unserer Stadt war) und anstatt die Adresse in sein Navi einzugeben, durften wir uns dann von hinten immer wieder bemerkbar machen, wo er nun langfahren soll.
    Das zweite mal war der Typ einfach nur super unfreundlich. Weder ich noch mein Freund sehen vielleicht nach Gutverdienern aus, aber uns direkt nach dem Einsteigen indirekt zu unterstellen, wir könnten das Taxi nicht bezahlen, war schon ziemlich dreist. Und als wir auf Nachfrage meinten, es sei uns egal, welche der beiden möglichen Routen er nimmt, ist er mit laufendem Taxameter einfach stehen geblieben, mit dem Kommentar, er müsse schon wissen, wie er fahren soll. Da wir aber vom Krankenhaus zur Apotheke und nach Hause mussten und ich nicht wirklich in der Verfassung war, noch länger zu warten, haben wir’s dann hingenommen.
    Waren übrigens zwei unterschiedliche Taxibetriebe. Seit unser Standard-Taxiunternehmen zugemacht hat, kostet es mittlerweile wirklich Überwindung, sich überhaupt ein Taxi zu rufen.

  5. johnny sagt:

    In Berlin auf dem Vordersitz? Das muss Kollegenbeförderung gewesen sein 😉

    Aber mal eine Frage: ich wollte heute nichtsahnend über die Straße gehen, wollte das vorbeifahrende Auto, dass ich in der Dunkelheit gar nicht als Taxi identifiziert hatte, passieren lassen, da bremst es stark, bleibt neben mir stehen. Ich gehe hinten rum und über die Straße, da macht der Fahrer das „frei“ Licht an und fährt weiter.
    Hat es für den Fahrer irgendeinen Vorteil, wenn er nicht auf „frei“ geschaltet hat, bevor er den nächsten Gast mitnimmt oder war das einfach ein Versehen, dass er das Licht noch nicht wieder angeschaltet hatte (etwa 200 m die Straße runter in der Richtung aus der er kam ist ein Hotel mit viel Taxibetrieb)?

  6. Sash sagt:

    @Blogolade:
    Doch, kann ich. 😉

    @Hmm:
    Nicht ganz. 😉

    @Silvia:
    In der Tat. Und ich freue mich zu wissen, dass ich auch schon für manche dieser Profi war.

    @Sam:
    Das ist doof. Aber was das geschlossene Unternehmen angeht: So ist es in Berlin immer! Hier haben wir zwar zwei Zentralen, aber jede hat ein paar tausend Taxen. Da nach gute und schlechte sortieren klappt auch nicht. Insofern helfen wohl bloß Stammfahrer mit Handy – am besten mehrere, damit einer schon immer mal Zeit hat.

    @johnny:
    Also bei mir ist es Alltag, dass Leute vorne sitzen. Das können dir sicher einige hier bestätigen. 😉
    Zu deiner Frage gibt es mehrere Antworten. Zum einen kann es ein Versehen gewesen sein. Entweder vergessen, die Uhr auszumachen oder vorher das Licht (z.B. wegen einer bestellten Tour) ausgeschaltet zu haben und es dann nach dem Ende vergessen haben, wieder anzumachen. Passiert mir auch öfter mal.
    Aber es gäbe auch unschöne Erklärungen: Wenn man das Licht aus hat, kann man natürlich auch ohne großen Ärger freie Kollegen überholen und sich so einen Vorteil ergaunern. Will ich jetzt nicht als wahrscheinlichste Lösung vorschlagen, könnte aber auch sein …

  7. ThorstenV sagt:

    Vorsicht wenn zugedröhnt, dann lieber nicht mit dem Kolegen Yok fahren, der hat da eine neue Sportart entdeckt, bei der man sich nach der Fahrt plötzlich sauber in der Mitte gefaltet im Handschuhfach wiederfindet.
    „Könnte mich bei WETTEN DASS bewerben.

    Wetten, dass ich es schaffe, zwei völlig zugedröhnte Fahrgäste in 2 Minuten während einer Taxifahrt nur durch meine Fahrweise auf dem Rücksitz komplett umzudrehen, so dass ihre Köpfe sich danach im Fußraum und ihre Füsse sich an den Kopfstützen befinden?!“
    http://pocketpunk.so36.net/taxigeschichte.php (Link get wie üblich nur jetzt)

  8. Sash sagt:

    @Thorsten V:
    Ach, damit professionalisiert Yok doch auch nur das, was sich sowieso ergibt. Ich kenne das Bild aus dem Rückspiegel nur zu gut. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: