Feiert schön Halloween!

Und nehmt Euch dann ein

Schbin gruselisch, weisstu? Quelle: Sash

Schbin gruselisch, weisstu? Quelle: Sash

Und zwar im Ernst! Die letzten zwei Wochen waren gruselig für uns Taxifahrer (was wohl an den Herbstferien lag), ich hoffe auf Halloween als Start ins gute Vorweihnachtsgeschäft. Also immer rein in unsere Kisten. Je weiter die Fahrt, desto gruseliger auch, was das Taxameter anzeigt … 😉

Der Schattenuiitschaft!

Ein Musiker musste kurz vom Ostbahnhof in die französische Straße. S-Bahn-Ausfall wegen eines Polizeieinsatzes. Der Kunde hatte einen starken amerikanisch-französischen Akzent, selten gehört sowas.

„Is anstuengend, wenn Du nicht kommst vouan in da City, aba Du bis cool, Du fahrst einfach Taxi, wenn der Bahn nicht gehen tut!“

Sowas von cool! 😉

Am Ziel stand die Uhr bei 10,50 € und er flüsterte mir zu:

„Mackst Du miu einem Quittungen uber 10,50 € und gibste miu eine Funfer zuruck. Der Schattenuiitschaft mackt uns am Leben halten, nich uaa?“

Äh, na klar. Schattenwirtschaft FTW!
😀

Wochenanfangsschwierigkeiten

Es gibt aber auch so Tage …

Dass ich das Auto in der Werkstatt abholen musste, wusste ich seit vorgestern. Da war wohl der TÜV fällig oder so. Und wahrscheinlich haben Sie dabei auch mal die Batterie geprüft, die mir letzte Woche einmal abgekackt ist.

Das für mich nervige ist: Unsere Werkstatt liegt inzwischen zwar innenstadtnäher als die Firma, ist aber für mich viel bescheuerter zu erreichen. In Minuten gerechnet nicht unbedingt, aber ich mag es nicht, drei- oder viermal umzusteigen. Aber gut, einmal kann man sich sowas ja antun. Ich hab ja immer noch das Glück, das Auto am Wochenende dann zu Hause zu haben.

Dass irgendwas schief gehen könnte, hatte ich schon vermutet. Schließlich hatte ich keinen Autoschlüssel dabei, sondern sollte den nehmen, den die Werkstatt hatte. Da ich nun nach dem Feierabend unserer Schrauber den Dienst antrete, haben wir dafür eine Sonderlösung: Es gibt einen Platz auf dem Firmengelände, wo sie den Schlüssel hinterlegen. Gut versteckt zwar, aber sie machen das natürlich nicht gerne, weil ja theoretisch mal jemand vorbeikommen könnte und dann Schlüssel und Auto klaut. Was aber noch nie passiert ist, das Versteck ist reichlich gut und erprobt.

Aber das sollte es nicht sein. Als ich nach einer Dreiviertelstunde Bahnfahrt und einem 15-minütgen Fußmarsch an der Schrauberei eintraf, fand ich den Schlüssel vor, wo ich ihn erwartet hatte und freute mich auf einen guten Wochenstart. Etwas vorschnell, denn tatsächlich war die Batterie wieder abgekackt. Auf meinen Anruf hin hat Cheffe immerhin Stein und Bein geschworen, das wirklich gecheckt und keine Probleme festgestellt zu haben. Und er wollte nachsehen, ob an der Firma ein anderer Wagen frei ist. Also gut.

Ein äußerst netter Kollege (aus unserer Firma) hat dann erst einmal versucht, mit mir durch Schieben den Wagen in Gang zu kriegen. Bergab geht das ganz gut … auf ebener Strecke … immerhin weiß ich jetzt, dass meine Kraft nicht ausreicht, die 2925 so schnell anzuschieben, dass sie wieder anspringt. Nach (*keuch*) vier Versuchen. Also haben wir die Kiste stehengelassen, wo sie war und den Schlüssel wieder hinterlegt. Muss ja sowieso. Inzwischen ließ sich die Karre nicht mal mehr abschließen …

Also zur Firma. Meldung von Cheffe stand noch aus, also hab ich bei einem Kollegen angerufen, dessen Auto im Hof stand. Leider war es nicht frei (ist mein Lieblingsauto in der Firma!), aber er versprach, in ein paar Minuten da zu sein – und zwar inklusive Starterkabeln. Hurra! \o/

Also sind wir gemütlich zur 2925 zurückgegurkt und haben die Kiste nebst netter Gespräche und zweier gerauchter Zigaretten wieder angeschmissen. Auch wenn inzwischen einige Zeit ins Land gezogen war: Ich konnte meine Schicht mit meinem Auto fahren. Und das mit dem Ersetzen der Batterie wird die Tage dann auch noch irgendwann geschehen. Bis dahin muss ich eventuell noch einmal Starthilfe ordern. Aber dieses Mal bin ich wieder wirklich drauf eingestellt. Immerhin steht die Kiste jetzt ja auch vor meiner Tür – da muss ich auch nicht eine halbe Stunde draussen in der Kälte verbringen.

