Meldet sich der Waldschrat …

…ähm, der Landrat natürlich. Das soll keine Verunglimpfung sein, ich mag das Wort Waldschrat einfach. 🙂

Naja, was will ein Landrat von mir? Richtig: Geld. Und das zu Recht. In tiefster Nacht im tiefsten Wald wurde ich vor einiger Zeit geblitzdingst. Im beigelegten Brief klingt das natürlich weniger nach Hollywood und mehr nach gemeingefährlicher Straftat, in Anbetracht meines Vergehens konnten sie einen lebenslänglichen Knastaufenthalt aber wohl gerade noch abwenden.

Ich hab es mal wieder geschafft, mich mit genau der richtigen Geschwindigkeit erwischen zu lassen, nämlich abzüglich Toleranz mit 10 km/h zu viel. Dadurch komme ich noch mit 15 € weg, von Punkten oder sonstigem Quatsch ganz zu schweigen.

Auch wenn das jetzt nach ein bisschen wenig Reue klingt: in meiner Rechnung stehen den 15 € immerhin auch 2 Blogartikel und ein aktuelles Foto meines Autos gegenüber – und sowohl Content, als auch Drive-in-Fotografen kosten nunmal Geld.

Aber ihr wolltet sowieso nur das Foto sehen, stimmt’s?

Bitte:

Die 1925: Sauber geblitzt oder biltzsauber. Man weiß es nicht. Quelle: Sash

Bevor jemand jetzt gleich auf dumme Gedanken kommt: Ja, sie haben auch noch eine saubere Aufnahme vom Kennzeichen und ich würde auch sonst nicht im Traum daran denken, so ein harmloses Verwarngeld anzufechten.

Neben mir gibt es ja aber noch die Vollprofis, die ein paar Neuleser vielleicht noch nicht kennen: Die Top-3-Verkehrssünder 2012.

Erklärungsresistent

„Des ist jetzt aber auch nicht legal, oder?“

„Was?“

„Dass der da jetzt im Kofferraum sitzt …“

„Ähm, da ist ein Sitz.“

„Ja, aber nicht legal, oder?“

„Ähm, doch.“

„Aber doch nicht im Kofferraum.“

„Der sitzt nicht im Kofferraum! Der sitzt auf einem Sitz und ist angeschnallt!“

„Mir ist das egal, aber legal kann das nicht sein.“

„Was soll denn an einem regulären Sitz illegal sein?“

„Hallo! Im Kofferraum!“

Das sind so Gespräche, aus denen man sich nach spätestens zwei Minuten ausklinkt. -.-

Prioritätensetzung

Manchmal klappt alles. Ich bin hinter zig Taxen die Warschauer Brücke Richtung Norden entlang getuckert – und alle sind sie in die Revaler Straße abgebogen. Keine 50 Meter weiter in der Warschauer Straße standen dann Winker. Hihi.

So ganz in ruhig ging die Fahrt aber auch nicht. Von ihren Halloween-Kostümen ließ ich mich wenig schocken, die Ansage aber lautete dann:

„Klinikum Friedrichshain! Schnell bitte!“

Aha, die Strecke bin ich schon mal gefahren, zumindest fast – damals mit Donald. Ich hab mich vorsichtig umgesehen, um zu checken, ob das Blut wenigstens unecht ist … war es auch. Es ging gar nicht um die beiden, ein guter Freund hätte wohl eine dieser typischen Meldungen abgegeben, von denen ich bis heute nicht weiß, wie viel man trinken muss, um sie zu artikulieren:

„Ich bin im Krankenhaus, bitte kommt schnell!“

Ich meine, eine kleine Diagnose kann doch nicht schaden. Man kann seinen Freunden eine Menge Leid ersparen, wenn man einfach „Knie aufgeschürft“ dazu sagt.

Kleiner Einschub: Ich hab solche Anrufe nur selten tätigen müssen, aber auf einen bin ich sehr stolz. 2008 habe ich in Spanien eine Kinderfreizeit mitbetreut und mich dummerweise am ersten Abend ziemlich verletzt. Binnen zweier Tage war dann klar, dass es keinen Sinn hat, das bis zum Schluss durchzuziehen, also hab ich Ozie angerufen und ihr verkündet, dass ich früher zurückkommen werde. Völlig verständlich, dass sie mich fragte, was ich denn hätte. Ich hab geantwortet mit:

„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es ist kein Beinbruch …“

Aber gut, zurück zu meinen Fahrgästen. Die saßen inzwischen angespannt und angeschnallt bei mir im Fond und ich hab die Warschauer Straße nach allen Regeln der Kunst möglichst zielorientiert befahren. Glücklicherweise ging dank des Verkehrs ohnehin nicht mehr als die erlaubten 50. Aber es sah ansprechend hektisch aus, was ich tat, damit war allen geholfen … 😉

Plötzlich kam die Erkenntnis:

„Scheiße! …“

Was denn nun? Doch ein anderes Krankenhaus? Mama noch anrufen? Nummer des Bestatters vergessen? Was denn?

„Ich brauch noch ’n Mate! Sonst steh ich das nicht durch!“

Also am nächsten Späti angehalten und zwei Club Mate geholt. So ist’s recht! Nur nicht die wichtigen Dinge im Leben vergessen … 😀

Der Winter kommt …

Schnee gab es meines Wissens nach in Berlin noch nicht in dieser Saison. Meine zugegebenermaßen hauptsächlich auf Daten aus Stuttgart fußende Statistik (die ohnehin total subjektiv ist) lässt aber erwarten, dass es vor meinem Geburtstag – das wäre dann der 12. November, der Montag in einer Woche also – noch schneit. Wenn auch nicht lang.

Was es aber jetzt schon hier und da gab, waren glatte Straßen. Insbesondere dort, wo Kopfsteinpflaster liegt, sollte man aufpassen. Dass ich mich eher darüber freue, brauche ich zumindest langjährigen Stammlesern nicht mehr zu erzählen.

Warum schreibe ich das?

Sagen wir es mal so: Ich sehe es mit Freude, dass es noch Menschen gibt, die auf den Verkehr achten und registrieren, wenn irgendwas passiert. Aber wenn ein Zafira-Taxi mit B-CA 1925 auf dem Kennzeichen in der Kurve kurz die Bodenhaftung verliert und ums Eck driftet – dann ist das normal und gehört so! 😉

Also:

„Mund zu, Augen wieder auf Normalgröße! Und wo sollte es gleich nochmal hingehen?“

😀

Startschwierigkeiten

Na Prost Mahlzeit!

Als der Oktober so langsam zu Ende ging, hab ich angefangen, mich wirklich auf November zu freuen. Ich meine, ich war krank im Oktober, die 1925 hat lange Zeit in der Werkstatt verbracht – da ist so ein Monatswechsel auch ein bisschen ein symbolischer Neuanfang. Am Donnerstag Abend hab ich noch eine ruhige Kugel geschoben, nur das Autochen hab ich schon mal für einen besseren Start vor die eigene Wohnungstüre verlegt. Mein Tagfahrer ist immer noch krank, während der Tage, die ich arbeite, steht es meist vor der Türe. Auch sehr nett. 🙂

Und dann bin ich gestern aus dem Bett gefallen. Quasi. Die Fallhöhe ist nicht allzu groß, zeitlich war 13.30 Uhr aber nicht so der Bringer. Naja, ich hatte so oder so noch etwas mit Cheffe zu bequatschen und das Büro macht offiziell um 18 Uhr dicht. Also hab ich hochproduktiv zweieinhalb Stunden im Bett blödsinnig über unsere Chilipflanzen nachgedacht, um dann doch noch in Hektik zu verfallen. Duschen, einkaufen, dieses, jenes, bla, keks.

Um 17.15 Uhr hab ich mir dann das Autochen heimelig eingerichtet und noch eine Kippe geraucht. Dann hab ich meine Füßchen (Größe 50) elegant in den dafür vorgesehenen Raum geschwungen, den Zündschlüssel gedreht und die Batterie war leer.

Na klar.

Trotz des Werkstattmarathons in letzter Zeit war das Spinnen der Batterie Ende September so eine einmalige Sache gewesen, dass ich gar nicht daran gedacht hatte, das auch noch erledigen zu lassen. Und das rächte sich jetzt wohl. Jetzt, am ersten Arbeitstag im ach so neuen November! Verdammt! Nach Rücksprache mit meinem Chef und der darauf folgenden erfreulichen Erkenntnis, dass richtige Mechaniker für diese 30 Minuten so viel Geld nehmen wie ich in den nächsten 5 Stunden Umsatz haben würde, hab ich halt doch ein Taxi für die Starthilfe gerufen.

Die Kollegen aus der Firma waren alle andersweitig beschäftigt, bzw. einfach zu weit weg oder hatten wie ich keine Kabel dabei. Und im Gegensatz zum letzten Mal stand ich auch eingekeilt auf einem ebenen Parkplatz – mit anschieben war da nicht viel zu machen!

Hat aber auch so prima geklappt. Der Kollege, der keine 10 Minuten später vor der Türe stand, war zwar etwas einsilbig – dafür in Punkto Routine kaum zu überbieten. 5 Minuten nach seiner Ankunft schnurrte mein Kistchen wieder und es hat damit die nächsten 7 Stunden nicht aufgehört. Feierabend habe ich sogar erst 11 Stunden später gemacht, bis dahin jedenfalls lief alles blendend!

So, jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das heute auch noch mal klappt – am Besten sogar gleich ohne Starthilfe. Natürlich hätte ich mir heute bereits eine neue Batterie holen können – laut Cheffe sogar mehr oder minder sollen. Die samstägliche Betriebsamkeit unseres Ersatzteilhändlers zwischen 10 und 13 Uhr lag mir aber doch ein wenig zu sehr in meinen Kernschlafzeiten. Dank von mir aus auch noch einstündiger Fahrt dorthin war es erst recht keine Option. Ich meine, normalerweise schlafe ich 8 bis 16 Uhr, wie sollte ich das bitte hinkriegen? Aber gut, ich würde auch heute Abend eine zweite Starthilfe bekommen und den Austausch erledigt dann mein derzeitiger Tagfahrer am Montag.

Alles in allem lief der Start in den November also nicht so ganz reibungslos. Ich hab ja heute morgen nicht mal mehr einen Artikel zustande bekommen …

Aber so ist das Leben. Dafür hatte ich wenigstens ein bisschen Glück mit Umsatz und vor allem Trinkgeld. Und das ist ja auch schon mal was 😀

Netz der Unwägbarkeiten

Also irgendwie war das Wochenende so ziemlich das mieseste, was einem passieren kann. Gut, dass die 1925 rumgezickt hat … das ist halt so. Kann im Endeffekt niemand was dafür und ich hoffe, dass es wenigstens nix endgültiges ist.
Und meine Chefs wären nicht meine Chefs, wenn sich da nicht in der Regel was machen ließe. Im Büro ist am Wochenende zwar keiner, aber im Grunde hat die telefonische Notfallrettung funktioniert. Es gab ein freies Auto und ich konnte es an der Firma abholen. Also waren sogar die Wege recht kurz. Da ich vorher aber die 1925 zum Schrauber bringen sollte, wurde mir von dort zur Firma sogar ein Taxi gestellt. Bezahlt. Lieb wie ich bin, hab ich die Fahrt an einen Kollegen von uns vergeben. So bleibt das Geld wenigstens in der Firma 😉

Nun gab es nur folgendes Problem: Das Auto war nicht an der Firma. Und – wie ich nach einer halben Stunde lustigen Wanderns festgestellt hatte – auch nicht irgendwo in der Nähe.

Und der Fahrer – der es aller Wahrscheinlichkeit nach mit nach Hause (oder in den Urlaub, was weiß ich) genommen hat, der war konsequenterweise nicht zu erreichen. Herrlich, sowas. Aber wenn ich bei dem Namen richtig liege, ist es ohnehin der Firmenassi und ich sollte nicht überrascht sein … 🙁

Damit war dann alles im Arsch – will heißen: die ganze Schicht. Für den Abend hätte ich zwar noch ein Auto kriegen können – allerdings nicht mal bis zum Ende meiner Schicht. Zuzüglich nerviger An- und Abfahrten, was halt so passiert.

Also hab ich das Angebot angenommen, abermals ein Taxi zu entern und nach Hause zu fahren. Ich hab mir wieder einen Kollegen geordert, abermals einen guten natürlich. Also bin ich heute statt 20-mal mit Kundschaft 2-mal als Kundschaft Taxi gefahren. Nicht so der Bringer.

So viel Pech hat man selten auf einmal – das war es jetzt hoffentlich für die nächsten Jahre. Ozie hat mich schon gefragt, ob ich derletzt irgendwelche Einhörner überfahren hätte oder weswegen mein Karma so offensichtlich mies sei.

Naja, Schwamm drüber!

Ich schulde euch noch ein Netz und das gibt es hier:

Wie ich immer sage: Wir brauchen eine andere Netzpolitik! Quelle: Sash

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

On Tour!

So, für die besorgten Frager:

Ja, ich habe ein Auto für heute Nacht! 🙂

Ich werde gleich die 1925 zum Schrauber bringen (um meinem Kollegen am Montag die Tour zu ersparen), dann zur Firma und los geht es. Alles in allem also ein bisschen später als sonst, aber dafür kann ich ja heute Nacht auch eine Stunde länger arbeiten …

OK, war ein Scherz! Das könnte ich jede Nacht, aber völlig bekloppt bin ich ja auch nicht. Aber es wird nach 10 Stunden zumindest mal nicht so spät sein wie es eigentlich wäre, also … ähm. Na gut, lassen wir das!

Ich bin dann (demnächst) mal weg.