Die Anderen

Oh, da hatte ich mir aber zwei Fahrgäste angelacht! Ein Pärchen, sie vielleicht in meinem Alter, er ein wenig jünger. An und für sich waren sie auch wahnsinnig nett, es gab keinen Ärger oder dergleichen. Allein sie lachten gerne, sie lachten viel und sie bevorzugten etwas derberen Humor. Wenn es ums Lachen geht, bin ich ja tolerant wie eine Gummimatte. Ich hab trotz der Lautstärke gute Mine zum schallenden Spiel gemacht und ihnen erlaubt, mich in ihre nicht ganz jugendfreien Zoten miteinzubeziehen. Fehlt mir ja gerade noch, bei meiner Kundschaft auch noch die gute Laune zu unterbinden – schließlich ist gute Laune bis auf wenige Ausnahmen notwendige Bedingung für Trinkgeld! 🙂

Sonderlich viel haben sie am Ende nicht gegeben, dafür erteilten sie mir aber eine fragwürdige Weisheit:

„Weissu, wir sin‘ ja wirklich schlimme Kunden! Wissen wir! Aber die Anderen… die sin‘ noch schlimmer!“

Äh, nein!

😉

Macht aber nix…

Nix!

„Was kriegen sie denn dann von mir?“

„Wir wären bei 5,60 €.“

„5,60 €? Das ist ja nix!“

Zugegeben: Eine längere Tour hätte mir auch besser reingepasst, aber ganz so hart wie mein Kunde wollte ich das eigentlich auch nicht bewerten. Für mich hat sich das Nix dank 2,40 € Trinkgeld aber auch noch ein bisschen erhöht 😉

Gut getroffen…

Was man vom Bild selbst nicht sagen kann, trifft leider auf ein Auto bei meinen Chefs zu 🙁

Autsch! Quelle: Sash

Das Bild ist schon ein bisschen älter, ich hab es nur vergessen zu posten. Abgesehen vom offensichtlichen ist glücklicherweise nix passiert. Keine Verletzten, nur Blechschaden…

GNIT gesucht

Der Besucherzähler von gestern-nacht-im-taxi.de nähert sich langsam aber sicher der ersten halben Million. Ich tausche gerne 1:1 gegen Euro 😉
Kommen wir nun zu einem unvollständigen Bericht der angschlossenen Suchmaschinen:

gestern nacht im taxi
letzte nacht im taxi
taxi gestern nacht
gesternnachtimtaxi
gutenachtimtaxi
gestern im taxi
taxi nacht
heute nacht in taxi
nachts+im+taxi
taxi bei nacht
berliner nacht taxi
gestern abend im taxi
haute nacht im taxi
nachts im taxi blog
blog gestern nacht im taxi
letztenachtimtaxi
taxi blog nacht
berlin taxi bei nacht
nachts in einem taxi blog

So – und noch viel öfter so ähnlich – lauten die Suchanfragen, die euch auf meinen kleinen Taxiblog führen. Das ist natürlich niedlich anzuschauen, aber mal ganz ehrlich, Leute:

Warum macht ihr es euch so schwer? 

Ich weiß: Ich hab eine sperrige Adresse. Das habt ihr im Übrigen hauptsächlich den Kollegen Torsten Bentrup und Frank Fischer zu verdanken, die sich Jahre vor mir die besten Adressen gesichert haben – und meiner Kreativität, die nicht so weit gereicht hat wie die von Klaus. 😉

Aber zurück hierher: Mein Blog ist wie die meisten anderen geschrieben, damit man ihn regelmäßig lesen kann. Ich freue mich also ungemein, dass viele Leser wiederkommen, nachdem sie erst einmal hier waren. Aber es gibt einfachere Wege, als bei Google diese riesigen Buchstabenwürmer jeden Tag aufs Neue einzugeben:

1. Richtet euch doch ein Lesezeichen im Browser ein!

Wenn man mehr als die üblichen 10 Seiten, die man täglich besucht, im Überblick behalten will, ist es vielleicht sinnvoll, sich Lesezeichen zu setzen und so auf seine Lieblingsseiten zuzugreifen. Dann vergisst man kaum noch etwas. Ich würde mich freuen, wenn gestern-nacht-im-taxi.de in der ein oder anderen Lesezeichen-Sammlung landet!

