Ganz komisch. Ich komme ans Auto und entdecke erstmal einen Zettel vom Tagfahrer.
Nicht nur, dass er eine kleinere Reparatur bislang nicht vornehmen konnte, nein, er schrieb zudem, dass unsere Stoßstange schon wieder hinüber sei – nur so, damit ich nicht denke, das sei auf dem Parkplatz passiert. Ich also gleich wieder raus und geguckt. Das Ergebnis kann man rechts sehen …
Offenbar war mein Kollege schon zum zweiten Mal in diesem Jahr unschuldig in die Deformation unseres Arbeitsgerätes verwickelt – dieses Mal verkündete der Zettel pragmatisch:
„Eine Radfahrerin hat versucht, durch’s Auto zu fahren.“
Ich hoffe ja mal, dass außer dem offensichtlich zerschmetterten Plastik nichts passiert ist. Meinetwegen kann man bei dem Schaden nun wirklich darüber streiten, ob das noch gerichtet werden muss, schließlich sollte die Außerdienststellung der 1925 noch in diesem Jahr vonstatten gehen. Und im Vergleich zum letzten Malheur versteckt sich dieses ja recht gut auf der linken Seite und ist vom Stand aus z.B. kaum wahrnehmbar für Kunden. Wesentlich weniger zumindest als die beiden Rostflecken, die wir inzwischen prominent vorne mittig auf der Motorhaube zur Schau stellen.
Man merkt dem Auto langsam das Alter an, da kann man machen, was man will. Dass jetzt die Bremsen mal wieder an der Reihe sind, ist eigentlich nicht verwunderlich, das passiert nunmal alle paar zehntausend Kilometer. Dass es sich allerdings schon soo schlimm anhört, hatte ich nicht erwartet. Hat mir heute Nacht echt die Laune verhagelt, denn ich mag es einfach nicht, wenn man das Auto schon auf 300 Meter Entfernung hört. Rein sicherheitsmäßig halten die zwar sicher noch übers Wochenende, aber ich bin mir gerade unschlüssig, ob ich das ausprobieren möchte.
Dummerweise ist das einer der wenigen Punkte, bei denen ich mit meinem Tagfahrer nur bedingt übereinkomme. Er ist bei Macken am Auto einfach wesentlich toleranter als ich und hat natürlich zudem die unangenehme Aufgabe, solche Sachen während seiner Arbeitszeit zu beheben. Ich würd’s ihm aus Fairnessgründen gerne mal abnehmen, aber nachts ist sogar Berlin ein bisschen zu dünn mit offenen Werkstätten bestückt …
Ein kleines Bisschen muss die 1925 noch aushalten. Der Herbst ist als Austauschzeitraum angedacht, zudem fehlen noch rund 2.000 km auf die von mir angepeilte mittlere Erde-Mond-Entfernung von 384.400 km. Wahrscheinlich schaffen wir – sofern größere Schäden nicht dazwischenkommen – sogar noch die 400.000. Dann aber, das kann man mit gutem Gewissen sagen, ist auch mal Schluss für so einen kleinen Opel. Ganz egal, wie gern man ihn hat.
gibt es einen wunsch-nachfolger fürs gerät?
@huppifluppi:
Nicht wirklich. Ich hätte zwar gerne Touran gesagt, aber die sind in der Praxis wohl eher stressig. Auf gar keinen Fall die B-Klasse oder der normale Prius – wegen der Kopffreiheit. Wenn es nach mir gehen würde, würde ich dem direkten Nachfolger eine Chance geben, hab aber keine Ahnung, wie der so ist.
Mein ex ( vw touran ) sollte in pension. Jetzt dient sie als reserve. Meine neue ist aus tschechien ( hat aber auch deutsches blut.. skoda superb ).
Sie hat die bessere figur…und kann eigentlich alles besser. ( kommt schneller auf touren..und ist günstiger im unterhalt…hat noch keine launen ).
