Was macht eigentlich …

dieses sympathische kleine Startup-Unternehmen Uber?

Gut, die Antwort ist wie immer: Ärger. Aber das wäre wirklich zu kurz gegriffen, denn die Firma ist schwer am Rudern. So verlangen sie laut eigener Aussage für UberPop inzwischen tatsächlich nur noch 35 Cent pro Kilometer – was (wenn ich mich recht erinnere laut einem Gerichtsurteil) ungefähr die Betriebskosten eines Autos sind. Wobei man selbst den Betrag anzweifeln könnte, aber das ist gar nicht der Knackpunkt. Sie versuchen also, UberPop jetzt wirklich als Mitfahrzentrale zumindest nebenher weiterlaufen zu lassen. Das könnte man an und für sich gut finden, wenn die Geschäftspraktiken der Firma nicht grundsätzlich den Anreiz bieten würden, um jeden Cent zu feilschen. Und das meine ich ernst: Dass z.B. Taxi Deutschland weiter streitet, hat Uber sich einfach selbst zuzuschreiben. Wer austeilen kann, muss auch einstecken.

Darüber hinaus hat Uber eine Petition verfasst, die man unterschreiben kann, um das ach so innovative und soziale Engagement der Firma zu verteidigen. Die ist inzwischen auch schon über 5000 mal unterschrieben worden, was zugegebenermaßen gar nicht übel ist, allerdings auch nicht ganz so das Aufbegehren der Massen, wenn man ehrlich bleiben will.

Ich möchte auf einen Punkt des Uber-Mimimis aber gesondert eingehen:

Sie bemängeln, dass UberPop-Fahrer nicht mehr als die Betriebskosten verlangen dürfen,

„… und damit per Gesetz weniger als den Mindestlohn erhalten müssen. Warum sollen Fahrer nicht für ihre Dienste auch belohnt werden? Was spricht dagegen, dass sie mehr als die Betriebskosten für die Mitnahme erhalten dürfen?“

Denn das ist ein schönes Beispiel für die wirklich widerwärtig verlogene Arroganz dieser Firma. Fahrer dürfen mehr als die Betriebskosten verlangen. Und wenn sie angestellt sind, müssen sie dafür ab 2015 den Mindestlohn kriegen. Leute, die für UberPop fahren, erfüllen aber schlicht nicht die Kriterien, um in Deutschland als Fahrer zu arbeiten, also Geld verdienen dürfen – und sind auch nicht irgendwo angestellt, wo es einen Mindestlohn gäbe. Aber dazu unten mehr. Wer gewisse Arbeiten beruflich macht, muss Qualifikationen erwerben. Ich selbst darf z.B. nicht einfach als Rechtsanwalt arbeiten. Ich darf meinen Kumpels sicher Tipps für Gerichtsverfahren geben, aber vor Gericht wird man mich nur akzeptieren, wenn ich die entsprechenden Nachweise einreiche. Ich darf ja noch nicht einmal einen Bus fahren. Obwohl ich das schon mal für eine Dreiviertelstunde getan habe, es also grundsätzlich sicher schon irgendwie könnte. Da könnte ich jetzt ja auch mal eine Petition starten:

„Lasst Sash endlich Busfahrer werden, der hat’s nämlich voll raus!“

Und natürlich würden die Busfahrer sagen:

„Hey, Moment mal! Wir haben hierfür einen Führerschein und eine Ausbildung gemacht, da kannst Du doch jetzt nicht einfach sagen, dass Dir das egal ist, nur weil Du keinen Bock hast, das auch zu machen, egal ob das 500 deiner Blogleser geil fänden!“

