Mimimi!

Ich wollte auf diesem Wege und um diese Uhrzeit übrigens mal anprangern, dass ich krank bin. Eigentlich nichts wildes, bin matt und schlapp und hab heute locker 12 Stunden gepennt. Und während ich selbst beim Schreiben versuchen muss, meinen Kopf oben zu halten, ist die beste Zeit der Woche angebrochen. Eine Menge Umsatz, viel Trinkgeld, was man halt so von Samstagen kennt. Und ich spiel nicht mit … 🙁

Bin sicher pünktlich zu meinem „Wochenende“ wieder fit – dank umsatzbasierter Bezahlung finde ich das allerdings nicht so lustig wie die meisten anderen Arbeitnehmer da draussen …

War das so gewollt?

Große Geldscheine, Taxi, das Übliche. Ist nicht immer leicht. Nun hatte ich also eine Kurzstrecke und mein Kunde meinte, er versuche mal, es mir klein zu geben. Das hat nicht geklappt. Er hatte noch rund 3,50 € in Münzen, ansonsten einen Fuffi. Und hey, auch wenn das mit dem Wechseln mal stressig ist: ich hätte gerne die komplette Kohle. Natürlich stehe ich nicht drauf, Kurzstrecken mit einem Fünfziger bezahlt zu bekommen, aber wenn ich vorher nicht ansage, dass das gerade nicht geht, dann mache ich es auch!

„Tut mir leid, ist ja jetzt ein Bisschen schwierig …“

„Ach was, das geht schon.“

„Warten Sie, dann machen wir das so: Ich gebe ihnen noch einen Euro und sie geben mir 45 raus!“

„Äh, danke!“

Ein fettes Trinkgeld für eine Kurzstrecke, keine Frage. Und ich habe es natürlich dankbar angenommen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sich mein Fahrgast einfach nur verrechnet hatte. Dass also einer dieser kuriosen Rechenfehler vorlag, die ich jetzt nicht einmal sinnig beschreiben kann. Ihr wisst schon: 4 € sind es, noch 6 € bis zum Zehner, also machste 6 und kriegst 4 € zurück …

Wie gesagt: schwer zu beschreiben aber meiner Erfahrung nach recht verbreitet …

Ich hoffe natürlich, dass er mir wirklich 50% Trinkgeld geben wollte. Aber jetzt ist es – ganz ehrlich? – auch egal.

 

Bloggergramm

Ich mach ja auch mal komische Dinge. Zum Beispiel komisch gucken, wenn mich jemand plötzlich fragt, ob ich ihm ein Autogramm geben könnte. Das hat Tobias gemacht – und natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken. Da Autogramme von Bloggern bei ebay noch nicht so viel bringen, verbloggt er sie nämlich erst mal selbst. Meines (natürlich stilecht mit Bezug zum Taxi) ist inzwischen dort angekommen:

Bloggergramm von Sash

Spezialtrinkgeld

Nun gut, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen: Ihr hattet Recht. Ich wurde tatsächlich gebeten, 9,80 € aufzuschreiben. Ich hoffe, ihr könnt verstehen, dass mich das verwundert hat. Klar, es ist ein gutes Trinkgeld gewesen – prozentual gesehen sehr gut, für die Länge der Tour aber noch durchschnittlich. Das war ihm sicher bewusst, die meisten geben dann halt doch 9,00 € oder 9,50 €, wenn sie einen ganzen Zehner für unangemessen viel erachten. Das erleichtert und beschleunigt ja auch das Bezahlen.

