Wie ich schon das ein oder andere Mal geschrieben habe: Die derzeitige Lage am Ostbahnhof in Berlin ist beschissen! Insbesondere für uns Taxifahrer. Viele Kunden wissen nicht, dass es einen Taxistand gibt und selbst die, die sich eigentlich auskennen, finden uns auch nur manchmal und eher zufällig. Haben mir inzwischen auch einige bestätigt.
Aber gut, das Parkdeck wird derzeit renoviert, vielleicht hat das ja alles seinen Sinn. Gehen wir mal gutgläubig davon aus!
Da sich das Platzangebot inzwischen am Ostbahnhof allerdings enorm verknappt hat, hielt eine neue Regelung (übergangsweise) Einhalt: Die Vorfahrt vor den Haupteingang ist nur noch Taxen und Bussen gestattet. Ich bin beim Auslegen der StVO sicher nicht allzu strikt. Ich halte sie zwar für per se recht sinnig, aber ich fahre auch mal zu schnell, wende an unerlaubten Stellen oder spare mir mangels Beobachter das Blinken nachts um 5 Uhr in Hellersdorf.
Aber ich muss zugeben, dass es Verkehrszeichen gibt, denen ich immer und überall Folge leiste. Und eines davon ist der Hinweis darauf, dass mir die Durchfahrt verboten ist. Am Ostbahnhof scheint das keine Sau zu jucken. So auch den hier:
Natürlich ist am Bahnhopf prinzipiell auch jetzt noch Platz für den ein oder anderen eiligen Verkehrsteilnehmer. Aber wegen der teilweise engen Betriebsamkeit wurden sie ausgesperrt. Der hier gezeigte Fahrer hat es mit Busfahrern zu tun bekommen, die sich offensichtlich inzwischen genug geärgert haben über Autofahrer, die ihnen ständig nervige und teilweise unmögliche Manöver aufgezwungen haben, weil sie „ja nur mal kurz, also noch 4 Minuten oder 6“ auf jemanden warten wollten. Von denen, die auch uns Taxifahrern das Leben schwer machen, indem sie unerwartet und mit überhöhter Geschwindigkeit angeschossen kommen und damit das notwendige Wenden an der Halte gefährden, wollen wir mal gar nicht sprechen …
Was soll man sagen? Es dauerte eine ganze Weile, dieses Gegenüberstellungs-Ritual. Am Ende hat er aber abdrehen müssen …
Eigentlich müsste man am Ostbahnhof pro Tour 1 Euro Stress-Zuschlag kassieren. ( Und der würde es noch nicht einmal abdecken..)
Und der Fahrer des Privat-PKW: Der weiß noch nicht, dass man sich mit der BVG und mit der BSR nicht anlegt..
(Am besten mit Niemandem., sagt jedenfalls die STVO mit einer gewissen Alltags- Verkehrs-Weisheit..)
Ich weiß nicht, wie die Verkehrszeichen dort gesetzt sind, hier aus Aachen kann ich aber sagen, dass es eine Stelle in Aachen gibt, in der es aufgrund einer hohen Verkehrszeichenanzahl und einer unübersichtlichen Verkehrsführung (Einkaufsstraße, viele Fußgänger, Geschäfte, Reklamen usw.) für einen Ortsfremden nicht ganz einfach zu sehen ist, dass man nicht gerade aus fahren darf, da Taxen und Busse, Radfahrer und Fußgänger es natürlich dürfen.
Mal so zum Schutz für den Autofahrer. Vielleicht ist das da ja eine ähnlich vertrackte Situation.
@ Nania
In diesem Fall gibt es ein Absperrgitter über die erste Spur, an dem das Hinweisschild angebracht geht. Das kann man eigentlich nicht übersehen.
@elder taxidriver:
Ja, momentan ist es echt umständlich dort. Wobei das zugegebenermaßen weniger an den Autofahrern liegt, sondern mehr an der eigentlichen Regelung …
@Nania:
Wie Aro schreibt: Von dieser Seite aus steht hinter den Taxen ein Gitter , das quasi eine komplette Fahrzeugbreite weit in die Straße ragt, an dem das Schild angebracht ist. Und in der Umgebung weisen auch überall Schilder darauf hin, dass die Straße gesperrt ist.
Allerdings wird das Schild tatsächlich gerade nachts öfter mal ein wenig verdreht, so dass das in Einzelfällen mal vorkommen kann. Dabei würde ich schätzen, dass da pro Stunde irgendwas um die 50 Autos durchfährt, parkt etc. So kollektiv kann die Blödheit eigentlich nicht sein 😉
man muesste dann vllt einfach mal ein paar polizisten da hinstellen. unter ortskundigen spricht sich das schnell rum und nen 10er pro person (keine ahnung was das wirklich kostet, auf dem fahrrad kostet aber irgendwie alles 10 euro ^^) wuerde sich ja auch fuer die stadt lohnen, wenn das wirklich so viele sind.
Besonders nett auf dem Foto – Der Fußgänger, der mit seiner offensichtlichen Unentschlossenheit mit zum Chaos beiträgt.
Fakt ist aber, dass man zähneknirschend solche Vorschriftenbrecher aktzeptiert (aktzeptieren muss!), wenn man nicht als Denunziant in der Zeitung landen will.
Das ist doch bis nach Berlin geschwappt der Artikel mit „Knöllchen-Tina“, einer jungen Frau, die ein paar Dörfer weiter wohnt..
http://www.berliner-kurier.de/panorama/in-drei-tagen—knoellchen-tina–zeigte-1000-autofahrer-an,7169224,14975500.html
@Ich:
Direkt an der Straße ist ein Polizeirevier und die Cops fahren da minütlich durch. Zum stehenbleiben sind sie aber meist zu beschäftigt …
@Petra:
Es ist ja auch nicht so, dass ich nicht den ein oder anderen verstehen könnte. Ich meine, ich bin selber faul! Was mich wirklich erschreckt, ist die pure Masse.
Bzgl. Aachen: Am hier angesprochenen Elisenbrunnen ist die Beschilderung aber mittlerweile hochgradig eindeutig. Dazu kommt, dass man, zumindestens aus der einen Richtung, frontal auf eine Verkehrsinsel zufaehrt, die einen zum abbiegen zwingt. Es sei denn, man faehrt eh schon auf der Busspur.
Natuerlich kann das da mal nem Ortsfremden passieren, dass er da durchfaehrt, aber die meisten PKWs die da langfahren gehoeren einfach Leuten, die keinen Bock haben, den Umweg aussenrum in Kauf zu nehmen. Der tatsaechlich auch recht gross ist…