Sondergebühren

Da hatte ich mit einem Fahrgast erst die Diskussion darüber, weswegen man für ein Taxi schon so viel „Gebühren“ zahlt, wenn man einsteigt – und dann bringt mir mein Tagfahrer zum Funkkurs überraschend ein zweifelhaftes Geschenk mit:

Die jährlichen Parkgebühren waren wieder fällig, Quelle: Sash

Die jährlichen Parkgebühren waren wieder fällig, Quelle: Sash

Hmpf. Na prima. Ich meine, selbst wenn die Uhrzeit nicht mehr in meiner Schicht liegt, komme ich da nicht mehr raus. Vor allem wäre es „geringfügig“ fies meinem Tagfahrer gegenüber. 😉
Und ich hab’s ja getan. Ich hab total böse auf einer Sperrfläche geparkt. Das sind halt gleich mal 25 €, und damit – das ist rückblickend betrachtet das eigentlich ärgerliche – rund 90% von dem, was ich während der mies gelaufenen Drittel-Schicht an dem Tag verdient habe. Ich bin also im Grunde rausgefahren, um das Geld zu verdienen, das ich jetzt eben überwiesen hab. Irgendwie hatte ich mir das mit der Arbeit und der Entlohnung anders vorgestellt …

Eigentlich sollte das jetzt ja eher ein „Ich hab halt Mist gebaut und steh jetzt auch dazu“-Text sein. Aber ich möchte doch ganz gerne mal jene Sperrfläche zeigen:


Größere Kartenansicht
Ich hab direkt neben dem letzten legalen Platz geparkt. Nachts ist der riesige Parkplatz seit etwa einem Jahr ziemlich voll, weil jenseits der Straßenbahnschienen (weiter rechts) gebaut wird und viele Autos von dort jetzt auch diese Plätze belegen. Gerade auf dem ersten „Platz“ der Sperrfläche ragt man kein Bisschen in den Verkehrsraum, dank flacher Schnauze des Opels blockiert man weit weniger Sicht als z.B. ein Bus auf einem der regulären Parkplätze. Ich finde sie gelinde gesagt ziemlich überflüssig – ebenso wie die zwei bis drei freien Plätze gegenüber (auch rechts). Neben dem Mini parken auch ständig Leute, laut meinem Tagfahrer eine Stunde nach Zettelverteilung auch an diesem Tag – ohne Wisch an der Scheibe.
Ist keine Sperrfläche, schon klar. Das Parken auf (auch nur de facto) offener Straße ist also offenbar nach Ansicht der Polizisten vor Ort nicht zu bemängeln. Ich hasse diese ganzen Verschwörungstheorien zur Geldmacherei, aber liegt’s vielleicht daran, dass man bei der Sperrfläche gleich ein „richtiges“ Ticket, nicht bloß so eine 10€-Lappalie austeilen kann?

Aber gut, der Quatsch ist jetzt erledigt. Also vorerst.

Bislang ist mir nämlich noch nicht eingefallen, wie ich meinen Tagfahrer wenn ich bereits im Bett bin informieren kann, dass ich das Auto zwei Ecken weiter geparkt habe. Er nutzt keine SMS und hat kein Internet. Schätze, die 25 € muss ich als Kommunikationspauschale werten.

Nächstes Mal fahre ich einfach mehr Geld ein. Für nur 10 € mehr kann ich nämlich in die Parkplatzsuche auch Fußwege und Feuerwehreinfahrten miteinbeziehen. Oder die Straßenbahnschienen. Was aber ein bisschen unpraktisch ist, da ich mit der Bahn immer heimfahre.

15 Kommentare bis “Sondergebühren”

  1. Busfahrer sagt:

    ich glaube, dass feuerwehreinfahrten mit 35 euro zu buche schlagen.

    bei den strab-schienen, wäre das parkticket das geringste Problem, ich schätze der Abschlepper und die BvG werden da deutlich mehr verlangen xD

  2. Sash sagt:

    @Busfahrer:
    35 €, sag ich doch.
    Und: Sicher wären Abschlepper usw. ein größerer Batzen. Aber rein vom Bußgeld isses laut Katalog so. 🙂

  3. Taluien sagt:

    Beim nächsten mal ein paar 1.Mai-erprobte Freunde zur Hilfe herholen und ein anderes Auto auf die Sperrfläche tragen?

  4. Wahlberliner sagt:

    Oder eine „Unbefestigte Fläche“ finden, die kostet nur 20€…

  5. Wurstmann sagt:

    Ihr macht die Zentrale des Abschleppdienstes als neuen Übergabeort für das Auto aus. 😉
    Das hat den Vorteil, das du es nach Schichtende abstellen kannst, wo du möchtest!

  6. elder taxidriver sagt:

    Scheiße!
    Kann man da nur sagen. Die Verwaltung soll nicht bösartig sein. Ist sie aber oft leider doch.

