„Gott sei Dank, ein Deutscher!“

Es ist unglaublich, wie oft man diesen beschissenen Satz in vielen verschiedenen Formen im Taxi hören muss!

Ja, hier in Berlin sind viele Taxifahrer nichtdeutscher Herkunft. Das ist ein Fakt.Ist mir auch schon aufgefallen. Und? Bin ich wirklich ein besserer Mensch, weil ich zufällig noch in den zu meiner Geburt üblichen Grenzen der BRD geboren wurde? Ach, hört doch auf!

Ich weiß Bescheid über den vielfältigen Ärger im Taxigewerbe. Natürlich passieren hier unschöne Dinge und natürlich sind auch „Ausländer“ daran beteiligt. Wie sollte es auch sonst sein in einer multikulturellen tourismusgeprägten Metropole wie Berlin? Aber immer noch wird auf den Straßen unbekümmert eine perverse Form von Rassismus und Xenophobie gehegt und gepflegt, dass mir auch als „gutem Deutschen“ das Kotzen kommt.

Ich bin kein Freund von Political Correctness, ehrlich nicht. Man darf Probleme beim Namen nennen und damit ist es gut. Aber letztlich läuft es doch so: Wenn Kollege Ali einen Umweg fährt, dann ist es natürlich die „südländische Mentalität“, ein persönliches und wahrscheinlich auch noch islamistisches Statement in Form von Abzockerei. Wenn genau dasselbe mit einem dieser deutschen Kollegen passiert, dann ist das entweder logisch, weil: „Berlin ist ja so groß…“, oder aber er war schlicht und ergreifend ein doofer Taxifahrer.

Das kotzt mich an!

Wie alle da draußen sind auch wir Taxifahrer ein buntes Völkchen unterschiedlicher Menschen. Da gibt es solche und solche. Manche „Kollegen“ würde ich selber gerne in den Wind schießen, anzeigen, kampfunfähig machen – je nachdem. Aber da sind – o Wunder! – auch viele Deutsche dabei, genauso wie es auch unter den Kollegen aus anderen Ländern einige gute Taxifahrer gibt. Es geht auch nicht darum, nicht sagen zu dürfen, woher der Fahrer kam, der einen abgezockt hat. Das kann man machen, meinetwegen. Aber deswegen ist ein Deutscher als Fahrer nicht per se besser als ein Iraner.

Geht mal zu den Prüfungsterminen der Taxiinnung und schaut euch an, wie viele Türken und Araber genau wie ich einen Scheiß-Aufwand betreiben, um den P-Schein zu bekommen, unterhaltet euch mit Kollege Mohammed, der vor einem Jahr den Sprung von HartzIV ins Taxi geschafft hat, mit seinen 5 Kindern seitdem finanziell kaum besser dransteht und trotz allem Meckern am Stand gelegentlich ein „Geld ist nicht alles“ fallen lässt!

Sind wir wirklich noch so primitiv, dass wir die Probleme im Taxigewerbe einfach mal pauschal als Sache der Hautfarbe abtun wollen?

Glaubt es oder nicht, liebe Kundschaft: Mit dem Spruch macht ihr euch bei mir nicht beliebt. Und hoffentlich auch sonst nirgends!

40 Kommentare bis “„Gott sei Dank, ein Deutscher!“”

  1. Sebb sagt:

    Rassismus ist in der Gesellschaft verbreiteter als man sich das vorstellen kann, leider.

  2. Zero the Hero sagt:

    Bleib ruhig. Das resultiert leider aus überproportional häufigen schlechten Erfahrungen.
    Es gibt doch so einige unter den zugewanderten Taxlern die fahren wie daheim in Kairo (ja, ich bin in Kairo schonmal nachts mit dem Taxi gefahren, wünscht Du einen Erfahrungsbericht? Das Taxi in `Stambul war nicht so schlimm) und manchmal, aber nur manchmal hat man den Verdacht, daß nur einer der Sippe den P-Schein gemacht hat und dieser mitsamt dem Taxi durch die Familie wandert 😉

    Mit dem Alter des Fahrers gibt es sich aber, ab 40 ist zwar noch genau das richtige Maß an „südländischer Mentalität“ vorhanden, der Testosteronüberschuß allerdings verschwunden und es sind überwiegend angenehme Chauffeure.

  3. Fastdäne sagt:

    moin, moin,
    ich glaube, es ist einfach oft die einfachste Erklärung, wenn Migrationswurzeln als Erklärung für alles herhalten müssen. Dabei gibts doch immer mehr ehemalige Migranten, deren Kinder besser berlinern, schwäbeln oder friesisch sprechen können, als die Sprache ihrer Eltern beherrschen.
    Ich gebe dir völlig Recht, das ist eben schon ein ganz verbreiteter Rassismus. Latent würde fast eine Untertreibung bedeuten. Klassiker ist immer noch „… ich habe ja nichts gegen Ausländer…“, aber bitte nicht in meiner Nachbarwohnung oder zu viele davon im Kindergarten oder der Schule meiner Kinder.
    Hier hat der Ex-Präsi das einzige Mal was Vernünftiges gesagt. Ich befürchte nur, seine klare Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland, wird durch die Geschehnisse rund um sein Abdanken in Vergessenheit geraten.

