Post vom Präsidenten! \o/

Nein, fürs Bundesverdienstkreuz bin ich nicht vorgeschlagen, mir schreibt immer noch eher der Polizei- als der Bundespräsident. Will heißen: Die Post aufgrund des letzten Blitzers ist angekommen. Und bei allem Ärgern über die eigene Blödheit bin ich doch eigentlich recht verzückt ob der Tatsache, dass ich es einmal mehr geschafft hab, dass am Ende doch nur ein Bußgeld von 15 € hängenbleibt. Nach Abzug der Toleranz genau 10 km/h über erlaubt, also 40 statt 30. Somit sind alle Blitzer, die ich jemals im Taxi mitgenommen hab, zwischen 8 und 10 km/h und zwischen 10 und 15 € geblieben. Ich denke, das kann ich nach inzwischen fast 7 Jahren in dem Job nicht nur sportlich nehmen, sondern auch ganz ehrlich als Anlass für die Behauptung, dass ich wohl wirklich nicht sonderlich heize.

Also sei’s drum, der Präsident kriegt seine Überweisung und alles ist gut. 🙂

PS: Foto gab’s leider keines.

Feiert schön Halloween!

Und nehmt Euch dann ein

Schbin gruselisch, weisstu? Quelle: Sash

Schbin gruselisch, weisstu? Quelle: Sash

Und zwar im Ernst! Die letzten zwei Wochen waren gruselig für uns Taxifahrer (was wohl an den Herbstferien lag), ich hoffe auf Halloween als Start ins gute Vorweihnachtsgeschäft. Also immer rein in unsere Kisten. Je weiter die Fahrt, desto gruseliger auch, was das Taxameter anzeigt … 😉

Lieber heimlicher Mitleser …

ich muss ganz ehrlich sagen, dass es etwas seltsam ist, aus einer Menschenmenge heraus mit meinem Namen angesprochen (-geschrieen) zu werden. Nicht mal, weil mir meine Teilzeitprominenz am Taxistand peinlich ist, sondern weil es auf die Schnelle nur schwer möglich ist (gerade am Ostbahnhof) eine Unterscheidung zu treffen zwischen Dir und all den Prolls, die sonstwas in die Runde gröhlen.

Andererseits sage ich natürlich danke für den vorbeigebrachten Cheeseburger, denn Du hast mich in einem Moment erwischt, in dem ich tatsächlich Hunger hatte. Und auch wenn ich vielleicht immer hungrig aussehe: Das war ein Glückstreffer! 😀

Insofern auch insgesamt ein Danke: Das war mal originell!

Was ich aber abschließend noch fragen muss – weil ich zu faul zum Googeln, nicht aber zu faul zum Bloggen bin: Was war da gestern für ein Konzert? Ich hatte auf irgendwas Hardcore-mäßiges getippt. Mir schien das Publikum sympathisch, deswegen wollte ich das mal wissen. 🙂

MyTaxi-Rabatte wieder erlaubt

MyTaxi hat einen Etappensieg errungen: Das Landgericht Hamburg bestätigte nun offenbar, dass das Werben mit 50% des Fahrpreises für Kunden, die die MT-App zum Bezahlen nutzen, rechtmäßig sind.

Nun gut, was will man machen? Ich halte das dennoch für keine gute Entscheidung.

Ich hab wirklich nix dagegen, dass Kunden weniger Geld fürs Taxi zahlen. Und meinetwegen darf auch MyTaxi-Großaktionär Daimler dafür aufkommen. Ich gönne absolut jedem Kunden eine günstige Taxifahrt, denn ich halte unsere Dienstleistung für wichtig in dieser Gesellschaft. Aber genau an diesem Punkt kommen wir auch an die Grenzen der Logik:

Nichts hat sich geändert, seit ich diesen Text über die 50%-Rabatte von MyTaxi geschrieben habe. Und man kann das noch ausweiten:

Die Rabatte gibt es nach wie vor nicht, weil Personenbeförderung billiger geworden ist. Obwohl effiziente Vermittlungsdienste darauf natürlich einen Einfluss haben: Sowas wie eine 50%-Rabattierung ist immer ein Verlustgeschäft. Bei der MT-Aktion trägt nicht das Gewerbe die Kosten, sondern am Ende die Anleger von MyTaxi, weil sie sich in Zukunft von den heutigen Ausgaben mehr Gewinne versprechen. Vermutlich also dann, wenn es autonome Autos gibt und keine Fahrer mehr bezahlt werden müssen.

