So, herzlich willkommen zum Ende der kurzen Winterpause! Es war zwar ziemlich hart, ganze drei Tage nicht zu bloggen, aber es war eine gute Idee. Zwischen Wohnungsentschmandung und Weihnachtskochen blieb nicht sonderlich viel Zeit. Und selbst wenn die Zeit dann mal gereicht hat, ein paar Minuten an den Rechner zu gehen, ein paar Minuten zu lesen, so war es für mich einfach wunderschön, seit langem einmal wieder nicht das Gefühl zu haben, ich müsse da noch schnell was bloggen. Und mal ganz ehrlich: das plötzliche Auftauchen von Familie ist wahrscheinlich der weltbeste aller Gründe, mal spontan nicht nur im Erst-, sondern auch im Zweitjob eine Pause einzulegen. 🙂
Ich möchte vorweg auch schon einmal danke sagen für die ganzen netten Weihnachtswünsche, Likes und die auch dieses Mal nicht ausgebliebenen Geschenke von euch. So ist Weihnachten immer noch einmal eine Spur schöner und es hat mich ebenso erfreut, dass der ein oder die andere meinen wirklich ernst gemeinten Links der letzten Tage gefolgt ist. Ich mache das ja nicht ohne Grund.
So, jetzt haben wir aber dieses ganze Christmas-Gedöns abgehakt und steigen mal wieder ein ins Blogleben. Das tue ich vorerst mit einer kleinen Kurzanekdote ohne besondere weihnachtliche Moral:
Die letzten Tage vor Weihnachten zogen gerade so ins Land und ich stand wieder einmal an meinem Lieblingsbahnhof. Wie immer nicht alleine, wie immer aber auch einer der wenigen, die sich für ein paar Euro fuffzig auch mal aus ihrem Auto rausbewegen. Der Kollege hinter mir war einer der Sorte, dem es zu viel war, nachzufragen in welches A&O-Hostel die Kundschaft wollte – wahrscheinlich weil er sich vor der Antwort fürchtete. Natürlich mussten sie in die Köpenicker Straße. Fün Euro glatt – ist auch nach 20 eigentlich erträglichen Minuten nicht gerade der Stich, den man sich erhofft.
Aber mal abgesehen davon, dass ich bei kurzen Touren ohnehin kein Nörgler bin, war der Beweggrund der beiden vorsprechenden Damen, für diese kurze Strecke ein Taxi zu nehmen, auch recht offensichtlich: eine von ihnen saß im Rollstuhl und man braucht keinen Hochschulabschluss um sich auszumalen, dass das die Wegstrecke zumindest gefühlt schnell verlängert. Und die Tour gestaltete sich auch allenfalls mittelaufwändig. Nach fünf Jahren Behindertenfahrdienst hab ich keine großen Sorgen mehr, die Abmessungen von Rollis einzuschätzen, die eingeschränkte junge Dame kam ohnehin selbständig ins Auto, es war wieder ein typisches Beispiel dafür, wie wenig Panik man sich eigentlich machen muss.
Wie gesagt: ich hab 5 Jahre damit verbracht, täglich zigfach Rollis festzugurten, Leute umherzutragen, umzusetzen und Hilfestellungen zu geben. Da verweichlicht man nach 4 Jahren Taxi durchaus ein bisschen, aber als ich den Faltrollstuhl mit einem recht geübt aussehenden Handgriff in den Kofferraum bugsiert hatte, stellte ich abermals fest, dass das eigentlich die Touren waren, auf die ich mich damals immer gefreut hatte, weil sie so stressfrei waren.
Ganz so easy war es leider nicht wirklich. Meine Beifahrerin erwies sich als so ironieresistent, dass sie nicht einmal bemerkte, dass ich gar keine ironischen Sprüche brachte. Ihre schlechte Laune wollte ich ihr gerne nachsehen, aber die zackige Ansage, dass ich gefälligst zum Nebeneingang fahren sollte (natürlich nachdem wir daran vorbeigefahren sind) fand ich dann doch, gelinde gesagt, unsportlich. Ich hab die Uhr dann trotz Wendevorgang gleich ausgemacht, ein paar aufmunternde Worte bezüglich des laut rufenden Bettes gemacht, um eine Minute später fünf Euro wortlos in die Hand gedrückt zu bekommen, nur noch gefolgt von der Aufforderung, ja das Kissen nicht im Kofferraum zu vergessen.
Nee, angenehm geht anders. Aber im Vergleich zu meinem Job damals hab ich inzwischen ja ein paar Touren mehr pro Tag, so dass ich eine etwas nervige Tour viel schneller vergessen kann. 😉
Manchmal habe ich in so einem Fall einfach gesagt: ‚Sie können höflich zu mir sein‘. Mit oft verblüffendem Erfolg. (Ohne Ironie) Oder auch, bei zu zackigen Ansagen : ‚Zu Befehl‘ ( Mit Ironie) Verstanden wurde es trotzdem.
Boah ey: ‚Wohnungsentschmandung ‚ Sieben Ergebnisse bei Google. Alle aus dem Hause Sash..
@ elder taxidriver
Ja, manchmal muss man auch jemanden etwas deutlicher auf sein mieses Verhalten hinweisen.
Also bei der zackigen Ansage hätte ich sie gefragt, ob sie heute einen schlechten Tag gehabt hätte. Oder ob sie bei der Bundeswehr arbeiten würde. Ansonsten denke ich eher, dass sie wohl einen schlechten Tag gehabt hat bei solch einer Laune.
@elder taxidriver:
Ich bin ja nicht so der Typ für direkte Ansagen. Dafür müssen mich die Leute schon wirklich sehr nerven.
Und zur Wohnungsentschmandung: Hey, da besteht immerhin keine Verwechslungsgefahr! 🙂
@ednong:
Das wäre auch eine Idee gewesen, in der Tat! 🙂
Schön, dass du wieder da bist.
Sag mal , so ganz nebenbei. Ich hab neulich versucht mal deinen Amazon Sponsor Link zu finden. Vergebens.
Entweder bin ich zu blöd, oder ….
Jedenfalls hab ich dann eben ohne den Link zu nutzen bestelt.
Apropos Wohnungsentschmandung, bin auch grad dabei.
Kann noch dauern.
@Roichi:
Tja, wir haben es erst einmal hinter uns. Aber leider wird es wohl irgendwann erneut notwendig sein … 😉
Der Link ist in erster Linie immer auf der Unterstützen-Seite (ganz oben rechts, http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpress/unterstutzen/ ) zu finden, ansonsten binde ich ihn ja meistens in die Texte mit ein, wo ich Amazon erwähne. Eine Suche mittels Suchformular sollte also auch funktionieren.