Die Jugend von heute …

Ach, wie viele wunderbar beschissene Texte fangen mit den Worten „Die Jugend von heute …“ an? Meist kommt danach viel Geschwurbel von vermeintlichen Werten, die die meisten derer, die o.g. Worte aussprechen, auch allenfalls als Worthülsen kennen: „Anstand“, „Moral“, diese Geschichten.

Meine Geschichte ist nun nicht das ganz große Glockengeläute, ich wollte eher was von gegenseitiger Hilfe erzählen. Angefangen hat alles prima. Ich war kurz an den Ostbahnhof rangefahren, war binnen anderthalb Minuten erster in der Reihe und kaum, dass mein Kollege Herbert aus seinem Auto gekraxelt war, um mich zu begrüßen, standen schon vier Jungs vor mir und wollten einsteigen.

„Fahr mal schön weit weg!“

rief mir Herbert noch hinterher. Ein zweifelsohne ziemlich optimistischer Wunsch zwischen vier Minderjährigen, die wahrscheinlich mangels Ausweis in einen Club nicht reingekommen waren.
Wo sie wirklich herkamen, weiß ich nicht. Hat sich zwischen ihrem englisch-deutschen Kauderwelsch selbst für meine geübten Ohren nicht raushören lassen, wahrscheinlich haben sie es also nicht erwähnt. Das Fahrtziel jedoch, so wurde mir umgehend erklärt, sei „kompliziert“.

War es natürlich nicht. Sie wollten einfach der Reihe nach aussteigen – und ihre Strecke beinhaltete nur einen minimalen Umweg. Dass es über Zehlendorf bis nach Kleinmachnow gehen sollte, war jedoch eine Überraschung. Ich hab die Tour zwar mit „45 Euro plusminus 5“ deutlich zu hoch angesetzt, aber sowas in der Art hatten sie eingeplant. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass Herberts Wunsch tatsächlich so schnell umgesetzt werden würde …

Einen kurzen Schreckmoment gab es noch – denn nach einem Kilometer stellte einer der Jungs fest, dass er etwas vergessen hatte. Wir mussten also umkehren. Da das natürlich (mit dem Taxi!!!einself!) horrend teuer sein würde, überlegten sie, doch mit Bus und Bahn zu fahren. Mein Einwand, dass die Chose am Ende vielleicht drei Euro kostet, hat sie jedoch glücklicherweise beruhigt. Für die Tour hätte ich beim Warten auch die Uhr angehalten oder gleich einen Festpreis ausgehandelt (Das Ziel lag ja außerhalb des Pflichtfahrgebietes) – aber ich wollte mal nicht mit der Tür ins Haus fallen.

Es hat wirklich nur drei Euro mehr gekostet – und selbst mit diesem Bonus sollte die Fahrt am Ende mit 36,40 € deutlich unter dem bleiben, was ich angepeilt hatte. Dennoch natürlich super für mich – und den Jungs hätte ich eigentlich auch ein bisschen mehr Begeisterung gewünscht. Die gingen immerhin zwischenzeitlich von einem Fuffi aus.

Aber da kommen wir zum Thema: Das Bezahlen. Im Grunde natürlich getrennt – zumindest zwischen den drei Zehlendorfern und dem einen Kleinmachnesen. Ob das möglich wäre?

„Selbstverständlich. Wäre bloß nett, wenn ihr dann nicht beide mit einem Fuffi zahlt …“

Nix dagegen, die 30 € bis zum Ausstieg des letzten Zehlendorfers mit einem Schein entgegenzunehmen – aber dann gleich hinterher nochmal 40 € Wechselgeld rausrücken …
Es wäre natürlich gegangen. Eine Einigung unter den Jungs war mir allerdings wenigstens lieber als das und das wollte ich vorsorglich mal ansprechen.

Nun also ging das große Rumrechnen los. Ich bin da vielleicht einen etwas sorglosen Umgang mit Geld gewöhnt, aber für mich war die Sache recht klar:

Die Uhr stünde in Zehlendorf bei ca. 30, der letzte der Dreiergruppe gibt mir einen Fuffi. Ich gebe ihm zwei Zehner raus – und (da der Auswärtige offenbar nur noch ein paar Euro dabei hatte) der könne sich ja dann einen Schein, leihweise oder gegen sein letztes Cash, einstecken und den Rest der Fahrt locker begleichen.

