Manche Kunden sind nicht so gut darin, Geschenke anzunehmen. Wiederum andere blicken vermutlich einfach gar nicht mehr, was man sie fragt. So wohl auch dieser sehr nette Winker. Er hielt mich an der Danziger Straße an und es entspann sich folgender Dialog:
„Guten Abend, ich muss gar nicht weit.“
„Soll ich’s dann mit einer Kurzstrecke versuchen?“
„Nee, danke. Is‘ lieb – aber fahr besser geradeaus!“
0.o
Hey, die Kurzstrecke hat Einschränkungen, ja. Aber geradeaus fahren darf man mit ihr trotzdem. 😉
In dem Fall war es im Grunde wohl völlig egal. Auf der Uhr standen extrem kurzstreckentaugliche 4,80 € und ich hab einen Zehner bekommen. Bei der Großzügigkeit muss man wahrlich nicht mehr über Rabatte und Sparpreise nachdenken …
Hast du Ihn nicht (im Rahmen deines super Kundenservice) nicht über die Gegebenheiten der Kurzstrecke aufgeklärt? 😉
So wie Sash das beschreibt, wäre das vergebene Liebesmüh gewesen.
Mein Tipp: In seinem Hirn wurde aus „Kurzstrecke“ „Abkürzung“. Und er hat nicht eingesehen, wieso er sich bei so kurzen Wrgeb auf Schleichwegsuche einlassen sollte.
Oder er war einfach komplett am Ende…
@Busfahrer:
Man kann’s auch übertreiben. Ich hätte sie ja nicht einmal anbieten müssen.
@hrhrurur:
Es hätte die Fahrt zumindest deutlich länger gemacht … 😉
@Jens:
Ja, das klingt nicht unlogisch. Aber komplett am Ende war er auch. 😀
Jens, ja, das denke ich auch. ich gehe noch einen Schritt weiter und vermute, dass er – mindestens in dem Moment und Zustand – überhaupt nichts mit dem Begriff „Kurzstrecke“ anzufangen wusste und es deshalb zwangsläufig in den am nächsten drankommenden ihm bekannten Begriff übersetzt hat – eben „kurze Strecke“ bzw. Abkürzung.
Ich glaub auch, dass er „Kurzstrecke“ aus einander genommen hat und „kurze Strecke“ mit Abkürzung assoziiert hat.
Das merk ich bei meiner russischen Freundin immer, wenn sie so Doppelwörter nicht kennt und sie dann Stück für Stück versucht zu übersetzen. Da kommt sowas bei raus. 🙂
@anderer Jens: da müssen wir wahrscheinlich gar nicht bis zu den Russen schauen. Sash hat ja schon öfter erwähnt, dass die Kurzstrecke eine lokale Besonderheit im Berliner Taxitarif ist, zu der es vermutlich deutschlandweit keine Entsprechung gibt (obwohl es bis vor kurzem hier in der Kleinstadt die sog. „Stadtfahrt“ für zum Schluss 5,50€ gab – die war allerdings wiederum nicht explizit längenbeschränkt, sondern lediglich durch die Stadtgrenzen definiert.)
Insofern vermute ich einfach, dass dieser Sonderfall dem Kunden entweder gar nicht bekannt oder zumindest zur fraglichen Tageszeit und „komplett am Ende“ nicht mehr bewusst war.