  4. Petra sagt:

    @Zero
    Die Taxifahrer in Kairo sind wie alle Autofahrer in Kairo. Es gibt einfach nur 2 Regeln: Rot ist nur ein Vorschlag / Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ich bin dort auch schon mal verkehrt herum in Einbahnstraße gefahren und nur der mit dem Eselskarren hat mit der Peitsche aufs Autodach gehauen.

    @Sash
    Schön geschrieben. Genauso ist es. Der Taxischein wird Euch ja nicht hinterher geworfen.

    Letztes Jahr bin ich innerhalb von 5 Tagen 4X Taxi gefahren, immer Hauptbahnhof -> Virchow-Interne-Intensiv, irgendwas zwischen 8 – 10 €, je nach Anfahrt. Keiner ist zu schnell gefahren, alle haben ausreichend Blinker gesetzt.
    Da ich (zum Kummer meines Mannes) zu den Vielquatschern und -ausquetschern gehöre, habe ich auf der kurzen Strecke rausbekommen: ein Ukrainer, ein Nigerianer, ein Türke, ein Deutscher. Wobei sowohl der Ukrainer als auch der Nigerianer einen deutschen Pass hatten.
    Mit dem Nigerianer wäre ich übrigens bis ans Ende der Welt gefahren, studierter Chemiker und wegen seines „Waterloos“ in Berlin hängengeblieben. Mit dem „Waterloo“ feiert er wohl dieses Jahr Siberhochzeit. Der Mann war so lustig, dass ich mir vor Lachen beinahe in die Hose gep…. hätte. Hat mir richtig gut getan, damals.

  5. Cliff McLane sagt:

    Ich denke mir machmal zwar nicht „Wie schön, ein Deutscher“; aber „Wie schön, jemand der Deutsch spricht“, das denke ich mir nach einigen Erfahrungen mit taxifahrenden Immigranten dann aber schon. Denn manchmal hatte ich wie @Zero den Verdacht, dass da ein P-Schein für eine ganze Sippe herhalten muss, denn mit den rudimentären Sprachkenntnissen manches Fahrers hätte der den wohl nie bekommen. Wenigstens die Zieladresse möchte ich schon gerne rasch vermitteln können; Unterhaltung muss ja nicht unbedingt sein.

    Okay, das sind Ausnahmen. Aber es gibt sie. Und sowas verdirbt mir die Taxifahrt. Oder bin ich einfach zu feige, bei offensichtlichen Verständigungsproblemen einfach wieder aus- und beim Hintermann einzusteigen? Könnte ja ausländerfeindlich aussehen. Trau ich mich nicht.

    (P.S.: Kairo? Lächerlich! Mumbai, da kannste was erleben!)

  6. Zero the Hero sagt:

    Petra:
    Übertretungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sieht Allah im Dunkeln nicht.
    Deswegen fährt man dort auch gerne mit 100 und Standlicht. Nur beim Überholen wird mal kurz aufgeblendet, damit man sieht, ob was von vorn kommt.
    Es gibt nur 2 Arten von Taxis: entweder relativ neu (die vorm Hotel) oder „verursacht bei einem deutschen TÜV-Prüfer sofortigen Schlaganfall“. Wie bei dem Klima dort der Unterboden durchrosten kann? Keine Ahnung, es geht aber, einige der Fahrzeuge sind der Beweis.
    Anschnallen? Da erntest Du einen bösen Blick „inschallah, vertraust Du mir nicht?“.

    Cliff: erwischt man die älteren Fahrer, dann gehts. Sie fahren sinniger und das Gesamtverhalten ist höflicher (während der gesamten Fahrt lautstark die Mobiltelefonflat ausreizen und das ohne Freisprechanlage ist unhöflich, ebenso lautstarkes Schimpfen oder Bewerten anderer Verkehrsteilnehmer – ebenso die Beurteilung der Blonden an der Fußgängerampel als „geile Bitch“ oder „oruspu/fahis“). Mit einer Droschke will ich nicht nur von A nach B, sondern gepflegt und kultiviert von A nach B.

    Auch bei eingeborenen Taxifahrern gibt es welche, die abwertend über andere herziehen. Aber die verstehen den Wink „bitte konzentrieren Sie sich auf die Straße“ mit dem Zaunpfahl eher 😉

    Mittlerweile schaue ich mir eher das Auto als den Fahrer an, das hat die schlechten Erfahrungen massiv reduziert.

