Ich stand am Bahnhof in der Schlange. Von hinter mir kam dann ein Kollege angelaufen, den ich vom Sehen her kenne. Er meinte zu mir kurz:
„Nicht vorrücken!“
und lief weiter zu einem weiter vorne in der Schlange, mit dem er sich dann ein wenig unterhalten hat. Ich überlegte ein wenig, was er gemeint haben könnte. Die einzig vergleichsweise logische Erklärung war, dass er als irgendwo hinter mir stehender keine Lücke vorne aufreissen lassen wollte, damit keiner von noch weiter hinten ihn überholt. Was aber zum einen moralisch fragwürdig ist, zum anderen auch völlig unnötig, wenn man weiter vorne in der Schlange durch ein Gespräch potenzielles Aufrücken ohnehin unterdrückt. Ich stand da, vor und hinter mir ein Auto – ich hatte gar keine Chance, irgendwohin zu rücken.
Und während ich noch so am Wundern war, kam der Kollege schon wieder auf dem Rückweg vorbei, klopfte mir kurz zweimal auf’s Auto und meinte:
„Danke, Kollege!“
Manchmal ist hilfsbereit sein also gar nicht so schwer.
Another job well done.
Und warum solltest Du jetzt nicht vorrücken? Irgendwie nicht verständlich, das Ganze…