Durfte noch einmal zeit mit der ex verbringen…und auch wenn sie nicht mehr die jüngste ist…sie weiß noch wie es geht. 5 jahre kehrt man nicht einfach untern tisch. Ich wünsche Dir noch viele schöne nächte mit deiner 1925. Mfg martin
Bremsen machen vor dem Überschreiten der Verschleißgrenze eigentlich keine anderen Geräusche als vorher. #oweia
Btw.: Warum gibt es eigentlich kein taxifarbenes Gaffatape? 😉
@ will sagen:
Bring doch so ein Tape auf den Markt*gg
Passgenau ausgeschnitten kann man damit bestimmt auch den Rost kaschieren…
Oja, der Touran würde zu dir passen – wäre auch mein 1. Gedanke gewesen.
Bei mir auf dem Dorf hatten wir auch einen Touran – der wurde jedoch schnell abgeschafft, mein Chef schimpfte das die sehr ungeeignet als Taxi sind.
Aber ein T5 wär doch auch was für dich oder? Großes Auto, für einen großen Mann 😉
2000 km?! Das schaff ich mit meinem COrsa in zwei Wochen… 😀
Wegen Kopffreiheit: das Problem hat meine Frau mit ihren 1,90m auch. Daher, wie sieht’s mit C4 Grand Picasso aus? Kopffreiheit ist gegeben, und wenn ich so lese wie lange du für Aus- und Einklappen der dritten Sitzreihe brauchst grins ich. Solange ich da nicht lange sitzen muss.
@will sagen:
mein alter mitsubishi space runner hatte bremsblöcke, die kurz vor ende immer gequietscht haben wie blöd. war ein absolut sicheres kennzeichen, dass _demnächst_ die bremsen fällig sind und war auch so vom hersteller konzipiert.
@ will sagen
Gibt es schon:
http://www.gekaho.de/html/planen_reparatur.html
Sieht aus als würde die 1925 die Zähne fletschen.mach doch mit nem Edding ein Haikopf daraus.
@Martin @alle
Wenn ich es nicht gewusst hätte, wäre ich nicht drauf gekommen, dass du von Autos schreibst… Natürlich war das in diesem Fall Absicht. Ich weiß jedoch nicht wie ernst das gemeint war.
Ich persönlich halte überhaupt nichts davon, Autos derartig zu emotionalisieren. Natürlich baut man auch zu technischen Geräten, die man oft benutzt eine Bindung auf. Man sollte sich jedoch immer bewusst sein, dass es nur Gebrauchsgegenstände sind. Es sind mehr oder weniger aufwendig verarbeitete Rohstoffe. Nichts zum liebhaben. Ich glaube, das vergessen viele Leute viel zu oft.
Ooch, solang Sash oder die anderen es nicht soweit treiben wie der Schwan, der das Tretboot liebte, sehe ich keine Gefahr.
Das sind doch harmlose Scherze ohne Risiken und Nebenwirkungen. Außer, dass jemand ernst darauf reagiert.
@ paul
Wir geben den dingen einen wert. Geldscheine sind nichts mehr als aufwendig bedrucktes papier….und doch töten menschen dafür..oder arbeiten bis zum burnout. Mich gibt es auch nur weil unzählige bedingungen..sich genau vor 33.5 jahren manifestiert haben ( eltern,luft,wasser,. Usw ). Wir nennen uns menschen…andere dinge nennen wir tiere..autos usw. Aber in wirklichkeit sind wir nicht mehr als sternenstaub. Die meisten menschen nehmen sich zu wichtig.
Elder taxidriver trifft den nagel auf den kopf.
Lg martin
@Paul:dann hast du entweder kein Auto oder ein seelenloses. Es bringt nichts, so aufwendige Sachen wie Autos unnötig zu objektisieren. Dann gehen sie nur eher kaputt. Lieber gut zureden, Namen geben, streicheln.