Das Schlimme an dem Uber-Text ist aber das Gewinsel über den Mindestlohn. Denn Uber interessiert sich einen Scheiß für Mindestlöhne. Nicht nur, dass sie sich selbst rausnehmen, den Fahrern gar nix zu zahlen – sie wollen sie ja nicht einmal anstellen. In den USA laufen die Fahrer Sturm gegen immer neue Preissenkungen (die gab es hier ja auch schon) und damit „Löhne“ unter aller Sau. Sie lassen die Fahrer unter Bedingungen arbeiten, die selbst uns chronisch unterbezahlten Taxifahrern wie Sklavenarbeit vorkommen und erdreisten sich jetzt, die Betriebskostenregelung (die einfach nur den Geltungsbereich des Personenbeförderungsgesetzes begrenzt) zu missbrauchen, um das als Unterdrückung der armen Fahrer anzuprangern. Sie selbst haben die Fahrer gezwungen, für 0 € Gewinn zu fahren, damit sie bloß keine Qualitätsstandards einhalten müssen und behaupten jetzt, dass es voll unfair sei, dass die Fahrer so wenig verdienen. Wenn Durchfall reden könnte, würde wohl das ungefähr dabei rauskommen.

Aber ja, genau das macht das kleine sympathische Startup-Unternehmen Uber gerade. Wie immer quasi.


PS: Die sind wirklich am Rudern. Ein Einknicken wie die Preissenkung bei UberPop ist meines Wissens nach weltweit einzigartig. Deutschland ist für sie der wichtigste Markt in Europa und wie man sehen kann, tun sie alles (auch hier: völlig egal, was das für die Fahrer bedeutet), um einen Fuß in der Tür zu haben und werden dabei ungewohnt kreativ. Wenn sie morgen UberGabelstapler anbieten würden, wäre ich nur minimal verwundert, die kämpfen um jeden Millimeter. Deswegen auch nochmal die Bitte an alle Kollegen:

Auch wenn es für einen Moment lukrativ erscheint: Meldet Euch bloß nicht bei UberTaxi an!
Für Uber ist es scheißegal, an wen sie die Tour abtreten: an Euch, an UberBlack oder an Schwarztaxen. So lange sie irgendeinen Fahrer finden, finden sie Kundschaft. Und wenn genügend Kundschaft da ist, dann senken sie die Preise, erhöhen ihre Provision – oder was auch immer ihnen gerade ins Geschäftskonzept passt. Schaut in die USA, wo das seit einiger Zeit läuft! Uber ist es scheißegal, ob wir Fahrer von der Kohle leben können oder ob Kunden einen guten Wagen kriegen. Trotz aller Einführungsangebote oder Bonuszahlungen. Das nutzen sie als Werbung und setzen es ab, wenn sie genug Fahrer und Kunden haben. Da steckt nicht ein Funke Qualitätsbewusstsein oder gar soziale Verantwortung dahinter. Jeden Cent, den wir jetzt mit Uber verdienen, zahlen wir (und auch unsere Kunden) in Zukunft doppelt oder dreifach zurück. Wenn’s denn reicht.

21 Kommentare bis “Was macht eigentlich …”

  1. Bernd sagt:

    Kennt ein Leser dieses Blogs zufällig die Fernsehsendung „Der schwarze Kanal“, den Serienthriller mit „Sudel-Ede“ Karl-Eduard von Schnitzler? Ja, ganz genau, die lief regelmäßig montags im DDR-Fernsehen. Ede zeigte dort stets reale Geschehnisse im Westen und gab dazu seine mehr oder weniger geistreichen Kommentare ab. Das Schlimme an dieser Sendung ist, daß wir uns damals recht gut über das dümmliche Argumentieren von Ede amüsiert haben und heute feststellen müssen, daß er mehrheitlich recht hatte! Für diese Tatsachen, die Sash gerade dargelegt hat, hatte Ede einen gepflegten Standardsatz: „Das ist – meine sehr verehrten Damen und Herren – gewöhnlicher Kapitalismus! Guten Abend“

  2. hrururur sagt:

    Ich fände es cool, wenn irgendeiner der beteiligten Juristen (und wenn es die untere Umweltbehörde von Posemuckel ist) mal gepflegt eine Schlagzeile in einem der großen Schundblätter kriegen würde mit irgendwas wie „wenn ihr Mindestlohn für eure Fahrer wollt, bildet sie aus und betreibt das ganze legal. Kann euch doch egal sein“

