Uber bezahlt Fahrern den P-Schein

Unser aller Lieblingsunternehmen hat angekündigt, „bis Sommer“ einen legalen Dienst anzubieten – und das ist kein Aprilscherz. Ich frage mich manchmal, wie man sich als Pressesprecher eines Unternehmens fühlt, der Legalität als Neuigkeit verkaufen muss, aber ich schweife ab.

Im Grunde weiß man noch wenig genaues, der ominöse neue Dienst soll aber von Fahrern mit P-Schein erledigt werden, wobei ich zum Zerreissen gespannt bin, wie das neue Angebot aussehen wird, denn die beiden legalen Möglichkeiten – Taxi oder Mietwagen – hat Uber mit UberBlack und UberTaxi ja schon im Repertoire. Auch wenn die Verbote, die Uber kassiert, oft mit den P-Scheinen begründet sind, ist das ja nicht alles, was bei dem Saftladen im Argen liegt. Denn, kleine Überraschung: Ich kann trotz meines P-Scheins nicht morgen ein Auto kaufen und einfach mal Geld von Leuten nehmen, die ich irgendwie einsammle. Dass Nestmann in Aussicht stellt, auch Geld zuzuschießen für die Prüfung bei der IHK, „wenn sie sich als Taxi- und Mietwagenunternehmer lizensieren lassen WOLLEN“ (Hervorhebung von mir) spricht da Bände.

Was bei dem Rummel um die Meldung gerade auch unter den Tisch fallen gelassen wird: Uber will „die Kosten für die Dokumente zahlen, die für eine legale Dienstleistung notwendig sind“, wie der Spiegel beispielsweise schreibt. Aha. Dass es da nicht einfach um ein paar Blatt Papier geht, die gekauft werden müssen, wird nirgends erwähnt. Führungszeugnis und Punktekonto müssen erst einmal gut aussehen, zu den zwei Arztterminen muss man erst einmal hingehen, und auf die Ortskunde- oder IHK-Prüfung muss man erst einmal lernen, sonst helfen einem die 200 Euro von Uber auch nicht. Und auf die Prüfungen darf man mitunter Monate warten. In Städten wie Berlin, wo die Ortskundeprüfung happig und der Besuch einer Taxischule empfehlenswert ist, gehen die tatsächlichen Kosten schnell in den vierstelligen Bereich. Das ist einfach nix, was man mal nebenher für ein Hobby erledigt, das ist ein kompletter Ausstieg aus der Shareconomy-Idee – was aber von keinem Journalisten da draußen beim Umformulieren der dpa-Meldung bemerkt worden ist – trotz der 180°-Wende bei der Uber-PR:

War das Gewerbe vor Monaten noch ein total überregulierter Markt mit unschaffbaren Einstiegshürden, ist es plötzlich einfach eine Sache von ein paar hundert Euro, die Uber selbstverständlich übernehmen kann. Wie von Uber nicht anders zu erwarten, ist das eine wie das andere maßlos übertrieben. Fahrer ist einfach ein Job, für den es Regelungen gibt. Nicht mehr und nicht weniger. Und im Gegensatz zur Presse wird Uber wissen: Entweder wird der neue legale Dienst nämlich ganz und gar nicht legal, weil andere Gesetze immer noch nicht eingehalten werden (z.B. Ausrüstung der Autos, Anmeldung eines Gewerbes etc.) oder aber überhaupt nichts neues sein, sondern einfach ein Mietwagenunternehmen mit einer App. Und das ist so innovativ, dass es noch nicht einmal das erste Mal wäre, dass Uber das macht. In New York müssen die UberX-Fahrer nach langen Rechtsstreits alle eine Limousinenlizenz haben. Da ist es doch passend, dass darüber gemunkelt wird, dass der deutsche Ableger auch UberX heißen könnte.

Und das mit dem Munkeln klappt sogar in der deutschen Presse. Immerhin. Ansonsten hätte ich – wie schon so manches Mal bei Uber – wenigstens erwartet, dass sich einer der Berichtenden auch mit dem Thema auseinandergesetzt hätte.