Kurze Touren und so

Erstmal vorneweg: Sorry, dass ich die Tage nix geschrieben hab. Mir hat’s den Tagesrhythmus völlig verhauen und abgesehen davon hab ich mal wieder ein Weilchen GTA gezockt. Das war dem Bloggen eher weniger zuträglich. Aber ab heute ist ja wieder Arbeit und alles normal … 😉

Dass mein Fahrgast in die Muskauer wollte, war nun wirklich kein sonderlicher Glücksgriff nach 45 Minuten Warten. Das hat er auch selbst ganz gut erkannt:

„Ach Mann, ich weiß ja, ist für dich auch nicht gerade die fetteste Tour …“

Andererseits bin ich meinen Grundsätzen da immer noch nicht untreu geworden:

„Sicher, da haben Sie recht. Aber wer weiß, was danach passiert? Krieg ich gleich im Anschluss eine lange Fahrt? Und selbst wenn nicht: Wenn ich am Ende mit der Schicht zufrieden bin, lag es am Ende auch an dieser Tour, daran, dass ich genau jetzt an genau dieser Stelle war. Im Grunde weiß ich jetzt noch nicht einmal, ob sie mir die Schicht gerettet oder versaut haben – also was soll ich mich darüber ärgern?“

Die Philosophie hat ihn nachhaltig beeindruckt:

„Da haste ja irgendwie auch recht … das, das ist schon richtig eigentlich, so hab ich’s nie gesehen …“

Viele Kollegen ja leider auch nicht. 🙁

„Also hier dann? Dann wären wir bei 7,10 €.“

„Dann, äh, also gib mir mal’n Zehner zurück.“

2,90 € Trinkgeld. Ich sag’s ja: Nachhaltig beeindruckt. 😉

Wirklich famos war dann, dass ich nach ungelogen 100 Metern Leerfahrt wieder rangewunken wurde. Ging gar nicht weit, nur in die Hobrechtstraße, eine Tour die auf entsprechende Ansage auch als Kurzstrecke machbar gewesen wäre. Aber nicht mal das. Dafür blieben die 6,50 € trinkgeldlos. Nun ja, irgendwas ist immer.

Und als ich dann nach der Tour gewendet und wieder in Richtung Kotti unterwegs war, winkte es abermals. Ein netter junger Mann mit einer Fahrt nach Friedenau, schnuckelige 20 € und ein Zweier Trinkgeld.

Am Ende hab ich also nach der Wartezeit in kaum einer halben Stunde ohne nennenswerte Leerkilometer mit bombigem Schnitt (immerhin dreimal Einstiegspreis und teure Erstkilometer!) über 33 € Umsatz gemacht. Und ja, am Ende war ich sogar mit der Schicht halbwegs zufrieden. Es bleibt dabei: Kurze Fahrten ablehnen ist bescheuert!

Lieber heimlicher Mitleser …

ich muss ganz ehrlich sagen, dass es etwas seltsam ist, aus einer Menschenmenge heraus mit meinem Namen angesprochen (-geschrieen) zu werden. Nicht mal, weil mir meine Teilzeitprominenz am Taxistand peinlich ist, sondern weil es auf die Schnelle nur schwer möglich ist (gerade am Ostbahnhof) eine Unterscheidung zu treffen zwischen Dir und all den Prolls, die sonstwas in die Runde gröhlen.

Andererseits sage ich natürlich danke für den vorbeigebrachten Cheeseburger, denn Du hast mich in einem Moment erwischt, in dem ich tatsächlich Hunger hatte. Und auch wenn ich vielleicht immer hungrig aussehe: Das war ein Glückstreffer! 😀

Insofern auch insgesamt ein Danke: Das war mal originell!

Was ich aber abschließend noch fragen muss – weil ich zu faul zum Googeln, nicht aber zu faul zum Bloggen bin: Was war da gestern für ein Konzert? Ich hatte auf irgendwas Hardcore-mäßiges getippt. Mir schien das Publikum sympathisch, deswegen wollte ich das mal wissen. 🙂

Voll geile Gründe

„Sag mal, kannste vielleicht ’n bisschen billiger machen? Eigentlich sollte das Geld noch fürs Sonnenstudio reichen.“

Ich bin inzwischen ja wirklich schmerzbefreit bei Ausreden, warum ich heute mal wieder weniger Geld verdienen soll – aber bei der guten Frau hab ich mich wirklich gefragt, ob sie gelegentlich noch mitkriegt, was sie so redet.

Bevor mich jemand schilt, weil ich Sonnenstudios so viel unwichtiger nehme als die Bezahlung meiner eigenen Arbeitszeit: Es ließ sich ein einfacher Kompromiss finden – der sich da Kurzstrecke nannte. Aber ich war selten so kurz davor, diesen Tarif versehentlich zu vergessen, das ist mal sicher …

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Kurzer Schichtbericht

Nachdem es gestern so mies gelaufen ist: Heute war es besser. Zu Beginn allerdings kaum. Gut, das Auto ist problemlos angesprungen – was es aber nicht hätte müssen, da ich meine erste Tour sowieso erst nach sage und schreibe 1:45 Stunden bekommen habe. Das hat dem Schnitt natürlich enge Grenzen gesetzt.

Andererseits war ja Uhrumstellen angesagt und dank der Extrastunde hab auch ich mich motivieren können, runde zehn dieser kleinen Zeiteinheiten auf der Straße zu sein. Und nur mit letzter Not hat’s dabei auf wenigstens 200 € Umsatz gereicht. Zudem mit nur 13 Fahrten, auf einen Samstag! 1,30 Touren pro Stunde, das ist ein Witz – selbst wenn zwei über 30 € dabei sind.

Aber gut: Die Herbstferien sind bald vorbei und zudem starten alsbald auch wieder die Weihnachtsfeiern. In bald 7 Jahren hat die Jahresendzeit nie enttäuscht, es besteht also noch Hoffnung. 😀