Und tschüss, Jungs!

Ich bin ja allgemein doch ein ziemlich umgänglicher Mensch und es ist nun auch nicht so, dass ich bei jeder Regel immer und überall auf die strengste Auslegung wert lege. Aber manche fordern es echt heraus.

Ich hatte am Ostbahnhof schon eine Weile gewartet, allzu viele Taxen standen dennoch nicht da. Ich war gerade zweiter geworden, da quatschte mich ein junger Mann an:

„Sag mal, kannst Du auch fünfe?“

„Klar – also zumindest, wenn nicht alle zwei Meter groß sind.“

„Ah, ok. Cool. Fehlen grad noch drei, wir kommen gleich wieder.“

Und weg war er. Das „Gleich“ waren dann mindestens vier Minuten und dummerweise kamen in der Zwischenzeit andere Kunden. Irgendwie natürlich blöd, dass sonst kein Großraumtaxi dastand, aber das war nicht wirklich mein Problem. Ich hatte nun nämlich eine nette Tour mit zwei älteren Frauen, die mir von ihrer Urlaubsreise erzählt haben.

Man kann ja Absprachen treffen und wenn die Fahrt sicher ist, dann warte ich auch mal ohne Uhr ein paar Minuten. Aber wer gleich wieder wegrennt und meint, ich hätte den ganzen Abend nichts besseres zu tun, als blindblöd jedem dahergelaufenen Spinner zu vertrauen, der muss dann halt damit leben, dass er nicht der einzige ist …

5 Kommentare bis “Und tschüss, Jungs!”

  1. Sven-Erik sagt:

    Das Wort “ Spinner “ hätte ich jetzt weggelassen, denn es sind unsere Kunden. Natürlich hast Du aber recht, dass viele Fahrgäste nicht wirklich ihr Hirn einschalten. Nur als Nachtfahrer, mit angeschossenen Fahrgästen kennen wie doch unsere Kunden.

  2. Sash sagt:

    @Sven-Erik:
    Naja, zum einen hab ich die Jungs nur indirekt so bezeichnet, sondern hauptsächlich eine potenzielle Personengruppe, zum anderen: ich gehe mit meinen Fahrgästen nun wirklich nett um und gestehe den meisten noch mehr Fehler zu als andere Kutscher. Manche halte ich dann aber doch – ob Kunden oder nicht – für Spinner. Und ich finde, das darf man auch sagen. Man muss ja nicht mit allem hinterm Berg halten.

  3. Ana sagt:

    „Aber wer […] meint, ich hätte […] nichts besseres zu tun, als […] zu vertrauen, der muss dann halt damit leben, dass er nicht der einzige ist …“

    Er muss damit leben, dass noch andere Leute meinen, du hättest zu vertrauen, hmm hm.. jaja.. 🙂

  4. Nietnagel sagt:

    Ich hätte den Jungs gesagt, dass ich hier aber weiter stehe und wenn andere Fahrgäste kommen, sie dann Pech gehabt hätten und dass sie das vermeiden könnten, indem sie mich sofort buchen, natürlich mit angeschaltetem Taxameter und nur wenn einer am Auto bleibt.

  5. Sash sagt:

    @Ana:
    Erwischt! Das war Bullshit! 🙂
    Wobei: hätte ich „Kunde“ oder „Mensch auf diesem Planeten“ oder irgendwas ähnliches angefügt, wäre es sinnig.

    @Nietnagel:
    Klar, ich auch. Aber der ist ja gleich wieder weggelaufen.

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