  7. Waldling sagt:

    Ich glaub ja wie Cliff McLane auch eher, dass die meisten da nicht auf das „Deutscher“ an sich aus sind sondern sich darüber „freuen“, dass sie an jemanden geraten, mit dem sie sich unterhalten können, ohne nach jedem Satz überlegen zu müssen, was der Taxifahrer jetzt gemeint hat.
    Geht mir oft genug bei Dienstleistern, sogar bei Call-Centern so, dass ich mir nicht erklären kann, wie man jemanden auf Kunden loslassen kann, der sich nicht mit diesen verständigen kann. Und der Ausspruch „Gott sei Dank, ein Deutscher“ resultiert dann wohl eher daher, dass man sich da auf anhieb ziemlich sicher ist, dass jetzt keine halbe Stunde Taxifahrt bevorsteht, bei der man für jede bisschen Unterhaltung sich stark konzentrieren muss oder das Gefühl hat, dass man in einer Unterhaltung untereinander den Taxler „beleidigt“ weil der kein Wort versteht. Dabei würds für mich keine Rolle spielen, ob das ein Ausländer ist, der einfach so gut Deutsch kann, dass es mir nicht auffällt, aber wenn die Begrüßung schon weitestgehend akzentfrei oder zumindest gut verständlich ist, dann fühl ich mich einfach wohler, als wenn ich einen stark abgehackten Akzent wahrnehme, der aufgrund von Erfahrungen darauf schließen lässt, dass jede Unterhaltung jetzt einfach schwierig wird bekomme.
    Ich finde nicht gerade, dass das von Rassismus zeugt, wenn ich von Dienstleistern erwarte, dass man sich versteht und finde eher schlimm, dass es so ungewöhnlich ist, dass man sich über den Standard so freut, dass man unbedacht sagt „schön ein Deutscher“ statt „gut dass wir uns verstehen“, wobei die eigentliche Aussage in den anderen Taxen sein müsste „ahhhh. ich versteh dich nicht“

  8. Einmail sagt:

    Über 80% aller Straftaten in Bayern werden von Katholiken verübt!

  9. anonym sagt:

    Ist ja mal wieder typisch, gleich mal wieder mit Rassismus und den üblichen Statements kommen usw. ohne ernsthaft drüber nachzudenken wieso man sich als Berliner Taxifahrer diesen Satz hin und wieder anhören muss. Um mir Ellenlange Erklärungen zu ersparen, gebe ich hier -waldling , zero the hero und cliffmclane voll meine Zustimmung. Ich bin selber schon lange Taxifahrer in Berlin und höre diesen Satz auch hin und wieder, und auf meine Frage an den Fahrgast warum, höre ich in 99% der Antworten eben genau diese Begründungen wie so gut wie keine vernünftigen Deutschkenntnisse und die Ortskunde, teilweise die einfachsten, die jeder der die Prüfung abgelegt hat wissen müsste, lässt auch zu wünschen übrig. Um mich jeglicher evtl. Vorwürfe zu entledigen, möchte ich aber auch deutlich sagen das dies nicht zu verallgemeinern ist, weil ich habe auch viele ausländische Kollegen kennengelernt auf die dies überhaupt nicht zutrifft. Aber bitte nicht gleich immer in jedem der mal Kritik übt mit dem Standard Nazi und Rassismus Vorwürfen kommen. Danke.

  10. Sash sagt:

    @Sebb:
    Ja, das ist er. Wie man sieht.

    @Zero the Hero:
    Ich finde das aber schlicht nicht in Ordnung, seine schlechten Erfahrungen dergestalt zu interpretieren.

    @Fastdäne:
    Naja, es war nicht schlecht, dass Wulff diesbezüglich einen klaren Satz gefunden hat. Das Runterbrechen auf die Religion ist aber natürlich auch nicht gerade State of the Art. Aber ja, vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung.

    @Petra:
    Und genau das meine ich. Ebenso wie du jetzt wahrscheinlich nicht auf die Idee kommen würdest, Nigeria als tollstes Land der Erde zu preisen, weil du einen tollen Fahrer von dort hattest, sollte man es umgekehrt tun. Es ist einfach schön, einen guten Taxifahrer zu erwischen, bzw. scheiße, wenn es ein schlechter war. Manches mag in der Herkunft begründet sein – Verständigungsprobleme etwa – das bedeutet aber eben immer noch nicht, dass deswegen „alle …“ scheiße sind. Oder die Deutschen besser.

    @Waldling:
    Natürlich ist das manchmal der Grund. Und ich als Vielquasseler verstehe den Wunsch der Fahrgäste nach Unterhaltung auch. Ich freue mich auch, wenn ich mich mit der Kundschaft auf deutsch oder englisch verständigen kann – das macht zweifelsohne vieles einfacher, lustiger, besser und ist auch eine erfreute Äußerung wert. Aber meistens ist es schlicht so, dass als deutsch der wahrgenommen wird, der auch „deutsch aussieht“. Und der Türke ist schon bei einem leichten Dialekt unsympathisch – primär geht es da leider nicht oft wirklich um die Verständigung.

    @anonym:
    Nix danke! So unreflektiert, gleich alle als Nazis zu bezeichnen, wäre ich nie gewesen. Ich bin mir der Unterschiede sehr wohl bewusst und hab genügend Gespräche mit den Sprechern dieses Satzes gehabt, die mir diese Ansicht vollkommen verbieten. Desweiteren bin ich nirgends in diesem Text „jedem der mal Kritik übt mit dem Standard Nazi und Rassismus Vorwürfen“ gekommen. Ich habe nur gesagt, dass die Bewertung (in diesem Fall von Taxifahrern) nach seiner Herkunft rassistisch ist. Dass man dafür in der Regel schönere Worte und umfangreiche Begründungen hat, ändert nichts an der Tatsache, was es definitionsgemäß ist. Wird man ja wohl noch sagen dürfen…

  11. Aro sagt:

    Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein! Jawohl, da habe ich doch wirklich was geleistet 😀
    Außerdem nehmen uns die doofen Ausländer auch das gute Wetter weg und bringen es in ihren Heimatländer 🙁

