Berlin ist ziemlich groß und kann schon mal einschüchternd wirken auf Neulinge. Als Taxifahrer bin ich es inzwischen gewohnt, dass mich reihenweise Leute nach dem Weg irgendwohin fragen. Meist beschränkt sich das auf einen Club in unmittelbarer Nähe oder eine Straße, die 2 Blocks weiter liegt. In solchen Fällen ist schnell geholfen und es entstehen nicht wieder so peinliche Momente wie damals in Kreuzberg, als ich noch auf die Ortskundeprüfung gelernt habe, und einer Frau am Heinrichplatz gesagt habe, dass ich von einer Naunynstraße wirklich noch nie was gehört habe…
Aber am vergangenen Wochenende war ich wirklich überfordert. Erklärt mal fremdsprachigen Menschen am Ostbahnhof, wie sie nach Hannover kommen!
Mal abgesehen davon, dass ich zunächst wirklich nicht wüsste, auf welche Autobahn ich da müsste: Wie erkläre ich denn von dort aus möglichst einfach den Weg zu irgendeiner Autobahn? Einen ungünstigeren Punkt zum Fragen kann man sich ja kaum suchen…
Ich weiß nicht, was du hast, die Anwort ist doch sowas von naheliegend…
„By Train.“
Ansonsten: Mühlenstraße – Links Warschauer – Weiter Petersburger – Bersarinplatz – Weiter Petersburger – Weiter Danziger – rechts Prenzlauer – Links Wisbyer – Weiter Bornholmer – Weiter Osloer – Weiter Seestraße – Weiter A 100 bis Dreieck Funkturm – Weiter A115 / Avus – Dreieck Potsdam (glaube ich) östlich A 10 – Dreieck weißichnich A 2 – Irgendwo in Hannover runter und dann da jemanden suchen, der die Frage beantworten kann.
Hm,
also wenn man erstmal drauf ist auf der Autobahn, ist es irgendwann ausgeschildert 😉 Aber ich glaube, in Berlin ist das Ziel der Autobahn noch Magdeburg. War zumindestens vor ein paar Jahren noch so, als ich noch ein Auto hatte 😉 Und wenn man besser ausschildern würde in Berlin, würden nicht soviele Leute fragen … 😛
Jo: Sieht so eine Ortskundeprüfung aus? 🙂
Ich erinnere mich mit Grausen an die Englisch-Stunde, 7. Klasse oder so, in der es Mitschüler nicht mal hinbekommen haben, die Karte richtig herum zu halten. „To se stäischn ju go rait eeee left eeee sen törn left et se eeee park eeee rait…“, und bei der Abifahrt stellte sich heraus, das manche das auch in der Zwischenzeit nicht gelernt hatten (Fahrtzeitdifferenz von 2,5 Stunden bei einer Entfernung von knapp 100km, und das ganz ohne Staus). Damals gab es halt noch keine Navis. Gnihihi.
@debe Die mündliche, so ähnlich, ja.
Meistens beschränkt sich das aber auf unglaublich verwinkelte Touren innerhalb des Berliner Stadtgebiets, man sollte „Straße, Damm, Allee“ etc. beim Straßennamen nicht unterschlagen und immer die allerkürzeste, nicht die einfachste Route nehmen 😉
(Und sowas wie „Wasweißichstraße“ oder „Fälltmigradnicheindamm“ ist dann doch eher suboptimal… 😉 )
Ganz einfach: Bis kurz vor’m Roten Rathaus, dort links und dann nur noch geradeaus bis zur Autobahn. Ist zwar keine tolle Strecke (Potsdamer Straße…), aber einfach zu merken 🙂
das ist aber auch was selten dämmliches wenn ich in einem Land
Urlaub mache bzw eventuell Geschäftlich dort etwas Zeit verbringe
suche ich mir doch sowas schon vorher raus….oder zur Not hab ich
wirklich ne Karte oder ein Navi bei 🙁
Meine Antwort auf solche Fragen:
Geben Sie mir doch mal ihre Karte, dann kann ich’s Ihnen zeigen. Waas, Sie kommen ohne Karte und Navi nach Berlin? Na dann, viel Spaß noch. 😉
Karten- und Navilose können aber auch von Vorteil sein.
