Winter vs. Januar

„Alles hat Vor- und Nachteile!“, sagt man so schön und es trifft auf kaum was besser zu als auf die Schicht gestern. Es war immer noch eine sehr überschaubar erfolgreiche Schicht aus finanzieller Sicht; andererseits hatten wir schönstes Schneetreiben und ohne allzu viel Kundschaft hat man ja Zeit zum gepflegten Cruisen, während die Anlage der Hauptstadt den Beat vorgibt.

Sicher, ich muss das Auto nach der heutigen Schicht ziemlich ordentlich putzen, das ist echt unwitzig mit all dem Schneematsch. Andererseits passiert sowas halt, wenn man acht Stunden lang mit dem Taxi Luftkissenboot spielt. Im Gegensatz zu vorgestern war’s mit -4°C fast schon angenehm warm, aber ich hab trotzdem mehrfach das Auto quer zur Fahrtrichtung bewegt – was im Übrigen keineswegs ausschließlich zum Lustgewinn geschieht. Es ist einfach saupraktisch, dank Handbremse in engen Straßen quasi auf der Stelle wenden zu können. 😉

Es gibt tagein, tagaus so viel zu meckern. Könnte ich wie gesagt auch. Umsatz, Trinkgeld … aber hey, ich hatte heute Nacht einfach mal wieder richtig Spaß. Das ist nicht alles, aber es tut auch mal gut. 😀

8 Kommentare bis “Winter vs. Januar”

  1. MsTaxi sagt:

    Bei uns hat es noch nicht genügend Schnee und ich bin dann in einer Hinsicht ja aucb ein Schisser. Soll heißen, wenn Schneedriften, dann bevorzuge ich einen großen Parkplatz 🙂

  2. Sash sagt:

    @MsTaxi:
    Ach, ich klinge hier auch immer wagemutiger als ich bin. Ich weiß doch auch, dass mir das Auto nicht gehört und bin Realist genug, um zu wissen, dass ab gewissen Geschwindigkeiten bei plötzlich auftretendem „richtigen“ Glatteis so ein netter Move schnell schiefgehen könnte. Realistisch betrachtet geht’s meist um riesige Kreuzungen mit dreispurigen Straßen, auf denen ich alleine mit maximal 30km/h unterwegs bin. Und das in den engen Straßen: Auch nur an Kreuzungen, dafür klappt’s bei richtiger Glätte auch bei 10km/h.
    Privat hatte ich vor 10 Jahren durchaus ein bis vier sehr kritische Situationen, seit ich Taxi fahre, hab ich bei all dem nie auch nur einen blauen Fleck bei mir, der Kundschaft oder anderen Verkehrsteilnehmern riskiert und auch keinen Sachschaden, den ich nicht reumütig aus der Monatskasse zahlen könnte.

  3. MsTaxi sagt:

    Das glaub ich dir alles gerne, ich red hier eher von einer zu starken Kontrolle durchs Überich. Selbiges würde mich wirklich hindern, im entscheidenden richtigen Moment das Ganze voll durchzuziehen. Soll heißen, ich würde es weniger wegen zu großen Wagemutes denn wegen zu großer Angst versauen. 🙂 Ich wollt dir übrigens kein Rowdytum unterstellen.

  4. mathematikos sagt:

    tja, das taix als unser handwerkszeug ist vielfach:
    unser seinsgrund
    unser playground
    unser haßobjekt
    unser spielzeug
    unser verdruß
    und überhaupt sind wir allesamt entweder heilige oder narren oder beides, weil wir (zumindest hier in österreich)
    unsere haut und jene unsere fahrgäste um kollektivvertragliche EUR 5.– pro stunde zu markte fahren.
    seis drum.
    nicht der sinn hält die welt am laufen, sondern der unsinn.
    servus,
    werner aus der hochsteiermark

  5. Tk sagt:

    Fährste quer siehste mehr.

  6. Fastdäne sagt:

    Hallo Sash,
    Wie war das noch? Richtig driften ist, wenn mehr tote Fliegen an der Seitenscheibe kleben, als an der Frontscheibe!
    Schön fand ich deinen Hinweis auf das Putzen des Autos. Das nehmen in Berlin nach meiner Beobachtung viele Kollegen nicht ganz so wichtig. Hatte ich dir ja schon mal berichtet. Im Dezember wurde der Eindruck wieder voll bestätigt. Da waren manche Autos nicht mehr Elfenbein sondern Kohle! Mit so einem Auto hätte ich mich früher nicht auf die Straße getraut.
    Dürfte man so eine Dreckskiste bei Bestellungen eigentlich wegschicken? So wie da bei einigen Autos die Holme und Türen aussahen, wäre man nicht in das Auto gekommen, ohne sich einzusauen.
    Ansonsten hatten wir hier am Samstag gefrierenden Nieselregen. Tückischer und schneller spiegelglatt geht kaum mehr.

  7. Cliff McLane sagt:

    Kornkreise. Ich sag nur, Kornkreise. Schneekreise kann ja beinahe jeder. Aber Kornkreise, das ist the art of Diesel driving.

    Aber, *meh* *beneid*, meine Firma hat gesagt ich bekomme den VW Transporter nicht, weil, braucht neue Reifen. Wusste ich und erzähle ich schon seit Oktober von, aber JETZT fällt denen das ein, weil, klar doch, Betriebswirte kaufen immer dann wenn Reifen rar und teuer sind, man hat im Sommer ja Geld gespart. Der Winter kam ja, wie jedes Jahr, plötzlich und unerwartet.

  8. Sash sagt:

    @Fastdäne:
    Der Trick ist, bei der Bestellung explizit ein „gepflegtes“ Taxi zu bestellen. Im Normalfall sollten sich darauf nur Kutscher melden, die Wert auf das Aussehen des Taxis legen. Der Nachteil ist natürlich, dass es deswegen länger dauern könnte. Vom Prinzip her kann man als Kunde natürlich ein Taxi ablehnen, aber ich denke, dass das insgesamt eher stressiger ist. Zumal „zu viel Verschmutzung“ am Ende immer eine sehr vage Sache ist und für den Fall, dass der Fahrer abhaut (und dann putzt) auch schwer zu beweisen ist.
    Um jetzt auch mal für mich und meine Kollegen zu sprechen: Das ist wirklich keine Befürwortung des Erbsenzählens. Und manche Dinge werden verdammt schnell dreckig und man kommt kaum nach. In meiner letzten Schicht bei Schneematsch wäre man auch kaum sauber ins Auto gekommen, aber die Kunden waren Winker und ich hatte noch keine realistische Chance, den Dreck loszuwerden.
    Aber wenn’s erkennbar an grundlegender Reinigung mangelt, wäre vielleicht wenigstens ein Hinweis an Firma oder Zentrale angesagt.

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