    Sash, mal ganz ohne Scheiss: schreib mal ne wirklich knappe Zusammenfassung und such einen der „sozialkritischen“ Comediankabarettisten. Dann kommt da vielleicht mal n bisschen Schwung rein. Abgesehen von deinem Blog kriege ich zum Beispiel davon nur SEHR wenig mit und das auch nur, weil bei „uber“ schon alle Lampen angehen, wenn das nur ein Tippfehler ist. Wenn nur einer der so semibekannten Untrrhalter sich damit öffentlich befasst, dann vergrößert das die Chancen das Thema mal in die öffentliche Diskussion zu kriegen

  3. silverchaser sagt:

    Ein Aspekt darf nicht verloren gehen:

    http://mobil.mopo.de/panorama/-ubertaxi–geplant-ende-des-taxi-kriegs—uber–will-in-hamburg-jetzt-taxen-vermitteln,23477806,28569338.html

    Zitat:
    Fabian Nestmann dazu: „Wir respektieren selbstverständlich das deutsche Rechtssystem. Gleichzeitig wünschen wir uns weiterhin einen offenen Dialog darüber, wie die aktuellen Regelungen des Personenbeförderungsgesetzes für die technischen Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts geöffnet werden können.“
    Aktuell bietet „Uber“ seine Dienste trotz aller Verbote weiterhin an.
    Zitatende

    Man respektiert SELBSTVERSTÄNDLICH das deutsche Rechtssystem. Ist klar, deswegen stellt man sich jetzt auch hin und sammelt Unterschriften, damit die Politik endlich darüber nachdenkt die Gesetze zu ändern.

  4. Carom sagt:

    Der eigentliche Fahrpreis wird den Betreibern dieser App im Prinzip egal sein – denn die Betreiber verdienen _immer_, an jeder Fahrt zu jedem Preis. 20% von wenig ist zwar wenig, aber immer noch mehr als nichts. Die laufenden Kosten für die Infrastruktur (Server, Netzanbindungen) sind gering, behaupte ich aus Branchenkenntnis; das Marketing erledigen die Medien, das kostet die Bude also nichts. Die Macher sind auf jeden Fall gestopft reich.

    Man kann viel von Ubel sagen, aber doof sind die Typen nicht. Muss ja auch mal festgestellt werden.

  5. Lawblogleser sagt:

    @Sash:

    Du darfst nicht als Rechtsanwalt auftreten (geschützter Begriff).
    Du darfst aber sehr wohl als Strafverteidiger auftreten, wenn es sich um ein Verfahren handelt, in welchem das Gericht keinen Fall der notwendigen Verteidigung sieht.
    Das ergibt sich aus §138 (2) StPO, wenn man sich den Umkehrschluss aus Satz 2 vergegenwärtigt. Der Haken ist, dass gemäß Satz 1 das Gericht zustimmen muss.
    Siehe auch https://www.lawblog.de/index.php/archives/2014/05/07/was-ist-ein-strafverteidiger/

  6. Sash sagt:

    @Bernd:
    Das wäre diesbezüglich natürlich keinesfalls falsch – aber deswegen muss man’s ja nicht mögen. 🙂

    @hrhrurur:
    Naja, das ist definitiv eine tolle Idee. Aber da fehlen mir schlicht die Kontakte. Und alle, die zumindest semibekannt sind, kriegen hundertfach „total geile Ideen“ von irgendwelchen dahergelaufenen Leuten, da bin ich mir ziemlich sicher. Die ganzen Leute, die auf jeder Welle mitreiten wollen, kenne ich ja als Blogger schon genug, das nervt mit der Zeit nur noch, da überhaupt über den Spamordner rauszukommen, scheint mir recht aussichtslos.

    @silverchaser:
    Für Gesetzesänderungen eintreten und werben darf auch Uber. Schlimm wird’s eben beim ungefragten Drüberhinwegsetzen und dem – bei Uber mancherorten ja tatsächlich auftretenden – schlichten Lügen. Seit ich zu deren Laden recherchiert habe, würde ich jeder Bild-Regionalmeldung mehr Glauben schenken als einer Uber-Pressemitteilung.

