Die 5 besten Methoden, ein Taxi heranzuwinken

„Ein Taxi heranwinken“ klingt so einfach, so banal. Aber jeder, der das zum ersten mal macht, fragt sich: „WIE soll ich das tun?“ GNIT leistet hier gerne Aufklärungsarbeit und stellt die 5 erfolgversprechendsten Methoden vor:

Methode 1 – Street Running

Ein Klassiker, der garantiert immer gelingt! Beim Street Running sucht ihr euch ein Taxi aus – egal ob frei oder besetzt – und nehmt es ins Visier. Je nach Geschwindigkeit und Umgebungsverhältnissen (etwas Training, z.B. auf dem elterlichen Hof oder der nächsten Autobahn schadet nie!) rennt ihr frontal auf die Fahrbahn und damit das Taxi zu. Wichtig ist dabei, mit den Armen wild und ohne Grenzen umherzuwedeln. Ein gebückter Gang, bei dem die Arme zudem gelegentlich den Boden berühren, lässt euch aussehen wie einen Orang-Utan. Das beeindruckt Taxifahrer ungemein – denn wer hätte nicht gerne einmal eines dieser drolligen und leider gefährdeten Tierchen als Beifahrer? Eben.

Sollte der Taxifahrer dennoch ausweichen, versucht ihm den Weg zu versperren, gerne auch unter Einbeziehung lautstarker Artikulation. Auch hier schadet ein wenig Abgucken bei Menschenaffen kein bisschen!

Methode 2 – Aktionsloses Rufen

Das aktionslose Rufen ist nicht ganz so vielversprechend wie das Street Running, beinhaltet allerdings gleich eine Fahrerauswahl. Dazu stellt ihr euch an einen belebten Platz und ruft einmal ganz laut: „TAXI!“. Gebt den massenhaft vorbeifahrenden Taxifahrern ja keinen weiteren Anhaltspunkt. Man muss dieses Ritual ggf. ein paarmal wiederholen, bis tatsächlich jemand hält, dafür kann man sich aber auch sicher sein, dass man keinen müden Dauerschläfer erwischt, sondern einen Fahrer, der in allen Situationen seine Sinne geschärft hat. Oder wenigstens einen, der im richtigen Moment in die richtige Richtung geguckt hat. Ist ja auch was wert.

Methode 3 – Pfeifen

Das Pfeifen ist ein zeitloser Klassiker unter den Methoden, sich ein Taxi heranzuwinken. Es wird vielfach in Hollywood-Filmen praktiziert und damit ist das meiste gesagt: Wer, wenn nicht ein Filmstar, weiß, wie man ein Taxi bekommt? Der Vorteil am Pfeifen ist ebenso wie beim aktionslosen Rufen, dass man in Sekundenbruchteilen die Aufmerksamkeit aller Taxifahrer im näheren Umfeld hat. Gut, zugegeben: Auch die Aufmerksamkeit sämtlicher Hunde, Frauen und – je nach Tonlage und Meeresnähe – sämtlicher Delfine. Umso größer ist die Auswahlmöglichkeit! Wichtig ist natürlich auch hier, sich nicht vorschnell zu verraten. Erst einmal Ruhe bewahren, die entstehenden Auffahrunfälle ignorieren und die Frauen beiseite treten. Wenn alle allzu schnell wieder abhauen, kann man sich ja auch für eine der anderen Methoden entscheiden.

Methode 4 – Das schüchterne Zucken

Das schüchterne Zucken ist eher etwas für die Zartbesaiteten, denen Brachialmethoden wie das Street Running nicht liegen. Hierbei stellt man sich an die Straße und wartet, bis ein Taxi in Reichweite ist. Der Abstand darf hier so zwischen 100 und 10 Metern etwa betragen. In dem Moment, in dem man der Meinung ist, dass der Taxifahrer jetzt gefälligst herzuschauen hat, lässt man kurz seine Hand emporzucken. Wichtig hierbei – um die Etikette zu bewahren – niemals die Hand höher als auf Gürtelhöhe steigen lassen. Sollte man dabei unschlüssig sein, sollte man sein Gürtelverhalten überdenken. Erstaunlicherweise gibt es noch immer einige Taxifahrer, die leider kein Verständnis für diese Methode haben und statt auf die Hände der Fahrgäste unnötigen Kram wie Ampeln und andere Autos anstarren. Sollte man so einen erwischen, lässt man ihn besser vorbeiziehen wegen dieser Stillosigkeit. Wenn man es ganz eilig hat, kann man aber – und das ist der Clou – einfach auf Methode 5 umschwenken.