Tja, denkste!

Wo kämen wir auch hin, wenn man am Ende einer plötzlich 10 € billigeren Taxifahrt – an deren Ende der Eine im Übrigen noch Geld gefunden hat, das seine Mutter ihm fürs Taxi mitgegeben hat! – tatsächlich noch einen Zehner übrig hätte, um ihn einem Kumpel zu borgen!?

Die Uhr stand beim Ausstieg des letzten Berliners bei 29,60 € – und wenn ich eine Spur fieser wäre als ich bin, würde ich Euch raten lassen, wie sie das alles gelöst haben. Aber es ist Samstag und erster Juni – da mache ich mal eine Ausnahme!

Das letzte Kleingeld wurde zusammengesucht, sodass der Zehlendorfer mir 50,60 € gab, dazu die Bitte, ihm 21 € wieder auszuhändigen. Den einen Euro gab er dann (leihweise!) an seinen auswärtigen Kumpel weiter, womit der mit geschätzten 8 € in der Tasche die von mir veranschlagten „6 Euro irgendwas“ zahlen könnte. Was der dann im Anschluss natürlich auch tat. Er hatte die aufgelaufenen 6,80 € auch tatsächlich noch passend. Ich konnte mein Glück kaum fassen! -.-

Zugegeben: Eine Tour, die mit 45 € angesetzt ist, dann auf 36,40 € endet, zwei zahlende Parteien beeinhaltet und nicht einmal 10 Cent Trinkgeld abwirft, ist so selten, dass es schon wieder komisch ist. Da werdet ihr von mir keine bösen Worte hören. Was einen aber dazu bringt, bei einer Fahrt, bei der bislang 29,60 € aufgelaufen sind und ein Kumpel noch weiter fährt, nicht einmal 30 hinzulegen (Egal, ob zu Gunsten des Taxifahrers oder des Kumpels), da setzt bei mir der Verstand aus.

Ich hab mit meinem Vater einen großen Mahner in der Familie, der diesen Satz „Beim Geld hört die Freundschaft auf!“ predigt. Mir ist das nicht unbekannt. Aber auch wenn ich mich gerne mal von einer finanziellen Misere in die nächste stürze: Die paar Euro, die ich irgendwelchen Leuten mal ausgelegt, geschenkt oder vorgestreckt und dann vergessen hab – DIE machen, so zahlreich sie sein mögen, dabei nichts aus! Denn glücklicherweise handhaben das die Leute um mich rum auch so …

Also abgesehen von manchen Kunden, wie man sieht. Um die Einstellung beneide ich „die Jugend von heute“ – um mal zum Ausgangspunkt zurückzukehren – nicht. Aber nicht, weil das mich irgendwie stört oder ich da irgendwelche Werte verletzt sehen würde. Das hat eher so ein bisschen was von Fremdscham, ganz ehrlich …

24 Kommentare bis “Die Jugend von heute …”

  1. Will Sagen sagt:

    Hm? Ist doch ganz einfach:
    Die Jungs zahlen stets das, was die Kasse anzeigt. Das mit dem Trinkgeld lernen sie erst, wenn sie selbst für ihr Geld arbeiten müssen und lernen, dass nicht jeder Job gleich gut bezahlt ist. Das wissen sie zwar grundsätzlich jetzt schon, können sich die Auswirkungen dank Taschengeldautomatik aber nicht vorstellen.
    Eigentlich gibt es ja keinen Grund, z. B. im Supermarkt nicht auch Trinkgeld zu geben. Machen aber deutlich weniger Leute als im Taxi. Glaube ich.

  2. Katrin sagt:

    bei dem satz „die jugend von heute…“ fällt mir nur ein „… wäre nicht, wenn wir nicht die jugend von gestern wären“ – abgesehen davon ist es heutzutage wirklich komisch mit ‚meine und deine‘. ich kenne einige ehepaare die das auf den cent genauso händeln. da werden miete und co durch zwei geteilt. auch wenn bei geld die freundschaft aufhört – ein gegenseitiges unterstützen und hilfe sollte doch die höhere priorität einnehmen. hmm aber das ist wohl nicht mehr angesagten trend. aber vllt. liegts auch daran das jeder heutzutage erst mal sehen muss wie er an die wand kommt. und da wären wir bei politik – aber da klink ich mich jetzt aus da habe ich zu wenig ahnung 🙂
    viele grüße aus der punktestadt
    katrin

  3. Senfgnu sagt:

    Das mit dem Trinkgeld kennt aber nun wirklich jeder Jugendliche, der mal was trinken geht. Oder sollte das Berliner Jungvolk da weniger informiert sein als die bayrische Dorfjugend?

