Wertschätzung

Mein Chef hat mal gesagt, wir müssten der Kundschaft zeigen, dass es das wert ist, dass sie bei uns das zigfache eines Straßenbahntickets hinblättern für die selbe Fahrt. Was natürlich schwierig ist, wenn die Fahrgäste gleich mit dem Preis ins Haus fallen. In dem Fall ist die Kundschaft eher aus dem Haus – dem Sisyphos – ins Taxi gefallen. Und sagte:

„Machste auch Kurzstrecke zum Ostkreuz?“

Ihr wisst, dass ich das vom Stand aus nicht tue. Auch nicht von improvisierten Ständen nachts vor Veranstaltungen. Im Gegensatz zu Kollegen, die außer einem „Verfatz‘ da!“ nix dazu zu sagen haben, liegt mir jedoch etwas daran, dass die Kunden das verstehen. Es ist ja auch nicht schwer: Die Kurzstrecke ist ein vergünstigter Tarif, den wir dafür gewähren, dass wir für die Tour keine Wartezeit oder Anfahrtskosten auf uns nehmen mussten. Ich hab mir da schon „Fick Dich!“ anhören dürfen, bin der Lüge bezichtigt worden, was Menschen halt so machen, wenn sie mal eben 3 € sparen wollen. In dem Fall war es glücklicherweise anders.

„Nein, tut mir leid. Nicht vom Stand, ich hab ja nun schon auf die Fahrt gewartet.“

„Was macht das dann?“

„Genau 6,80 €. Ist bei der Strecke ungünstig, ich weiß. Aber …“

„Ach, dafür bist Du ja auch ein netter Fahrer. Is‘ schon ok.“

Ich hab dann noch erfahren, dass der nette Kollege auf dem Hinweg, obwohl rangewunken, die ganze Zeit nur gemeckert hätte. Gut, da musste ich offensichtlich nicht viel tun, um positiv aufzufallen.

„Weisste, is‘ ja eigentlich entspannt. Ihr müsst auch von was leben, also machste auf jeden Fall mal 8 €, ok?“

Vier oder fünf ehrliche, freundliche Sätze. Und plötzlich war die nervige Taxifahrt eine angenehme, die mal eben 60 bis 100% mehr Geld wert war.

Ja, ich hatte auch schon Idioten im Auto, die die Diskussion nicht wert waren. Aber bevor ich mir solche Kunden wie oben vergraule, traue ich mich doch tatsächlich, auch mal ein Lächeln aufzusetzen.

Wat’n Wochenende!

Ich muss hier mal wieder außerplanmäßig drauflos plaudern. Denn neben den ganzen Passagieren, von denen ich einige gesondert erwähnen werde, war das Wochenende – also meine Arbeitswoche – an sich einfach der Wahnsinn.

Donnerstag

Angefangen hat alles damit, dass ich am Donnerstag den Hinweis bekam, dass die 72 noch in der Werkstatt sei. Da ich Donnerstags ohnehin nur eine halbe Schicht fahre, hab ich gleich abgesagt. Nennt mich kleinlich, aber für 4 bis 5 Stunden auf der Straße eine An- und Abreise je über eine Stunde finde ich albern. Wie ich später erfahren sollte, hat mein Tagfahrer das Auto dennoch schon am Donnerstag Abend geholt, aber die Information kam bei mir nicht an. Schade eigentlich, denn ich hatte richtig Lust aufs Arbeiten.
Mein Leben wäre jedoch nicht mein Leben, wenn mir nicht auch noch Beschäftigungen für zu Hause eingefallen wären.