Methode 5 – Traurig hinterhersehen

Methode 5, das traurige Hinterhersehen, deckt gleich mehrere Optionen ab. Zum einen ist es die Notfallvariante, falls all die anderen Versuche aus unerfindlichen Gründen nicht funktionieren. Zum anderen ist es eine Möglichkeit, auch als schüchterener Mensch ein Taxi zu bekommen, ohne Blickkontakt mit dem Fahrer riskieren zu müssen. Zu diesem Zwecke wartet man ab, bis das Taxi an einem vorbeigefahren ist. Im Moment des Vorbeifahrens setzt man ein besonders trauriges Gesicht auf und sichert sich so das Mitleid der Fahrer. Anschließend kann man eigentlich alles machen, was einem gerade so einfällt. Je nach Einschätzung der Situation kann man die Methoden 1 – 4 hier hinter dem davonrauschenden Taxi anwenden, je nachdem, was für einen Fahrer man anzuhalten gedenkt. Selbst für Spezialtechniken wie „wütendes Aufstampfen“ und „Beleidigen der Mutter“, die man normalerweise nur als Strategien für Bewerbungsgespräche kennt, ist hier der geeignete Platz.

Fazit:

Es ist eigentlich ganz leicht, sich ein Taxi heranzuwinken. Ich hoffe, ich konnte mit dem kleinen Ratgeber ein bisschen helfen. 😉

21 Kommentare bis “Die 5 besten Methoden, ein Taxi heranzuwinken”

  1. Nobelix sagt:

    Hehe, sehr nett…vielleicht hilft auch betont unauffällige Kleidung und sich so zu positionieren, dass man möglichst schlecht gesehen werden kann (Schatten, hinter einem LKW).

    Aber „wütendes Aufstampfen“ und „beleidigen der Mutter“ wurde in Bewerbungsgesprächen aus meiner Erfahrung abgelöst durch „einfaches Nichterscheinen“ und „mitbringen der Mutter/Freundin/des Kumpels“.
    Andererseits…hier ist auch nicht Berlin 😉

    Gruß vom Nobelix

  2. Zero the Hero sagt:

    Methode 3:
    Sie: Unsere Ehe ist von Anfang an ein einziger Irrtum!
    Er: Wem sagst Du das, ich hatte damals eigentlich nach einem Taxi gepfiffen.

  3. Wolfy sagt:

    Mmmh… MEthode 5 wäre was für mich… also zumindest der erste Teil, nicht das wütende stampfen. Wer kann schon so einem Blick wiederstehen: http://www.downloadstock.net/screenshot/Free_Cute_Dog_Screensaver_2164.jpg

  4. Wie ich sehe, beherrscht Sash Sarkasmus fließend. Chapeau, der Herr.

  5. Michael sagt:

    Schau mal…. hat nix mit dem aktuellen Thema zu tun, aber evtl. trotzdem interessant. Mal wieder ein deutschlandweiter Taxi-Preis-Vergleich: http://bit.ly/HmoI7k

  6. Michael sagt:

    Ok, Du bist Schuld. Werde mir heute nach 8 Monaten Abstinenz mal wieder eine Schicht in der Kraftdroschke gönnen. Nur um mal zu checken, ob das hier in Bremen auch so ist — das mit den getarnten Winkern.

  7. Sash sagt:

    @Nobelix:
    Wertvolle Ergänzung, danke! Und dass ich nicht auf dem aktuellen Stand bei Bewerbungsgesprächen bin, entschuldige ich damit, dass ich seit einer Weile Arbeit habe.

    @Zero the Hero:
    Das ist aber eine Strategie für ganz andere Probleme 😉

    @Wolfy:
    Ja, bei dem Blick wäre aufstampfen wirklich unangebracht 😀

    @zartbitterdenken:
    Na Logo! 😉

    @Tentotwo:
    Au ja, das ist extrem geil. Lange her, dass ich das das letzte Mal gesehen hab.

    @Michael:
    Ich bin mir da gerade nicht sicher, ob da nur was altes recycled wird. Hab aber gerade auch keine Zeit…
    Und ich bin gespannt auf die Erfahrungen mit den Winkern 😉

  8. Paul sagt:

    Grandios den Nagel auf den Kopf getroffen!