  4. elder taxidriver sagt:

    Die Eltern von den Kleinmachnower Kids müssen alle noch ein Häuschen in diesem Nobel-Ort abbezahlen, deshalb werden die Sprösslinge taschengeldmässig sicher klein gehalten. Die waren zwar alle schon mal ein Jahr als Austauschschüler in Amerika, aber gerade bei den nun wirklich Besserverdienenden wird im Kleinen oft auf den Cent geachtet. Und dann sind die so selbstbezogen und auf ihre Kleingruppe fixiert, dass die keinen Platz in ihrem Augenblicksspeicher mehr haben für so etwas wie Trinkgeld.

  5. Quacki sagt:

    Als die Welt (= ich) noch jung war, war das tatsächlich auch notwendig, dass alles gleichmäßig aufgeteilt wurde, d.h. Bezahlen und so gerecht war. Heute handhabe ich das auch eher Sash-Style: Wenn ich mal n büschen mehr bezahle, dann ist das so. Das ist wesentlich entspannter! Ich kenne aber andere Leute, die haben sich ihre jugendmäßige Einstellung zum gemeinsamen Bezahlen bewahrt …

  6. Johannes sagt:

    Ich wäre nicht ganz so hart mit der Jugend. Ich habe auch erst spät geschnallt, dass man im Taxi Trinkgeld gibt. Das liegt an dem nächstgelegenen Vergleichspunkt: Als Schüler bin ich praktisch nur Bus gefahren und da gibt der Fahrer immer centgenau das Wechselgeld zurück.

  7. mm. sagt:

    Ja, ich würd auch sagen: Die Jungs haben nicht Dein Blog gelesen und wissen das mit dem Trinkgeld nicht so…
    Und zum dem-anderen-Geld-geben: Ich kannte ein paar Leute, die sich ständig was „geliehen“, aber nie zurückgegeben haben. Da war mir irgendwann auch ein Euro zu viel.
    Ansonsten: „Mein Einwand, dass die Chose am Ende vielleicht drei Euro kostet, hat sie jedoch glücklicherweise bereut.“
    Entweder hat das Wort mehr Bedeutungen als ich kenne, oder Du musst das überarbeiten („…hat sie jedoch glücklicherweise bekehrt.“ zum Beispiel?).

  8. Ich denke das hat mit Jugend nichts am Hut – Was ganz ähnliches ist mir zu meiner Zeit als Taxifahrer unterlaufen, mit weit älteren Fahrgästen. Ne Sache der deutschen Mentalität denk ich mal…

  9. obscurum sagt:

    Ich glaube auch, es ist wie „Will Sagen“ und „Johannes“ sagen, dass die das einfach nicht wissen. Ich habe das sehr lange auch nicht gewusst, dass man im Taxi Trinkgeld gibt, und welche Höhe so angemessen ist, war mir noch viel später klar.

  10. Hellim sagt:

    Praktischer wäre doch, wenn im Taxi ein Gerät insalliert ist, das über die Smartphones einfach anteilig abbucht… Kommt sicherlich irgendwann noch …

  11. Aro sagt:

    „hat sie jedoch glücklicherweise bereut“ => „beruhigt“, oder?
    Außerdem gilt die freie Preisverhandlung natürlich nur außerhalb des Pflichtfahrgebiets. Wir wollen doch nicht kriminell werden, oder, mein lieber Sash?

  12. Sam sagt:

    In meinem Freundeskreis ist das auch eher locker. Gezahlt wird zwar oft auch getrennt, aber wenn mal jemand 1 Euro zu wenig hat, gibt es da echt schlimmeres als den mal eben zusammen zu klauben. Trinkgeld gibt es meist auch ganz gut, weil eigenlich jeder auf den nächsten vollen Eurobetrag aufrundet und das macht bei 4-8 Leuten durchaus was aus.
    Mit einer Freundin mache ich das auch so, dass mal sie zahlt und mal ich. Wir vertrauen darauf, dass sich das etwa ausgleicht. Und wenn nicht, werden wir davon nicht verhungern. 😉
    Allerdings gebe ich mm. Recht, wer mich wie selbstverständlich ständig nach Geld fragt, aber nie was zurück zahlt, ist für mich auch sehr schnell raus.