Freitag

Am Freitag begann meine Schicht ungewöhnlich früh um 18.30 Uhr. Aber nur auf dem Papier. Um die Zeit holte mein Tagfahrer mich zu Hause ab, woraufhin ich ihn heimfuhr. In die Nacht gestartet bin ich quasi pünktlich um 7 Uhr und diese Nacht begann in der ersten Hälfte  spitze. Winker wo ich nur hinfuhr! Aber als ich mich dann mal an den Bahnhof stellte, merkte ich, dass ich die große Ausnahme war. Alle Kollegen, die ich traf, hatten geradezu miese Umsätze. Für einen Freitag waren meine zwar auch nicht die Welt, aber die geplanten 170 € hab ich in 10 Stunden übererfüllt. Obwohl es ausgerechnet in der eigentlich besseren zweiten Nachthälfte schlechter lief.

Samstag

Ich startete die Samstagsschicht eine Stunde später, dafür mit drei Winkern in Folge und einem dicken Trinkgeld. Als ich mich dann an den Bahnhof stellte, erstarb jegliche Hoffnung. Während ein Kollege und GNIT-Leser nach einer halben Stunde Kundschaft bekam, stand ich am Ende über anderthalb Stunden. Das ist länger als es sich anhört!
Danach aber lief alles wie am Schnürchen, um 1 Uhr hatte ich deutlich mehr Umsatz als mancher Kollege. Der Clou des Tages aber sollte noch kommen, denn das war das Sisyphos, ein Elektro-Club in Rummelsburg. Ich bekam nur zufällig Winker dorthin, dann lief es wie von alleine. Vom Club selbst gingen die Touren zwar meist nur zum Ostkreuz (6,80 €), allerdings manchmal mit Kurzstreckenwinkern auf dem Rückweg. Und angestanden hab ich dann nie lange genug, um auch nur eine halbe Zigarette zu rauchen. Ich habe aberwitzige neun (!!!) Touren in anderthalb Stunden durchgezogen, und trotz der popeligen Länge der meisten kamen dabei rund 70 € Umsatz raus.
Der Tag war also erfolgreich gerettet und ich hatte den meines Wissens nach besten Kilometerschnitt aller Zeiten während einer Schicht. Wahnwitzige 1,56€/km. (Die kürzeste Schicht der Welt zählt da natürlich nicht)

Sonntag

Meine zweite halbe Schicht im Wochenplan. Nur kurz mal raus, 19 bis 24 Uhr. Dieses Mal sogar aus Gründen, denn es war Ersatzverkehr ab 1 Uhr bei meiner Bahn angesagt. Letzten Endes war mir das egal. Mein erster richtiger Versuch, das Berghain zu rocken, ist zwar misslungen, aber wie zu erwarten war, lief das Sisyphos immer noch.
Dieses Mal waren die Touren von dort aus weiter, was leider schnell dazu geführt hat, dass sich einige Arschlochkollegen einfanden, die gar nicht erst zum Ostkreuz gefahren sind von dort. Was für gehirnamputierte Vollhonks! Zwei Minuten Fahrt, 7 € in der Tasche und auf dem Rückweg eine 50/50-Chance auf eine Kurzstrecke. Ergo 11 € plus 2 x Trinkgeld binnen 5 Minuten und dann wieder eine Viertelstunde warten. Aber schon klar: Typen wie diese Arschgeigen fahren natürlich auch keine Kurzstrecke. -.-
Mir jedenfalls ging es wunderprächtig, ich hab sogar die halbe Schicht „überzogen“. Scheiß auf null Uhr, wenn ich Fahrten bis nach Bohnsdorf auf dem Silbertablett serviert bekomme!
Ich will’s nicht übertreiben … mit 6,5 Stunden war das letzte Nacht immer noch keine lange Schicht. Aber bei 130 € auf der Uhr will ich mich mal nicht beschweren. Vor allem, da 70 € der Plan waren.
Am Ende war sogar der Schienenersatzverkehr ungruselig, denn der Bus kam pünktlich und der Fahrer schaffte die angeblich 18 Minuten dauernde Strecke in 11. Also wie die Bahn …

Am Ende hab ich in drei Tagen mehr eingefahren, als ich mir für vier Tage vorgenommen hatte. Das ist alles noch weit jenseits aller Rekorde und kein Grund, anzugeben. Aber es ist im weitesten Sinne so gelaufen, wie ich mir das erhofft hatte. Und ganz ehrlich: an solchen Schichten hat es mir in den letzten Monaten massiv gemangelt.

