Ungeduld

Ich hab zwar am Ostbahnhof meine Lieblingshalte und stehe da auch manchmal ein bisschen länger und unterhalte mich mit Kollegen – ich fühle mich aber trotzdem wie das Gegenteil eines Flughafenfahrers beispielsweise. Dass man da auch seine Kohle macht, glaube ich ja – aber die Wartezeiten sind mir trotz der meist langen Touren zu extrem.

Am Flughafen dauert eben alles ein bisschen länger – aber das wissen wir Berliner inzwischen ja recht gut …

Kollege Mehmet hat allerdings neulich den absoluten Joker gezogen. Steht zweieinhalb Stunden in Schönefeld an und nimmt als sechster in der Reihe einen Funkauftrag in der Nähe an. Er fährt hin, wartet, wartet, wartet und wartet noch ein bisschen, aber keiner kommt. Also ist er zurück zum Flughafen und hat sich wieder hinten angestellt. Wieder zwei Stunden. Dann eine Fahrt zur Spinne in Rudow. Die erste Hälfte, die ersten 5 Stunden seiner Schicht waren das – für 10 € Umsatz.

Seine schlechte Laune konnte ich wirklich gut verstehen. Ich hatte in der selben Zeit fast 100 € auf der Uhr.

7 Kommentare bis “Ungeduld”

  1. Aro sagt:

    Allein die Tatsache, dass man nicht mehr von der Rücke wegfahren kann, hindert mich daran, mich nochmal am Flughafen anzustellen. Als ich es vor einem Jahr trotzdem mal wieder gemacht habe, ging es zum Holiday Inn Schönefeld. Nie wieder!

  2. Sash sagt:

    @Aro:
    Das ist auch großes Kino. Einer meiner Kollegen hatte mal „das andere Ende vom Terminal“ …

  3. Roichi sagt:

    In Schönefeld, oder in Tegel?
    Nicht, dass das beides große Strecken wären.

  4. leserin sagt:

    wie geht man eigentlich bei so einer „gefoppten“ tour vor? bleibt man drauf sitzen, wird das irgendwie versucht nachzuverfolgen?

  5. leserin sagt:

    also ich meine den fall taxi rufen und nicht auftauchen

  6. Paul sagt:

    @Leserin
    Sogenannte Fehlfahrten sind so ein Thema für sich. Ich mache ca 5% aller Anfahrten umsonst. Bei uns läuft es so: War es ein Funkauftrag den ich am Taxistand bekommen habe, kann ich bei der Zentrale bescheid geben und bekomme so automatisch den nächsten Auftrag in dieser Gegend. Ich muss mich also nicht nochmal hinten anstellen sondern bin automatisch Erster. Auf den unnötig verfahrenen Kilometern und der vertanen Zeit bleibe ich natürlich trotzdem sitzen.

  7. Sash sagt:

    @Roichi:
    Ja, natürlich Schönefeld …

    @leserin:
    Je nach Funkgesellschaft kann es laufen, wie Paul schreibt – oft genug allerdings hat man als Fahrer schlicht und ergreifend die Arschkarte und es war alles umsonst, inklusive wieder hinten anstellen.

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