  13. Zugfahrer sagt:

    Mir fällt Trinkgeld geben eher schwer, bei solchen Summen wie 29,60 EUR neige ich zum aufrunden auf 30 EUR, habe dann aber schon wieder Zweifel, ob das nicht zu wenig wäre. Wenn ich dann 32 EUR gebe guckt mich meine Frau schon wieder komisch an 😉

  14. Zero the Hero sagt:

    @Zugfahrer, die richtige Wahl des Trinkgeldes ist irgendwo ein Problem. Ich hab mich letztens auch hinterher zwecks Kleinkariertheit geschämt;)

  15. Sash sagt:

    @Will Sagen / Senfgnu / elder taxidriver / Johannes / obscurum :
    Ums Trinkgeld ging es mir ja nicht.

    @Katrin:
    Was ich eben so erstaunlich finde: Das macht am Ende ja nicht wirklich was aus. Wenn ich wem drei Euro fürs Taxi gebe, dann zahlt der irgendwann mal zwei Bier, wenn wir zusammen weggehen. Sicher, wir müssen gucken, wo wir bleiben – wir alle. Aber in der Situation war es ja z.B. doppelt und dreifach krude. Zum einen sind sie von einer 10 € teureren Fahrt ausgegangen und dann haben sie auch noch Geld gefunden – und dann einen (!) Euro nur leihweise rausgeben? Ist ja nicht so, dass die einfach zu zweit eine 19€-Tour 9,50/9,50 statt 10/9 aufgeteilt hätten.

    @Quacki:
    Find ich schön, dass es auch noch andere gibt. 🙂

    @mm. / Aro:
    Danke für den Hinweis. Meine Fehler werden immer komplexer, was? 😉

    @Reisebusfahrer:
    Vielleicht. Aber da fehlen mir eindeutig die Erfahrungen im Ausland …

    @Hellim:
    Wenn Du über myTaxi zahlst, geht das längst. Genauso wie meines Wissens nach mit Karte. Aber man muss den Knopf halt auch drücken …

    @Sam:
    Ums Schnorren ging es ja auch nicht. Das ist natürlich was anderes. Wobei ich das auch von beiden Seiten kenne: Ich war zwar immer pleite und hab hier und da mal um ein paar Euro gebeten – auf der anderen Seite ist meine Abi-Zeitung voll von Danksagungen für die vielen Zigaretten. 🙂

    @Zugfahrer und Zero the Hero:
    Ach, nur weil hier das Trinkgeld gelegentlich Thema ist: Es ist doch echt nicht schlimm. Selbst wenn man mal „zu viel“ oder „zu wenig“ gegeben hat. Ich hab in fast jeder Schicht ein- oder mehrmals 0 Cent und ebenso oft Fälle, in denen ich positiv überrascht wurde. Und selbst wenn ich es hier und da niederschreibe: Es ist ja nicht so, dass Taxifahrer die ganze Woche darüber nachdenken, warum jetzt Gast XY dieses Trinkgeld gegeben hat. Klar, wenn eine besonders stressige Tour mit viel Extra-Service nicht gewürdigt wird oder wenn man für eine total belanglose Fahrt ein Mördertrinkgeld bekommt – das bleibt hängen. Aber in die Bereiche stoßen auch echt nur die wenigsten vor. 🙂

  16. Aro sagt:

    „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!!!“
    Eines der Lieblngssprüche meines Vaters. Und ich hoffe, dass ich nicht genauso werde. Wenigstens habe ich Dich noch nicht beim LABO angezeigt 😉

  17. Sash sagt:

    @Aro:
    Ups, das hatte ich übersehen …
    Aber was die Preisfindung angeht: Die Tour ging ja nach außerhalb …

  18. Aada sagt:

    Die Antwort ist ganz einfach, denn mit der Jugend von heute hat es nur teilweise zu tun:

    Du warst einfach an Dumpfbacken geraten. 😀

  19. Aro sagt:

    Ja, ja, trotzdem gilt bis zum Stadtrand der Taxameterpreis.

