Grenzen

„Hey, ich wollte mal fragen, wie viel es bis zur Hastenichtgesehenstraße in Pankow kostet.“

„Hm, vielleicht so 20 Euro. Aber mit deinem Kumpel mach‘ ich das nicht, sorry.“

„Kann ich verstehen. Is halt scheiße, ich muss den irgendwie heimbringen und …“

„Ey, ich bin kein Arschloch, ganz ehrlich. Und ich gehör zu den Taxifahrern, die auch Leute mitnehmen, bei denen es eng werden könnte. Aber so wie dein Kumpel da seit 10 Minuten wild durch die Gegend kotzt und dich dann auch noch anbrüllt, wenn Du ihn was fragst … für so was fehlt mir heute der Nerv, ehrlich!“

„Ich weiß. Kotzt mich ja selber an! Aber ich …“

„Hey, frag ruhig die Kollegen hier und ich wünsch‘ euch auch, dass ihr wen findet. Aber heute Nacht bin ich’s mal nicht!“

Und da soll mir mal noch ein Kollege vorwerfen, ich könne nicht auch hart sein! 🙂

8 Kommentare bis “Grenzen”

  1. Oni sagt:

    Wenn’s so schlimm ist, dass sogar du den stehen lässt: Die Kolleg*Innen auf der 112 helfen bestimmt.

  2. Clemens sagt:

    @Oni: Warum sollten sie? Nur weil er kotzt und andere Leute anpöbelt? Der kann froh sein, dass er nen Kumpel hat, der ihm hilft, und hoffen, dass er einen Taxifahrer in „scheißegal-Laune“ erwischt…

  3. nania sagt:

    @Clemens
    „Nur weil er kotzt“ – Kotzen ist ein Zeichen dafür, dass es dem Körper nicht gut geht. Und wenn es, so wie Sash es beschreibt, mit einmal Kotzen nicht getan ist, sollte man definitiv darüber nachdenken, die 112 zu rufen. Egal ob jemand dabei ist oder nicht. Schließlich schien der jemand nicht mehr in der Lage zu sein, mit einem Taxi ohne dabei zu kotzen mitgenommen zu werden.
    Wenn natürlich abzusehen ist, dass in nächster Zeit die „Kotzerei“ vorbei ist, dann sollte man die Zeit auch abwarten. Dass ein Taxifahrer so einen nicht mitnehmen möchte, halte ich übrigens für verständlich. Schließlich muss das Taxi auch nach der Kotzerei sauber gemacht werden. Und das kostet im Zweifel vermutlich Zeit und Geld.

  4. Lutz sagt:

    @nania

    > Und das kostet im Zweifel vermutlich Zeit und Geld.

    Nicht nur im Zweifel. Und zwar eine ganze Stange Geld. Wer gezielt genug Stichwort Lüftungskanäle) kotzt, darf ruhig 1000-2000 Euro für die Reinigung einplanen.

  5. Ununubium sagt:

    Nur weil ein dem Alkohol übermäßig zugetaner Mitbürger, in Fachkreisen auch Besoffski genannt, sich mehrfach erbricht ist es noch lange kein Fall für den Rettungsdienst. Bei bestehender Aggressivität wird der auf den Plan gerufene Rettungsdienst den Kunden aber gerne bei fehlender Gesundheitsgefährdung an die freundlichen Kollegen von der Rennleitung zwecks Zellenübernachtung übergeben.

  6. Sash sagt:

    @Clemens und Ununubium:
    Naja, irgendwer muss sich am Ende kümmern, wenn die Person hilflos ist. Und mir persönlich wäre keine angemessene Lösung zwischen Taxi und Rettungsdienst bekannt. Die Kundschaft mag unbeliebt sein, am Ende kann man sie ja trotzdem nicht einfach erfrieren lassen.

  7. elder taxidriver sagt:

    Es gibt eine Inkubationszeit bis jemand zur hilflosen Person wird. Und ob überhaupt. Da müsste man eine halbe Stunde dabeistehen um das zu beobachten. Und nichts ist peinlicher als, wenn man die Rettungsdienste , Polizei, Feuerwehr,
    alarmiert hat und bei deren eintreffen sagen muss: Die hilflose Person ist aufgestanden und weggegangen.
    Alles schon passiert. .
    Anders wäre es natürlich im Eismeer oder in der Antarktis. Da müsste man , sicherheitshalber, sofort einschreiten.
    Viele Grüße aus Berlin.

  8. elder taxidriver sagt:

    @ sash:
    techn. Hinweis: Der Nachtfahrer -Rhythmus, bei dem keiner mit muss, steckt in einem drin für immerdar.

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