Bis dahin bleibt aber ein fahler Nachgeschmack. Denn obwohl MyTaxi offenbar das Recht hat, sich mit Verlustgeschäften (sie zahlen die Differenz ja an die Fahrer/Unternehmen aus) weiter Marktanteile zu sichern, ist das psychologische Signal dann doch eher, dass „all das“ (aka Personenbeförderung) auch heute schon viel weniger kosten könnte. Und das ist eben nicht wahr. Und wir Taxifahrer haben schon genug zu kämpfen mit Leuten, die uns allenthalben überreden wollen, doch mal für weniger Geld zu fahren, obwohl wir das nicht können.

Dass selbstfahrende Autos dereinst günstiger sein werden als ein Auto mit Fahrer: Natürlich. Dass es sich heute bereits für Fahrer oder Unternehmer lohnt, eine Taxifahrt zum halben Preis zu fahren: Natürlich nicht! Im besten Monat, seit ich Taxifahrer bin, habe ich 10,74 € brutto pro Stunde verdient. Wer glaubt, bei einer Halbierung auch nur dieses Spitzenwertes noch den Mindestlohn von 8,50 € zu erreichen, hat in Mathe vielleicht sogar noch weniger Durchblick als ich mit meiner Note von 5,75.

Darüber hinaus möchte ich auch mal etwas anderes anmerken:

Taxis sind öffentlicher Nahverkehr. Wir dürfen unsere Tarife nicht frei bestimmen, um im Gegenzug ein paar Privilegien wie geringere Mehrwertsteuer und Taxihalteplätze vor der Oper gestellt zu bekommen. Der Sinn des Ganzen ist, dass – im Optimalfall – überall in unserem Land ein Taxi mit nachvollziehbaren Preisen zur Verfügung steht, obwohl Bus und Bahn nicht mehr fahren. Eine verlässliche Notfalllösung. Natürlich nicht immer und von allen bezahlbar – aber immerhin wenigstens so durchschnittlich. Und diese teils knappe Ressource wird nun der Bevölkerungsgruppe bevorzugt zur Verfügung gestellt, die ein Smartphone hat und sich bei MyTaxi angemeldet hat? Da sehe ich immense gesellschaftliche Probleme.

Taxifahrer sind eben nicht die, die – wie Uber – bei einem Sturm mal eben die Preise um 400% erhöhen dürfen, sondern auch für die da sind, für die nach wie vor 20 € schon ein ziemlich happiger Betrag ist, um von A nach B zu kommen. Aber sind das die Hipster, die sich nun in Mitte mal schnell für 50% ein Taxi kommen lassen?

Ich kann die Strategie von MyTaxi verstehen. Sie ist in sich logisch. Ich verstehe auch die Fahrer, die mit der App entsprechend gute Umsätze machen. Das ist nicht weniger logisch.

Für den aktuellen Zeitpunkt jedoch würde ich sagen, dass all das dem Gewerbe eher schadet als nützt. Leider.

Den Hunni inner Fresse

Udo Vetter hat im Lawblog mal wieder ein Urteil zu einem Taxi-Fall ausgegraben: Ein Fahrgast wurde zu 500 € Schmerzensgeld verurteilt, weil er zunächst angepisst über die (zu langsame) Fahrweise des Taxifahrers, später dann über den Umstand, dass er auch bei einem (gewünschten) Abbrechen der Fahrt zu zahlen hatte, war. Und das dann nicht etwa verbal äußerte, sondern einen Hunderter nahm und ihn dem Fahrer gewaltsam in den Mund stopfte.

OK, vorweg muss natürlich eines stehen: WHAT THE FUCK!?

Zunächst mal beglückwünsche ich den Kollegen natürlich zum gewonnenen Prozess. Vollsuff der Kundschaft hin oder her: Alles muss man sich nicht gefallen lassen!

Aber ich nutze das hier auch mal, um das grundsätzliche Thema – uns Taxifahrer zum Rasen überreden – erneut anzuschneiden. Denn auch da bleibt eigentlich nur ein generelles WTF!?

Natürlich: Fragen darf man alles. Ich wurde alleine heute nacht schon gefragt, ob ich eine Tour schwarz fahre, Gras verticke oder einen Champagner trinken will. Alles nicht rechtens, aber drüber reden ist natürlich kein Verbrechen. Und ich bin ja sogar offen für Kritik an meinem Fahrstil und sehe zu, dass ich die Wünsche der Kunden – auch wenn sie es eilig haben – irgendwie umsetzen kann.

