Das Estrel in Lichtenberg

Immerhin ein Anfang: Am Flughafen Tegel werden jetzt offensichtlich Info-Plakate und Flyer zugänglich gemacht, die die Touristen davon abhalten sollen, bei den bekannten Abzockern ins Auto zu steigen. Das ist natürlich noch keine Gesamtlösung und es ist natürlich unabdinglich, dass man diese „Taxifahrer“ auch rechtlich belangt.

Aber ich finde das dennoch einen guten und wichtigen Schritt – denn wie ich schon oft geschrieben habe: Informationen sind wichtig!

Neben den potenziell abgezockten Touristen hab ich da ja selbst durchaus die durchschnittlich verängstigten Wenigfahrer im Kopf, die uns aus Unwissen schnell mal den dreifachen Preis unterstellen und deswegen so selten in ein Taxi steigen.

Gestern ist dann auch die Berliner Zeitung auf den Zug aufgesprungen und berichtet, natürlich traurigerweise auch erst einmal mit dem Aufhänger, dass in Tegel massiv betrogen wird. Aber immerhin ist der Artikel halbwegs informativ, das muss man ihnen lassen. Die weiter unten im Text eingebundene Grafik „So viel kosten Taxifahrten vom Flughafen Tegel“ ist mir besonders aufgefallen – zum einen, weil ich eine derartige Übersicht, so ungenau sie natürlich sein muss, echt schön finde. Zum anderen ist die Karte aber auch auf extrem lustige Weise völlig falsch, was die Lage der nach kuriosen Kriterien ausgewählten Objekte (U-Bahnhof Dahlem-Dorf, ehrlich?) angeht.

Der Alexanderplatz liegt ab heute in Pankow, das Estrel in Friedrichsfelde – warum auch nicht?
Und ich bin mir sicher, dass sich die Bewohner von Berlin-Lichtenrade über den Flughafen in ihrem kleinen Stadtteil freuen werden. 🙂

Für ein Fazit fehlt mir die Zeit.

 

 

8 Kommentare bis “Das Estrel in Lichtenberg”

  1. Micha sagt:

    Hallo Sash,

    das mit Dahlem-Dorf kommt nur dir als Nachtfahrer kurios vor. Direkt daneben liegt nämlich der Campus der Freien Universität (FU). Da werden sich tagsüber schon einige Leute finden, die dort zu Konferenzen u.ä. hinfahren wollen…

  2. anicca sagt:

    Die im von dir verlinkten Zeitungsbeitrag erwähnte Aufklärungskampagne scheint einigermaßen weit geplant zu sein – in der gestrigen RBB Berliner Abendschau (und abends dann noch mal ausführlicher, hab ich aber nicht gesehen) wurde entsprechendes berichtet. Und der Typ von der Taxi-Innung war da und hat auch kurz diese „Preis-Karte“ gezeigt. Fing dort auch mit dem Abzocker-Aufmacher an und ich verdrehte schon die Augen, aber dann wurde es recht vernünftig.

    Schade nur, dass die potentiellen ausländischen Tourie-/Business-Opfer wohl kaum die Abendschau anschauen…

  3. hans sagt:

    für mich das gleiche theater wie damals bei der euro-umstellungsabzocke.
    da wird von etwa 120 fällen erzählt+grosser dunkelziffer.
    dunkelziffer
    liebe ich besonders die ist eben im dunkeln.es wird auch beschrieben,das die täter irgendwo bei 12-15 laden, wär doch wohl ganz einfach zu verhindern,wenn man die dicke frau vom ordnungsamt dort postiert die an der haupthalle ständig zwischen den bussen herumschleicht.naja und dann noch unsere albernen gewerbevertreter von innung und tvb beim flyer verteilen immer bereit ihre nasen vor die kameras zuhalten.dann wird bejammert das beim labo nur 6 leute zuständig sind.
    da frage ich mich ist die polizei nicht evtl. auch für betrüger zuständig?
    ich habe einfach den eindruck.das ein grosses theater gemacht wird, die touristen verunsichert werden und wenn du als tagfahrer aus welchen gründen auch immer gezwungen bist umwege zufahren immer ein bischen unter verdacht stehst die leute zubetrügen.

  4. elder taxidriver sagt:

    Wie Micha schon sagte, U-Bahnhof und Halteplatz Dahlem Dorf , dahinter liegt das Hotel SEMINARIS. Da sind laufend und auch besonders am Wochenende Tagungen und , ähm, Seminare. Da kommen zum Beispiel auf Einladung von Pharma-
    Firmen Ärzte aus ganz Deutschland um über neue Medikamente informiert zu werden. Von da geht es dann fast nur nach Mitte , zum Kudamm, Flughafen Tegel, zum Hauptbahnhof oder nach SFX-Schönefeld. Ich bin jedesmal wieder nach Dahlem Dorf zurückgefahren. Wenn da Sonntagnachmittag Abreise war: Keine Chance auf’n Päuschen. Immer Linienverkehr zu den obigen Zielen.
    Nebenbei: Der U-Bahnhof Dahlem Dorf wurde mal in Japan zum schönsten Bahnhof Europas gewählt. Der hat so eine Art
    Bast-Röckchen als Dach..

  5. Sash sagt:

    @Micha und elder taxidriver:
    Gut, Dahlem so als Nabel der Welt zu sehen, ist bei mir einfach noch nicht drin 🙂

    @anicca;
    Klar, inzwischen hat zu dem Thema jeder was zu sagen. Immerhin ein Anfang.

    @hans:
    Klar, gesehen auf die Gesamtzahl an Fahrten ist das nicht wirklich wild. Aber die Berichterstattung lässt sich bei so extremen Dingen (also hey, 300 € für eine Fahrt) nicht vermeiden. Und es ist ja nicht so, dass gerade über Gebühr Panik verbreitet werden würde. Meist wird sogar recht gezielt gesagt, dass es sich um einzelne Betrüger handelt und wie man das umgehen kann – der große Schaden fürs Gewerbe kommt nur, wenn das ewig so weitergeht.
    Warum es so schwierig ist, die Typen aus dem Verkehr zu ziehen, verstehe ich allerdings auch nicht wirklich.

  6. Taxi123 sagt:

    Eventuell sollte der Fahrer mit den 390€ sich noch melden. Ein Eintrag im Guiness Buch der Rekorde sollte doch drin sein?

  7. Sash sagt:

    @Taxi123:
    Ja, der Kilometerschnitt dürfte auf 100 Jahre hin der beste sein. Wobei – wenn man den gefahrenen Umweg nicht miteinbezieht, hätte auch der Kollege einen Preis (und natürlich eins auf die Mütze) verdient, der vom SO36 zum Görlitzer Bahnhof 30 € geschafft hat.

  8. Roichi sagt:

    Du wohnst also in Falkenberg.
    Zumindest nach der Grafik.

    Wie schafft man denn vom SO36 zum Görli so viel Geld auf der Uhr? Das kann man doch problemlos in fünf Minuten laufen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: