Als ich neulich so an der Halte stand, und einem Flaschensammler zugesehen habe, wie er zielsicher aus den mir unmöglich erscheinenden Ecken Bierflaschen hervorgezaubert hat, um sie seinem gepimpten Fahrradanhänger zuzuführen, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, inwiefern sich diese Tätigkeit mit der meinen vergleichen lässt. Dabei ist erstaunliches herausgekommen:
Die Übereinstimmungen vom Flaschensammeln und Taxifahren in der Nacht
- Beides ist eine Tätigkeit, die man ohne wirkliche (anerkannte) Ausbildung aufnehmen kann.
- Beides ist in der Theorie ziemlich einfach, aber in der Realität muss man erst einmal rausfinden, wo sich wirklich was holen lässt.
- Beide Jobs bestehen im Grunde aus Suchen und rumfahren.
- Beide Arbeiten werden auf der Straße mit Hilfe von Fahrzeugen erledigt.
- Beide Tätigkeiten sorgen dafür, dass Überbleibsel von Alkoholexzessen vom Veranstaltungsort verschwinden.
- Die eingesammelten Überbleibsel sind alle unterschiedlich voll.
- Packt man zwei oder mehr Überreste in sein Fahrzeug, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie komische Geräusche von sich geben.
- Wenn eines der Überbleibsel bricht, ist es gleich eine große Sauerei (ich geb zu, auf den bin ich stolz!)
Aber natürlich gibt es auch Unterschiede: Wir Taxifahrer haben definitiv die besseren Karren und Flaschensammler machen ihre Abrechnung besser täglich, da es sonst ein wenig unübersichtlich wird. Und ich transportiere meine Kunden eher nicht mehrlagig.
Aber man kann ja mal drüber nachdenken, oder? 😉
Erstaunlich.
„Und was machst du so?“
„Im Prinzip bin ich Flaschensammler.“
Ja, manchmal ist es schon erstaunlich, welche Ähnlichkeiten sich da ergeben.
Wieviel mein Job mit Wahrsagerei oder/und Seelsorge zu tun hat, habe ich auch erst wirklich begriffen, als ich voll drin stand.