Aber bei dieser Fahrgäste-versuchen-uns-zum-Übertreten-der-Gesetze-zu-überreden-Geschichte muss ich als Taxifahrer doch auch mal folgendes klarstellen:

  1. Ich bin nicht schuld!
    Wenn jemand es eilig hat, dann ist das nicht meine Schuld. Ob es nun schlechte Planung des Fahrgastes oder das böse Leben an sich war … egal: Ich bin es nicht!
  2. Mir ist es scheißegal, ob jemand zu spät kommt!
    Auch wenn das jetzt bewusst hart ausgedrückt ist, sollte man das ruhig auch mal so sagen. Natürlich freue ich mich, wenn ich meiner Kundschaft helfen kann, aber bei dieser asymmetrischen Fahrgast-Fahrer-Beziehung hab ich komplett andere Wünsche, Sorgen, Nöte, Bedürfnisse und Gedanken als mein Gegenüber. Natürlich ist mir mein Führerschein wichtiger als irgendein Meeting – und wenn’s eines von Bill Gates ist und es um eine Milliarde Euro geht.
  3. Es lohnt sich für mich nie!
    Es fängt schon damit an, dass die meisten Taxifahrten mir selbst weniger bringen als auch nur das geringste Bußgeld (ein Zehner) mich kosten würde. Und während ich im Zweifelsfall schlecht die Gesetze beugen kann, hätte ja selbst ein Vertrag mit einem Fahrgast, dass er eventuelle Bußgelder bezahlt, nur wenig Aussicht darauf, vor Gericht standzuhalten. Abgesehen davon hat so ein Monat Fahrverbot für einen Taxifahrer (ggf. inkl. Chef) schnell einen Gegenwert von 2.000 bis 5.000 € – mehr als es die meisten kosten würde, einen kompletten Monat lang mit dem Taxi zur Arbeit zu fahren, bei vermutlich geringerem Verdienst noch dazu.
  4. Ich bin der Fahrer. Ende!
    Das klingt lächerlich, ist aber ein wichtiger Punkt. Ich als Fahrer habe die Verantwortung während der Fahrt. Wenn ich mir diese Kurve nur bei Tempo 30 zutraue und der Fahrgast sie mit 50 nehmen würde, dann ist das egal. Selbst wenn ich ein untauglicher Fahrer sein sollte, dann ist das ggf. eine Frage, die die Führerscheinstelle zu entscheiden hätte oder ein Amtsarzt – aber sicher nicht irgendein Fahrgast. Egal, ob ich irgendwo langsamer fahre, weil mich höhere Geschwindigkeiten überfordern, weil sie illegal wären und da vorher noch ein Blitzer stand – oder weil ich glaube, eine Gefährdung erkannt zu haben: Das ist MEINE Entscheidung! Wer so viel schneller und besser fährt als ein Taxifahrer, der sollte vielleicht kein Taxi nehmen, sondern selbst fahren.

 

Ich hab’s jetzt mal bewusst so drastisch ausgedrückt, damit da keine Zweifel aufkommen. Wie weiter oben schon geschrieben: Das heißt nicht, dass man nicht mal in netter Übereinkunft ein bisschen die Grenzen des Möglichen ausreizen kann. Aber auch wenn die Verkehrsregeln in Deutschland irgendwie gefühlt Auslegungssache sind und auch wenn viele Taxifahrer immer wieder gegen dieses oder jenes Gesetz verstoßen: Diese Anspruchshaltung, die offenbar viele da draußen haben, kann und will ich nicht nachvollziehen. Vor Jahren hat mir in den Kommentaren mal eine Leserin gesagt, sie fühle sich verarscht, wenn ein Taxifahrer in einer 30er-Zone 30 fährt. Da fragt man sich dann schon, ob solche Leute sich auch verarscht fühlen, wenn in einem 4kg-Kartoffelsack 4kg Kartoffeln sind – und nicht 5kg. Oder dass die Bank nur 1,5% Zinsen auszahlt und nicht doch gelegentlich mal 2%.

Ich will nicht abstreiten, dass auch ich hier und da mal schneller als erlaubt fahre. Ich bin sogar schon illegal abgebogen, entgegen einer Einbahnstraße gefahren oder hab mich bei kirschgrün noch über eine Kreuzung gedrückt. Bin ja kein Engel. Aber das einzupreisen und am Ende ausrasten, wenn ein Fahrer sowas nicht einfach von sich aus macht für die 6,50 €, die er an der Tour gerade verdient, das geht wirklich gar nicht, da hab ich null Verständnis für!