Eine frohe Botschaft bleibt noch: Wenn Uber weiterhin Dokumente finanziert, wird UberGabelstapler, das ich ja schon lange erwarte, vermutlich rechtlich machbar und ein voller Erfolg sein. 😉

 

22 Kommentare bis “Uber bezahlt Fahrern den P-Schein”

  1. S2B2 sagt:

    Als ich die Überschrift gelesen habe, war ich 100% sicher, dass das ein April-Scherz ist. No way.
    Ich hatte mir schon eine schönre Referenz auf das letzte web exclusive von „Last Week Tonight“, dass du mal empfohlen hattest, zurechtgelegt.
    Aber als ich dann die ganzen seriösen Links im Artikel sah….
    Das kann nicht deren Ernst sein…

  2. Sash sagt:

    @S2B2:
    Ist es aber. Da kann ich leider auch nix für. 🙁

  3. elder taxidriverG sagt:

    ‚UberG‘ erinnert doch sehr an den Starfighter, dessen deutsche Version als F104G , eben für ‚German‘ , eher berüchtigt als berühmt war..

  4. Mathias sagt:

    Hmm, ich glaub die „Shareconomy-Idee“ hatte Uber noch nie im Kopf, die wollen einen Fahrdienst anbieten, bei dem man über eine App eine Fahrt von A nach B bestellt. Auf lange Sicht soll das meiner Meinung nach mit autonom fahrenden Autos geschehen (und ich glaube die kommen früher als viele wahr haben wollen, nämlich in den nächsten 10-15 Jahren). Bis es so weit ist müssen die eine gewisse Reichweite und einen möglichst hohen Bekanntheitsgrad erlangen.
    Das Wie ist denen momentan einfach scheißegal, Kohle haben die eingesackt ohne Ende, die wissen gar nicht wohin damit. Deswegen können die auch ihren Fahrern den P-Schein zahlen, die werden denen auch den noch den jährlichen TÜV und die Haftpflichtversicherung zahlen, wenn sie sonst ihren Dienst nicht anbieten können.
    Kein Investor würde denen so viel Geld zuschieben, wenn Uber da nicht einen langfristigen Plan um richtig Kohle zu machen in der Hinterhand hätte. Deswegen sollte man Uber auch auf keinen Fall unterschätzen, vor allem nicht wenn man sieht das denen eigentlich jedes Mittel recht ist, sich auf dem Markt zu etablieren.

  5. Wahlberliner sagt:

    UberGabelstapler – das erinnert mich an Staplerfahrer Klaus…Vorsicht, NICHTS für schwache Nerven, ziemlich ekelhaft und grausam, aber es gibt allem Anschein nach Leute, die so einen Scheiß lustig finden: https://www.youtube.com/watch?v=9z77oztO6UQ

  6. Eloman sagt:

    Leider haben Journalisten heutzutage in den seltensten Fällen Ahnung von der Materie über die sie schreiben.

  7. metro sagt:

    Als ich 1998 meinen P Schein machte, zahlte das alles die Taxifirma, außer die Prüfungsgebühr und Amtsarztkosten und einen 10er für den Funkschein. Alles ohne Verpflichtung, danach mindestens 1 Jahr für die Bude zu fahren.
    Ist das heute denn nicht mehr so???
    Es werden nach wie vor Taxifahrer gesucht, zumindest in BLN.

  8. Cliff McLane sagt:

    > Unser aller Lieblingsunternehmen

    Ja, ich liebe sie auch sehr. Die mögen ihren Fahrern ja den P-Schein _bezahlen_,, aber, hey, das müssen die Fahrer zurückzahlen. „I owe my soul to the company store“, y’know?
    https://www.youtube.com/watch?v=Q-VtePRU3Tc

    Ich habe nichts gegen neue Ideen und Geschäftsmodelle, und ich mag die Amerikaner (habe viele Bekannte dort), aber Uber und Konsorten sind Wanderheuschrecken, die nicht genug bekommen können. Meine amerikanischen Freunde sind größtenteils meiner Meinung.