    @anonym (warum eigentlich?)
    Ich fahre regelmäßig ca. einmal wöchentlich von Kreuzberg nach Moabit, meist sind es arabisch- oder türkischstämmige Fahrer. In mehr als drei Jahren hatte ich nur zweimal Probleme mit Fahrern. Der eine hat mich nicht richtig verstanden (Trumstraße statt Stromstraße, also nicht so schlimm, weil in der gleichen Gegend), der andere (Deutscher) wollte unbedingt über den Lützowplatz fahren.
    Dass es bei „ausländischen“ Fahrern also mehr Probleme geben soll als bei Eingeborenen, kann ich nicht bestätigen. Ich halte das einfach für a.) Blödsinn, b.) ein Vorurteil oder c.) eine bösartige Behauptung, deren rassistischer Hintergrund zumindest wahrscheinlich scheint.

    P.S.
    Nein, ich bin als in Kreuzberg Aufgewachsener Türken gegenüber nicht naiv oder gutmenschlich oder wie auch immer. Ich hatte genug Probleme mit Jugendgangs, allerdings auch mit deutschen Rockern und Autonomen. Die Herkunft spielt in der Arschlochskala eine sehr geringe Rolle.

  12. Aro sagt:

    Da habe ich doch in meiner Aufzählung der Problemmacher glatt noch die Rechtsextremisten vergessen. Die gehören also ebenfalls dazu!

  13. MsTaxi sagt:

    Naja, in der Kleinstadt kennste deine Pappenheimerkunden mit diesen Sprüchen und klappst die Ohren runter, eine intensive Diskussion wäre da Zeit-, Energie- und Atemverschwendung. Aber ich kann diesen Satz auch nicht ab … Probleme mit Kollegen habe ich, weil manche Kollegen sich halt unbedingt als Idiot produzieren müssen und andere das nicht tun, feddisch.

    Als unser neuester Funker, getrieben von Serviceehrgeiz (schließlich besorgt er ja sonst auch Großraumtaxis, weiblichen Fahrer, Fahrer mit bestimmten Fremdsprachenkenntnissen), den Kundenwunsch nach einem deutschen Fahrer weitergab, wurde er von unserem 1. Vorsitzenden (eingebürgerter Türke 2. Generation) zur Ordnung gerufen, solche Wünsche würden wir nicht erfüllen. Ich meldete mich dann und meinte zum Funker, wenn die Dame noch mal anriefe, solle er ausrichten, die einzige deutsche Fahrerin, die halt bereit wäre, abends für sowenig Geld zu arbeiten, habe gerade einen akuten Anfall von Inländerfeindlichkeit und würde pausieren. Zu einem dritten Anruf kam es nicht mehr 🙂

  14. Will Sagen sagt:

    Ich kann nur bestätigen, was teilweise schon geschrieben wurde. Mir persönlich ist es wurscht, woher der Fahrer stammt oder gar welche Behörde seine Geburtsurkunde ausgestellt hat. Aber die Sprache. Mir ist es unangenehm, wenn ich nachfragen muss, weil ich etwas nicht verstanden habe. Dann sitze ich schweigend da, bis ich ans Ziel gebracht wurde, und zahle nur noch brav.
    Und ich glaube auch, dass die meisten Leute die Formulierung „Gott sei Dank, ein Deutscher“ als Kurzform für „Gott sei Dank, einer der Deutsch spricht“ gebrauchen, auch wenn das missverständlich ist.

    Aber was soll man von einem Land, das sich nicht traut, Ausländer als Ausländer zu bezeichnen und stattdessen einen Begriff wie „Person mit Migrationshintergrund“ kultiviert, erwarten? Da wird ein Begriffsgeschwurbel betrieben, dass einem Hören und Sehen vergeht. Was ist an dem Begriff „Ausländer“ falsch? In England oder sonstwo ist unsereins auch „Foreigner“. Ja und? Dadurch, dass man „Ausländer“ nicht mehr in der Umgangssprache verwendet, bzw. den Leuten auf der Straße das Gefühl vermittelt, man dürfe das nimmer, macht man es den rechten Arschgeigen doch erst recht leicht, sich darauf zu kaprizieren. Genauso, wie sie das „Paulchen-Panther“-Thema missbrauchen. Das sollte man als Startmelodie der Tagesschau einführen, damit so ein subtiler Missbrauch gar nicht mehr möglich ist.

  15. Wolfy sagt:

    Das Problem kenne ich auch – von meinen Chef. Wir suchen momentan händeringend eine Arzthelferin, weil wir eine zu wenig sind und die Arbeit körperlich anstrengender ist, als man denkt.
    Und dann kommen die Bewerbungen und das „An neeee“ geht los:
    Ach neee… die hat nen russischen Namen. Russen sind unzuverlässlich.
    Ach nee ne Türkin. Die will kein deutsch lernen. (Trotz deutscher, grammatisch super, Rechtschreibung top und Ausdruck ein Traum!)
    Boah nee, die ist zu alt!
    Und die zu jung!
    Und die hat ihre Ausbildung beim Neurologen gemacht (echt wahr! Chef mag keine Neurologen-Arzthelferinnen).
    Boah und die Bewerbung ist so spitze und überhaupt! Die nehmen wir! Oh… die stammt aus den Westen… lieber doch nicht!