Wenn man nicht alles selber macht …

„Hallo, könnten Sie fünf Leute mitnehmen?“

„Ja, das kann ich.“

Ich bin in geschäftiger Hektik damit beschäftigt gewesen, einen der Zusatzsitze auszuklappen; aufzupassen, dass kein allzu großer Mensch hinten einsteigt; die Bank wieder zu verschieben usw. usf.

Und dann sah ich, wie sich einer auf den Beifahrersitz setzte und vier Leute sich auf die mittlere Bank drückten. Ich bin selten so direkt, aber bei der Gruppe konnte ich es nicht mehr verkneifen und hab gefragt:

„Sagt mal, seid Ihr zu bescheuert zum Durchzählen?“

Betretenes Schweigen, alle haben sich ratsuchend umgesehen. Und dann meinte einer:

„Scheinbar ja.“

Am Ende war das ja kein Problem, aber gleich beide Sitze ausklappen wäre deutlich schneller gegangen, ohne zwischendrin nochmal Leute aus dem Auto pflücken zu müssen. Ich glaube, die Zuschläge gibt es echt für den Stress bei mehreren Leuten, weniger wegen des Spritverbrauchs …

Am Ende war es dann übrigens eine wirklich heitere Fahrt, also denkt nicht, dass ich mich über sowas ernsthaft ärgern würde. 🙂

1925 is back!

Im Grunde ist es eine eher traurige Nachricht. Es ist Dienstag und damit der Tag, an dem die 72 endlich wieder von ihrem Getriebeschaden genesen sein sollte. Ja, sollte!
Als ich gestern im Büro angerufen hab, um mal nachzufragen, wie wir das mit dem Schlüssel machen (den ich ja dem Abschlepptypen mitgegeben habe), hab ich die traurige Info bekommen, dass sich wohl kurz vorher unser Mechaniker gemeldet hatte, weil es irgendein Problem gab, das nicht mit einem neuen Getriebe zu lösen sei. Verstehe ich als Technik-Laie jetzt zwar nicht, schließlich war es eigentlich ja wohl ein astreines Getriebeproblem. 0.o
Naja, das Ganze sollte jetzt auf jeden Fall mal eben fix 2.500 bis 3.000 € zusätzliche Kosten verursachen. Und da sind wir beim Problem. Denn wie ich in den letzten Tagen öfter geschrieben hatte: die 72 ist ja kein Jungspund mehr, die hat ja auch schon über 370.000 Kilometer runter. Einige von Euch hatten in den Kommentaren schon gefragt, ob sich das überhaupt noch lohnen würde, da einen Getriebeschaden zu reparieren. Und mit dem Mist jetzt scheint für meine Chefs die Rechnung tatsächlich nicht mehr aufzugehen.

Jetzt kommt aber der Clou an der Sache: Eventuell kriege ich mein altes altes Auto, die 1925, wieder. Ich dachte eigentlich, die wäre längst verkauft, aber offenbar steht die immer noch bei unserem Firmenschrauber Jürgen im Hof, wo er sie für gelegentlich anfallende Reparaturen an anderen Zafiras angefangen hat auszuschlachten.

Und da der neue Wagen, der anstelle der 72 seinen Dienst leisten könnte, erst in vier bis sechs Wochen geliefert, umgerüstet und zugelassen sein wird, bestünde bei der aktuellen Autoknappheit in der Firma (neben der 72 sind noch zwei andere Autos gerade etwas länger in der Werkstatt) die Chance, dass ich die 1925 nochmal übergangsweise für eine kurze Zeit fahren könnte. Also gut, 1925 würde sie nicht mehr heißen – einen Nachfolger gibt es ja schon. Aber als 401 könnte Jürgen sie wohl bis zu meinem Arbeitsantritt am Donnerstag fit kriegen.