Erst im Herbst? Dann kann der Wagen ja schon weg jetzt…
@Will Sagen:
Ist definitiv anders bei uns. Die tun einwandfrei, und zwar mehrere hundert, wahrscheinlich tausend Kilometer, hören sich aber furchtbar an. Würde also vermuten, dass es ist, wie whiskey sagt. Hab das jetzt ja schon x-fach mitgemacht und niemals eingeschränkte Bremsleistungen bemerkt.
@Reisebusfahrer:
Beim T5 wäre ich mir nicht so sicher, ob der so geräumig ist. Zumindest vom Vito z.B. weiß ich, dass der Eindruck gewaltig täuscht und das eher eine Kiste für mittelgroße Leute ist. Überhaupt weiß ich nicht sicher, ob ich einen Bus fahren wollte.
@MartinTriker:
Hab ich mir bislang nicht bewusst angeguckt. Aber wie gesagt: Ich entscheide das am Ende ohnehin nicht. Ich bin froh, wenn ich ein Vetorecht haben sollte. 🙂
@Paul:
Ich verstehe Deinen Einwand. Manche übertreiben das tatsächlich. Aber ich glaube nicht, dass hier allzu viele davon rumrennen. 🙂
Oh ja, ich hab mich auch nur sehr ungern von meinem Opel Astra Kombi getrennt – aber es gibt Trennungen, die lassen sich nicht vermeiden. Und obwohl ich kein großer Autofreak bin – bis jetzt hab ich doch zu jedem meiner Autos eine gewisse „Beziehung“ aufgebaut… Wenn man viel in seinem Auto sitzt bleibt das gar nicht aus.
nachts fahren scheint sicherer zu sein… 😉
Wenns beim Bremsen quietscht ist noch alles gängig.
Die Anzeiger für abgefahrene Bremsbeläge sind gerne kleine Blattfedern, die dann auf der Bremsscheibe rumrödeln, man hat noch 2-3mm Bremsbelag (richtige Autos zeigen sowas aber via Lämpchen an).
Wenns allerdings kracht, dann ist es Metall auf Metall. Dann ist Bremsbelag gleich 0.
Also 400k mögen sich ja viel anhören, aber was soll an dem Wagen bei vermuteten 5 Jahre Alter groß sein? Ein neuer Motor + Getriebe und das komplette Fahrwerk würde sicher jeden Neukauf schlagen. Gegen quitschende Bremsen hilft teilweise auch so eine Paste zwischen Kolben und Bremsbelag. Solange die Sollwerte für Scheibe und Beläge ok sind, spricht nichts dagegen damit rumzufahren 🙂 Gerade heute Bremsen an einer 14 Jahre alten C-Klasse komplett erneuert, für 600 Euro inklusive Sätteln und Schläuchen.
@leserin:
Das sicher auch. Vor allem aber fährt er mehr als doppelt so viel wie ich …
@Stefan:
Naja, so langsam kommt hier und da doch ein bisschen Rost zum Vorschein, die Sitze geben trotz neuer Bespannung teilweise wieder nach, die Rückbank klappert, Wackelkontakte hier und da …
Man merkt schon, dass die tatsächliche Benutzungsdauer dem Auto zu schaffen macht.
VW Busse sind cool, solange man unter 1,85 ist und kurze Beine hat.
Ich musste mich in meinen T4 schon immer ein wenig reinfalten…
Hi Sasch,
eine kleine Anmerkung von mir als intensiven Taxi-Kunden:
Ist ein Fahrzeug beschädigt (und dazu gehört die von dir abgebildete Beschädigung sicherlich) so ist für mich als Kunden die Annahme nicht weit, dass bei wichtigen Dingen (Bremsen, Airbags, etc.) genau so Geld gespart wird wie bei diesen prinzipiell unkritischen Beschädigungen.
Da ich im Regelfall eine große Auswahl habe bevorzuge ich diese Taxis, welche ihr Fahrzeug einwandfrei in Schuss halten. Euer Auto ist nun mal eure Visitenkarte.
Ähnlich wie im Restaurant: Ist die Toilette unsauber so muss dies in keinem Fall heißen, dass die Küche das auch ist. Die Wahrscheinlichkeit ist hier aber bedeutend höher als andersherum.