    Und ich steh daneben und denk mir meins – zum Beispiel dass ich Glück habe, dass sie mich genommen haben. Ich bin zwar „deutsch“ und stamme aus dem Osten, habe aber im Westen gelernt, stamme aus einer PatchWork-Familie („Die Kinder aus solchen Familien können ja nichts werden!“), habe einige homosexuelle Freunde (ganz schlimm!), kenne Türken die besser deutsch sprechen als die Deutschen, habe auch mal beim Neurologen gearbeitet, trage eine Brille, habe dunkle Haare und spiele WoW. Keine Ahnung, warum sie mich genommen haben xD

  16. Wolfy sagt:

    Nicht zu vergessen mein Fetisch für Wölfe… Wölfe sind nämlich böse Ungeheuer, die unschuldige Schafbabys kaputt machen. -.-

  17. Bernd sagt:

    Vor einiger Zeit habe ich für meine Großtante einen Blumentopf gekauft. Eigentlich wollte ich Alpenveilchen, aber dann fiel mir ein, daß sie irgendwann einmal gesagt hatte, daß ihr Alpenveilchen nicht so sehr gefallen. Also kaufte ich eine Azalee. Und was sagte sie bei der Übergabe: „Wunderschön, eine Azalee!“ Ist sie jetzt nun alpenveilchenfeindlich.? Muß ich sie dringend umerziehen?

  18. buxe2k sagt:

    Sash,
    ich muss ehrlich sein – ich verstehe nicht, warum deine Reaktion auf den Satz „Gott sei Dank, ein Deutscher“ unbedingt „Das kotzt mich an“ sein muss.
    Vergeht eine Fahrt problemlos, so ist wenig sprachliche Interaktion notwendig, weswegen auch rudimentäre Kenntnise der deutschen Sprache in diesem Fahl ausreichend sind – Sobald es aber um Probleme während der Fahrt geht, möchte ich micht nicht mit Formulierungen abspeisen lassen, die auf das Unverständnis meiner Problembeschreibung zeigen. Dies betrraf mich persönlich sowohl bei der Fahrt eines Umweges als auch beim im Bordcomputer angezeigten Überschreiten des Servicesintervalls. In beiden Fällen hätte man das Misverständnis mittels Dialog lösen können – letztlich bin ich der Laie und der Fahrer die Fachkraft. Ich möchte bei meiner (von mir bezahlten!) Fahrt auf jeden Fall sicher stellen können, dass sich Probleme direkt erörtern lassen. Der Rückgriff auf die Wagennummer sollte die letzte Möglichkeit und gerade nicht den ersten Weg des Handelns bieten.
    Von daher sage ich aus meiner Erfahrung, dass ich Taxifahrer mit klar erkennbarer Deutscher Muttersprache bevorzuge – Gegenargumente herzlich willkommen.

  19. Flo sagt:

    Ich hatte gerade erst am Montag eine meiner besten Taxifahrten mit einem türkischstämmigen Fahrer. Da das Ziel eine 15€ weit entfernte Kaserne war, kam natürlich der obligatorische Grundwehrdienstvergleich Österreich – Türkei, mit dem Ergebnis, dass mein GWD verdammt angenehm ist. Dadurch kamen wir dann auf die Religionsfreiheit hierzulande zu sprechen, die der Fahrer enorm schätzte, ebenso Demokratie (welche er allerdings auf EU-Ebene vermissen würde), Bildung und Gesundheitssystem. Abgesehen davon: Taxi und Fahrer waren gepflegter als die überwiegend „inländischen“, welche mich die Wochen zuvor gefahren haben.

  20. Aro sagt:

    @Will Sagen

    Was ist an dem Begriff “Ausländer” falsch?

    Zum Beispiel die Tatsache, dass es sich oft gar nicht um Ausländer handelt…?
    Wenn jemand als Migrant den Schritt geht und die deutsche Nationalität annimmt, sollte man ihn nicht als Ausländer bezeichnen. Das ist dann nämlich eine rassische Klassifizierung, die einfach nicht zutreffend ist.

  21. Mr. Gaunt sagt:

    Auch ich habe gerne einen der deutschen Sprache mächtigen Taxifahrer. Ab und zu ist es angenehm, ein wenig zu quatschen, gerne bei etwas längeren Fahrten.
    In Hamburg waren meine Erfahrungen eher durchwachsen. Mehrfach bewusst oder aus Ortsunkenntnis (wer weiss schon wieso?) besch… worden. Langsam wollte ich das Klischee als leider und wider Erwarten verifiziert verbuchen, da hat mir ein Taxifahrer das Phänomen indirekt erklärt: Am Hamburger Flughafen sammeln sich die „Reste“, also Taxis in schlechtem Zustand und Fahrer mit schlechten Deutschkenntnissen oder zweifelhaften Benehmen. Man hat dort also eine gute Chance, unselige Kombinationen anzutreffen, die prägend in negativer Erinnerung bleiben.
    Die wenigen bekannten „grossen“ Taxirufnummern, die man von zu Hause anruft, achten auf gepflegte Taxis und gute Fahrer. Da merkt man gar nicht, dass der Fahrername Yüksel oder Krasnovic ist, denn man unterhält sich normal. Im Gedächtnis bleibt eine „deutsche“ Fahrt.
    Mein Vater ist als Rollstuhlfahrer übrigens auf etwas mehr Service angewiesen, also Einsteigehilfe, Rollstuhl verstauen, Rollstuhl wieder raus,vor dem Geschäft warten, in die Tiefgarage fahren bei schlechtem Wetter usw. Er hat einen Stammtaxifahrer, der kommt aus dem Libanon. Der davor kam aus dem Iran. Mit deutschen Taxifahrern hat er bei seinen Sonderwünschen nur Theater gehabt, sagt er.

