Billiger geworden?

Winker sind das Salz in der Suppe. Immer wieder und ganz besonders an schlechten Wochentagen wie Montag.

Ich stand relativ frei von überbordendem Geschäftssinn gelassen an einer Ampel in Prenzl’berg und hab auf Grün gewartet. Plötzlich standen zwei Jungs neben mir, und der eine fragte mich, wie viel es denn etwa kosten würde bis zu den Allianz-Towern.

Ui. Das ist echt eine miese Strecke, die ich mal gar nicht einschätzen kann!

„Ich sag jetzt mal vorsichtshalber 15 €…“

„Also du meinst, mit nem Zwanni sind wir locker dabei?“

„Auf jeden Fall!“

Na dann los! Die beiden haben sich eigentlich nur untereinander unterhalten, und so hab ich immerhin mitbekommen, dass der Fragesteller gar nicht mehr in Berlin wohnt, sondern inzwischen in Übersee. Die Laune war gut, und irgendwann bekam ich dann den etwas seltsamen nun folgenden Satz zu hören:

„Lass dir ruhig Zeit! Wenn es 25 kostet, ist es auch nicht schlimm…“

Wahrscheinlich der alte Irrglaube, dass wir in Berlin mit dem Fahrttempo die Uhr beeinflussen könnten… ist aber nach wie vor nicht möglich. Ohne perverse Ampeln zählt das Taxameter bei uns nach Kilometern. Ausschliesslich! Naja, ich hab aber dieses Mal nicht den Oberlehrer raushängen lassen und bin einfach weitergefahren. Sie zeigten mir dann, wo sie genau aussteigen wollen, und damit war gut.

„Was haste denn dann, Meister?“

„Wir sind bei 13,40 €.“

Insofern habe ich vorher gut geraten, denn es war noch ein Stückchen vor den Towers. Aber egal.

„Wie? Sach mal, ist Taxifahren hier billiger geworden?“

„Nee, wir hatten letztes Jahr sogar eine Tariferhöhung…“

„Na, is ja auch egal. Hier haste 20, der Rest is für dich!“

Mehr als die Hälfte des Trinkgeldes in der Schicht! Danke Jungs!

Boah Fuck, Taxi! Oder?

Aus der Reihe: Worte, die man als Taxifahrer am Zielpunkt nicht erwartet 🙂

Ich hatte die beiden leicht ferngesteuert wirkenden Gestalten in Mitte aufgegabelt und zum Frühstück nach Charlottenburg gebracht. Während sie anfangs noch diskutierten, ob man nicht lieber gleich heim sollte, sind sie irgendwann beide eingeschlafen. Von mir im Übrigen unbemerkt.

Am Ziel angekommen war die Konfusion groß.

„Hallo, wir sind da.“

„Was, wo sind wir?“

Danach eben der oben genannte Satz. Erschreckt aufgerissene Augen, mühsamer Versuch, die Situation zu peilen, und dann:

„Boah Fuck, Taxi! Oder?“

Nach etwa einer Sekunde Bedenkzeit wurde ich mit Fragen bombardiert:

„Wo sind die anderen? Wo sind die ausgestiegen? Wo haben sie uns abgeholt?“

Die waren reichlich irritiert und offensichtlich fehlten ihnen ein paar Minuten. Da kann ich doch nur sagen: Guten Morgen und ein schönes Frühstück!

Neuer Kollege

Zumindest was das Bloggen angeht…

taxiblog-halle.de hat hat neu aufgemacht, und die ersten Kundengeschichten lassen auf mehr hoffen.

Der Link findet sich auch rechts in der Navi unter Taxi-Blogs

Also lesen! Aber nicht meinen Blog vergessen 🙂

(via Aro)

Ohren anlegen

Wie in alten Zeiten!

Es hatte ja seinen Grund, dass ich den Behindertenfahrdienst geliebt habe. Und es waren nicht ausschließlich die Kunden. Ich stehe auch darauf, große Autos durch kleine Straßen zu bewegen. Der Schwob wird bestätigen können, dass ich mit dem Sprinter alles in Angriff genommen habe, was irgendwie den Eindruck zuließ, ein Smart käme da durch.

Der „Eisbär mit angelegten Ohren“ ist dabei zu einem geflügelten Wort geworden, denn lange Zeit fuhr ich einen Wagen namens Eisbär, und an besonders engen Stellen war man eben mal genötigt, die Ohren anzulegen, also die Spiegel einzuklappen. Diese Unerschrockenheit meinerseits hat zum einen dazu geführt, dass ich mit dem Teil sogar in Gablenberg immer einen Parkplatz gefunden habe (ich möchte unbedingt bei google zum Thema Parkplätze und Gablenberg gefunden werden 😉 ), zum anderen hat sie uns schon durch Weinberge geführt und sicher dem ein oder anderen Autofahrer Angst gemacht.

Hier in Berlin ist das alles etwas anders. Mein Einsatzgefährt ist zum einen deutlich kleiner, aber viel bedeutsamer ist: Die Straßen sind auch wesentlich weiter hier. Ich hab hier sogar langsam Angst, das Einparken zu verlernen.

Nun hat es mich aber neulich Nachts in die Bötzowstraße verschlagen, die von einem entladenden LKW blockiert wurde, und in Ermangelung eines weiteren Schwaben an meiner Seite hat der Kunde eben kurz die Navigation an der rechten Seite übernehmen müssen. Dieses Mal musste ich allerdings nur einen Spiegel einklappen, was seichtes zum Wiedereinstieg also.