Jetzt geht’s los!

Am gestrigen Abend war ich nicht zu allzuviel zu gebrauchen. Ich hatte zu wenig geschlafen, ein eigentlich sehr leckeres Habanero-Chili hat mir unschön auf den Magen geschlagen, ich hatte keine Lust auf Menschen und war insgesamt eher griesgrämiger Natur. „Krank“ wäre also sicher eine Übertreibung gewesen, aber so richtig kundschaftstauglich war ich halt auch nicht. Glücklicherweise hab ich es geschafft, mir für solche Tage bis heute mehr als die Hälfte meines Urlaubs für dieses Jahr anzusparen. Schön, dass ich den bei meinen Chefs immer noch stressfrei rückwirkend eintragen lassen kann!

In der späten Nacht hab ich mich dann aber immerhin dazu aufraffen können, wenigstens mal das Auto zu holen, um heute Abend nicht allzu spät auf der Straße zu landen – das Wochenende rocke ich trotzdem! 🙂

Ebenfalls heute Nacht habe ich dann festgestellt, dass mein Betteln bei Euch erfolgreich war:

Ich bin in der Endrunde beim Amazon-Autorenpreis „Entdeckt!“! Und IHR entscheidet!

Jetzt, da es wirklich plausible Chancen auf den Gewinn des Preises gibt, nerve ich Euch noch ein wenig weiter damit: Bitte stimmt für mich! Hier geht es zur Abstimmung!

So simpel ist das Formular, das Sash glücklich macht! Quelle: amazon.de

So simpel ist das Formular, das Sash glücklich macht!
Quelle: amazon.de

Obwohl ich nach wie vor nicht mehr weiß, was genau es zu gewinnen gibt: Ich würde mich sehr freuen, mal einen Preis zu gewinnen und mich in die tolle Liste einreihen zu können!

Und nachdem die Veröffentlichung meines Buches, um das es ja geht, schon eine Weile zurückliegt, wollte ich nochmal anmerken, dass es nach wie vor die Möglichkeit gibt, als Journalist und/oder Blogger ein kostenloses Rezensionsexemplar zu bekommen. Schickt mir einfach eine Mail.

Ich würde mich freuen, wenn wirklich alle, die mir wohlgesonnen sind und einen Amazon-Account haben, ihre Stimme abgeben. Und das teilen und andere bitten, das auch zu tun. Von allem Quatsch, um den ich Euch in all den Jahren gebeten habe, ist das der bisher aufwandfreieste und mir vielleicht meistbedeutende. Bitte, bitte, bitte! 🙂

PS: Da ich selbst nicht abstimmen darf und ich folglich nicht weiß, ob es nach der Dateneingabe eine Fortschritts-, Prozent- oder sonstige Anzeige zum Stand der Dinge gibt, würde ich mich über Screenshots o.ä. im Laufe des Monats sehr freuen.

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

Abonniert doch den RSS-Feed von GNIT. Mehr von Sash gibt es außerdem bei Facebook und bei Twitter.

Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Taxis mit Uber-Werbung

Weil mich inzwischen einige Leser darauf angesprochen haben (manchen hab ich schon per Mail geantwortet):

Ja, in Berlin und anderswo fahren Taxis mit Uber-Werbung rum.

Ich finde das nicht toll und halte die Unternehmer, die sich solche Werbung aufschwatzen lassen für rückgratlose Idioten, aber scheinbar zahlt Uber halt (wieder mal) zu gut. Und meine Befürchtungen bestätigen sich nahezu täglich: Touristen aus anderen Ländern, bei denen Uber andere Wege als in Deutschland gefunden hat, lachen sich regelmäßig kaputt und fragen mich, ob mit den Taxifahrern irgendwas nicht stimmen würde.

Dazu sei aber auch nochmal angemerkt: Hier in Berlin z.B. ist das von der Sache her logisch. Uber hat hier als Geschäftsfeld eigentlich ausschließlich reguläre Taxis. Und ein ganz besonders merkbefreites Rudel Vollhonks hat sich für eine Fahrt mehr am Tag auch tatsächlich da angemeldet – allerdings sind die Fahrer mitnichten deckungsgleich mit denen, die Uber-Werbung auf dem Auto haben, also bitte keine falschen Rückschlüsse!

UberTaxi gibt es in Berlin schon seit Ende September 2014, das war Ubers Reaktion auf das Verbot von UberPop in der damaligen Version. Nicht geändert bis heute haben sich die Gründe, warum man als Taxifahrer trotzdem nicht für Uber fahren sollte.