Ich habe dennoch eine Vermutung, wie das zustande kommt. Ich denke, er wollte mir gerne einen Zehner geben, es sollte aber nicht auffallen, dass er Trinkgeld gegeben hat. Vielleicht kriegt er nur den reinen Fahrpreis vom Arbeitgeber  erstattet, was weiß ich. Aber ich hab echt in meinem Portemonnaie genestelt und mir überlegt, wann ich bitte das letzte Mal NUR 20 Cent rausgegeben habe … 🙂

PS:
Ja, manchmal schreibt man das auch so auf. Es ist streng genommen rechtlich nicht in Ordnung, aber wie man so schön sagt: Ausnahmen bestätigen die Regel …

Unterschiede …

Senior hat mich in den Kommentaren auf ein neues Bild bei notesofberlin.com hingewiesen. Die Seite kann man sowieso weiterempfehlen, aber heute hat es mal wieder was mit Taxen zu tun:

Notes of Berlin: Können Sie diese Fahrzeuge unterscheiden?

Eine kleine Anmerkung muss ich aus Sicht des Taxifahrers aber dann trotzdem machen: Der Punkt „schwer betrunken“ ist wirklich unglücklich gewählt. „Betrunken“ – ok. Aber unter „schwer betrunken“ verstehe ich den Grenzbereich zur Alkoholvergiftung und da ist manches Mal dann vielleicht doch auch der Rettungswagen gefragt. Klar, keiner will diese meist schwierige Kundschaft sonderlich freiwillig haben, aber sie pauschal dem Taxi zuzuteilen, ist vielleicht doch etwas gewagt.

Spezialtrinkgelder …

Man gewöhnt sich daran, dass Leute bestimmte Summen Trinkgeld geben. Es entwickelt sich zur Gewohnheit. Wenn ich 18,20 € auf der Uhr habe, wundere ich mich schon, wenn ich keine 20 € kriege. Gänzlich unberechenbar sind die Leute dann ja doch nicht. Aber ein Fahrgast letzte Woche fiel ein wenig aus dem Raster. Ich hab mir gedacht, ich mache eine kleine Rätselrunde daraus. Mal sehen, ob ihr das selbe Ergebnis kurios findet wie ich.

Die Abstimmung geht bloß bis 16 Uhr, dann verrate ich auch, wie viel es am Ende war. 🙂

Also: Ich hatte eine Fahrt zu einem Hotel, ein Geschäftsmann auf dem Weg zu einem Kongress. Die Tour kostete 8,40 €. Er wollte das Trinkgeld auf der Quittung haben.

Was wurde ich gebeten, aufzuschreiben?

  • 9,80 € (52%, 263 Votes)
  • 10,40 € (32%, 165 Votes)
  • 9,50 € (11%, 58 Votes)
  • 9,00 € (3%, 16 Votes)
  • 10,00 € (2%, 8 Votes)

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Und tschüss, Jungs!

Ich bin ja allgemein doch ein ziemlich umgänglicher Mensch und es ist nun auch nicht so, dass ich bei jeder Regel immer und überall auf die strengste Auslegung wert lege. Aber manche fordern es echt heraus.

Ich hatte am Ostbahnhof schon eine Weile gewartet, allzu viele Taxen standen dennoch nicht da. Ich war gerade zweiter geworden, da quatschte mich ein junger Mann an:

„Sag mal, kannst Du auch fünfe?“

„Klar – also zumindest, wenn nicht alle zwei Meter groß sind.“

„Ah, ok. Cool. Fehlen grad noch drei, wir kommen gleich wieder.“

Und weg war er. Das „Gleich“ waren dann mindestens vier Minuten und dummerweise kamen in der Zwischenzeit andere Kunden. Irgendwie natürlich blöd, dass sonst kein Großraumtaxi dastand, aber das war nicht wirklich mein Problem. Ich hatte nun nämlich eine nette Tour mit zwei älteren Frauen, die mir von ihrer Urlaubsreise erzählt haben.

Man kann ja Absprachen treffen und wenn die Fahrt sicher ist, dann warte ich auch mal ohne Uhr ein paar Minuten. Aber wer gleich wieder wegrennt und meint, ich hätte den ganzen Abend nichts besseres zu tun, als blindblöd jedem dahergelaufenen Spinner zu vertrauen, der muss dann halt damit leben, dass er nicht der einzige ist …