Das mit dem Schlafen (ca.Teil 197)

Keine Sorge, mit Taxigeschichten geht es bald weiter. Sehr bald. Morgen oder so. Denn ich steige heute Abend wieder ins Auto.

So weit, so gut. Und da wir es jetzt, wo ich das schreibe, schon 5.00 Uhr haben, sehe ich da keine Probleme. Aber hey, abgesehen vom Mittagsschlaf um die nullte Stunde bin ich gestern um 10 Uhr aufgestanden, was sich nicht so sonderlich gut mit einer Nachtschicht verträgt.

Ich will ehrlich sein: Ich hab’s beileibe nicht so hart wie so viele „Schichtarbeiter“ da draußen. Denn dieses absurde Wort (Arbeiten nicht die meisten in irgendeiner „Schicht“?) bedeutet meist einen Wechsel der Schichtzeiten, und den habe ich einfach nicht. Im Normalfall. Ich hab mich mit der Nachtschicht arrangiert und lebe auch an freien Tagen (überwiegend) nachts, die krassen Umstellungen passieren bei mir eigentlich nur, wenn mal was besonderes ist: Ein Familien-Kaffeetreffen um 12 Uhr mittags, ein Arzttermin um 14 Uhr, sowas halt. Und um ehrlich zu sein: Auch wenn diese Tage dann meist doof sind: Das kriegt man mit einem Mittagsschlaf, einer Coffee und ein bisschen Planerei schon irgendwie hin.
Und wenn nicht, dann habe ich immer noch einen Job, bei dem ich im Zweifelsfall einfach früher Feierabend machen kann. Das kostet zwar Geld, aber selbst daran, ggf. mal eine schlechte Schicht einzuplanen, gewöhnt man sich.

Mein Flur bei Tag

Mein Flur bei Tag

Nun habe ich die drei Tage meines Wochenendes damit verbracht, beim Renovieren meines Flurs so mittel voranzukommen. Wegen Lärmbelästigung der Nachbarn und gemeinsamer Arbeitszeit mit meiner besseren Hälfte hab ich meinen Rhythmus also für gleich drei Tage umgestellt. In gewisser Weise hat das gut geklappt: Ich war stets so früh wie nötig wach und den Tag über auch. „Früh“ schlafen zu gehen (also so um 1.00 Uhr nachts) ist mir aber nicht leichtgefallen, ein leichtes Defizit gab es also immer.

Ich bin immer noch jung genug, um trotz anstrengender Arbeit 3 Tage mit wenig Schlaf irgendwie wegzustecken. Aber ich muss auch zugeben, dass mir die 7 Jahre im Taxi trotzdem so langsam aufzeigen, in welcher Art das alles auch schwierig sein kann.

Ich mache das alles immer noch freiwillig, genieße gerade während der Arbeit die nicht wenigen Vorteile der dunklen Schicht und arrangiere mich hier und da. Dennoch würde ich mich jederzeit dafür aussprechen, dass Arbeitgeber oder die Arbeitsagentur Nachtschicht nicht einfach unter „ferner liefen“ einordnen sollen. Denn ja, das verändert einen. Über kurz oder lang.

Für mich und für heute scheint das alles ok zu sein. Es ist früh am Morgen, ich bin noch wach, aber langsam müde. Und wenn ich mich dann bald hinlege und den Tag über schlafe, werde ich normal arbeiten und hier auch wieder was schreiben können. Aber ja, das hätte anders aussehen können, hätte ich nicht nach einem harten Tag und einer Stunde Mittagsschlaf zur eigentlichen Bettzeit auf mich selbst gehört und mich überredet, jetzt dann doch wieder aufzustehen. Weil: Muss ja.

Ich  beneide Euch  (noch) nicht um Eure 9-5-Jobs, aber bei dem aktuellen Anlass wollte ich trotzdem einmal mehr anmerken, dass es nicht alle so einfach haben. Und wie gesagt: Andere haben es wesentlich härter (Ich sag nur: Gesundheitswesen!).

13 Kommentare bis “Das mit dem Schlafen (ca.Teil 197)”

  1. Pascal sagt:

    9-5? Eher 7:30-16:00, plus Überstunden. 😉

  2. Draalo sagt:

    @Pascal: 9-5 bedeutet 9h am Tag, 5-Tage-Woche 😉

  3. Cliff McLane sagt:

    Danke, danke, danke! Ein herrliches Foto von einem Berliner Flur im Zustand der Renovierung.