  22. Sash sagt:

    @Will Sagen:
    Ich finde persönlich geheuchelte Wortspielchen auch nicht gut und versuche, das zu sehen, was hinter dem ein oder anderen deftigen Wort steht oder gemeint ist. Leider ist aber natürlich auch die Sprache oft Mittel der Wahl, um Ausgrenzungen zu betreiben oder zu festigen. Meinetwegen darf also jeder „Ausländer“ oder wenn er will „Neger“ sagen, um Personengruppen einzugrenzen. Schlimm wird es für mich dann, wenn hinter dieser Bezeichnung eine Abwertung steht, die dadurch ihren Ausdruck bekommt.
    Dein Einwand, dass der oben zitierte Spuch vielfach nur auf „Deutsch sprechende“ Menschen gemünzt ist und das nicht weiter schlimm ist, will ich nicht teilen, denn er offenbart noch eine ganz andere Einstellung. Es ist ja nicht so, dass in Berlin 50% aller Taxifahrer kein Deutsch können. Sicher, einige haben einen Akzent, bei vielen kann man die Herkunft auf jeden Fall erahnen – aber nur eine kleine Minderheit hat ernsthaft Probleme, eine Unterhaltung zu führen oder gar Fahrtziele zu bestimmen. Wes Geistes Kind die Leute sind, die wegen einer solchen Erfahrung gleich „nur noch Ausländer“ überall sehen, glaube ich doch zu wissen. Und ja, die mag ich nicht.

    @Wolfy:
    Aua, für deinen Chef würde ich nicht arbeiten wollen. Aber gut, mangels Qualifikation und dank meiner Herkunft werde ich wohl auch kaum in den „Genuss“ kommen…

    @Bernd:
    Ganz ehrlich: Da ich mit Blumen keine so große Interaktion und kein gesellschaftliches Zusammenleben auf Augenhöhe pflege, würde ich das Problem hier als vernachlässigbar ansehen. Aber stell dir doch mal vor, ich würde jeden Kommentator hier begrüßen mit: „Ah, Gott sei Dank ein Kommentar von (beliebiger Name)!“, bei dir aber darauf verzichten würde. Wäre das fair oder nett dir gegenüber?

    @buxe2k:
    Wie ich auch schon in meiner Antwort auf Will Sagen hab einfließen lassen: Die Kritik an eventuell vorhandener Sprachunkenntnis ist nicht gleichzusetzen mit dem oben genannten Spruch. Wie gesagt: Ich bin auch ein Vielquasseler und lege Wert darauf, mich mit Leuten unterhalten zu können. Das geht aber mit einer Vielzahl der Migranten durchaus auch. Und ein eventuell vorhandener Akzent ist auch bei weitem noch kein Kriterium, ob der Fahrer gut oder schlecht ist. Es gibt eine ganze Menge Totschlagkriterien, die auch auf deutsche Fahrer zutreffen können: Unwillen und schlechte Laune, Inkompetenz, Betrugsversuche – ja selbst die Sprache könnte im Falle eines starken Dialektsprechers in Einzelfällen ein Problem sein. Deswegen prangere ich diesen Satz so an: Die weitaus meisten verwenden das nicht um mir von der einen schlechten Fahrt letzte Woche zu erzählen, sondern um sich ihr Weltbild bestätigen zu lassen, indem sie mich als guten Deutschen positiv gegenüber den anderen hervorheben. Es ist ok zu sagen: Scheiße, der Taxifahrer letztens konnte nicht mal genug Deutsch um mein Problem zu lösen! Es ist aber nicht ok (direkt oder wie oben durch die Blume) zu sagen, dass Türken scheiß Taxifahrer sind.

    @Mr Gaunt:
    Das ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie selektive Wahrnehmung funktionieren kann und warum es auch bei einschlägiger Erfahrung falsch sein kann, bestimmte Schlüsse zu ziehen. Deswegen ein dickes Danke für diesen Kommentar!

  23. Will Sagen sagt:

    @Aro, naja der Unterschied steht ja zum Glück keinem auf die Stirn geschrieben. Und, ab welcher Generation würde man denn aufhören, von „Migrationshintergrund“ zu sprechen? Das macht man doch eh nur von Äußerlichkeiten abhängig, was genau so falsch ist, wie einen falschen Begriff zu verwenden.

  24. Will Sagen sagt:

    @Sash, das Problem ist doch, dass immer mehr Begriffe von politischen Randgruppen annektiert werden, und die Allgemeinheit lässt das zu, weil sie sich in immer obskurere Wortkreationen flüchtet.