Wenn ich das richtig verstanden hab, hat die Kiste zwar einen der Zusatzsitze an die 5144 abtreten müssen (die hab ich ja auch mal gefahren!), aber die paar Touren mit 6 Leuten, die ich in der kurzen Zeit nicht fahren könnte … wayne?
Ein bisschen mehr nervt mich, dass der linke Kotflügel wohl einer anderen Kiste vermacht wurde und wir da eventuell kein hellelfenbeinfarbenes Ersatzteil binnen zweier Tage kriegen. Hoffentlich ist das dann wenigstens schwarz und nicht metallic-grün. Aber ist ja wenigstens nicht die „Kundenseite“. -.-

Am unwohlsten ist mir bei der Radio- und damit auch der Navi-Misere. Für zwei Wochen kein Radio ist halbwegs ok (auch wenn’s sicher furchtbar aussieht mit der leeren Konsole), allerdings hängt das Navi da ja mit dran. Und das scheint jetzt auch in der 5144 zu werkeln.
Was haben die bitte mit dem Auto gemacht? Hat jemand beim Kotzen das Radio und (!) den hintersten Sitz kaputt gekriegt? Oder wie muss ich mir das vorstellen? WTF?
Naja, dann muss ich wohl wirklich mal die Navi-Funktionen meines Handys abchecken und mir ggf. irgendeine App installieren. Hat da jemand Tipps?

Ich weiß, das hört sich erst mal ziemlich bescheiden an. Wie ich gehört habe, ist die Stoßstange (Ihr wisst noch? Der Hund des chinesischen Botschafters?) auch nur getaped. Längerfristig würde ich mir sowas ja niemals antun …

Aber es ist halt auch die 1925! \o/

Bzw. die 401. 🙂

2223

Wie ich gestern schon erwähnt hatte: Ich bin dieses Wochenende mal wieder ein anderes Auto gefahren. Früher (im Behindertenfahrdienst) war ich das gewohnt, inzwischen kommt es kaum mehr vor. Nicht alle bei uns in der Firma haben das Glück, dass sie immer ein festes Auto zur Verfügung haben, bei mir hat das aber geklappt. Erst die 1925, dann die 72 …

Aber letztere verbringt noch ein Wochenende in der Werkstatt. So ein Getriebeschaden ist ja nix, was man mal kurz beiseite schraubt.

Nun hatte ich dieses Wochendende also die 2223 (sprich: Zweiundzwanzig-Dreiundzwanzig), für Fotos leider ein langweiliger Ersatz, da es sich auch hier wieder um einen Opel Zafira B handelt, bei dem die äußeren Unterschiede zu meinen bisherigen Taxis mit der Lupe gesucht werden müssten. Aber holla, ist das eine andere Kiste!

Am augenscheinlichsten ist der Kilometerstand:

Ein "kleines Bisschen" jünger als die 72 … Quelle: Sash

Ein „kleines Bisschen“ jünger als die 72 … Quelle: Sash

Das ist kein Witz! Ich hab der Kiste in der ersten Schicht (mit der ersten Tour) die 1.000 Kilometer vollgemacht. Eine Woche zuvor waren es bei der 72 die 371.000. Bei aller Verteidigung meiner alten Möhren ist das natürlich ein Unterschied, ob man einen Neuwagen oder einen kurz vor Ende fährt. In dem Fall aber waren die Unterschiede bezüglich des Verschleißes noch die geringeren. Zum einen sind alle Zafira-Taxen anders. Der Knopf für den Taxameter-Key ist unterschiedlich angebracht, die Fußmatten sind unterschiedlich, man kann einen Sitz mehr oder weniger umklappen (der Beifahrersitz), wir haben verschiedene Einsätze für die Ablagen, die Anbringung des Funkgeräts/Mikros/Terminals ist unterschiedlich … zugegeben: Nix, was einem als Fahrgast auffällt. Außer vielleicht die Fensterheber hinten, die bei der 72 noch in Form von Kurbeln vorhanden sind.