    @Carom:
    Das Schlimme ist, dass sie gegen dieses Argument gerade anlaufen. Soweit ich mitbekommen habe, muss man als Taxifahrer gerade keine Provision zahlen. Dass sich das ändern wird, ist klar. Und am Ende – wenn sie erst genügend Kunden haben, ist ihnen auch egal, ob Fahrer von einzelnen Diensten eine Preiserhöhung mitmachen, so lange sie noch Fahrer in anderen Bereichen haben. Und da werden Taxifahrer am Ende gegen Pop-, Black- oder eventuell noch andere Uberfahrer sicher abstinken. Wir werden immer am egalsten sein, weil es bei uns am Ende kein Surge-Pricing gibt, bzw. wir sowieso schnell wieder weg sind, wenn sich eine Geschichte nicht lohnt. Da sind Vollhorsts, die sich für Uber ein neues Auto gekauft haben, halt am Ende leidensfähiger …

    @Lawblogleser:
    Danke für die Info. Der Text ist ehrlich gesagt unbeabsichtigt rausgegangen und das war etwas, was ich eigentlich noch zu recherchieren gedachte. Ich wusste nur, dass es bei vielen Verfahren einen Anwaltszwang gibt, deswegen hielt ich das für eine gute Idee, dieses Beispiel zu bringen. Ist jetzt halt ein bisschen halbgar geblieben. 🙁
    Aber schön zu sehen, dass jemand mit Ahnung mitliest und das anmerkt, danke!

  7. Wahlberliner sagt:

    Also wenn ich die Öffentlichkeit wäre (sozusagen die Summe aller Rezipienten der Propaganda von Uber), ich würde mir nicht nur gehörig verarscht vorkommen, sondern sähe so eine Argumentation auch als eine Beleidigung meiner Intelligenz an.

    Ich hoffe, die Öffentlichkeit sieht das genauso!

    Interessant ist übrigens auch der Gedanke, dass das Thema von den Medien großartig todgeschwiegen wird (zumindest nach der Aussage von hru-dingens scheint das so zu sein), während dieselben Medien anderweitig aber mit „Leistungsschutzrecht“ & Co. großartig Stimmung gegen Google machen, was ja als Geldgeber auch hinter Uber steht.

  8. Sash sagt:

    @Wahlberliner:
    Ich glaube nicht, dass hrhrurur ein „Totschweigen“ meint, sondern eher die Tatsache, dass das Thema für viele einfach uninteressant ist und oftmals auf irgendwelchen Unterseiten zum Thema Wirtschaft etc. landet.
    Ich als Teil „der Öffentlichkeit“ käme mir sicher auch verarscht vor, aber ich vermute ganz stark, dass das Wissen der meisten viel zu oberflächlich ist, was das Thema angeht. Ich meine: ich hab mehrmals pro Woche (!) Leute im Auto, die keine Ahnung haben, was ein Taxameter zählt – wie wird’s bei denen wohl aussehen mit den Grundsätzen des Personenbeförderungsgesetzes und ähnlichem? Ich hoffe natürlich ähnlich wie Du, aber wir sind nunmal Nerds. Wir recherchieren Sachen auch mal, lesen uns mal tiefer ein, werten auch mal unbekanntere Quellen aus … das ist leider leider immer noch nicht mehrheitsfähig. Warum auch immer.

  9. hrururur sagt:

    @Sash, letzter Post:

    Weil die Leute strunzdoof sind. IQ 100 ist der SCHNITT. Wieviele kennt man, die drüber sind? Zumindest ich kenn da mehr, die drüber sind als drunter. Und da man, wenn man genauso weit vom Schnitt abweicht entweder als hochintelligent oder als förderfähig behindert gilt und deutlich mehr Leute als hochbegabt gelten, als als behindert, kommt der Schnitt dadurch zustande, dass viele Menschen „ein bisschen dumm“ sind. Und für die haben Bild und Co halt einfach das entsprechende Niveau. Die hat ja nicht umsonst so eine Auflage. Das wird sich auch nie ändern, leider. Früher konnte man damit trotzdem als Arbeiter ein gutes Auskommen finden. In Zeiten wo die Politik 80% Abiquote anstrebt, ist das einfach mal kein Thema mehr.