  7. Taxi 123 sagt:

    Und wie wir mühelos am Datum sehen können…. DESHALB!

  8. Blogolade sagt:

    Wenn du weißt aus welcher Richtung dein Tagfahrer kommt, kannst du ihm ja „entgegen parken“

  9. Nania sagt:

    Die Sperrfläche ist zwar riesig, ich könnte mir aber vorstellen, dass sie sich dort wegen des Fußgängerverkehrs befinden könnte. Das unterschätzt man leicht, aber wenn da ein Auto mittlerer Größe steht, kann man vom Parkplatz aus den Fußweg nur noch schlecht einsehen. Zumindest so, wie ich das auf dem Foto sehe.
    Ärgerlich ist es natürlich dennoch 😉

  10. elder taxidriver sagt:

    Früher begann die Tagschicht um 6..

  11. Sash sagt:

    @Taluien:
    Du überschätzt meine Beziehungen. 😉

    @Wahlberliner:
    Ach, billiger ist auch langweilig.

    @Wurstmann:
    Ein sehr pragmatischer Vorschlag. Danke. 🙂

    @Taxi 123:
    Confirmation Bias.

    @Blogolade:
    Ach klar würde das irgendwie alles gehen. Aber es ist schon angenehm, immer so mehr oder weniger den gleichen Ort zu haben.

    @Nania:
    Ja, sicher. Aber wenn Du das Bild mal um 180 Grad drehst: Da ist auch ein Fußweg und dort Parkplätze bis zum Rand. Ich will das jetzt auch echt nicht zum Drama hochstilisieren, aber gerade wenn man da öfter ist und es sich mal bewusst ansieht, dann kommt es einem vor, als hätten die da einfach noch einen Eimer Farbe übrig gehabt.

    @elder taxidriver:
    Deswegen fahre ich lieber heute. 🙂

  12. Wahlberliner sagt:

    Ich habe gerade an eine Lösung gedacht, die bei den Carsharing-Autos von Citeecar genutzt wird: Das Auto steht in einem ca. 200m umfassenden Gebiet irgendwo, und ca. eine Viertelstunde bevor der Buchungszeitraum beginnt, bekommt der Nutzer eine SMS und eine E-Mail mit den Koordinaten des Autos, sowie der ungefähren Adresse. Vollgestopft mit Technik sind die Autos ja sowieso (ein GSM-Modul und ein GPS-Empfänger ist ja alles, was dafür benötigt wird, sowie einen Server, der die Meldungen an die zu den jeweiligen Schichten eingeteilten Fahrer verteilt). Natürlich funktioniert das nur, wenn jeder Fahrer mindestens auch ein Handy, oder eine E-Mail-Adresse hat, die er regelmäßig prüft, ist also bei einigen „Old-School“ Leuten wie es wohl Dein Tagfahrer zu sein scheint, nicht praktikabel. Dennoch sicherlich eine Lösung, über die man – als Taxiunternehmen ab einer mittleren zweistelligen Anzahl an Fahrzeugen, sofern schon eine computerisierte Schicht-Auto-Zuteilung existiert, nachdenken könnte…

    Naja, egal, weshalb ich eigentlich noch mal kommentiere: Mir ist irgendwie mal aufgefallen, dass Deine Seiten Sash, sowohl GNIT, als auch Dein privates Blog, beim Laden bzw. Rendern die CPU außerordentlich belasten. Haben Deine WordPress-Themes etwa übermäßig viele unorthodoxe HTML5-Elemente im Quelltext? (Bei GNIT kann ich es noch verstehen wegen der Karte in der rechten Sidebar, aber für sashs-blog sollte eigentlich kein Grund zu der Rechenorgie bestehen…)
    Oder liegt es an was anderem? (Die Facebook-Like-Box wird bei mir ja automatisch von Ghostery geblockt, kann es also nicht sein)…

  13. […] hatte es angedeutet: Ich hatte eine Diskussion um den Einstiegspreis im Taxi. Der ist natürlich doof. Hey, 3,20 € (hier in Berlin) auf der Uhr, noch bevor der Taxifahrer […]

  14. Sash sagt:

    @Wahlberliner:
    Ach, wenn das alles computergestützt verwaltet werden würde, wäre das natürlich einfacher. Da gäbe es sicher zig Lösungen. 🙂

    Das mit der Ladezeit und der CPU-Belastung kann ich auf die Schnelle nicht sagen. Vermutlich wird es aber nicht an den Themes, sondern an irgendwelchen Plugins liegen. Die Karte in der Sidebar ist übrigens nur ein .jpg, das sollte überschaubar sein. 😉
    Aber klar ist das einiges, was hier inzwischen läuft, da kenne ich natürlich auch nicht von allem den Quellcode.

  15. Roichi sagt:

    Also gerade Google Plugins brauchen echt lange beim Laden und gelegentlich hängen die sich auch auf.
    Vielleicht liegt es dann eben doch am verwendeten Flash.

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