  9. Taxi 123 sagt:

    Du hast die immer erfolgversprechende Methode 6 vergessen:

    Positioniere Dich in der Nähe einer Ampelkreuzung (gern auch mit mehreren Personen) und reiße am verkehrsbedingt haltenden Taxi eine oder mehrere Türen auf (am besten, die auf der Fahrerseite vorn mit). Ob das Taxi besetzt ist oder nicht, spielt dabei gar keine Rolle.

    DAS KLAPPT IMMER!

  10. Sash sagt:

    @Bassoon Shorty:
    Genau so 😀

    @Taxi 123:
    Du hast Recht. Eigentlich sollte ich das ergänzen. 😉

  11. Michael sagt:

    So, Wochenende ist rum und ich habe mir sogar zwei Schichten gegönnt. Winker waren wie erwartet in allen Facetten vorhanden, nur die traurig hinterherguckenden hab ich nicht gesehen. Könnte durchaus am benutzten Fahzeug liegen. Hab nen Ford Crown Victoria gehabt. Das. Ding ist ein ehemaliges Policecar aus den Staaten, 4,6 L Hubraum V8. Das Ding ist so schnell, dass ich einfach niemanden mehr im Rückspiegel sehen konnte wenn ich dran vorbei war. Alles in Allem waren es zwei Bombenschichten mit viel Spaß und sehr viel Umsatz. Macht schon Laune ohne finanziellen Druck Taxi zu fahren.

  12. Pheli sagt:

    Ich hab immer Probleme Taxis zu finden wenn ich alkoholisiert heim möchte. Meine Augen sind eh nicht die besten, und mit ein, zwei Bierchen intus werde ich nachtblind. Ich hab eine Zeit lang einfach allen zugewunken. Da es aber nicht ratsam ist, als Frau am Straßenrand zu stehen und Männer heranzuwinken, hab ich eine neue Taktik entwickelt. Ich stelle mich an den Straßenrand und hebe einfach die Hand weit hoch. Wenn sich ein nahendes Fahrzeug in dem 5m Radius den ich noch sehen kann, als Taxi entpuppt fang ich ganz wild an mit der Hand zu wedeln. Dann sind sie halt meistens schon vorbeigebraust. Aber nach 3-4 Taxis klappt das! :o)

  13. […] ist eindeutig das Heranwinken eines Taxis. Nicht ohne Grund hab ich vor einiger Zeit einen Artikel darüber geschrieben, der so satirisch war, dass selbst Journalisten ihn nicht wirklich geblickt haben […]

  14. […] hab den Artikel über die 5 besten Methoden, ein Taxi heranzuwinken nicht zufällig […]

  15. […] schlechte Laune schenken“ um. Ein Fall für den nächsten Nachfolgeartikel von „Die 5 besten Methoden, ein Taxi heranzuwinken„. […]

  16. Benny sagt:

    Hallo Sash, da hast du uns ja ein richtig schönen Schmankerle verlinkt 🙂
    Du hast noch folgendes vergessen: Zunicken *nick*
    Klatschen, wie ein Adeliger der seinen Buttler ruft.
    Schnippsen, nicht zu überhören.
    Und natürlich das „pfiffi mach Platz“ Zeichen, mit dem Finger vor seinen Füßen zeigen ála „bei Fuß!“.
    Ach ja ganz wichtig: Blick aufs Smartphone, einmal kurz hoch gucken Richtung Taxi und wieder runter schauen aufs Smartphone, man hat hoch geschaut von seinem heiligen Gerät, dass MUSS heißen, er wollte das du als Taxifahrer kommst!

    (Habe grade echt Laune die Emotes als Video zu machen^^).

    Lieben Gruß Benny und Danke für den Schmunzler 🙂

  17. Sash sagt:

    @Benny:
    Es gibt immer noch ein paar mehr. Damals hab ich halt das genommen, was mir auffällig erschien. Aber danke für die trotzdem netten Worte! 🙂

  18. Ulf sagt:

    Gestern in der Berliner City-West in einer Nebenstraße Methode 2 erlebt. Ich hörte einen ganz leisen Taxi-Ruf und sah im selben Augenblick ein Taxi mit geschlossenen Fenstern vorbeifahren. Selbst mit offenen Fenstern hätte der Fahrer den Ruf kaum gehört. Ich versuchte noch hektisch zu winken, in der Hoffnung, dass der Fahrer mit Glück das im Rückspiegel sieht und die richtigen Schlüsse zieht und wendet, aber vergebens. Immerhin hatte die Frau nach einem leeren Taxi gerufen…

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