Ein gutes Triple

Gerade an Tagen an denen es nicht so gut läuft unterhält man sich unter Kollegen auch mal ausführlicher. Man trifft sich einfach öfter am Stand, bzw. kommt gar nicht erst weg 🙁

So begab es sich neulich, mitten unter der Woche, dass Sash sich mit zwei Kollegen fernab jedes möglichen Kunden lauthals darüber beschwerte, wie mies das Geschäft läuft. Im einzelnen gestaltete sich das 2 bis 4 Stunden nach jeweiligem Arbeitsbeginn wie folgt:

Kollege T. hatte gerade mal zwei 7€-Touren zu bieten, Kollege J. kam mit 3 solchen immerhin noch ein paar Euro über das Ergebnis von mir, der ich eine fantastische 21€-Tour zu bieten hatte. Wir waren also alle nicht am Verhungern, aber an den Hunni in 8 Stunden hat keiner wirklich geglaubt. Da das Glück aber manchmal auch mit den Tüchtigen ist, kam jeder von uns noch ganz unterschiedlich zu seinem (natürlich nur finanziellen) Glück.

Bei Kollege J. schlug es als erstes zu. Er bekam eine Tour vom Ostbahnhof „nach Eiche und zurück“. Noch dazu lohnenswert als zwei Einzeltouren mit nur ein paar Minuten unbezahlter Wartezeit. Was rund 55 € bedeutet. Ein nettes Trinkgeld soll auch noch dabeigewesen sein.

Kollege T. erwischte eine flotte Winker-Orgie vom Osten in den Westen und wieder zurück bis vors Matrix, von wo er abermals wegkam.

Mich selbst hatte es an dem Abend ganz absurd erwischt:
Zunächst hatte ich eine angenehme Tour, die jedoch schwer zu bekommen war. 3 Fahrer haben bereits die Fahrt für 30 € nach Königs Wusterhausen abgelehnt. Klar, lohnt sich nicht. Ich hab sie dann für 40 angenommen. Das ist zwar auch unter Niveau, aber immerhin darf man hier frei verhandeln und zudem hatten sie Fahrkarten für einen Zug 20 Minuten später. Irgendjemand muss das Geld ja ins Gewerbe schleusen… davon abgesehen habe ich am Ende trotzdem 50 € bekommen, und das hätte es auch nach Taxameter gekostet. Der Kilometerschnitt wäre damit schon am Arsch gewesen, aber zu allem Überfluss bin ich bis zum Treptower Park leer in die Stadt zurückgegurkt, um kurz vor der Elsenbrücke einen weiteren Fahrgast aufzunehmen: Nach Schönefeld. So kam ich dann auch auf 65 € Umsatz und 12 € Trinkgeld in rund 2 Stunden.

Wie heisst es so schön: Man soll den Tag nicht vor dem Abendprogramm loben? Stimmt schon irgendwie…

9 Kommentare bis “Ein gutes Triple”

  1. Klaus sagt:

    Am letzten Sonntag war mal wieder irgendwas mit den Zügen (Airport Express). Ich bin insgesamt dreimal vom Ostbahnhof nach Schönefeld gefahren. Nach drei Arbeitsstunden hatte ich den Hunni voll (es gab auch noch zwei andere Touren dazwischen). Na ja, der Rest des Tages war dann aber so was von mau. Ein Hoch auf den Ostbahnhof. 😉

  2. Sash sagt:

    @Klaus:
    In solchen Momenten denke ich mir immer:
    „So, jetzt nur nicht vergessen, das zu geniessen! Und dann wünschen, dass es ab jetzt immer so läuft.“ 😀

  3. Anise sagt:

    Die Bahn auf der Strecke nach KW fällt ständig aus, die bauen da schon seit Jahren und bevorzugt am Wochenende. Es gibt natürlich Ersatzverkehr, aber da steigt man zigmal um, und vielleicht noch mit Gepäck und müde macht das gar keinen Spaß.

  4. Sash sagt:

    @Anise:
    Das glaube ich gerne 🙁
    Manchmal ist es echt hart, wie marode die Strecken sein müssten, damit der Zeitaufwand gerechtfertigt wäre…

  5. Anise sagt:

    Ich will gar nicht wissen wie marode die sind, immerhin fahre ich die Strecke regelmäßig.

  6. Sash sagt:

    @Anise:
    Ja, manchmal ist Nichtwissen angenehmer 😉

  7. Sebastian sagt:

    Warum darf man die Tour frei verhandeln?

  8. Ana sagt:

    Bei Fahrten nach außerhalb des Pflichtfahrgebietes (also außerhalb der Berliner Stadtgrenze) gilt die Tarifbindung nicht mehr, da kann verhandelt werden.

  9. Sash sagt:

    @Sebastian:
    Ana hat das genau richtig beschrieben. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: