Die voll mit sich zufriedenen …

Ich will hier gar nicht so viel rumranten, meist finde ich meine Kunden sympathisch oder sogar witzig. Und dann der Typ:

„Ich bin voll der Internet-Typ, Alter, ich hab da ein paar Start-Ups am Laufen, richtig geile Scheiße!“

„Ach, cool! Ich hab einen zumindest mal mittelmäßig guten Taxiblog, ich weiß, was Sie meinen. Was machen Sie denn so?“

„Naja, Business halt.“

„OK …“

„Nee, das verstehste eh nicht, ist eher so …“

„Was denn?“

„Na, ist ja auch egal …“

„Wieso? Hey, Sie sind ein netter Kerl, ich hab ein paar tausend Leser … worum geht’s denn bei ihrem Geschäft?“

„Das … das ist kompliziert. Sie können mich eigentlich hier schon rauslassen.“

„Also nicht Prenzlauer Berg?“

„Nein, hier ist ok. Ich laufe den Rest.“

„Die ganzen sechs Kilometer?“

„Nee, ich übernachte ja bei meinem Kumpel heute.“

Alter Schwede, und ich dachte schon, ich müsste ein schlechtes Gewissen haben, weil ich GNIT nicht nach allen Regeln der Kunst kommerziell ausschlachte! Aber gut, vielleicht ging es ja um eher unappetitliche Pornos, man weiß es ja nicht.

Wie verpeilt kann man sein?

„Bringst mich Stendaler Straße 18?“

„Die in Hellersdorf?“

„Ja, genau. Ist da beim Lidl.“

Ich hab das Navi angestellt, wir haben uns unterhalten und als wir da waren:

„Nee, hier ist das nicht.“

„Naja, aber Stendaler 18 ist hier.“

Der Typ guckt auf sein Handy:

„Ach nee, hab ich falsch ausgesprochen: Stollberger Straße.“

„Also Stollberger Straße 18?“

„Nee, Stollberger Straße 41.“

WTF?

Handy zurückgegeben. Und wie!

Als ich gestern schrieb, dass ich mir bezüglich des gefundenen Handys auch weiterhin einen interessanten Verlauf vorstellen könnte, hatte ich mit viel gerechnet, aber nicht mit Oleg. Oleg war der Besitzer des Handys, der mich im Laufe des Morgens noch vor dem Weckerklingeln ungefähr 30-mal angerufen hat. Was ich 29-mal ignorieren konnte, aber irgendwann ist halt Schluss. Aber ich will nicht lügen: So nervig ich es in dem Moment fand, war ich froh drum. Denn übers Fundamt hätte das alles viel länger gedauert. Außerdem hatte ich bei unserer Fahrt herausgehört, dass Oleg wohl nur zu Besuch in Deutschland war und das alles sonst vielleicht nur über viele weitere Umwege geklappt hätte, ihm das Telefon zukommen zu lassen. Und wenn ich mir den ganzen Mist aufbürde, den ja selbst die Zentrale als „immerhin sehr nett“ bezeichnet, dann ja wohl, um jemandem eine Freude zu machen.

Mein Gehirn ist da altmodisch: Es schüttet Endorphine aus, wenn ich Leuten helfe.

Am Telefon stellte sich schnell raus, das Oleg noch weniger deutsch oder englisch konnte, als ich es im Gedächtnis hatte. Mit Mühe und Not schafften wir es, uns auf die Straße, in der ich ihn und seinen Kumpel (allerdings an einem Imbiss mit anderer Nummer) eingeladen hatte, eine Hausnummer und eine Zeit – 11 Uhr – zu einigen.

Und dann bin ich hingefahren.

Seinen Namen hab ich an der Klingel nicht gefunden, also hab ich erst einmal abgecheckt, ob es nicht ein Zahlendreher gewesen sein könnte. Aber die Nummer gab es gar nicht erst. Dann hab ich in der Not tatsächlich geschafft, auf einem auf moldawisch gestellten Telefon mittels der Kontaktliste eine Nummer zu finden, unter der ich Oleg erreichte.