  25. Fastdäne sagt:

    Hallo liebe Lesegemeinde,
    wenn ich sehe, wieviele Kommentare der Bogeintrag von Sash ausgelöst hat, kann man eigentlich nur das Fazit ziehen, dass da jemand ins Wespennest gestochen hat. Schön finde ich, dass es viele Schreiber gibt, die eine ähnliche Einstellung wie Sash erkennen lassen. Erschreckend ist aber, wie viele sich hier eher hinter die Aussage „Gottseidank ein Deutscher“ stellen und solche Aussage schön reden wollen.

  26. Will Sagen sagt:

    Und immer schön schwarzweiß malen.

  27. Klaus sagt:

    Auch ich werde ab und zu mit solch einer Aussage gegrüßt. Manchmal mit einem ENDLICH mal ein…
    Der vermeintliche Vorteil, sich ausführlich mit dem Fahrer fließend auf Deutsch unterhalten zu können (wurde hier in den Kommentaren schon als Argument gebracht), verkehrt sich bei mir ins Gegenteil. Ich werde nach solch einer Begrüßung extrem wortkarg, bis absolut schweigsam. Ich gehe nach solch einer Aussage davon aus, dass wir uns sowieso nichts zu sagen haben.

  28. loewenzahn sagt:

    So ein Affentanz wegen eines solchen Satzes. Ist echt ein wenig überzogen. Was ist wenn ein Türkischer, Arabischer etc. Fahrgast in ein Taxi steigt und zu seinem Landsmann sagt „Gott sei Dank ein Türke“ ist das dann auch Rassistisch? Ist es nicht auch Rassistisch wenn z.Zt. in Deutschland ein Einkaufzentrum eröffnet wird, das zuvor bei der Vermietung der Geschäfte ausdrücklich geschrieben hat “ nur für Muslime“ , ist das o.k.? Da regt sich kein Mensch drüber auf, ist schon ziemlich paradox. Muss man wahrscheinlich nicht verstehen. Und mir persönlich ist es egal welche Nationalität oder Hautfarbe ein Taxifahrer hat, Hauptsache er versteht seinen Job und gut ist. Aber trotzdem ich verstehe trotzdem die überzogene Reaktion nicht. Der Rest wurde ja hier schon ausführlich diskutiert.

  29. Petra sagt:

    @Löwenzahn
    Ein geplantes Einkaufszentrum für Muslime hat gerade hier in Hamburg, bzw. Harburg extrem nervösen Schluckauf bei allen deutschen Beteiligten ausgelöst – Nachzulesen in der HAN (Harburger Anzeigen und Nachrichten)

    @Alle
    Ich habe während meines ganzen Lebens die „andere Seite“ erleben dürfen. Dank eines arabischstämmigen jüdischen Urgroßvaters hat sich in unserer Familie dunklere (schnell bräunende) Haut, braun-grüne Augen und eine fast schwarze Haarfarbe durchgesetzt. In den 60er Jahren wohnten wir in Hildesheim, bekannt für seine Blaupunkt-Werke und italienischen Gastarbeiter. Meine Mutter (heute fast 80) wurde damals beim Einkaufen von Verkäuferinnen und anderen Käufern manchmal richtig schlecht behandelt. Aber sie konnte sich wehren und hat im breitesten Berlinisch gewettert. Der größte Hammer ist ihr allerdings vor einiger Zeit im 100er Bus passiert. Beim Gezänk um einen Sitzplatz hat ihr eine blonde 60-Jährige gesagt „Sowas wie Sie hätte man früher vergast.“

    Hat jetzt nichts mit Taxifahrern zu tun, aber mit Menschen.

  30. loewenzahn sagt:

    @Petra. Genau dieses Einkaufzentrum meine ich, das finde ich persönlich nicht o.k. , man stelle sich mal vor es wäre umgekehrt, was das für einen Aufschrei auslösen würde. Und das was deiner Mutter im Bus passiert ist , das ist zb. eine Sache da könnte ich kotzen, das ist dreist ,dumm und eben einfach nur zum erbrechen , da hätte ich mich auf jeden Fall eingemischt.

  31. Aro sagt:

    @Will Sagen
    Migrationshintergrund hat man auch noch nach mehrere Generationen, wie z.B. auch Sarrazin, dessen Vorfahren aus Frankreich eingewandert sind. Ich benutze dieses Wortungetüm deshalb auch nicht.
    Natürlich weiß man nicht, ob ein jüngerer Migrant eingewandert ist oder das Kind von Einwanderern ist. Aber ein Ausländer ist er deshalb noch lange nicht.

    @loewenzahn
    Bloß weil es auch bei Angehörigen andererer Nationalitäten Ausgrenzung gibt, heißt das doch nicht, dass sie OK ist, oder?

  32. Will Sagen sagt:

    @Aro: Ich benutze den Begriff auch nicht, weil eben die herabwürdigende Bedeutung damit verbunden wird. Mir sind die Unterschiede schon klar.

