Manchmal ist das mit den Zielangaben der Leute so eine Sache. Ja, den „Waterclub“ neulich hab ich richtig identifiziert. Schwieriger wird’s, wenn die Leute das alles nur so ungefähr meinen.
„To the Watergate!“
„OK, no problem.“
Gut, eine kurze Tour vom Ostbahnhof, aber was soll’s?
„You know where all the bars are? Koperkikus?“
„Kopernikusstraße? Yes, but this is another direction from here.“
Wenn die Leute ins Vergnügungsviertel rund um die Simon-Dach- (und auch Kopernikus-)Straße wollen, nehme ich immer die Nordroute über die Grünberger, weil sie kürzer ist.
„OK, the bars!“
Hab ich also schnell noch den anderen Weg eingeschlagen.
„You know that famous restaurant?“
„Which one?“
„At the Watergate, äh, it’s nearby … the ‚Warseraw Streer‘ maybe?“
„Warschauer Straße?“
„Yes, by the station. Isn’t that in Kreuzberg?“
OMFG! Man ist als Taxifahrer vielleicht manchmal ein bisschen pingelig mit den Ortsangaben, aber das hat schlicht keinen Sinn ergeben. Natürlich liegt das alles nicht weit auseinander. Aber bei einer Strecke von maximal zwei Kilometern machen anderthalb Kilometer eben schon was aus. Ich hab mich, da ich eh schon auf der Grünberger war, an die Aussage mit den Bars gehalten. Zum Watergate hätte ich sie auch bringen können, aber an der Ecke Grünberger/Simon-Dach waren sie glücklich und sind ausgestiegen. Also denn. Zu welchem Restaurant in welchem Stadtteil sie wollten und was das mit dem Watergate zu tun hat, habe ich nicht mehr rausgefunden. Hab ich ihnen so auch gesagt. Gab trotzdem glückliche Gesichter und einen Euro Trinkgeld. Manchmal ist raten halt doch besser als nix …