  9. Sascha sagt:

    Ein P-Schein setzt KEINE Ortskundeprüfung voraus!
    Mietwagen dürfen OHNE Ortskundeprüfung gefahren werden!

    Über wird den ganzen administrativen Kram für die Fahrer erledigen. Über bestellt die einmal an einen Ort.
    Dort wird ein Arzt sitzen, mit dem man zusammenarbeitet, der schnell die Reaktionstests (etc.) durchführt.

    Dann wird der Proband noch 2, 3 Dokumente unterschreiben müssen.
    Damit wird Uber zuerst das Führungszeugnis beantragen, dann den P-Schein.

  10. Sternennacht sagt:

    Oh ja! Es ist die immergleiche Argumentation die Uber an den Tag legt. „Wir haben das Rad neu erfunden – natürlich in grün“. Niederlagen sind eigentlich Siege. Jeden Tag ver-x-fachen sich unsre Geschäftszahlen usw. Im letzten Jahr hatte ich mehr Gespräche im Taxi über Erdbeerenanbau auf Grönland ( das gibts ) als über Uber.

    Dass jetzt der P-Schein bezahlt werden soll und damit alles legal ist entlockt mir Mitleid mit Uber. Wie wir Taxler wissen und du sehr richtig beschrieben hast ist es nicht nur ein Gang am Vormittag zur Behörde und alles ist in Ordnung. Wenn es nur das wäre hätte Uber dies schon längst allen Fahrern geraten. Es ist einiges mehr vonnöten, wie eben die Ortskundeprüfung. Und die kann es in sich haben und Kosten verursachen die weit über den 100-200€ liegen die Uber suggeriert. Hier in München sind sehr hohe Durchfallquoten nicht ungewöhnlich und ich erinnere mich wie lange ich dereinst lernte, durch die Gegend fuhr etc um diese Prüfung zu bestehen. Und selbst wenn man diese Hürde stemmte ist noch immer einiges anderes notwendig um Personen gegen Entgelt zu befördern. Die Lizenz z.B. ist vielerorts nicht vom Baum zu pflücken.

    Und wenn man die Kommentare und Artikel darüber liest wundert man sich wie schlampig recherchiert sie doch sind. Ist Journalismus heute allgemein so?! Auch wenn ich im Internet so manche Seiten zu diesem Thema besuche bin ich doch erstaunt wie oft gerade ( mir völlig unbekannte Seiten wie z.B. Golem ) fordern das Recht zu beugen um den Standort Deutschland nicht zu gefährden.

    Wenn ich ohne P-Schein fahre droht mir laut aktuellen Bußgeldkatalog eine Strafe von 1 Punkt in Flensburg und eine Geldstrafe von 75€. Wenn man dies anwenden würde müsste man nicht so lange warten bis sich das Finanzamt mal derer annimmt die Umsatz als Gewinn ansehen.

    Uber beschwert sich über Deutschland bei der EU. Erwähnen sie auch dass sie zu mit Uber durchgeführten Fahrten einen Zuschuss beisteuern? Laut EU Recht ist dies nicht zulässig habe ich mir sagen lassen. Damit wäre ich wieder am Anfang. Einfach ein peinliches Unternehmen!

  11. Sash sagt:

    @elder taxidriverG:
    Ein bisschen weit hergeholt vielleicht, aber interessant. 😉

    @Mathias:
    Das stimmt, allerdings ist das Shareconomy-Märchen das, was nach außen hin propagiert wurde. Und da ist es schon erstaunlich, wenn Uber das aufgibt. Mir ist klar, dass sie kaum eine Wahl haben, aber hey!

    @metro:
    War bei mir auch so, hab aber keine Ahnung, wie die einzelnen Betriebe das heute handhaben. Hab mich mit der Ausbildung schon eine Weile nicht mehr beschäftigt.

    @Cliff McLane:
    Das mit dem Zurückzahlen könnte natürlich sein … hast Du da Infos, die mir noch fehlen?