    @Sash, Öffentlichkeit: Versuch es doch, schadet doch nichts. Noch besteht die Chance schneller zu sein als Uber. Was meiner Meinung nur eine Frage der Zeit ist. Gibt genug, in deren Art ein flammendes Ja zu Uber gegen genug Kohle prima passen würde. Wenn du die vorher umsonst kriegst, warum nicht? Ich hab mal mit einem Kunden Ne ganze Weile gequatscht, bestimmt eine halbe Stunde. Einstieg war ein Kompliment von mir, dass er für den hiesigen Verkehrsbund geworben hat. Er hat dafür kein Geld gekriegt, wie alle anderen Normalos der Kampagne auch und hat sich sehr gefreut, weil der Anstoss zum Casting zu gehen auch einfach so von einem Fan kam. Sonderlich viele Leute trauen sich nämlich nicht mit solchen Sachen auf jemanden zuzugehen. Mehr alskeine Antwort kannst du nicht kriegen und vielleicht hast du Glück. Schadet doch nix. Und wenn derjenige vielleicht nur einen seiner Kontakte aufmerksam macht.

    Allzu lange wird es nicht mehr dauern, bis Uber solche Wege geht und Geld mitbringt…

  10. BrigitteHillner sagt:

    Mir erinnert das ganze sehr an etwas, was vor einigen Jahren in meiner Branche (ich bin Apothekern) abging – DocMorris Versandapotheke, die ohne jede Bedenken alle deutschen Gesetze brach, dafür sogar noch mit einem Innovationspreis ausgezeichnet wurde und alle haben Beifall geklatscht. Es traf (und trifft) ja die richtigen…..Uber scheint sich da was abgeguckt zu haben. Die große Mege, die keine Ahnung von den rechtlichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen hat findet es nur gut, „daß XY billiger“ wird, was dann als Folgekosten kommt, will oder kann keiner sehen.
    Ich hoffe sehr, daß es für die Taxifahrer besser ausgehen wird, als für uns Apotheker.
    Gruß aponette

  11. hrururur sagt:

    Brigitte: ihr seid allerdings auch noch uneiniger als die Taxifahrer. Das erschwert den Kampf gegen schwarze Schafe. Und die paar Apotheker, die zB über Blogs an die Öffentlichkeit ran wollen, sind mehrheitlich unglaublich überheblich. Das macht halt kein gutes Bild…

  12. Wahlberliner sagt:

    Ich muss hrurururururu…. zustimmen, Apotheker sind zumindest im Bild der Gesellschaft eine andere Sache. Zudem sind sie ziemlich „alternativlos“, während es zum Taxi verschiedenste Alternativen gibt, angefangen vom klassischen ÖPNV, Minicars oder andere Limousinenservices…die halten sich aber alle an die Gesetze, an die Uber sich nicht hält.

    Naja, UberPOP ist mit dem neuen Kilometerpreis jetzt ja wohl eh gestorben. Wer für dieses Geld jetzt noch Fahrten für die anbietet, ist wirklich selten dämlich, und verdient es fast schon, sich dadurch in den Ruin zu treiben.

  13. Lawblogleser sagt:

    @Sash Ich bin nicht „jemand mit Ahnung“. Nur ein Lawblogleser. 😉
    (insert „Lass die Sonne rein“ von den Fantastischen 4)

  14. SILen(e sagt:

    Mal wieder die gute Julana, die einen Text geschrieben hätte wie er doppeldenkiger kaum sein könnte.
    Natürlich mit Kotzreizgarantie inklusive.

    Das erste Zitat müsste man denen bei Uber eigentlich mal in eine große Goldplatte eingelasert um die Ohren schlagen.

    Nein, kein Gesetz zwingt die UberPop-Fahrer dazu weniger als den Mindestlohn zu verdienen!

    Das Gesetz besagt ganz einfach nur, dass Uber keine Taxidienstleistungen anbieten darf ohne (mehr oder weniger, siehe Mietwagen) ein Taxiunternehmen zu sein, inklusive Einhaltung aller gesetzlichen Regelungen das Thema betreffend.

    Mit 35c/km ist UberPop genau das als was es immer (dann wenn es gerade passt) beworben wird, nämlich eine Mitfahrzentrale.

    Uber beschwert sich nun aber in dem Blogpost wieder darüber dass sie nur eine Mitfahrzentrale sein dürfen und kein Taxi2.0.

