Ich kann es nicht oft genug sagen: Trinkgeld rettet mein Leben!
Nein, sicher nicht mein Leben an sich – aber es macht letzten Endes den Unterschied zwischen einer schlechten und ordentlichen oder einer ordentlichen und sehr guten Tour aus. Ich verachte niemanden, wenn er kein Trinkgeld gibt, aber ich freue mich riesig, wenn es groß ausfällt.
Deswegen sei hier auch noch die Tour erwähnt, die mich anfangs nicht sonderlich begeistert hat. Ein paar Leute mittleren Alters fragten mir am Ostbahnhof ein Loch in den Bauch. Wo man denn hingehen könne, was gut sei, wo welche Musik laufen würde. Und dann entschieden sie sich letztlich für genau das, was sie schon von irgendwem anders gesagt bekommen haben: Das Watergate.
Das Watergate soll ein ganz guter Elektroschuppen sein, etwas mehr von touristischem Publikum geprägt als das Golden Gate, aber immer noch nicht ohne Grund auch bei der Ortskundeprüfung ein Objekt zum Verzweifeln.
Der Haken am Watergate liegt für Taxifahrer am Ostbahnhof darin, dass es sich nur etwa anderthalb Kilometer entfernt befindet. Einmal die Mühlenstraße an der East Side Gallery entlang, rechts über die Oberbaumbrücke und fertig! 5,20 € bis 5,60 €. Dann ist man da.
Auf die Frage, wie viel es kostet, antworte ich deswegen immer mit 6 €, schon alleine in der Hoffnung, der eingeplante Betrag gibt dann wenigstens Anlass, Trinkgeld zu geben. Aber grundsätzlich natürlich, um nicht versehentlich tiefzustapeln.
Die vier Touris waren schwer begeistert von dieser Ansage und ließen sich in mein Taxi fallen. Nicht gerade lautlos, aber mit guter Laune und Lust auf Party. Meinetwegen. Ich will ehrlich sein: Ich hatte schon kürzere Touren vom Ostbahnhof.
Das vierköpfige Dauergrinsen in meinem Auto kam nicht zum Erliegen, bis wir ankamen. Auf der Uhr hatte ich drurchschnittliche 5,40 € zu stehen und so teilte ich es den Leuten auch mit. Die Freude war wie gesagt immer noch groß, sie hofften auf einen guten Abend im Club und das Taxi war auch noch billig. Super! Mein kurzfristiger Beifahrer reichte mir zwanzig Euro und meinte:
„Hiör! Möchste mol zehn! Wür sin olle Sochsen! Märgs dir: Wür sin ölle beglöbbt! Aber guude Mönschen!“
Na denn: Brösd! (oder so)
Nö jaa – lumbm lössn se sisch nisch … 😉
Lang lebe die Großzügigkeit. 🙂
@Taxiblogger:
Ganz offensichtlich 😀
@Der Maskierte:
O ja, immer und immer wieder!
Und die Moral von der Geschicht‘ – verärgere die Sachsen nich‘!
Der Fahrpreis ist Chef sein Geld für die Dienstleistung,
das Trinkgeld ist mein Lohn für meinen Service!
P.S.:
Warum haben Sachsen guten Sex?
Was sie dabei nicht reden…. 🙂
So, werde mal meine sächsisch-stämmige Freundin zur Arbeit fahren…
@ednong:
Scheint so zu sein 🙂
@Maik aus Wilhelmshaven:
So könnte man sagen… 😉
Übrigens: das Watergate ist nicht mehr im Ortkundekatalog. ;o)
@daju77:
Oha! Aber lass mich raten: Der Magnet-Club ist jetzt mit seiner neuen Adresse drin? 😉
@sash:
Nee der ist nicht drin. Dafür gibt es jetzt aber Tetra Pak an der Hennigsdorfer Straße Ecke Ruppiner Chaussee. 😉
@daju77:
Na mir ging es ja darum, dass man die Ecke dort vielleicht dennoch abgedeckt hat. Wobei es nicht so wichtig ist. Durch die Falkensteinstr. kann man nicht mehr fahren, als wichtiger Platz ist das Schlesische Tor direkt anbei und mit Club der Visionäre, MTV, Matrix und East Side Gallery hat man da ja mehr oder weniger alle 50 Meter was. Wenn das nicht auch alles rausgeflogen ist…
@sash: Nun ja das mit der Falckensteinstraße hat sich soweit erledigt. Sie wird auch nicht mehr angesagt, wenn man von der Skalitzer in Richtung Am Oberbaum fährt. Club der Visionäre, Matrix und East Side Gallery sind nicht mehr im OKK. Nur MTV hat überlebt.
@daju77:
Wow, da hat sich ja einiges getan 😀