2. Nutzt den RSS-Feed!

Blogs sind ja extra so programmiert, dass man ihnen dauerhaft folgen kann. Klickt hier (oder auf den orangenen Button rechts in der Seitenleiste) und fügt mich eurem Feedreader hinzu. Ich kann Feedreader im Übrigen allen Freunden von Blogs empfehlen, es ist eine herrliche Vereinfachung. Die Texte von GNIT werden im Gegensatz zu manch anderen Blogs auch immer komplett und mit Bildern angezeigt – dann müsst ihr gar nicht mehr hier auf die Seite kommen und habt trotzdem immer was zu lesen.
(Ich freue mich natürlich trotzdem, wenn ihr vorbeikommt, kommentiert oder vielleicht irgendwelchen Unfug macht!)

3. Folgt mir bei Twitter!

Wer Twitter kennt, will es wahrscheinlich nicht mehr missen. Der Kurznachrichtendienst ist – immer vorausgesetzt, man folgt den richtigen Leuten – eine nie versiegende Nachrichten- und Unterhaltungsquelle. Die Links zu allen GNIT-Texten werden automatisch an meinen Twitter-Account gesendet und auch sonst schreibe ich hier und da mal was von der Arbeit live aus dem Taxi. Und über neue Texte aus meinem privaten Blog wird man auch informiert.

4. Addet mich bei Facebook!

Unzählige Leute haben einen Facebook-Account. Ich auch. Wer will, kann mich gerne als Freund adden. Aber das müsst ihr gar nicht, wenn ihr nur über die Texte von GNIT informiert werden wollt! Es gibt bei Facebook eine eigene GNIT-Seite, die man liken kann und die euch dann bei Facebook immer mitteilt, wenn es einen neuen Artikel gibt. Das könnt ihr auch hier gleich in der Seitenleiste bei der Facebook-Like-Box tun. Ich freue mich natürlich ungemein über neue Likes, ist ja klar 😉

5. Googelt schneller!

Wenn ihr das alles nicht wollt oder braucht, dann verschwendet wenigstens keine Zeit und verbiegt euch nicht die Finger! Gebt bei Google einfach GNIT ein. Da bin ich inzwischen auch auf Platz 1 und es sind doch eine ganze Menge weniger Zeichen 😀

Kleines PS:
Werbung für Facebook, Twitter, Lesezeichen etc. liegt mir im Grunde fern. Ich will niemanden dazu überreden, diese ganzen Social-Dienste zu nutzen. Davon hab ich nix, das ist euer Ding ganz alleine. Und es gibt ja gute Gründe, z.B. nicht bei Facebook zu sein. Ich jedenfalls bin trotzdem da und ich tippe mir täglich die Finger wund im Internet. Wenn ihr also tatsächlich gerne lest, was ich schreibe, dann würde ich mich einfach freuen, wenn die Texte auch bei euch ankommen!
Denn abgesehen von meiner Lust am Schreiben seid ihr Leser ja schließlich die, für die ich das mache. Und natürlich freue ich mich darüber, wenn noch mehr Menschen hier lesen, denn das ist wirklich toll. Sagt das ruhig weiter, teilt die Beiträge in euren Social Networks, wenn sie euch gefallen.

Auf dass die erste Million auch bald Geschichte ist! 😀

Übergrößen unter sich

Bekommen hab ich die Tour nur dank eines netten Kollegen. Der kam am Ostbahnhof mit der aktuellen Situation gar nicht klar und hat mich gefragt, wer sich hier jetzt wo genau hinstellen solle. Ich hab ihn kurz eingeweiht, so dass er sich mit einem netten „Danke!“ hinter mir einreihte. Wie fast zu erwarten war, wollte die Kundin zunächst bei ihm einsteigen – das ist ja das blöde daran, wenn man Taxistände nicht auch ein bisschen auf den Kundenstrom hin ausrichtet. Der Kollege aber bat sie (wirklich sehr freundlich), doch zu mir zu gehen und nickte mir wohlwollend zu.