(Zitat eines Fahrgastes: „Boah geil, voll retro!“)

Die 2223 aber …

Zum einen hat sie einen Turbo. Hui! Dann hat sie einen dieser unsäglich blöden Abstandswarner. Den Knopf zum Abstellen desselben zu finden, war eine meiner ersten Amtshandlungen. Schließlich fahre ich nicht besoffen im Tiefschlaf und fände so ein Teil nur hilfreich, wenn es erst dort zu piepen anfängt, wo es sonst einen durchgängigen Ton anstimmt. Wie zum Beispiel bei der Ausfahrt von der Firma. Brrr!

Schlimmer als das allerdings ist das Navi gewesen. Wobei „schlimm“ das falsche Wort ist. „Ungewohnt“ trifft es eigentlich eher, aber nicht all meine Kritik ist subjektiv. Es ist optisch wesentlich ansprechender und wohl inzwischen nicht mehr auf CD’s angewiesen. So weit, so gut. Auch der Umfang hat sich erweitert. So gesehen müsste es eigentlich per se besser sein als das der 72. Ist es aber nicht.
Es hat zum Beispiel einen (zumindest gefühlt) kleineren Bildschirm und ist in der Mittelkonsole gut 10 Zentimeter nach unten verrutscht. Mag besser aussehen, aber nun muss man wesentlich weiter von der Straße wegsehen. Dann ist – durch den Funktionszuwachs, zugegeben – die Bedienung erschwert worden. Gefühlt brauche ich mehr als doppelt so viele Klicks, um zu einer Routenanzeige zu kommen wie bisher. Das fängt schon damit an, dass ich am besten jedes Mal erneut die Stadt eingeben muss, während das vorher blieb, bis man es änderte. Gut für Fernreisende, schlecht für Taxifahrer.

Und wer dafür verantwortlich zeichnet, dass man jetzt ausgerechnet das Navi nicht mehr übers Lenkrad, sondern nur noch über den Touchscreen oder den Drehregler an der Konsole bedienen kann, der hat ohnehin die umgehende Arbeitslosigkeit verdient.

Aber um ehrlich zu sein: Ich könnte mich an all das gewöhnen. Als ob mich das Navi der 1925 damals nicht auch Einarbeitungszeit gekostet hätte. Aber jetzt war es eben nur für zwei Schichten. Da stresst das alles natürlich mehr als notwendig.

Aber so viel Spaß mir der Turbo-Motor und das erstaunlich geräuscharme Schalten auch macht: Ich bin tatsächlich froh, wenn die 72 wieder da ist. Ich bin nunmal inzwischen eines von diesen Gewohnheitstieren, ich gebe es ja zu. 🙂

Stundenklau!

So, kommende Nacht haben wir also wieder Zeitumstellung. Dieses inzwischen als nutzlos anerkannte Relikt früherer Zeiten. Außer Verwirrung bringt das Umstellen der Uhr nämlich offensichtlich nicht viel. Zumindest nicht im eigentlich anberaumten Sinne des Energiesparens. Aber da wir den Salat trotzdem sicher noch eine Weile haben werden, tun wir wohl gut daran, gelassen zu bleiben.

Mir persönlich hat das noch nie viel ausgemacht, da hab ich Glück im Gegensatz zu denen, denen es den Rhythmus voll zerschießt. In der kommenden Nacht werde allerdings auch ich ein wenig mehr als sonst leiden, denn dieses Mal frisst die Umstellung meine Arbeitszeit. Im Grunde hat sie das auch früher schon getan, aber an diesem Wochenende fahre ich ausnahmsweise nicht mein übliches Auto, sondern eines, das ich an der Firma hole (weil die 72 immer noch nicht ganz vom Getriebeschaden genesen ist). Und im Gegensatz zum Deal mit meinem Tagfahrer werden die Kisten an der Firma schon um 6.00, bzw. um 18.00 Uhr von Nacht- auf Tagschicht (und umgekehrt) gewechselt.