  20. Hans Olo sagt:

    Was habe ich dieses verhalten früher immer am WE gehasst! 7 oder 8 Jugendliche im Auto, alle kramen schon die ganze Zeit im Geldbeutel und halten es dann in 10-Cent Stücken in der Hand, damit der Taxifahrer ja auch warmes Geld bekommt!
    Nett ist auch, wenn der letzte Mitfahrer merkt, dass der Fahrpreis ja schon fast komplett von seinen Mitreisenden bezahlt wurde, und er deswegen seinen vorher mit seinen Kollegen ausgehandelten Anteil NICHT an den Kutscher abführt, sondern lieber zurückbehält.
    Den ganzen Abend saufen können, aber dann keine 3 Euro fürs Taxi übrig haben…

  21. whiskey sagt:

    mir hat man beigebracht, dass es usus ist, in deutschland 10% vom zu zahlenden betrag als trinkgeld draufzuschlagen (und zu DM-Zeiten dann aufzurunden), wenn man zufrieden gewesen ist mit dem service. schlechter service gibt halt dann weniger bis gar nix und super rundum-service bekommt halt dann auch mal mehr.

    versuch ich meinen kids auch so weiter zu vermitteln.

  22. ednong sagt:

    Hach,
    da muß ich doch auch mal was zu sagen 😉

    Ich denke, mit 20 hatte ich auch noch nciht das richtige „Gefühl“ fürs Trinkgeld. Oder gar solches schon gegeben. Da ist es dann noch schon das „sauer Verdiente“. Und soviel hat man dann auch nicht davon. Normalerweise. Und mit dem Geben und Nehmen – klar, wenn sich das immer ausgleicht, braucht man nicht drauf zu achten. Aber wenn man sich nicht sicher sein kann, dass es sich ausgleicht, ist das schon irgendwie doof. Oder wenn man jemand ist, der erstmal sicher sein muß, bevor er auch mal zuviel gerne gibt. Jeder ist da anders.

    Und wenn diese Tour knapp 37 E gekostet hat, dann hat jeder sowieso 9,33 zu zahlen. Von den dreien wären dann 28 E fällig geworden. Also haben sie eh schon mehr gezahlt und nicht gemerkt. Und das mit dem 1 E leihweise – nun gut, der ist halt ein extremer …

    @Will sagen:
    Doch, es gibt einen guten Grund, KEIN Trinkgeld in Supermärkten zu geben. Meines Wissens darf laut Arbeitsanweisung in den meisten Märkten kein Geld neben der Kasse liegen. Und keins in den Taschen der Kassenmitarbeiter. Ergo: das Geld wird verbucht. Meist über eine Warengruppe mit 7% Steuersatz. Somit bekommt Vater Staat die 7% und der Markt den Rest von dem, was du dem Mitarbeiter geben willst.

    Das es mache Mitarbeiter so in die Kasse packen (und sich damit ihre Differenzen ggf. ausgleichen oder/) und nach dem Zählen ggf. in die eigene Tasche stecken ist eine andere Sache. Erlaubt ist aber auch das nicht. Und ein Verstoß gegen eine solche „zwangsweise“ utnerschriebene Arbeitsanweisung kann ohne Abmahnung zur Kündigung führen.

    Ergo: Trinkgeld im Supermarkt macht keinen Sinn. Mir hat man deshalb schon mal Kaffee und Kuchen kredenzt.

  23. Will Sagen sagt:

    Ah, guck. Das wusste ich nicht. Ich hab selbst auch noch nie irgendwo gearbeitet, wo es üblich ist Trinkgeld zu geben bzw. zu bekommen. Daher fehlt mir vielleicht auch so ein bisschen das Gespür dafür.
    Aber das ist ja auch so ne Sache: Als nichtsahnender Kunde ist ja nirgendwo vermerkt, ob man Trinkgeld geben darf, soll oder muss. Mir wollte auch mal einer Trinkgeld geben. Das habe ich aber kategorisch ablehnen müssen. Macht sich in meinem Job nicht so gut, wenn man von einer Partei in einem Rechtsstreit Geld annimmt.

  24. Sash sagt:

    Schön, dass das jetzt inzwischen zum Trinkgeld-Thread geworden ist.

    -.-

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