Juhu?

Nein.

Den meisten unter uns passiert das selten, selbst mir, aber nun hatte ich diesen ganz seltenen Fall, dass unsere Sprachkenntnisse sich so wenig deckten, dass wir es einfach nicht geschafft haben, miteinander zu kommunizieren. Oleg konnte seine Adresse fehlerfrei auf deutsch sagen, verstand im Gegenzug aber nicht, dass ich bereits vor Ort war und nur wissen musste, wo ich klingeln soll. Und natürlich handelte es sich um ein Hochhaus mit drölfzig Namen, die ich wirklich nicht verdachtsweise durchprobieren wollte.

Natürlich sanken mit der Zeit zwischen unseren fruchtlosen Telefonaten meine Hemmungen, aber am Ende hatte ich nur ein paar der offensichtlich osteuropäisch klingenden Namen auf dem Klingelbrett gedrückt. Mit Rumsuchen nach der eventuell anderen Hausnummer und all den Verzögerungen zwischen unseren Telefonaten und SMS summierte sich das auf atemberaubende anderthalb Stunden auf, während er in der Wohnung seines Cousins saß und ich im Grunde meist vor seiner Haustüre.

Natürlich hab ich zigmal überlegt, wieder heimzufahren und das Handy einfach ans Fundamt zu schicken. Aber Oleg war halt nur ein fucking Berlin-Besucher, der kein Deutsch konnte (abgesehen von beinahe ausnahmslos Stücken wie „Vielen Dank“, „sehr nett“, „freue mich“, „gut“ und „schön“), der sein Handy mit Bildern seiner Tochter verloren und mir 15 Stunden zuvor das beste Trinkgeld der Woche gegeben hatte.

Ich weiß nicht einmal mehr, welche Kombination aus meinen Worten (jetzt, hier, waiting, öffnen, Tür, door, open, now, please) am Ende den Ausschlag gegeben hat, dass er mit Schamesröte im Gesicht runterkam. Aber ich weiß noch, was seine ersten Worte waren:

„Tschuljung, tschuljung, Sascha! Wieviel? Wieviel Geld?“

Er reichte mir direkt einen Zehner und ich gebe zu, dass ich in dem Moment noch etwas angepisst war, weil ich über eine Stunde telefonierend in der Hellersdorfer Prärie rumgesessen war. Aber ich habe gesagt:

„Komm, passt schon. Ist ok!“

Und er hat sichtlich zerknirscht einen weiteren Zehner gezückt und „Bijette, bijette, ok!?“ gesagt.

Auch wenn ich für die Chose am Ende alleine 5,60 € Fahrtkosten hatte … ich hab’s dankend angenommen und ihm auf die Schulter geklopft. Manche Dinge passieren eben, wenn auch glücklicherweise nicht jede Woche. 😉

Handy gefunden. Und wie!

Obwohl ich lange verschont wurde: Fundsachen gehören zum Taxifahren dazu. In diesem Fall ist es ein Handy, und zwar vermutlich eines, das man nicht so gerne verliert. Zwar „nur“ ein Huawei, aber immerhin ein aktuelles Smartphone, die Dinger sind heute ja die Auslagerungsdatei für die halbe Persönlichkeit.

Handy, nicht Sashs. Quelle: Sash

Dieser Fall ist aber ein wenig besonders, denn eigentlich müsste dieses Handy seinen Besitzer nicht wirklich suchen. Denn zum einen weiß ich, welchem Kunden es gehört, zum anderen war es auch noch eine Funkbestellung. Darüber hinaus hat das Ding noch Strom und ist nicht einmal gesperrt. Bisher scheint es bloß niemand haben zu wollen.