Kaum dass ich die ersten 300 Meter Fahrtweg hinter mir hatte, hatte sie bereits mehr erzählt, als dieser ganze Blogeintrag überhaupt fassen könnte. Ganz klassisch redete sie auf mich ein, was sie heute für ein Glück gehabt hätte, Einkaufen, Schnäppchen, Klamotten, blabla! Im Wesentlichen erfuhr ich von ihr, dass sie im Umland beim Ausverkauf eines Übergrößen-Ladens war und dort einige Hosen eingekauft hatte. Nur ausführlicher.

Natürlich sah sie in mir schon der Größe wegen einen Verbündeten, was ja zumindest in Ansätzen auch stimmte. Zwar teilte ich noch nie die von ihr entwickelte Vorliebe fürs Shoppen, aber zum Thema „Klamotten finden“ und die Probleme damit als Übergrößenträger kann ich nachvollziehen. So ergab sich aus ihrem anfänglichen haltlosen Geschnatter durchaus ein sehr nettes Gespräch – und zwar wenigstens eines mit einem (wenn auch vielleicht nicht alltäglichen) Thema. Kein Smalltalk übers Wetter oder so.

Was wirklich ungewöhnlich war, war die Offenheit mit der sie drauflospalaverte, wie sie auseinandergegangen ist nach der letzten Geburt und dass sie tatsächlich 25 kg zugenommen hätte, bla keks. Tatsächlich nicht gerade das Thema, bei dem ich – insbesondere von Frauen – große Offenheit gewöhnt bin. Anständig wie ich bin, habe ich verschwiegen, dass ich im gleichen Zeitraum fast 20 kg abgenommen habe und ihr hier und da bestätigend zugenickt. Das alles war dennoch natürlich furchtbar belanglos und es war einfach eine angenehme Fahrt. Müsste man gar nicht verbloggen. Aber es fiel von ihrer Seite aus ein Satz, der mich dazu gebracht hat, es doch zu tun. Sie schilderte mir ein Gespräch mit einem Verkäufer in dem Laden und dass sie ihren Unmut kundgetan hätte ob der Tatsache, dass das Geschäft nun schließt. Und zwar wie folgt:

„Und dann hab ich ihm gesagt: Wissen se, is ja echt nich schön, dass se hier weggehn. Wo das doch die einzige Firma is, in die mein Hintern noch reinpasst…“

Wenn sie das so gesagt hat, hätte ich ja gerne das Gesicht des Verkäufers gesehen 😀

Ach ja: Danke noch!

Leser-Touren sind für mich immer ein bisschen eine Herausforderung. Ich freue mich zwar immer, jemanden von euch kennenzulernen – andererseits ist es immer schwierig, weil ich keine Ahnung hab, was für ein Bild ich hier im Blog hinterlasse. Irgendwie nett und lustig, andererseits auch ein bisschen genervt von allen anderen und natürlich ein absolutes Ortskunde-Ass. Mindestens.

Nein, viele von euch schätzen mich sicher ganz gut ein, aber ein Bisschen mache ich mir immer einen Kopf. Im Falle von Christopher war das ganz offensichtlich umsonst, denn ausnahmsweise ging es bei der Fahrt nicht wirkliich um mich und meinen Blog, sondern vor allem um die Fahrt. Und was dieses Wochenende angeht, war es wirklich DIE Fahrt schlechthin.
Zum einen war der Umsatz und das Trinkgeld super, sehr angenehm war aber vor allem, dass die zwei Fahrgäste es nicht an der nötigen Ruhe mangeln ließen und ich am Ende wirklich sagen konnte, dass es spaßig und verdammt relaxt war von meiner Seite aus. Zumal die Fahrt mit ewiger Wartezeit, McDrive-Besuch und kleinem Umweg alle Register gezogen hat, just immer dann lukrativ zu werden, wenn es gerade am meisten Spaß gemacht hat 🙂

Leidtragender war dieses Mal Jo, der mich just erreichte, als ich unfern des Fahrtzieles der beiden im tiefsten Marzahn herumeierte und gerade zu diesem Zeitpunkt Kunden einsteigen wollten. Also Jo: Auch dir ein Danke! Fürs Gelassen-wegdrücken-lassen oder irgendwas in der Art.