„Können Sie uns bis zur Autobahn vorausfahren?“
@Jo:
An die Variante, ihnen den Zug zu empfehlen hab ich auch kurz gedacht. Ist vom Bahnhof aus wirklich naheliegend 🙂
Mit der Route könnteste bei der Prüfung aber wahrscheinlich nicht punkten – ein bisschen zu lang ist sie ja schon 😉
Und der schnellste Weg zur AB ist wohl eher die Auffahrt in Neukölln. Aber das „mal kurz“ und ohne Notizen zu erklären…
@ednong:
Ja, es gibt ein paar Ecken, die nicht so optimal beschildert sind. Irgendwie alles Käse in so einer Situation. Ich hab mir auch gedacht: Sollen sie doch erstmal irgendwo auf die Autobahn. Ohne Karte hätten sie es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, wenn ich sie in Marzahn auf den Ring geschickt hätte 😉
Öhm… In Berlin zu einer Autobahn, die gen Hannover führt? Recht simpel… Richtung Westen, bis sie auf der Bahn sind, dann richtung Magdeburg ^^
@debe:
Ich kann es irgendwie auch gar nicht so recht verstehen, wie man Karten nicht lesen kann. Und das liegt nicht daran, dass ich Taxi fahre. Sich mal irgendwo vertun beim Lesen: OK!
Aber damit ernstlich überfordert sein… wie das?
@Aro:
War mein allererster Gedanke. War mir aber sicher, dass sie es nicht schaffen, 20 km durch die Stadt zu fahren. Und was passiert am Innsbrucker Platz? Oder wenn sie stur gerade ausfahren in Steglitz? Mir was das zu unsicher.
@DoMenic:
Ich verstehe es auch nicht. Naja, sie schienen immerhin nicht total verzweifelt zu sein, als ich ihnen nicht helfen konnte.
@Klaus:
Viel Spaß hatten die sicher noch.
Das mit dem Vorausfahren ist natürlich ein reizvoller Gedanke – insbesondere bei Aros Routenvorschlag 😉
Alternativ kann man sich ja auch eine Route über Landstraßen bis nach Hannover raussuchen 😀
@Joe:
Dass sie einen Kompas dabei haben, halte ich für unwahrscheinlich. Ich bin mir sicher, erfahrene Leute könnten sich auch an den Sternen orientieren…
Eigentlich waren sie zumindest mal innerhalb eines Rings. Geradeaus fahren ist da logischerweise eine Lösung, aber ich denke, in Berlin kommt man schnell von dem Plan ab, weil man sich nach einer halben Stunde hundertprozentig denkt, dass man falsch ist.
Ich habe nie behauptet, dass die Route prüfungsreif ist. Nur, dass so eine aussehen könnte… 😉
Hihi – ich war aber auch mal blöd genug um in der Bukarester Innenstadt nach dem Weg zum Meer zu fragen, was dazu führte, dass sich ein Pärchen ordentlich rumänisch laut über den richtigen Weg gestritten hat während wir ratlos im Auto saßen.
@Jo:
OK, und damit hast du natürlich recht. Abgesehen davon: Ein Kollege hatte gestern in Neukölln Winker zur Seestr.
„Nee nee, über Autobahn!“
40 €.
@Chrissi:
Oh, sowas ist auch „nett“. Man kann sich aber immerhin ernst genommen fühlen 🙂
Das sind die Freuden und Tücken von Stadtautobahnen.
@Nick:
Allerdings! 😀
Na warum nicht, der Kunde ist König. Und wenn er dann auch noch Kohle wie ein König hat… 😉
@Jo:
Ich glaube auch, von meinem Kollegen keinen Missmut vernommen zu haben 😉