Aber gut, das mit der Tour war schnell eingegrenzt, denn ich hab es nur zwei Minuten nach dem Ausstieg der Kunden gesehen. Zwei Minuten zu spät, aber ich bin trotzdem nochmal umgekehrt und hab am Aussteigeort geschaut. Leider war es halt keine Kneipe, sondern eine Bushaltestelle, sie waren längst weitergezogen. Als ich mich mit der Zentrale in Verbindung gesetzt habe, um den Fund zu melden, wurde es fast noch absurder, denn glücklicherweise hatten die eine Nummer vom Besteller, das war offensichtlich nicht die dieses Handys, aber der andere ging einfach nicht mehr ran und hat die Anrufe der Zentrale abgeblockt. WTF?

Ich hab dann ehrlich überrascht festgestellt, dass sich das Gerät doch anschalten ließ (war ein anderer Knopf als an meinem, hab’s zuvor verpeilt) und sich sogar entsperren ließ. Nun war das Problem, dass das Betriebssystem eine der 12.000 Sprachen verwendet, die ich nicht spreche. Aber als ich mich zu den Kontakten durchgehangelt hatte, blieb am Ende nur der Hinweis, dass kein Guthaben mehr drauf ist.

Ich werde das jetzt durchaus morgen mal mit einem Abtippen der Nummern über ein anderes Telefon probieren, aber vorher hatte ich Kundschaft und zudem bin ich davon ausgegangen, dass das Ding schon irgendwann klingeln würde. Bisher aber: NIX!

Ich bin vielleicht etwas pingelig, aber wer bitte bemerkt über vier Stunden lang nicht, dass das eingesteckte Telefon nicht da ist oder versucht nicht, es zu erreichen?

Ich hoffe mal, das kommt nicht alles heute nacht um drei Uhr.

Morgen versuche ich dann, einen der Kontakte zu erreichen, auch wenn ich gerade nicht mal weiß, ob die meine Sprache sprechen (der Kunde konnte kein Deutsch) oder ob ich jemanden erreiche. Ansonsten dann halt eine Online-Meldung ans Fundamt.

So wie das angefangen hat, könnte ich mir auch weiterhin einen interessanten Verlauf vorstellen.

Netter Versuch …

Im Gegensatz zu den zwei Touren davor waren die beiden Typen zwar eher etwas unangenehm, aber man muss ja als Dienstleister nicht mit jedem kuscheln. Ich hatte beim Auftrag zu der Absturzkneipe eigentlich eher einen Stammkunden erwartet, der seine kurze Tour gerne überdurchschnittlich gut bezahlt. Aber gut, nun zwei andere angetrunkene Kerle. Sie hatten eigentlich einen super Abend mit reichlich Bier hinter sich und waren trotzdem einfach nur unglücklich. „Weil’s so’ne Kneipe findeste ja nüscht mehr, nirjens!“

Also ich bin da halt mehr so der Typ, der sich freut, wenn er in einer guten Kneipe landet und dann eben genau nicht meckert, dass es „überall sonst“ nicht so toll ist.

Aber gut, es war also nur so mittel gute Stimmung, aber wie wir wissen: Es könnte schlimmer sein.

Und am Ende wurde ich regelrecht überrascht. Auf der Uhr standen 15,70€ und der zerknirschte Typ reicht mir einen Zwanni und meint gönnerisch:

„Machen wa zwanzig.“

Ich hab seinem Kumpel links aus dem Auto geholfen (Kindersicherung) und war beim Wiedereinsteigen etwas verwundert, dass der andere sich seither nicht bewegt hatte. Ich hab ihn fragend angeblickt, woraufhin er meinte:

„Ick krieg ja wohl noch Jeld.“

Wenn man mich fragt, dürfte man das mit dem Trinkgeld gerne mal standardisieren. Denn ja: Es gibt Leute, die so Dinge wie „Dann sind hier 20.“ sagen und damit meinen, dass ich den Rest behalten soll, andere hingegen wollen mir damit nur den Wert des Scheins (falls ich ihn nicht kenne?) erläutern und erwarten centgenaues Rückgeld. Und ich gebe weder gerne Trinkgeld zurück, noch möchte ich gerne als potenzieller Abzocker dastehen, wenn ich es einfach einstecke und das dann nicht so gemeint war. Aber er hatte doch eindeutig …