    Ach, wie ich das kenne. Bitte sei vorsichtig beim Bohren, es ist mir in Berlin mal passiert, dass da so eine alte Flachkabelleitung drin war, und auf der waren, ohne Sch**ß jetzt, achtzig Volt gegen Masse. Bringt einen jetzt nicht unbedingt um, weil, es kommt ja auch auf die Stromstärke und die Leitfähigkeit deiner Füße an, aber trotzdem, trau keinem Berliner Altbau.

    Und übrigens, die Geologen suchen Nachwuchs. Vulkanologen auch. Peru wäre da ein gutes Ziel, frag mal bei der FU Berlin. Die suchen stets neue Vulkanier. Du kannst dich ja auch für „Planetologie und Fernerkundúng“ einschreiben, wenn du magst, aber ich achätze, dass „Tektonik“ eher dein Fachbereich ist, weil, hat mit Bewegung zu tun.
    http://www.geo.fu-berlin.de/geol/

  4. arno.nyhm sagt:

    ich bin eine Nachteule und keine Lerche und liebe es nachts zu arbeiten

    leider passt dies nicht immer zu meinen Arbeitgebern und da ist es eine Quälerei je nach Projekt dann 08:00 aufstehen zu müssen 🙁

    Ich freue mich für dich dass Du einen Job gefunden hast, wo du gut nachts arbeiten kannst 😉

  5. Aro sagt:

    @ Cliff McLane
    Das Foto zeigt den Zustand VOR der Renovierung 😉

  6. Sash sagt:

    @Draalo:
    Nein. Eigentlich wollte ich 9-to-5-Job schreiben. Mein Fehler.

    @Cliff McLane:
    An der Decke sind die Lampenanschlüsse, ansonsten läuft da Nullkommagarnix unter Putz Alles in der Fußleiste, in die Wände hier kannste – entsprechenden Bohrer vorausgesetzt – einfach aus Scheiß reinbohren. 😉

    @arno.nyhm:
    Ja, die Geschmäcker diesbezüglich sind verschieden. Ich hab um 7 Uhr aufstehen nie gemocht, auch wenn ich Kurzschläfer war und es gut konnte. Aber ich mag die Nacht eigentlich auch einfach mehr als den Tag.

    @Aro:
    Ich zitiere hier mal Ozie: Wenn der Flur vor der Renovierung so schön gewesen wäre, warum hätten wir dann was ändern sollen? 😉

  7. Urschwabe sagt:

    Was ist das denn für ein Bunker ohne Fenster , wieso wohnst Du freiwillig in so einem DDR Bunker, komm doch zurück ins Schwabenland, ich geb dir auch Arbeit da, hab Landwirtschaft. Suche Traktorist. Kannst du zupacken? Suche Leute mit Hands up Mentalität.

  8. Aro sagt:

    @ Urschwabe
    Ich denke, die Zimmer haben vielleicht sogar Fenster. Die gabs nämlich sogar in der DDR!

    Aber Sash als Nacht-Treckerfahrer kommt bestimmt cool rüber. Aber was zum Teufel soll die Hände-hoch-Mentalität sein?

  9. Sash sagt:

    @Urschwabe:
    Ja, so ein Flur hat schon mal keine Fenster. Das liegt sicher nicht an der DDR.
    Dein Arbeitsangebot in Ehren, aber denk doch mal drüber nach, wie schlecht sich übers Treckerfahren bloggen lässt. Auch wenn ich immer noch als einziger für das Wort Rückbankgemüse gefunden werde: Pflanzen sind einfach nicht so interessant wie Menschen, zumindest machen sie weit weniger lustige Sachen (so lange man sie nicht raucht).

  10. Gesine sagt:

    Glaub mir, mit mir willst Du unter Garantie nicht tauschen. Ich bin Sklave bei einer Zeitarbeit. Arbeit 37,5 Stunden in der Woche, bekomme aber nur 35 Stunden in der Woche bezahlt. Der Rest geht auf das Zeitkonto, damit ich mal frei machen kann bzw. zu Hause bleiben kann, wenn sie keinen Einsatz für mich haben. Das Ganze dann knapp über dem Mindestlohn.

  11. Spreefunkostberlin sagt:

    Sascha bekommt auch keinen Mindestlohn, oder glaubst , die Zeit die er am Ostbahnhof (seine 2. Heimat) rumsteht, bezahlt irgendwer??? Ich stehe sehr oft nachts am Ostbahnhof und weiß, wovon ich rede…

  12. Sash sagt:

    @Gesine:
    Nee, ich will definitiv nicht tauschen.

    @Spreefunkostberlin:
    Aber am Ende des Monats komm ich über dem Mindestlohn raus, das reicht für mich.

  13. Hackerl, Schorsch sagt:

    Kann man den Mist nicht einfach abkärchern? Hochdruckgedöns und so..

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