Der Kunde hat sich gefreut, seinen Teil zur Fahrt beitragen zu können. Und bei fast 5 cm Spielraum ist ja auch keine allzu genaue Navigation nötig 🙂

Rätsel für Rätselwillige

An der Adalbertstr. sprang mir ein Winker ins Auto, war reichlich angetrunken und wollte ich die Gleichestr. xx. Die Neuronen in meinem Hirn feuerten, dass es ein Prachtbeben auf jedem EEG geworden wäre. Gleichestr.?

„Kurzstrecke!“

Hm, dann lag die doch nicht in Prenzelberg! Muss hier in der Nähe sein. Fuck, ich kenne mich nirgends so gut aus wie hier in der Gegend – nicht einmal da, wo ich aufgewachsen bin! Hat er wirklich Gleichestr. gesagt? Oder vielleicht Gleischestr.? Vielleicht schreibt man es ja auch mit a oder gar ay…

„Tut mir leid, das sagt mir gerade nichts. Wie war das nochmal genau?“

„Gleichestr. xx. Einfach geradeaus!“

„Ach, sie meinen die gleiche Straße?“

„Ja, Gleichestr. xx. Ist nicht weit!“

„Also gleiche wie selbe?“

„Ja, hier!“

Manchmal ist man aber auch vernagelt, wenn man immer nach unbekannten Straßennamen sucht… 😉

Unfair

Ich weiss, dass es für manchen Kollegen unerträglich sein muss, dass ich mit 60 bis 65 auf der Landsberger Allee fahre. Schließlich sind ja 60 erlaubt, also bis zur Punktegrenze ist immer noch etwas Platz. Und außerdem: Wer blitzt denn Nachts? Man muss ja schließlich schnell in die Stadt zurück!

Das ist trotzdem kein Grund, mich mit gleichfalls angeschalteter Fackel mit etwa 80 bis 85 zu überholen!

Der flotte Kollege in seinem schicken 212er hat auch keine Anstalten gemacht, irgendwie vor meiner Front zu verschwinden, vielleicht abzubiegen oder so. Ich hab mich etwas genervt drangehängt und dank einer roten Ampel an der Rhinstr. hab ich ihn tatsächlich einholen können, ohne gleich irgendwie in den zweistelligen km/h-Bereich zu kommen. Ich bin auf der zweiten Spur links an ihm vorbei, und hatte vor, mich wenigstens demonstrativ vor ihn zu klemmen. Und was passiert?

Steigt dem an der Ampel tatsächlich ein Kunde ein! Ich war wirklich in der Laune, ihn einfach von der Straße zu schieben, das könnt ihr mir glauben. Der Kunde kann ja nix dafür, der darf sich auch an der Ampel aussuchen, in welches Taxi er steigt. Klar. Aber ob das nicht auch anders ausgegangen wäre, wenn ich da zuerst angekommen wäre? Wer weiss. Schon aus purer schlechter Laune werde ich auch die Konzessionsnummer nicht vergessen!

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Umsatz-Posing!!!

Boah ist mir gerade nach Angeben zumute!

Mein Umsatz heute war kein freuenswerter Weltuntergang, aber dank der Kürze der Schicht fantastisch. Bisweilen findet man ja in alten Lexika unter dem Stichwort „lethargisch“  Kinderfotos von mir. Ich hab mich gestern Abend nicht so recht aufraffen wollen, und die etwas ausufernde Erstellung wie der anschließende Verzehr von gefüllten Paprika mit Ozie zusammen (also ich hab sie nicht zusammen verzehrt, nicht falsch verstehen bitte!) hat dann unter vielen anderen Punkten dafür gesorgt, dass ich mich irgendwie schon wohl gefühlt habe dabei, die Schicht heute Nacht in den neuen Monat zu verlegen. Rechnerisch. Gehaltsmäßig.

Also mit anderen Worten: Ich bin erst kurz nach 0 Uhr losgefahren. Grundsätzlich ist das nur die konsequenteste Umsetzung meiner Ansicht zu Wochenendschichten:

Die besten Stunden sind die zwischen 2 und 6 Uhr. Was ich vor 0 Uhr hab, ist mir völlig egal!

Natürlich macht man die Hammerschichten nur, wenn man bis 0 Uhr vielleicht schon einen Hunni zusammen hat. Aber bis 7 Uhr 200 € Umsatz zu machen ist drin, auch wenn man für den ersten Hunni bis 3 Uhr braucht.

Aber wenn man erst um 0 Uhr startet… naja. Hundert wollte ich zwingend, 150 war ein netter Traum.

Nach exakt 5 Stunden und 40 Minuten Arbeitszeit hatte ich 204 € zusammen! Ich habe leider keine entsprechenden Daten, aber ich könnte nicht versprechen, dass es an Silvester schneller ging. Trotz längerer Touren ist der Kilometerschnitt fantastisch und ich hab einen verdammt guten Start in den Monat.

Wie gut tut da der freie Tag, den ich jetzt habe – der aber rechnerisch genau dieser Schicht zuzuordnen ist!

Ach ja: Der Nachteil ist natürlich, dass dadurch der letzte Monat recht armselig ist. Scheiß drauf! 😉