„Sorry, Ich dachte, Du hättest ‚Machen wir 20‘ gesagt!“

„Jaja, machen wa zwanzig, aber’ch hab Dir’n Fuffi jejehm!“

Mit dem billigen Trick kriegt man mich eigentlich nicht. Auch nach bald 10 Jahren folge ich immer noch dem Tipp einer Kellnerin, die bezahlten Scheine bis zum Abschluss des Such- und Wechselvorgangs NEBEN das Portemonnaie auf meinen Schoß zu legen. Ausnahmen passieren manchmal in Fällen wie hier, wo sich das gegebene Geld mit dem Gesamtbetrag deckt und der Bezahlvorgang damit abgeschlossen ist. Auch dann selten, aber hier bin ich ja z.B. gleich aufgesprungen, um die Tür zu öffnen. Mal abgesehen dass das Licht im Auto sehr hell ist und darauf achte, was ich bekomme, war das dieses Mal einfach:

„Nein, das war ein Zwanni!“

Er packte kurz theatralisch seinen Geldbeutel raus:

„Willste mir verarschen?“

Das Problem war:

„Pass mal auf! Im Gegensatz zu Dir hab ich überhaupt keinen Fuffi im Portemonnaie!“

Er hat dann nach meinem nur sehr kurzen Zeigen geknirscht „Na, dann gib ma halt fünf …“ gesagt, worauf ich ihm aber gleich ins Wort gefallen bin:

„Mit ein bisschen Glück kriegste genau die 4,30€, die ich hier abgezählt in der Hand halte, klar?“

Er hat sie genommen und ist gegangen.

Nun ist das nervig und in Anbetracht der Tatsache, dass das ein gängiger Trick ist, war ich ernsthaft am Überlegen, ob ich ihn nicht vielleicht doch überreden sollte, mir das Restgeld besser dazulassen, wenn er keine Zeit für Beamtenbesuch hat, aber da er es wirklich kein zweites Mal auch nur versucht hat und ich auch keinen Bock auf Ärger hatte, war mir das egal.

Was ich hier unter uns sagen kann: Selbst wenn er mir einen Fuffi gegeben hätte, wäre der ohne dass er es gemerkt hätte nicht mehr im Portemonnaie gewesen, denn Fuffis packe ich da gar nicht erst rein, die brauche ich als Wechselgeld quasi nie. Aber seht das bitte nur als unterhaltenden Hinweis, wie schnell ich den Vogel losgeworden bin. Er hatte mir einen Zwanni gegeben und ich habe auch jetzt zuhause keinen einzigen Fuffi in der Tasche. 😉

 

GNIT ist gegen Nazis! Ende der Diskussion!

Es mag sein, dass ich mit meinem Beitrag „Die ekligen Ausnahmen“ auch einigen Leuten auf die Füße getreten bin, die sich selbst nicht als Nazis sehen, es aber problematisch fanden, dass ich Nazis indirekt eine gewalttätige Reaktion auf ihr menschenverachtendes Gedankengebäude gegönnt habe. Mir als Blogger fällt es naturgemäß schwer, bei den Kommentaren zwischen Naziverharmlosern und einfach nur radikalen Pazifisten zu unterscheiden.

Ich möchte an dieser Stelle eines klarmachen: Mir ist es egal, ob jemand SPD-Wähler, Pazifist,  Demokrat oder vielleicht Haustierübersetzer ist. Das ist alles ok und ich bin bei weitem nicht so beratungsresistent, wie der ein oder andere Kommentar meinerseits unter dem erwähnten Artikel ausgesehen hat.

ABER:

Mein eigentliches Ziel war es nicht, eine Diskussion loszutreten. Ich hatte Nazis als Fahrgäste und wie jeder (auch radikal „demokratische“!) Mensch, hat das in mir eine nicht in Worte zu fassende Abscheu hervorgerufen. Ja, die Fahrgäste waren jung, dumm und besoffen. Aber ich war auch mal jung, dumm und besoffen und hab keine Naziparolen von mir gegeben.