    Ich lese gerade das Buch „Soviel Hitler war noch selten“ von Daniel Erk. Dort geht es auch in einem Kapitel darum, dass es immer mehr eigentlich harmlose Begriffe gibt, die nach und nach in der deutschen Sprache mit einer negativen Bedeutung belegt sind. Z. B. auch solche Formulierungen wie „Jedem das Seine“. Eigentlich kein schlechter Spruch, und geschichtlich bis zum 3. Reich durchaus unproblematisch mit geschichtlichem Hintergrund. Bis die Scheiß-Nazis meinten, das über dem Tor des KZs Buchenwald anzubringen. Und so geht das immer weiter. DAS finde ICH schlimm. Die Scheiß-Nazis machen nicht nur Mitmenschen kaputt, sondern auch unsere Sprache.

  33. Will Sagen sagt:

    Das Buch heißt richtig „So viel Hitler war selten“ Das „noch“ ist falsch.

  34. Sash sagt:

    @loewenzahn:
    Dein Kommentar beweist doch, dass diese Einkaufszentren-Geschichte keineswegs sang- und klanglos untergeht und zurecht diskutiert wird. Ich beziehe folgende Aussage explizit nicht auf deinen Kommentar, aber es ist ein verbreitetes Argumentationsmuster von tatsächlichen Nazis, dass man wegen sowas doch keinen Wind machen sollte, weil andersrum interessiert es ja auch keinen.
    Wie Aro geschrieben hat: Das ist nicht ok und in aller Regel auch falsch. Deswegen hab ich schon im Text selbst deutlich gemacht, dass es nicht darum geht, irgendwas zu verschweigen. Es ist bekannt, dass es Arschlöcher gibt. Und zwar Deutsche, Türken und offenbar auch Pinguine. Die Ablehnung und Ausgrenzung ganzer ethnischer Gruppen ist nie in Ordnung und sie ist natürlich nicht besser, wenn sie Deutschen widerfährt. In meinem persönlichen Umfeld passiert es eben häufiger, dass Nichtdeutsche die Zielgruppe sind und das wollte ich thematisieren, dass es anderswo auch andere Probleme gibt, ist weder ein totgeschwiegenes Geheimnis, noch eine Neuigkeit.

    @Will Sagen:
    Wie gesagt: In dem Punkt stimme ich dir zu. Mir geht das auch auf die Nerven, gerade weil ich doch gelegentlich mit der Sprache zu tun hab 😉
    Die meisten „einschlägigen“ Formulierungen befinden sich nicht wirklich in meinem Wortschatz, das allerdings eher zufällig. Und je nach Kontext würde ich „Jedem das Seine“ z.B. durchaus verwenden.

  35. Uwe sagt:

    Auch in unserer Kleinstadt gibt es Kollegen, die mit der deutschen Sprache so ihre Probleme haben. Einige auch mit der Orientierung, so wusste beispielsweise ein aus dem Kosovo stammender Fahrer nicht, wo die einzige Bar der Stadt ist (was mir letztendlich eine 80-€-Tour einbrachte, aber das ist eine andere Geschichte).
    Mit den Kollegen, die der deutschen Sprache mächtig sind kann man sich mindestens genauso gut unterhalten wie mit den „Eingeborenen“ 😉

    In Hamburg hatte ich übrigens vor Jahren einen Fahrer mit Migrationshintergrund (ich hasse diese pc), der mich von A nach B quer durch den Freihafen gefahren hat mit der Begründung, ist kürzer. Der Deutsche Kollege wollte aussen rum fahren und liess sich nur widerwillig überreden, die kürzere Strecke zu nehmen….

  36. SteffenG sagt:

    Ich habe jetzt mal nicht alle Kommentare gelesen.
    Aber, um eine Lanze für die Fahrer anderer Kulturkreise zu brechen – gerade in Berlin hatte ich ein doch sehr interessantes Gespräch mit einem türkischen Kollegen.
    Er hat die gleichen Probleme wie jeder Deutsche.

    Steffen.

  37. Sash sagt:

    @SteffenG:
    Und das ist ja auch nicht weiter verwunderlich. Schließlich macht er den selben Job wie ich. So lange es mit der Sprache halbwegs klappt, wüsste ich nicht, warum das Leben für einen türkischen Taxifahrer hier anders sein sollte als für mich – bzw. warum es weniger interessant sein sollte. Individuelle Probleme und Geschichten hat natürlich jeder.

  38. Will Sagen sagt:

    Wenn ich jetzt ketzerisch wäre, würde ich fragen: Türkischer Kollege, oder mit türkischer Herkunft? Wer weiß das schon? Wen interessiert das schon? Aber, wo ich mir schon den Begriff „Ausländer“ um die Ohren schlagen lassen muss.
    Aber da ich nicht ketzerisch bin, weiß ich genau, wie es gemeint ist. 😉

  39. Sash sagt:

    @Will Sagen:
    Den Unterschied machen ja ohnehin die wenigsten… das ist ja Teil der Geschichte.

  40. Petra sagt:

    http://www.swr3.de/spass/comix/Taxi-Scharia-30-Albrecht-Daener/-/id=47438/did=361012/1ci5cte/index.html

    Um dem Thema einen politisch völlig unkorrekten Abschluss zu geben.
    Mir ist heute morgen die CD von Ützwurst und Osterwelle in die Hand gefallen (1999). Als die beiden damals bei Radio Hamburg liefen, waren sie morgens Pflichttermin!

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