Nun fahre ich selten länger als bis 6 Uhr, aber das Auto heute Nacht zwingend um „5 Uhr“ (gefühlt) abstellen zu müssen, ist seltsam. Ehrlich gesagt: Auch heute morgen hab ich es um die Zeit abgestellt, aber da hätte ich halt locker noch überziehen und eine Tour anhängen können. Da muss ich heute Abend besser planen.

Aber wie sagt man so schön? Irgendwas ist immer …

Ich hoffe, Ihr leidet alle nicht zu sehr unter der Umstellung!

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

FAER kommt.

Ich bin erstaunt, wie wenig meine aktuelle Filterbubble zu einer der größten Reformen für Deutschlands Autofahrer bereithält. In rund einem Monat – ab dem ersten Mai 2014 – tritt das neue Fahrerlaubnisregister (FAER) in Kraft und damit werden die teils altbekannten Regeln der „Punkte in Flensburg“ völlig durcheinander geworfen.

Statt 18 Punkten braucht es nur noch 8, um den Lappen loszuwerden – im Gegenzug wurde an der Vergabepraxis und einigen anderen Dingen aber auch deutlich gedreht. So werden jetzt nur noch als „sicherheitsgefährdend“ eingestufte Verstöße dort eingetragen, „Punkteabbauseminare“ sind durchweg freiwillig, bringen aber auch nur noch einen Punkt; und jeder Punkt verjährt für sich alleine, es wird nix mehr aufaddiert.

Um ehrlich zu sein: Ich bin in Detailfragen (wie z.B. der Tilgungsfristen beim Übergang zum neuen System) trotz ein paar Recherchen immer noch etwas unbeleckt. Kunststück, da mich das kaum interessiert. Meine letzten Punkte sind lange verjährt und neue werde ich aller Voraussicht nach erst bekommen, wenn das neue System in Kraft tritt.

Darüber hinaus finde ich die grundsätzlichen Ideen nicht schlecht, die das FAER ausmachen. Sicher, der Mangel an Differenzierung (es gibt eben nur noch 1, 2 oder 3 Punkte pro Verstoß) ist vielleicht weniger toll. Aber die verlängerten Tilgungsfristen im Falle neuer Verstöße ist z.B. in meinen Augen sinnvoll. Und ja: auch wenn die Fristen insgesamt länger sein mögen. Es war schlicht absurd, dass es mir bisher zum Verhängnis hätte werden können, dass 3 Punkte eines Rotlichtverstoßes im Taxi mir 2 Jahre länger an der Backe kleben würden, weil ich anderthalb Jahre nach dem Vorfall mit einem Mietwagen ohne Plakette in einer Umweltzone erwischt worden wäre. Wo da der Zusammenhang besteht, verschloss sich wohl nicht nur mir.

(Rechtsanwalt Tobias Glienke hat ein paar Artikel zum Thema in den letzten Tagen geschrieben)

Fürs Taxifahren an sich ändert sich wohl kaum was. Unsere P-Scheine werden weiterhin nach persönlicher Bewertung der Referatsleiter entzogen oder nicht. Und mein Chef konnte mir auf Nachfrage auch nur bestätigen, dass es da bisher Fälle gab, in denen Fahrer trotz 15 Punkten den Schein behalten oder ihn mit nur 3 Punkten haben abgeben müssen.

Wie eingangs erwähnt: Über alle Aspekte (gerade beim Übergang der Systeme) hab ich auch noch nicht alle Infos gesammelt. Insgesamt aber scheint mir die Reform nicht die dümmste zu sein, da sie allenfalls wirklich hartnäckige Sünder übler trifft als bisher. Aber die Meinungen sind bekanntlich verschieden.

Was ist Euer Standpunkt zur Reform?

Dumme Idee und unnütze Änderung? Oder doch mal was halbwegs cleveres?