Dennoch gestehe ich natürlich allen ein bisschen Unwissen und Dummheit zu, aber bei den Typen war Ende Gelände. Ja, ich stehe dazu: Jemand hätte dem Einhalt gebieten sollen und natürlich hätte ich das sein sollen. Und ja, ich bin kein Held, ich kann das nicht gut genug. Ich habe beschlossen, mit meinen Blogs einen Beitrag zu leisten, um rassistisches Gedankengut nicht hoffähig werden zu lassen. Was eben heißt, dass mein „Mainstream“-Blog in diesem Sinne radikal links ist. Lebt damit oder haut ab, das ist für mich ok!

Nur weil AfD und Konsorten den Diskurs nach rechts verschieben, muss ich nicht daran teilhaben.

Ich bin Taxifahrer, ich habe viele nichtdeutsche Kollegen und ich habe auch darüber hinaus kein Verständnis für Rassismus, Nationalismus und anderweitige rechtsextreme Konzepte. Die, die sich deswegen betroffen fühlen, können sich sich gerne ins Knie ficken!

Ja, ich erwähne die Antifa positiv. Und zwar, weil ich fucking nochmal Teil von ihr bin! Ich bin Teil einer Bewegung, die Nazis Einhalt gebietet und fast immer nur negativ erwähnt wird, am Ende aber doch der Grund dafür ist, dass Nazis nicht durch noch mehr Städte marschieren.

Ich weiß, dass das hier ein Taxi-Blog ist. Ihr würdet Euch wohler fühlen, wenn Politik da außen vor wäre.

Pech gehabt, das ist sie nicht!

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Reich werden mit Otto

Ob er Otto hieß, weiß ich gar nicht. Aber irgendwie fällt mir der Name so ein, wenn ich an ihn denke. Ein ziemlich stressiger Zeitgenosse, aber sowas kommt halt vor. Er war genervt, weil es Probleme mit seinem Bus gab und er deswegen letztlich im Taxi gelandet war, was ich verstehen kann. Warum er mir gegenüber damit angeben musste, wie er dem Busfahrer mit der Entlassung gedroht hat, verstand ich eher weniger.

Überhaupt schien „glücklich“ jetzt nicht so ganz das Wort der Wahl für seinen Gemütszustand zu sein, aber will ich’s ihm verdenken? Durch all die Verspätung hatte er nun „Entziehung, kennste?“ und brauchte dringend ein Bier. Ich bin dankbar, nicht mit ihm tauschen zu müssen.

Aber dass er ein stressiger Zeitgenosse war, stimmte halt auch. Er lotste mich verkehrtrum durch eine Einbahnstraße in eine Gartensiedlung, freute sich diebisch über den dadurch gesparten Euro und kam immer wieder auf den Busfahrer zurück, den er in einem weg beleidigte, wobei mir bis zuletzt echt nicht klar war, was ausgerechnet der Busfahrer falsch gemacht haben soll.

Irgendwann waren wir dann angekommen, dank des nicht ganz legalen Weges recht günstig. 10,70€.

Otto schwang seinen Geldbeutel aus der Hosentasche, wobei eine Münze hinausflog. Irgendwas kleines. Er tönte dann groß:

„Ha, was immer rausfällt, is für Dich! Mein Rücken is im Arsch, ich bück mich da nicht wegen so ’ne 20 Cent!“

Mit der Aussage steht er nun wirklich nicht alleine da, das sagen viele und die meisten meinen das sogar recht nett, obwohl man sich durchaus mal Gedanken machen kann, wie das rüberkommt.

Otto merkte gar nix mehr. Der beschränkte sein Trinkgeld lauthals auf die 30 Cent, die bis zum nächsten vollen Euro reichten und verkündete in einem fort, dass er ja stattdessen locker ein bis zwei, also mindestens zwei Euro hier ins Auto hat fallen lassen … und dann hat er natürlich mit gespielter Sorgfalt seine Börse geschlossen, um nicht noch mehr zu verlieren.

„Am Ende wirste noch reich durch mir hier, wa?“

Was am Ende im Auto lag:

„Mindestens zwei Euro!“ Quelle: Sash