    @Sascha:
    Uber operiert ausschließlich in Großstädten – und da ist sehr wohl auch für den für Mietwagen notwendigen P-Schein ein Ortskenntnisnachweis erforderlich. Dass bei Uber eine Serienabfertigung stattfindet, glaube ich nur bedingt. Gerade die Reaktionstests werden (soweit ich weiß) nur von unabhängigen Institutionen vorgenommen, brauchen Zeit und sind auch terminlich sicher nicht immer im Bündel zu bekommen. Ein bisschen Eigeninitiative wird’s da schon noch brauchen.

    @Sternennacht:
    Vollste Zustimmung meinerseits! 🙂

  12. SILen(e sagt:

    @Sascha
    Zentral organisierte Massentests etc. um die Fahrer zu testen sind aber nicht das was Uber uns bisher immer als die von Sash genannte Shareconomy verkauft haben.

    Das kurzfristige Ziel von Uber ist es dass 50% der Menschen in einer Großstadt die anderen 50% der Menschen dort an einem Freitag Abend durch die Stadt fahren und dafür Geld nehmen an dem Uber großzügig beteiligt wird.
    (Das langfristige Ziel ist es, dass alle Fahrgäste der Stadt von autonom fahrenden Uber-Fahrzeugen durch die Stadt gefahren werden)
    Fahrten sollen immer erfüllt werden können, weil Uber einfach bei hoher Nachfrage (oder geringem Angebot) die Fahrpreise so erhöht, dass sich immer noch ein Fahrer findet, der z.B. auf das Weihnachtsessen mit der Familie verzichtet, weil er bei den möglichen Einnahmen an Heiligabend einfach fahren „muss“.

    Dafür ist es aber notwendig, dass Fahrer schnell und einfach anfangen können für Uber zu fahren. Wenn es eine Tour durch das Haus das verrückt macht benötigt um sich als Fahrer für Uber freizuschalten (und auf rechtlich sicheren Boden zu stellen) werden sich nur wenige der in den schönen Trugbildern von der Shareconomy genannten „normalen Menschen“ daran beteiligen um ihre Arbeitskraft mit anderen (und vor allem Uber) zu teilen.

    Das heißt selbst wenn Uber jetzt eine der rechtlichen Hürden nehmen will indem sie den P-Schein finanzieren (bzw. viel eher nur etwas dazuzahlen), das eigentliche Ziel von Uber kann mit diesem Aufwand der für jeden neuen Fahrer notwendig ist nicht erreicht werden und außerdem wird Uber nur die absolut notwendigsten Dinge um so einen Dienst legal aufzuziehen umsetzen.
    Bei der Ortskundeprüfung wird Uber dann so lange Lobbyarbeit betreiben dass heutzutage doch dank GPS so eine Prüfung nicht mehr notwendig sein, bis sie die Notwendigkeit dieser Prüfung erfolgreich abgeschafft haben.
    Währenddessen wird man weiter versuchen den P-Schein auch durch Lobbyarbeit verschwinden zu lassen.

    @Sternennacht
    Ja, Journalismus ist heutzutage allgemein so. Sobald man ein wenig tiefer in einer Materie drinsteckt merkt man, dass Journalisten in den wenigsten Fällen Ahnung haben von dem was sie da schreiben.

    Bestes und noch harmloses Beispiel: Bis vor einigen Jahren gab es ja regelmäßig eine „Killerspieldebatte“ über gewalthaltige Computerspiele in den Medien. Und immer wieder haben Journalisten dort harmlosen Spielen Brutalitäten angedichtet oder sie einem völlig falschen Genre zugeordnet.
    Wenn ein Sportreporter bei der Sportberichterstattung ähnlich oberflächlich arbeiten würde und in einem Bericht über den Autorennsport plötzlich Heinz Harald Frentzen als Fußballer bezeichnen würde, dann wäre die Kritik über den Artikel enorm.
    Aber bei den meisten Themen werden offensichtliche Fehler eben nicht so leicht entdeckt, weil die wenigsten Menschen ein wirklich ausreichend tiefes und vor allem breites Wissen besitzen. Und es gibt auch genug Menschen denen nicht auffallen würde, dass Frentzen kein Fußballer sondern ein Rennfahrer war, weil sie sich mit dem Thema nie beschäftigt haben.