Klappt halt leider nicht immer, ich kann nicht an 3 Orten gleichzeitig sein…

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

Abonniert doch den RSS-Feed von GNIT. Mehr von Sash gibt es außerdem bei Facebook und bei Twitter.

Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

„Gott sei Dank, ein Deutscher!“

Es ist unglaublich, wie oft man diesen beschissenen Satz in vielen verschiedenen Formen im Taxi hören muss!

Ja, hier in Berlin sind viele Taxifahrer nichtdeutscher Herkunft. Das ist ein Fakt.Ist mir auch schon aufgefallen. Und? Bin ich wirklich ein besserer Mensch, weil ich zufällig noch in den zu meiner Geburt üblichen Grenzen der BRD geboren wurde? Ach, hört doch auf!

Ich weiß Bescheid über den vielfältigen Ärger im Taxigewerbe. Natürlich passieren hier unschöne Dinge und natürlich sind auch „Ausländer“ daran beteiligt. Wie sollte es auch sonst sein in einer multikulturellen tourismusgeprägten Metropole wie Berlin? Aber immer noch wird auf den Straßen unbekümmert eine perverse Form von Rassismus und Xenophobie gehegt und gepflegt, dass mir auch als „gutem Deutschen“ das Kotzen kommt.

Ich bin kein Freund von Political Correctness, ehrlich nicht. Man darf Probleme beim Namen nennen und damit ist es gut. Aber letztlich läuft es doch so: Wenn Kollege Ali einen Umweg fährt, dann ist es natürlich die „südländische Mentalität“, ein persönliches und wahrscheinlich auch noch islamistisches Statement in Form von Abzockerei. Wenn genau dasselbe mit einem dieser deutschen Kollegen passiert, dann ist das entweder logisch, weil: „Berlin ist ja so groß…“, oder aber er war schlicht und ergreifend ein doofer Taxifahrer.

Das kotzt mich an!

Wie alle da draußen sind auch wir Taxifahrer ein buntes Völkchen unterschiedlicher Menschen. Da gibt es solche und solche. Manche „Kollegen“ würde ich selber gerne in den Wind schießen, anzeigen, kampfunfähig machen – je nachdem. Aber da sind – o Wunder! – auch viele Deutsche dabei, genauso wie es auch unter den Kollegen aus anderen Ländern einige gute Taxifahrer gibt. Es geht auch nicht darum, nicht sagen zu dürfen, woher der Fahrer kam, der einen abgezockt hat. Das kann man machen, meinetwegen. Aber deswegen ist ein Deutscher als Fahrer nicht per se besser als ein Iraner.

Geht mal zu den Prüfungsterminen der Taxiinnung und schaut euch an, wie viele Türken und Araber genau wie ich einen Scheiß-Aufwand betreiben, um den P-Schein zu bekommen, unterhaltet euch mit Kollege Mohammed, der vor einem Jahr den Sprung von HartzIV ins Taxi geschafft hat, mit seinen 5 Kindern seitdem finanziell kaum besser dransteht und trotz allem Meckern am Stand gelegentlich ein „Geld ist nicht alles“ fallen lässt!

Sind wir wirklich noch so primitiv, dass wir die Probleme im Taxigewerbe einfach mal pauschal als Sache der Hautfarbe abtun wollen?

Glaubt es oder nicht, liebe Kundschaft: Mit dem Spruch macht ihr euch bei mir nicht beliebt. Und hoffentlich auch sonst nirgends!