Übrigens habe ich gerade wieder einen kleinen Artikel über 2 Hamburger Kollegen veröffentlicht:
http://dr-bahnfahrer.blogspot.de/2013/05/2-taxi-fahrer-in-hamburg.html
@Jessica:
So hatte ich das auch in Erinnerung …
@Dr. Bahnfahrer:
Das kann ich schon verstehen, allerdings weiß ich auch, dass Leute wie Du dann eben doch die absolute Ausnahme sind. Ich achte schon immer drauf, dass die Kiste so weit ordentlich aussieht – aber ich bin auch pragmatisch genug, zu sagen: Nee, also eine Schramme auf der linken Seite unten wird mich im nächsten Halbjahr sicher nicht mehr Kunden kosten als der Austausch Geld. Grenzen gibt es sicherlich und nicht ohne Grund haben wir an der 1925 auch hier und da schon kosmetisch was richten lassen – gemeinhin ist es dann aber doch wichtiger, dass das Auto z.B. innen noch in Ordnung ist.
Das interessiert mich jetzt schon länger, daher frag ich Dich einfach mal: ich hätte grundsätzlich kein Problem damit, ein ausrangiertes Taxi für mich als Privaten PKW zu kaufen. Die vielen Kilometer stören mich nicht, dafür ist das Auto relativ jung und gut ausgestattet.
Wäre das klug, was meinst Du? Oder seid Ihr mit zwei Fahrern schon eine Ausnahme und die meisten Taxen werden geschunden ohne Ende? Werden die Autos verkauft, wenn nichts mehr zu retten ist, oder sind die grundsätzlich noch ok? Und wenn ok, warum werden sie dann verkauft?
Ich will DIr jetzt nicht die Pistole auf die Brust setzen oder so, wenn ich irgendwann mal ein olles Taxi kaufe, keine Sorge. 😀
@FH:
Das ist vermutlich wirklich in jedem Unternehmen in jeder Stadt anders. Die einen fahren die Autos tot, manche setzen auf Jahreswagen, es gibt vermutlich nichts, was es nicht gibt. Deswegen ist ein algemeiner Rat da sicher unsinnig. Aber die meisten Taxen laufen am Ende wahrscheinlich, bis sich die Reparaturen häufen und es so langsam weniger wirtschaftlich wird. Ich würde sicher nicht behaupten, dass es unter Taxen keine Schnäppchen geben kann – aber die Autos werden doch ziemlich ausgiebig genutzt – und das teilweise auch sehr einseitig.
Sicher, Rost haste nach 5 Jahren nicht zu erwarten. Aber was an so einer Kiste nicht alles verschleißen kann, wenn man hunderttausende Kilometer fährt. In der 1925 bröckelt seit zwei Jahren das Gummi vom Lenkrad ab. Bei einem anderen Taxi hat sich mal der Schaltknüppel aufgelöst. Sitze, Türscharniere, Gummidichtungen – was da alles runtergeritten wird, da denkt man gar nicht dran, wenn man Autos nur bis 150.000 km fährt. So gesehen würde ich das wirklich eingehend prüfen. Es werden zwar sicher die wenigsten Taxen wegen des Motors ausgetauscht (aber deswegen aufgekauft), man sollte aber den ganzen Rest nicht vergessen.
Mein taxi hat genau 463025 km runter 🙂 doch dank einem eigenen formenmechaniker gut in schuss
Ich wollte selber mal ein taxi aus meiner firma kaufen. Aber 8000 waren mir zuviel für ein 4 jähriges auto mit 330000 km. Ein motor kostet gleichmal 5000 euro…das rentiert sich nicht. Ebenso ist ein dsg getriebe schweine teuer. Bei uns gibt es aber autos die nur für flughafentransfers verwendet werden. Nach ca. 2 jahren werden die mit ca. 250000 autobahnkm ausgetauscht. Die sind deutlich besser in schuss als die normalen taxis.