    Aber so ist es halt – ich erkenne Fehler in der Berichterstattung über Computerspiele und auch – vor allem dank der ausführlichen Beiträge von Sash – bei Artikeln über Uber und bei vielen anderen Themen.
    Aber und dort sind immer wieder grobe Fehler vorhanden.

    Nun könnte man entweder annehmen, dass diese Fehler aber auch nur in diesen Themengebieten vorkommen und alle anderen Themen viel besser bearbeitet werden.
    Oder man bleibt realistisch und erwartet auch in Themen die man selber nicht versteht die selben groben Fehler wie in den eigenen Fachgebieten, dann verliert man aber auch gleich sehr viel Vertrauen in die Medien.
    (Damit haben sich die Medien z.B. viel Vertrauen der jungen Menschen kaputtgemacht. Nicht durch die Berichte über angeblich böse Computerspielen, sondern durch die FEHLER in diesen Berichten.)

    Nochmal zu Uber: Uber will jetzt in Zusammenarbeit mit einer UN-Kampagne Arbeitsplätze für Frauen schaffen.
    Damit auch Frauen endlich mal in den Genuss von Jobs kommen, bei deren Gehaltspotential noch nicht abzusehen ist ob beispielsweise das Mindestlohnniveau in Deutschland erreicht werden kann. (Aber Hey, Scheinselbstständigkeit YEAH!)
    Ich sehe die Ankündigung von einer Millionen weiblichen Fahrern bei Uber bis 2020 daher auch nicht wirklich als Versprechen sondern eher als eine Drohung.

  13. Cliff McLane sagt:

    > hast Du da Infos, die mir noch fehlen?

    Keine Uber-spezifischen, aber ich kann dir gerne einen Sklavenvertrag zeigen, den ich beinahe mal unterschrieben hätte. Das sind Standardarbeitsverträge in der Industrie: Die Firma bezahlt dir z.B., sagen wir, einen Lehrgang bei IBM, und der kostet, sagen wir, vierzigtausend Euro. Nach vier Jahren hast du die vierzigtausend abgearbeitet, kündigst du aber vorher, bist du der Firma 13, 14 oder sonstwastausend schuldig. Warum sollte Uber das anders machen, als, sagen wir, eine Firma die mit Strom zu tun hat?

    Ich habe meine Gründe weshalb ich in meinem derzeitigen Beruf nicht fest angestellt bin, sondern als Honorarkraft arbeite.

  14. Hansi Popansi sagt:

    Ich habe Anfang des letzten Jahrzehnts einen P-Schein für Taxi und Mietwagen für eine kleine Gemeinde am Niederrhein gemacht. Unter 50.000 Einwohner, eine kleine schriftliche Ortskundeprüfung.

    Da stand ausdrücklich drin, dass Taxi nur in der Gemeinde, Mietwagen in GANZ Deutschland fahren darf.

    Hat sich das mittlerweile geändert?

    Von daher könnte es schon sein, dass die Erlangung eines P-Scheins für Mietwagen auch für große Städte nicht allzu viel Aufwand erfordert.

  15. Carom sagt:

    Wenn die Frage von Hansi Popansi geklärt wird, bitte auch gleich die folgende beantworten:
    Müssen Mietwagen nicht nach jeder Fahrt zur eigenen Basis zurück?

    Könnte die wirtschaftliche Grundlage solcher Pläne schwächen, wenn man für jede Tour in Berlin aus NRW anfahren müsste, oder? 😉 Und ließe sich anhand von Kfz-Kennzeichen leicht überprüfen, vermute ich.