    Bei Uber sollen die Fahrer bzw, eigentlich Uber – die Fahrer sind denen ja scheißegal – eine Taxidienstleistung anbieten und entsprechend entlohnt werden, die Gesetzgebung soll sie aber bitte als Mitfahrzentrale sehen und auch entsprechend lasch verpflichten Gesetze einzuhalten.

    Ein Paradebeispiel für Doppeldenk.

    Wer hätte gedacht, dass George Orwell mal auf ein „Taxiunternehmen“ anwendbar ist.

  15. Sash sagt:

    @BrigitteHillner:
    Da fehlt mir zugegeben die fachliche Kompetenz und das Wissen, um das vergleichen zu können.

    @Wahlberliner:
    UberPop ist nicht aus dem Rennen. Das hatte ich im Eintrag noch nicht erwähnt. Das Ganze bezieht sich auf Berlin. Aber sieh mal nach Frankfurt: https://www.uber.com/cities/frankfurt -.-

    @Lawblogleser:
    Naja, auch als Leser kann man mit der Zeit eine gewisse Ahnung entwickeln, oder etwa nicht? 😉

    @SILen(e:
    Ja, so ist das halt. Hauptsache es liest sich gut. Logik ist im Marketing mitunter eben eher hinderlich.

  16. Micha L. sagt:

    Übrigens, falls noch nicht bekannt, hier eine sehr schöne Kolumne zum Thema „Uber“ von Klaus Staeck in der Berliner Zeitung:
    http://www.berliner-zeitung.de/meinung/kolumne-zu-taxi-und-uber-bei-uber-bleibt-der-rechtsstaat-auf-der-strecke,10808020,28682602.html
    Ich gehe mit Herrn Staecks Meinung sicher nicht immer konform, aber hier muss ich ihm vollkommen Recht geben.
    Und ja, in den Medien taucht das Thema nur am Rande auf, was vermutlich daran liegt, dass die meisten davon ausgehen, eh so gut wie nie mit dem Taxi fahreen zu müssen und es deswegen für ein Luxusproblem gehalten wird.

  17. Lawblogleser sagt:

    @Sash: Ahnung? Allerhöchstens ein gefährliches Halbwissen (aber immerhin nicht so gefährlich wie das „Falschwissen“ aus US-TV-Shows und gewissen Gerichtsfarcen aus dem Unterschichtenfernsehen …).
    Ich würde auch nicht auf die Idee kommen, mich selbst vor Gericht vertreten zu wollen. Auch wenn, und gerade weil ich kein Anwalt bin. Denn der, der sich selbst verteidigt, hat einen Idioten als Mandant. 😉

  18. Sash sagt:

    @Micha L.:
    Danke für den Link – hatte ich bisher tatsächlich nicht gelesen.
    Die Taxibranche ist halt schwierig. Viele brauchen uns zwar nur selten – insgesamt machen wir aber halt doch eine Menge Arbeit und sind in vielen verschiedenen Situationen wichtig. Für die Arbeitsbedingungen interessieren sich die wenigsten, und suspekt sind wir vielen sicher auch. Warum also jetzt so einen Aufstand machen … 🙁

    @Lawblogleser:
    Ja, gefährliches Halbwissen ist gut. 🙂
    Wobei ich ja einwerfen muss, dass ich mich vor Gericht schon selbst vertreten hab – aber das hat auch viel Zeit gekostet und es war zudem hilfreich, dass der gegnerische Anwalt ein Vollpfosten war. 😉

  19. Cliff McLane sagt:

    Unbedingte Leseempfehlung (falls nicht schon geschehen):
    http://blogs.taz.de/reptilienfonds/2014/10/11/taxigewerbe-versucht-sich-in-entschuldigungen-drunter-und-uber/

    Man sollte über die Argumente des Autors (Jakob Hein) zumindest mal nachdenken, obwohl mir die Argumentationslinie seines Artikels (schlechten Service gegen noch schlechteren aufzuwiegen, nur weil der noch schlechtere etwas Neues ist) gar nicht gefällt.

  20. Sash sagt:

    @Cliff McLane und Dennis:
    Danke für die Links!

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