Er hat mir sein Fahrtziel genannt und meinte, während ich das Taxameter angeschaltet habe:
„Du kannst hier dein Dings auch auslassen. N‘ Zwanni kriegste. Kannst’s dir aussuchen!“
N‘ Zwanni! Für etwa fünf Kilometer Strecke. Na da war ich aber ziemlich gespannt. Festpreisler hatte ich schon lange nicht mehr in erwähnenswerter Form im Auto. Selbst der Kerl hat keine Anstalten gemacht, mich überreden zu wollen. Meine Entscheidung sollte es also sein.
Selbst wenn man den rechtlichen Aspekt mal außen vorlässt und behauptet, dass man ja eh nicht erwischt wird:
Warum wollen die Leute mir eigentlich immer gönnerhaft vorschlagen, meinen Chef zu bescheissen? Wegen der paar Euro! Zumal eine erstaunliche Schnittmenge zwischen den Leuten besteht und denen, die mich bemitleiden, weil ich ja nur einen Opel fahre…
Aber das Thema ist echt ein wenig ausgelutscht, ich hab auch nichts mehr dazu gesagt. Was die Fahrt dennoch hier landen lässt, ist die Tatsache, dass er mir wirklich den Zwanziger gegeben hat. Für 11,80 € auf der Uhr. Denn im Normalfall erlischt die Gönnerhaftigkeit dann doch, wenn die Menschen sehen, dass die Fahrt ja eigentlich viel günstiger ist.
Jetzt hab ich von den 20 € etwa 13 bekommen und meinem Chef bleiben als Gewinn vielleicht ein oder zwei übrig. Mal ganz ehrlich: So könnte es doch immer laufen 🙂
Apropo Opel – Hast du es erwähnt, oder hab ich es überlesen…was ist nun mit deinem Opel 😀
Manchen ist ihr eigenes Wort eben noch heilig. Aber eine Karriere als Politiker kann der vergessen. 😀
Das würde mich allerdings auch mal interessieren, was mit der Karre ist :).
Respekt an den Kunden, dass er wirklich den Zwanni hat springen lassen. Habe ich so nicht vermutet!
Du ruinierst aber mit solchen Aktionen den mühsam erarbeiteten schlechten Ruf des Berufsstands, das ist Dir hoffentlich klar. 🙂
Gute Chefs besch…t man einfach nicht, feddisch. Das wissen diese auch und stehen deshalb hinter ihren guten Fahrern. Und je kleiner ein Unternehmen ist, um so wichtiger ist meiner Meinung nach der Teamzusammenhalt.
Hättest doch einfach die 20 Euro nehmen können und dann trotzdem das Taxameter anschmeißen, wenn Du es vorher so mit dem Kunden absprichst. Er hätte seinen gewünschten Festpreis und Du ein fürstliches Trinkgeld. Was spricht gegen so ein Vorgehen? Und kann man die Anzeige des Taxameters nicht irgendwie ausschalten? 😉
@ Nils:
Er kann bestimmt den Spiegel beiseite drehen 😀
Und ja Sash, fährt deine 1925 wieder? Oder habt ihr den Thermostat wieder rausgedreht und das Ding verschrottet und du fährst nun einen neuen
edlenOpel?@Busfahrer Michael und ednong:
Autochen lebt wieder, hat inzwischen allerdings eine neue Lichtmaschine und eine neue Batterie.
@Der Maskierte:
Wieso, eine Stelle als nicht lügen könnender Bundespräsident sollte die Tage irgendwann vakant sein 😉
@Daniel:
Ja, aber einen Tod muss man sterben…
@MsTaxi:
Danke! Gibt leider zu wenige, die es so halten…
@Nils:
Diese Anzeige-Ausschalten-Funktion hätte ich in der Tat gerne. Allerdings liegt mir persönlich auch viel dran, den Leuten zu zeigen, wenn sie daneben liegen. Viele Festpreiswünsche entspringen ja leider dem Glauben an irgendwelche Fantasie-Tarife, mit denen ich schon längst reich sein müsste…
@Sash
War er denn schon 40?
@Der Maskierte:
An der Grenze…