  16. Wahlberliner sagt:

    @Carom: Die Uber-Fahrer sind ja angeblich Subunternehmer, d.t. deren „Basis“ ist die eigene Wohnung. Zumindest, wenn sie sich steuerlich ehrlich verhalten. Wenn sie das nicht tun, dann sind sie weder Angestellte noch Subunternehmer, sondern Schwarzarbeiter, und deren Basis ist, hmm, ääh, jaa…

  17. MsTaxi sagt:

    @HansiPopansi

    ich antworte jetzt mal für angestellte Fahrer:

    – Taxiunternehmen hat Sitz in A-hausen und ich die OKP für A-Hausen, dann darf ich nur in A-Hausen Laufkunden laden, auf Vorbestellung überall, auch im Ausland, Kunden abholen und von A-Hausen Kunden überall hin fahren. Hat das Unternehmen zwei Betriebssitze, also noch einen in B-Hausen, muss ich auch dort die OKP machen, selbst wenn ich dort gar nicht eingesetzt werde vom Dienstplan her.

    – für ein MIetwagenunternehmen darf ich in jeder Gemeinde fahren, die weniger als 50.000 Einwohner hat. Hat die Gemeinde mehr als 50.000 Einwohner, muss ich die OKP machen, analog zu den Taxifahrern.

    @Carom

    Mietwagenunternehmen dürfen lt. Gesetz ihre Aufträge nur am Betriebssitz oder am Wohnsitz des Unternehmers entgegenehmen. Daher ist es in manchen Gemeinden sogar untersagt, dass die Aufträge im Mietwagen direkt entgegen genommen werden, z.B. per Anrufweiterleitung vom Betriebssitz oder aber direkt aufs Handy. Das kann die Gemeinde jeweils selbst entscheiden, wie sie das zulassen will.

  18. Cliff McLane sagt:

    @Ms Taxi, wenn die Bestimmungen so sind wie du schreibst, dann könnte ich glatt noch zum Uber-Fan werden. Wer berechnet denn die Einwohnerzahl einer Gemeinde, und wer bestimmt, ob das 50.000 oder 50.001 sind? Zählen da Hunde und Katzen auch mit?

    Nee, du: Das ist ein Fall von Überregulierung. Und da sollte man etwas ändern. Vielleicht nicht auf die Art, wie Uber das versucht, aber langsam und gemütlich, auf die deutsche Art. (Auch wenn sich das jetzt blöd anhört; ich bin kein Nationalist, sondern eher sowas wie Marxist, also, da hinten links hinterm Baum.)

  19. Sash sagt:

    @MsTaxi:
    Danke!

    @Cliff McLane:
    Man kann da an der Regelung sicher was drehen, aber ist es nicht eigentlich sinnvoll, kleine Fahrgebiete von der OKP zu befreien? Was man da als Maßstab nimmt, sei mal dahingestellt und Änderungen am Status quo will ich gar nicht per se verdammen. Aber So ein Landkreis mit drei kleinen Dörfern und 15 Meilern kennt jeder halbwegs ortsansässige nach drei Tagen – wozu da den riesigen Aufwand einer Prüfung? Andererseits ist sie für Großstädte schon sinnvoll, wie ja all das Meckern über ungeschulte Fahrer immer wieder zeigt. Wie soll da also eine bessere Lösung aussehen?

  20. Cliff McLane sagt:

    @Sash,
    > Wie soll da also eine bessere Lösung aussehen?

    Ich würde es hier schreiben, wenn ich eine wüsste. Aber ich bin weder „Fach-Experte“ noch Politiker, sondern nur ein ganz gewöhnlicher Sozialarbeiter, der gelegentlich Auto fährt und einen Bart hat. Darum habe ich meine Gedanken hier auch einfach mal so in den Raum gestellt; hier sind ja Profis am Werk, denen vielleicht eine Lösung einfällt.

  21. Etwas paradox: Letztens hast du selbst Uber-Werbung oben rechts im Werbe-Block gehabt. Und zwar genau neben dem alten Uber-Artikel…

    Liebe Grüße und gute Fahrt!

    Jakob

  22. Sash sagt:

    @Jakob Thoböll:
    Hmm, interessant. Eigentlich hab ich sie nämlich geblockt. Nicht, dass die jetzt über eine andere URL werben …

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